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Verfahren zur Herstellung einer gedruckten Schaltung mit Hilfe von Bandleitern oder Drähten Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer gedruckten Schaltung, bei dem Bandleiter oder Drähte in Form von selbständigen, einzelnen oder auch zusammenhängenden Einheiten unter Druck mit dem Trägerkörper verbunden werden.
Es ist zwar bekannt, in Geräten der Schwachstromtechnik, wie z. B. .in elektronischen Steuerungen für Maschinen, Transistorradios und dergleichen, sogenannte gedruckte Schaltungen zu verwenden, die derart hergestellt sind, dass auf einer isolierten Platte, z. B. auf galvanischem Wege, eine dünne Kupferschicht niedergeschlagen wird, welche nachfolgend durch Ätzen und Waschen derart präpariert wird, dass das gewünschte Schaltungsbild entsteht. Hier wird beachtlich an Material eingespart. Die gedruckte Schaltung waist jedoch verschiedene Nachteile auf.
Der wesentlichste Nachteil besteht darin, dass durch das Wegätzen die schädliche Leitfähigkeit zwischen den einzelnen Bandleitern vergrössert wird. Auch sind düe Seitenkanten der Bandleiter der gedruckten Schaltung zerklüftet, so dass hier eine relativ hohe Feldstärke vorliegt, welche den Beginn eines, Kriechstromes zwischen den Bandleitern b #- günstigt, was bekanntlich zum Leistungsabfall, zu Kurzschlüssen oder @Unresonanzen der Schaltung führt.
Die hohe Feldstärke an den Kanten der Bandleiter in der gedruckten Schaltung wird auch dadurch begünstigt, dass trotz der geringen Dicke der Bandleiter diese erhabene Teile auf der Oberfläche der Tafel bilden und mit ihren Kanten mindestens teilweise etwas vorstehen. Beim bekannten Verfahren, dünne Metallstreifen auf Bakelit oder dergleichen anzupressen und thermoplastisch aufzuzementieren, werden lediglich die Kanten in die isolierende Platte eingedrückt.
Auch hier steht der Bandleiter mehr als erforderlich bzw. zulässig über der Plattenebene vor, die Kanten hoher Feldstärke sind nicht abgeschirmt, und es ergeben sich nach wie vor Kriechströme.
Es sind noch andere Verfahren bekannt, bei denen dünne Bandleiter etwa vollständig in die Oberfläche des Trägerkörpers eingepresst werden. Dies allein genügt aber nicht, die hinreichende Isolierung zu gewährleisten, da hier das Problem der gerade von den Kanten ausgehenden Störwirkung überhaupt nicht berücksichtigt wird. Aber gerade bei einer gedruckten Schaltung mit den kleinen Abständen von Leiter zu Leiter, aber grossen Leiterwegen, ist die Frage der einwandfreien Isolation von grösster Bedeutung.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu finden, mit dem die genannten Nachteile vermieden werden können.
Erfindungsgemäss wird das bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch erreicht, dass die Bandleiter bzw. Drähte unter Anwendung eines Pressdruckes, zumindest auf einen Teil des Leiterquerschnittes, flächig in den Trägerkörper eingepresst werden und die Bandleiterkanten bzw. die nach dem !Einpressen Kanten bildenden Teile der Drähte mindestens teilweise mit einem elektrisch isolierenden Lacküberzug versehen werden.
Dabei ist besonders vorteilhaft, den .isolierenden L7berzug vor dem Einpressen auf die Leiterkanten aufzubringen. Hierdurch wird die hohe, zu Kriechströmen Anlass gebende Feldstärke an den Kanten herabgesetzt und die Korrosion unterbunden, weil gerade an diesen gefährlichen Stellen ein hinreichender Lacküberzug vorgesehen wird.
Mittels dieses Verfahrens kann eine Schalttafel, ein Schalttafelteil oder dergleichen geschaffen werden, dessen Bandleiter in der Regel zwar dicker als diejenigen einer gedruckten Schaltung sind, die aber nicht nur kompakter und widerstandsfähiger in der Bauart sind, sondern auch Kriechströmen einen örtlich höheren Widerstand entgegensetzen. Das Herstellungsverfahren ist einfach und billig. Man ist in der Lage, Bandleiter mit einwandfreien, nicht zerklüfteten Kanten herzustellen.
Der elektrisch isolierende Lacküberzug kann elastisch sein und kann gegebenenfalls auch andere Teile des Bandleiters, insbesondere dessen Oberseite,
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und/oder benachbarte Teile des Trägerkörpers mit erfassen.
Vielfach ist es erforderlich, eine biegsame Trägerplatte zu verwenden. Hier versagen die bekannten gedruckten Schaltungen insofern, als die recht dünnen, auf dem Niederschlagweg hergestellten und somit nicht kompakt zusammenhängenden Bandleiter brüchig werden oder aufplatzen, so dass die Leitung unterbrochen wird. Dies ist bei der erfindungsgemäss hergestellten Schaltung nicht möglich, da ihre Bandleiter, aus z. B. Kupfer, im Bereich 20.-200,u genügend dehnbar sind. Vorteilhafterweise kann man einen Lacküberzug verwenden, der z.
