Verfahren und Vorrichtung zur Garnprüfung
Bei elektronischen Garnreinigern, wie sie in der Textilindustrie verwendet werden, wird das Garn an lässlich eines Umspulvorganges durch ein Messfeld geführt, welches ein elektrisches Signal erzeugt, dessen Verlauf die Stärkeschwankungen des durchlaufenden Garnes wiedergibt.
Bekannt ist sowohl der photoelektrische Gamreiniger, dessen Messfeld sich zwischen einem Lichtsender und einem Lichtempfänger (photo- elektrischer Wandler) befindet, wobei der jeweilige Garnquerschnitt den auf den Empfänger gelangenden Lichtstrom beeinflusst, als auch der kapazitive Reini- ger, dessen Messfeld von einem Kondensator gebildet wird, dessen Kapazität von der sich örtlich ändernden Masse des durch das Messfeld laufenden Garnes ab hängig ist. Das vom Messfeld kontinuierlich abgebene elektrische Signal wird nach Verstärkung einer Aus werteschaltung zugeleitet, welche z.
B. das Signal mit einem vorzugsweise einstellbaren Pegel vergleicht, der einem gerade noch zulässigen Wert der Garnstärke ent- spricht. Ein Überschreiten des Pegels durch das Signal, gegebenenfalls in Verbindung mit andern Kriterien, bedeutet den Durchlauf eines Garnfehlers und löst am Garnreiniger einen entsprechenden Schaltvorgang aus, z. B. Erlegung eines Messermagneten zum Durchtrennen des Garns bei der fehlerhaften Stelle, Fortschaltung eines Zählwerks, Unterbrechung des Spulvorgan- ges usw.
Bei allen technisch anwendbaren Arten von Garn rein, iger-Messfeldern besteht die Schwierigkeit, dass die Grosse des elektrischen Signals nicht von der Garnstärke allein, sondern auch von andern, unerwünschten Einflüssen abhängt. Beim photoelektrischen Gamreini- ger sind dies z. B. Alterung des photoelektrischen Wandlers und der Lichtquelle (Glühlampe), Schwankungen des Speisestromes für die Lampe, Verstaubung des Messfeldes usw. Es sind deshalb geeignete Regelanordnungen vorgeschlagen worden, um den Einfluss solcher langsamer Veränderungen zu eliminieren und eine gleichbleibende Empfindlichkeit des Messfeldes zu gewährleisten.
Dabei wird die Zeitkonstante des Regelkreises gegenüber den spontanen, kurzzeitigen Stärkeschwankungen des Garnes genügend gross gehalten, damit daese auf den Regelvorgang ohne Einfluss bIei- ben (siehe z. B. Schweizer Patent Nr. 408 212). Eine solche Regelanordnung ist jedoch nicht in der Lage, zwischen den unerwünschten Messfeldeinflüssen und langsamen Schwankungen des Messgutes selbst zu un terscheiden, d. h. die letzteren beeinflussen den Regelvorgang ebenfalls und treten deshalb im Ausgangssi- gnal des Messfeldes nicht in Erscheinung.
Ähnlich verhält es sich grundsätzlich bei allen kon tinuierlichen Messmethoden : Sie können wohl die laufenden spontanen Anderungen der Garnstärke quanti- tativ erfassen, nicht aber deren Absolutwert. Dies ist der Grund, weshalb mit bisher bekannten elektroni- schen Garnreinigern die Erfassung gewisser Arten von Garnfehlern Schweierigkeiten bereitet, insbesondere von relativ geringenStärkeabweichungen, die sich über grössere Längen erstrecken.
Bei einer kapazitiven Messeinrichtung zur laufen- den Überwachung des Titers von Textilgarnen ist eine diskontinuierliche Messmethode bekannt, indem zwischen dam Messorgan und dem Prüfgut eine periodische Relativbewegung aufrechterhalten wird, um das Prüfgut zwischen Bereichen unterschiedlicher Empfind- lichkeit im Messorgan hin und her zu schieben.