B. auf eine Polyamid- oder Polyurethan- basis zurückgeht und dehnbarer ist als der Werkstoff der Trägerplatte. Man kann vorteilhaft einen Poly- vinylacetal- oder Terephthaipolyesterlack oder auch einen hochhitzebeständigen Lack verwenden.
Eine schematische Ausführungsform der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Draufsicht auf einen plattenförmigen Trägerkörper, der auf der Oberseite mit quer verlaufenden, auf der Unterseite mit längs verlaufenden metallischen Bandleitern versehen ist, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1, Fig. 3 eine Draufsicht auf einen Trägerkörper, mit rasterförmig aufgebrachten Bandleitern,
und Fig. 4 eine entsprechende Draufsicht auf einen plat- tenförmigen Trägerkörper, wobei ein Leitungsschaltbild, gewonnen aus einem rasterförmigen Bandleiterfeld, dargestellt ist, Fig. 5 einen vergrösserten Ausschnitt aus Fig. 2, mit schematischer Darstellung der Isolation an Band- leiterkanten.
Der Trägerkörper kann ein räumlicher Körper mit sechs oder mehr Seitenflächen oder auch ein gekrümmter dreidimensionaler Körper sein. Im Ausführungsbeispiel ist es eine Platte 10, die aus elektrisch isolierendem Werkstoff, wie Phenol-Harz-Hartpapier, Melamin-Ep- oxyd, aus Silikonharzen, mit anorganischen Füllstoffen wie Glasfasern, aus Polytetrafluoräthylen oder einem anderen geeigneten Kunststoff bestehen kann.
Platte 10 weist an einer Oberfläche quer, z. B. parallel zueinander verlaufende Bandleiter 11, 12 usw., z. B. aus Kupfer, auf, mit gleicher oder verschiedener Bandbreite. Die Banddicke liegt vorzugsweise in den Grenzen 20-200 ,cc und kann insbesondere 100 ,u betragen. Die Unterseite der Platte 10 kann ebenfalls Bandleiter 13, 14 aufweisen, die gestrichelt dargestellt sind und, z. B. in der Längsrichtung, aber wiederum parallel zueinan- der, verlaufen.
Die Bandleiter können auch diagonal oder zickzack-förmig verlaufen.
Aus Fig. 2 und 5 gehen im einzelnen die Anordnung und Isolierung der Bandleiter an der Oberfläche der Platte 10 hervor. Da die Platte aus einem nachgiebigen Werkstoff besteht, werden die Bandleiter 13 usw. in die Platte hineingepresst. Vorbeilhafterweise wird eine widerstandsfähigem Oberfläche gebildet, die me- chanisch keine Angriffspunkte bietet.
Vor allem gestattet die Anordnung die Herabsetzung der Kriechströme, indem die Bandleiter 12, 13, 14 usw. an Kanten, und insbesondere bevor sie an der Platte 10 befestigt werden, mit einem Lacküberzug 19 versehen werden (Fig. 5), welcher sowohl elektrisch isoliert als auch eine evtl. Korrosion herabsetzt. Hierzu eignen sich z. B. Lacke, die auf der Basis von Polyamiden, Polyurethanen oder dergleichen aufgebaut sind.
Es können auch an- dere Kunstharzlacke usw. verwendet werden. Ein Aus- führungsbeispiel der Erfindung sieht die Verwendung eines Lackes vor, der dehnbar und gegebenenfalls auch thermisch beständiger als der Werkstoff der Platte 10 ist. Verwendet man aus Materialersparnis eine dünne Platte 10, so werden die Platte und die Bandleiber gebogen.
In der Platte 10 können Risse oder dergleichen auftreten; ist dies der Fall, bleibt die Dehnung des Lackes aber noch genügend gross und im Elastizitäts- bereich und der Lack rissfrei.
Die Platte 10 kann imprägniert sein. Ferner kann der Einpressvorgang der Bandleiter unter Wärmeanwen- dung .erfolgen. Der Bandleiter kann nicht nur rechteckige überginge haben, sondern Sektoren, gekrümmte Bahnen usw., z. B. für Drehkontakte oder Drehschalter. Als Ausgangsmaterial kann man z. B. im Querschnitt runde Drähte verwenden, die durch den Einpressvorgang im fertigen Erzeugnis eine bandförmige, seitlich verbreiterte, z. B. ovale Gestalt annehmen können.
In besonderen Fällen sind Trägerkörper und Bandleiter hoher Temperatur ausgesetzt. Hier wird die Werkstoffauswahl derart getroffen, dass der Lackwerkstoff thermisch beständiger als der Werkstoff der Trägerplatte oder dergleichen ist. Als Anwendungsgebiet kann der Raketenbau genannt werden.
Um den Bandleiter selbst von einer unerwünschten Beeinflussung durch hohe Temperaturen weitgehend abzuschirmen, muss im Bereich ansteigender Temperatur für die Leitfähigkeit etwa ein konstanter Wert verlangt werden. In einem Schaubild, wo auf der Ordinate die Leitfähigkeit, auf der Abszisse die Temperatur aufgetragen ist, erreicht man durch den erfindungsgemässen Vorschlag einen zur Temperaturachse im wesentlichen parallelen Verlauf, wobei der Ordinatenwert bei extremer Temperatur dann natürlich ansteigt.
In diesem Schaubild gilt für den Werkstoff des Trägerkörpers jedoch der schnellere, lineare Anstieg der Leitfähigkeit.