Das entstehende Wechselsignal wird gleichgenichtet, und es wind ein dem Titer entsprechender Went gebildet. Die Feststellung einzelner, spontaner Verdickungen ist hierbei nicht vorgesehen, diese stellen, statistisch ausgedrückt, sogenannte seltene Ereignisse dar und haben praktisch keinen Einfluss auf den Titer. Eine Titer Oberwachung in der genannten Weise wäre analog auch bei Verwendung ein, es photoelektrischen Messor- gans durchführbar.
Hingegen bereitet die praktische Durchführung des erwähnten Verfahrens erhebliche Schwierigkeiten. Will man das Messgut mit einem oszillierenden Führungsor- gan in Schwingung versetzen, so bedeutet dies, eine starke Beeinträchtigung des Garndurchlaufs und kann unzulässige mechanische Beanspruchungen des Garnes verursachen ; auch ein befriedigender Schwingungsantrieb für das Messorgan wäre mit beträchtlichen Komplikationen verbunden.
Für die Zwecke der elektronischen Garnreinigung ist jenes Verfahren völlig ungeeignet, da es bei der Reinigung gerade auf das lückenlose Ansprechen auf die seltenen Ereignissen der relativ kurzen Garnfehler ankommt und nicht wie beim Titer auf den Mittelwert der Garnstärke über Längen von mchreren hundert oder tausend Metern.
Die vorliegende Erfindung bezweckt, die erwähnten Mängel bekannter elektronischer Garnreiniger zu beseitigen und die Gamreinigung auf Grund einer Absolutmessung der Garnstärke zu ermöglichen. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erfassen von Stellen mit fehlerhaftem Querschnitt an einem durchlaufenden Garn mittels eines photoelektrischen Garnreinigers.
Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass im Messfeld des Garnreinigers eine Hell-oder eine Dunkelzone ausgeblendet wird, dass diese Zone quer zum Lichtstrahl und zum Garn periodisch hin und her bewegt wird, so dass der auf den Lichteinpfänger des Garnreinigers gelangende Lichtstrom abwechselnd vom Querschnitt des jeweils im Messfeld befindlichen Garnabschnittes abhängig und von diesem unabhängig ist, und dass die Impulshöhe des vom Lichtempfänger abgegebenen elektrischen Impulssignals als Mass für den Gamquerschnitt ausgewertet wird.
Ferner betrifft die Erfindung einen photoelektri- schen Gamreiniger zur Durchführung des vorgenannten Verfahrens, welcher dadurch gekennzeichnet ist, dass im Messfeld ein Blendenorgan beweglich angeordnet ist, welches eine Hell-oder Dunkelzone definiert und welches mit Antriebsmitteln in Wirkverbindung steht, die dem Blendenorgan eine Schwingungsbewegung quer zur Gamrichtung erteilen, und dass die dem Messfeld nachgeschaltete Signalauswerteschaltung mindestens einen Impulshöhen-Diskriminator enthält.
Die Erfindung wird nachstehend anhand verschie- dener Ausführungsbeispiele im Zusammenhang mit der Zeichnung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch eine erste Ausführungs- form eines photoelektrischen Garnreinigers,
Fig. 2 veranschaulicht ein zweites Ausführungsbei- spiel, wobei der Lichtempfänger der besseren Übersicht halber nur angedeutet ist.
Fig. 3 und 4 zeigen einen beispielsweisen Verlauf eines vom photoelektrischen Wandler abgegebenen Impulssignales bzw. eines vom letzteren abgeleiteten Impulssignals,
Fig. 5 ist das Blockschaltbild einer Auswerteschaltung, und
Fig. 6 zeigt das Blockschaltbild einer weiteren Aus werteschaltung im Zusammenhang mit einer Anlage, an die eine Mehrzahl von Garnreinigern angeschlossen ist.
Der in Fig. 1 schematisch dargestellte photoelektri- sche Garnreiniger weist einen Lichtsender mit der Lampe 4 und einem Linsensystem 6 auf. Das lotztere kann beispielsweise aus einer Zylinderlinse bestehen und ein Feld paralleler Lichtstrahlen erzeugen. Gegen über dem Lichtsender befindet sich ein Lichtempfänger 8 in Form eines geeigneten, vorzugsweise fläcbenhaften photoelektrischen Wandlers, z. B. einer photoelektri- schen Halbleiteranordnung (Photoelement, Photodiode, Phototransistor, Photowiderstand). Die dem auf den Wandler 8 auftreffenden Lichtstrom entsprechende elektrische Ausgangsgrösse wird in einem Vorverstär- ker 9 verstärkt.
Dieser liefert die Ausgangsspannung u1, die in weiter unten beschriebener Weise zur Verarbeitung in der Auswerteschaltung des Garnreinigers bestimmt ist. Durch das zwischen Lichtsender und Lichtempfänger befindliche Messfeld wird das zu reini gende Garn 2 in Längsrichtung hindurchgeführt. Eine solche Anordnung entspricht dem Prinzip bisher be kannter photoelektrischer Gamreiniger, bei denen der jeweils im Messfeld befindliche Abschnitt des durchlau- fenden Garnes 2 kontinuierlich den auf den Lichtemp- fänger 8 auftreffenden Lichtstrom entsprechend seinem Querschnitt beeinflusst und der Lichtempfänger eine den Querschnittsschwankungen des Garnes kontinuier lich folgende Signalspannung abgibt.
Um nun eine diskontinuierliche Abtastung des Garnquerschnittes zu ermöglichen, ist im Messfeld ein Blendenorgan beweglich angeordnet. Dieses wird durch eine licbtundurchlässige Scheibe 10 gebildet, die einen in Richtung des Garnes 2 verlaufenden Lichtdurch trittsschlitz 12 aufweist. Dieser Schlitz 12 definiert im Messfeld eine Hellzone 20 von rechteckigem Querschnitt ; es ist dabei nicht von Belang, ob die Blende 10 sich zwischen Lichtsender und Lichtempfän- ger vor oder hinter dem durchlaufenden Garn 2 befin- det. Die Blendenscheibe 10 ist an einer mit ihrem oberen Ende eingespannten Feder 14 aufgehängt.
Um die Blende 10 und damit die Hellzone 20 in der durch Pfeile angedeuteten Richtung quer zu den Lichtstrahlen und zum Gam periodisch hin und her zu bewegen, ist sie mit geeigneten Antriebsmitteln verbunden, bei- spielsweise mit einem Eisenkern 16, der unter dem Einfluss einer mit Wechselstrom gespeisten Solenoid- spule 18 steht.
Die Schwingungsamplitude der Blende 10 ist dabei so gross, dass die ausgeblendete Hellzone 20 während der einen Halbperiode der Bewegung voll- ständig über und während der nachfolgenden Halbperiode vollständig unter das Garn 2 zu liegen kommt, wobei der den Wandler 8 erreichende Lichtstrom also vom Garnquerschnitt unabhängig ist. In den dazwi schenliegenden Bewegungsinteirvallen kreuzt die Hellzone 20 das Garn 2, so dass eine Abschattung entspre- chend dem jeweils im Messfeld befindlichen Garnabschnitt auftritt.
Bezüglich der Abtastfrequenz des Garnes durch die Hellzone ist zu beachten, dass bei der dargestellten Antriebsart die Blende 10 eine vollständige Schwin- gungsperiode während jeder Halbperiode des die Spule 18 speisenden Wechselstromes ausführt, und dass während jeder Schwingungsperiode der Blende die Zone 20 das Garn 2 zweimal kreuzt ; es beträgt somit die Abtastfrequenz das Vierfache der Frequenz des Speise wechselstromes. Die Anordnung könnte jedoch auch so getroffen sein, dass die Mittellage der Blende 10 in der Höhe gegenüber der Durchlaufstelle des Garnes 2 versetzt ist und die Hellzone 20 das Garn im Bereich der (oberen oder unteren) Bewegungsumkehr der Blende 10 kreuzt.
In diesem Fall erfolgt nur eine Abtastung pro Schwingungsperiode der Blende 10, und das er wähnte Frequenzverhältnis beträgt dann 2 : 1.
Ein anderes Beispiel eines photoelektrischen Garnreinigers zeigt die Fig. 2. Der Lichtsender ist durch den Körper 22 mit der Lichtaustrittsfläche 24 gebildet. Der gegenüberliegende Lichtempfänger 25 ist der besseren Übersicht halber lediglich in seiner Lage strichpunk- tiert angedeutet. Das Garn 2 wird durch das zwischen den Flächen 24 und 25 befindliche Messfeld hindurchgeführt.
Im Gegensatz zum Beispiel nach Fig. 1 wird hier zwecks periodischer Abtastung des Garnquerschnitts nicht eine Hellzone, sondern eine Dunkelzone im Messfeld ausgeblendet. Als Blendenorgan ist hierfür ein vorzugsweise aus Stahldrabt hergestellter Bügel vorgesehen, dessen Schenkel 26 bei 30 eingespannt sind und dessen Quersteg 28 vor der Lichtaustrittsflä- che 24 parallel zum Garn 2 liegt. Der Steg 28 bestimmt die Breite einer Dunkel-oder Schattenzone und kann erforderlichenfalls entsprechend verbreitert, z. B. flachgepresst sein. Der Bügel 26, 28 lässt sich aus der gezeichneten Mittellage nach oben und unten federnd auslenken.
Um ihm eine periodische Schwingungsbewegung, vorzugsweise mit seine Eigenfrequenz, zu erteilen, ist eine feststehende, elektromagnetische An triebseinmchtung mit Polstücken 32 und einer Erregerwicklung 34 vorgesehen, welche mit Wechselstrom gespeist wird. Die beiden den Polstücken 32 gegenüber- liegenden Schenkel 26 wirken dabei als Anker, so dass der Bügel eine Schwingungsbewegung mit der doppelten Frequenz der Erreger-Wechselspannung ausführt.
Mit dem Steg 28 bewegt sich auf die von ihm ausge blendete Dunkelzone periodisch quer zu der Richtung der Lichtstrahlen und d, es Garnes 2 auf und ab. Für die Abtastfrequenz gelten dabei die anhand der Fig. 1 angestellten Überlegungen sinngemäss. Solange sich der im Messfeld befindliche Garnabschnitt jeweils in der Schattenzone befindet, ist sein Querschnitt ohne e Einfluss auf den den Lichtempfänger erreichenden Lichtstrom. In den Zeitintervallen jedoch, in denen die Dunkelzone oberhalb oder unterhalb des Garnes liegt, bewirkt das Garn eine zusätzliche Abschattung, deren Grosse sich nach dem jeweiligen Garnquerschnitt richtet.
Die Anordnung nach Fig. 2 eignet sich sowohl für solche Lichtsender, welche über die Austrittsfläche 24 analog zur Fig. 1 ein Bündel von gerichteten, paralle- len Lichtstrahlen aussendet, als auch für solche Lichtsender, deren Lichtaustrittsfläche 24 als diffuser Strahler wirkt, um das Garn 2 unter einem möglichst stumpfen Winkel zu beleuchten. Ein photoelektrischer Gamreiniger der letztgenannten Art ist beispielsweise in der französischen Patentschrift 1363 785 beschrie- ben.
Ausser den anhand der Fig. 1 und 2 beschriebenen Blendenanor, dnungen sind natürlich in anderen Fällen und je nach Aufbau des photoelektrischen Garnreini- gers auch andere Formen von Blendenorganen denkbar, so z. B. eine Lochblende oder eine im Messfeld rotierende Blendenscheibe mit einem oder mehreren Schlitzen, die jeweils vorübergehend auf der Höhe des Garnes in gleicher Richtung wie dieses zu liegen kommen. Auch die Antriebsmittel für das Blendenorgan können naturlich abweichend von den Beispielen nach Fig. 1 oder 2 ausgeführt sein.
Bei der Wahl der Abtastfrequenz kann davon ausgegangen werden, dass jeweils spätestens nach Durchlauf einer Garnlänge, die gleich der Länge des Messfel- des ist, eine neue Abtastung erfolgen soll. Dies ergibt eine lückenlosem Abtastung des Garnquerschnittes.
(Gamfehler, die wesentlich kürzer sind als das Messfeld, erfahren eine durch das Messprinzip bedingte Abschwächung im Signal, und die Messfeldlänge wird diesbezüglich den textiltechnischen Anforderungen angepasst.) Nimmt man z. B. eine Messfeldlänge von 1 cm und eine Abtastfrequenz von 2 kHz an (Schwingungsfrequenz des Bügels 26, 28 nach Fig. 2 = 1 kHz), so ist die oben erwähnte Forderung noch bei einer maximale Durchlaufgeschwindigkeit (Spulgeschwin- digkeit) des Garnes von 20 m/sec erfüllt.
Selbstver- ständlich sollen diese Angaben und Uberlegungen nur einen Hinweis auf die praktischen Grössenordnungen geben. Es ist jedoch leicht einzusehen, dass sich bei geeigneter Dimensionierung ein Schwingungsantrieb unter Ausnützung der Eigenresonanz des Blendenorgans und des Antriebssystems realisieren lässt.
Infolge der Wirkung des im Messfeld des Garnrei nigers oszillierenden Blendenorgans gibt der Lichtempfänger bzw. photoelektrische Wandler ein elektrisches Impulssignal ab. Ein beispielsweiser Verlauf dieses Signals ist in Fig. 3 als Ausgangsspannung ut des Vorverstärkers 9 in Funktion der Zeit t dargestellt und dem in dieser Zeit durchlaufenden, entsprechenden Garnstück 2 gegenübergestellt. Jede Abtastperiode T setzt sich aus zwei Intervallen a und b zusammen, wobei während des Intervalls a der Momentanwert der Spannung vom Garnquerschnitt unabhängig ist, während im Intervall b das Garn entsprechend seinem Querschnitt eine zusätzliche Abschattung hervorruft, wodurch die Spannung sprunghaft absinkt.
Die Höhe h der so entstehende Impulse 41 entspricht dabei dem Absolutwert des Querschnitts des gerade im Messfeld befindlichen Gamabschnittes und der Verlauf des Querschnittes über die Garnlänge ergibt sich als Hüll- kurve 40 zu den Abtastimpulsen 41. Diese Hüllkurve ist also ein Abbild des Garndurchmessers bzw. Garnquerschnittes und gibt insbesondere Garnverdickungen 44, 46, 48 oder auch Dünnstellen wieder. Es ist jedoch nicht die Hüllkurve 40, die der weiteren Signalauswertung zugrunde liegt, sondern einzig die Höhe h der einzelnen Impulse 41.
Die Höhe k in Fig. 3, d. h. die Signalgrösse in den vom Garnquerschnitt unabhängigen Intervallen a, wird in an sich bekannter Weise durch einen Regelvorgang stabilisiert, welcher nur auf langsame Veränderungen anspricht, nicht jedoch auf die sprunghaften Änderun- gen zwischen den Intervallen a und b. Damit wird eine Konstante, von der Alterung der Lampe oder des Wandlers 8 sowie von Verstaubung usw. unabhängige Empfindlichkeit gewährleistet, und die Impulshöhe h der Signalspannung ut entspricht dauernd dem Abso lutwert des Garnquerschnittes. Die erwähnte Regelung kann z.
B. durch schaltungstechnische Massnahmen im Vorverstärker 9 allein oder durch Einwirkung auf den Speisestrom der Messfeld-Lampe erfolgen.
Nach Verstärkung der Wechselkomponente der Signalspannung Ut erhält man das Impulssignal u2 nach Fig. 4, bei welchem die Impulshöhe h'zur Impulshöhe h des Signals Ut proportional ist. Die Fig. 5 zeigt das Blockschema einer Auswerteschaltung zur Weiterverarbeitung dieses Impulssignals u. ;. Die Schaltung enthält der Reihe nach einen Impulshöhen-Diskriminator 50, einen Impulszäher 52, eine Schaltstufe (Monovibrator) 54 und das Ausführungsorgan 56 des Reinigers (Erregerwicklung für Trennmesser, Zähler usw.).
Der Impulshöhendiskriminator 50 weist einen einstellbaren Schwellwert p (siehe auch Fig. 4) auf und lässt nur diejenigen Eingangsimpulse u2 passieren, deren Impulshöhe h'den Schwellwert p übersteigt.
Bei manchen Anwendungsfällen ist es erwünscht, den Garnreiniger nur dann ansprechen zu lassen, wenn ein Garnfehler nicht nur hinsichtlich der Stärkenabwei- chung ein bestimmtes (einstellbares) Mass überschrei- tet, sondern auch eine gewisse Minimallänge erreicht.
Bei dem hier beschriebenen Messverfahren lässt sich eine Bewertung der Garnfehler nach ihrer Länge auf eine Impulszählung zurückführen, da bei gegebener Abtastfrequenz f und Durchlaufgeschwindigkeit v jeder Impuls einer bestimmten Garnlänge 1-v/f entspricht. Zu diesem Zweck ist der Impulszähler 52 vorgesehen, der die vom Impulshöhen-Diskriminator 50 durchgelassenen Impulse zählt und nur dann ein Aus gangssignal erzeugt, wenn ein vorgewählter Zählwert n überschritten wird.
Es eignet sich hierfür eine an sich bekannte elektronische, digital oder analog arbeitende Zählstufe, deren Zählwert n einstellbar ist und die mit einer gewissen Zeitkonstante eine selbsttätige Rückstel- lung des Zählstandes erfährt.
Unter der beispielsweisen Annahme, die Ansprechschwelle p des Impulshöhen-Diskriminators 50 sei auf den aus Fig. 4 ersichtlichen Wert und der Zählwert des Impulszählers 52 auf n=4 eingestellt, so ergibt sich bei Durchlauf des den Fig. 3 und 4 zugrunde ge legten Garnabschnittes folgende Wirkungsweise der Schaltung nach Fig. 5 : Die Signalimpulse bei Durchlauf einer relativ geringfügigen Verdickung 44 erreichen den Schwellwert p nicht, der Diskriminator 50 gibt kein Ausgangssignal, und der Impulszähler bleibt im Ausgangszustand. Der Durchlauf einer stärkeren Verdickung 46 hat zwei Impulse zur Folge, welche die Schwelle p übersteigen und in die Zählschaltuag 52 gelangen.
Der vorgewählte Zählwert n = 4 wird jedoch damit nicht erreicht, was bedeutet, dass die Garnverdickung nicht die für das Ansprechen des Reinigers erforderlicfhe minimallänge aufweist und demnach unberücksichtigt bleibt. Erst eine längere Dickatelle 48, welche sechs aufeinanderfolgende, die Schwelle p über- steigende Impulse zur Folge hat, bringt die Zählschaltung 52 auf den eingestellten Zählwert und veranlasst sie zur Abgabe eines Ausgangssignals, welches über die Schaltstufe 54 das Ausführungsorgan 56 erregt und damit den Reiniger zum Ansprechen bringt.
Die Fig. 6 zeigt das Blockschaltbild einer Anlage, bei der eine Mehrzahl von Reinigern mit zugehörigen Auswerteschaltungen an ein gemeinsames Speise-und Einstellgerät 70 angeschlossen sind ; es ist nur eine einzige Auswerteschaltung 58 dargestellt, während der Anschluss weiterer, gleichartiger Schaltungen über Verbindungsleitungen 72, 74 angedeutet ist.
Die Aus werteschaltungen 58 der Anlage unterscheiden sich vom Beispiel nach Fig. 5 darin, dass das Impulssignal u2 (vorzugsweise über einen weiter unten zu erläuternden Kontakt 59) zwei parallelen Kanälen zugeleitet wird, von denen jeder einen Impulshöhen-Diskriminator 60 bzw. 61 und einen Impulszähler 62 bzw. 63 enthält ; beide Kanäle steuern über eine Schaltstufe 64 das Ausführungsorgan 66, das an eine für alle Auswerteschal- tungen gemeinsame Speiseleitung 74 angeschlossen ist.
Die Schwellwerte pl, p2 für die Diskriminatoren 60, 61 und die Zählwerte ut, u2 für die Zählschaltungen 62, 63 sind an entsprechende Einstellmittel in einem Einstellkreis 80 des Gerätes 70 einstellbar, und zwar gemeinsam für alle angeschlossenen Auswerteschaltun- gen über die Leitungen 72. Durch die unterschiedliche Einstellung der beiden Kanäle jeder Ansprechschwelle p, aber grösserer Zählwert n als im andern Kanal 60, 62-ist es möglich, den Reiniger auf verschiedene Klassen von Garnfehlern getrennt ansprechen zu lassen. Wenn es sich um die Erfassung sehr langer Garnfehler, wie z.
B. Doppel-und Mehrfachfäden handelt, so kann im betreffenden Kanal 61, 63 der Zählwert n des Impulszählers fest eingestellt sein. Im übrigen ist es auch denkbar, einen Impulshöhen-Diskriminator so auszubilden, dass er Ausgangsimpulse dann abgibt, wenn die Signalimpulse einen gegebenen Ansprechpegel unterschreiten, wodurch der Reiniger auf fehlerhafte Dünnstellen im Gam anspricht.
Der Kontakt 59 ist in nicht näher dargestellter Weise vorzugsweise selbsttätig vom Garnlauf an der betreffenden Spulstelle abhängig, und zwar derart, dass er bei einem Unterbruch des Spulvorganges geschlos- sen wid und das Impulssignal der Auswerteschaltung zuleitet. Dadurch wird die genaue Entsprechung zwischen der Abtastfrequenz und der pro Abtastperiode T durchlaufenden Garnlänge sichergestellt, wie es für die beschriebene Beurilung der Fehlerlängen mittels Impulszählung erforderlich ist.
Ein besonderer Vorteil, den das beschriebene Verfahren dank der damit erreichten Absolutmessung bietet, liegt in der Möglichkeit der einfachen Eichung bzw. Festlegung einer der jeweiligen Garnsorte angepassten Ansprechgrenze p, insbesondere im erwähnten Kanal 61, 63, in welchem die zu erfassenden Stärke- abweichungen nur wenig über dem Sollwert liegen.
Eine geeignete vorzugsweise in den Stromkreis des Ausführungsorgans 56 bzw. 66 zu schaltende Eicheinrichtung ist in Fig. 6 in Form einer Taste 76 mit Lampe 78 dargestellt, die in diesem Fall im Einstellge- rät 70 in die gemeinsame Speiseleitung 74 geschaltet sind. Im normalen Betrieb ist die Taste 76 geschlossen und somit die zu ihr parallel geschaltete Lampe 78 überbrückt. Bei betätigter, d. h. göffneter Taste 76 bewirkt jeder Ansprechimpuls einer Schaltstufe 64 ein kurzes Aufflackern der Lampe 78, während infolge des Widerstandes der Lampe der Strom für eine Erregung des Ausführungsorgans 66 zu schwach ist.
Es lässt sich dann bei Beobachtung der Lampe eine geeig- nete Einstellung eines Ansprechpegels p in folgender Weise ermitteln : Es wird von einem relativ hohen Wert des Pegels ausgegangen, und dieser Wert wird bei Durchlauf einer Garnprobe nach und nach vermindert, bis er in den Bereich der der Garnstärke entsprechen- den Impulshöhen gelant, was am beginnenden Flakkern der Lampe 78 erkannt wird. Ausgehend von dem so festgestellten Wort kann der Ansprechspegel dann um einen bestimmten Betrag, der einer noch als zuläs- sig erachteten Dickenabweichung entspricht, wieder heraufgesetzt werden.
Es ist noch zu erwähnen, dass natürlich die nur einen Kanal aufweisende Auswerteschaltung nach Fig. 5, gegebenenfalls mit Verzögerungsschalter 59 und/oder Eicheinrichtung 76, 78 auch in einer Anlage mit einer Mehrzahl von Reinigern und gemeinsamem Speisegerät angewendet werden kann, und dass anderseits die Auswerteschaltung nach Fig. 6 mit dem zugeordneten Messfeld auch einzeln verwendbar ist.