CH437224A - Verfahren zum Umschmelzen eines kristallinen Mehrkomponentenstoffes in einem abgeschlossenen System - Google Patents
Verfahren zum Umschmelzen eines kristallinen Mehrkomponentenstoffes in einem abgeschlossenen SystemInfo
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Description
Verfahren zum Umschmelzen eines kristallinen Mehrkomponentenstof%s in einem abgeschlossenen System Das Herstellen von Mehrkomponentenstoffen in kri stalliner Form durch Zusammenschmelzen der Kompo- nenten in einem abgeschlossenen System, bei dem im Gleichgewicht der Partialdampfdruck mindestens einer der Komponenten über der Schmelze wesentlich höher als der Partialdruck der :anderen Komponenten ist, ist bekannt. Es wurde auch vorgeschlagen, Einwaage und Temperaturführung so zu wählen, dass einerseits die Schmelze den notwendigen Anteil an den leichtflüchtigen Komponenten aus der Dampfphase aufnehmen kann und dass anderseits der Rest dieser Komponenten gerade aus reicht zur Bildung der Gleichgewichtsdampfphase über der Schmelze und so kein Bodenkörper der leichtflüchti gen Komponenten zurückbleibt. Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zum Umschmelzen eines kristallinen Mehrkomponentenstoffes in einem abgeschlossenen Sy stem, wobei im Gleichgewicht der Partialdampfdruck mindestens einer der Komponenten über der Schmelze wesentlich höher als der Partialdampfdruck der anderen Komponente bzw. Komponenten ist. Dabei wird so ver fahren, dass zusätzlich zu dem umzuschmelzenden Stoff eine Einwaage aus der leichtflüchtigen Komponente bzw. den leichtflüchtigen Komponenten in solcher Menge eingegeben und die Temperaturführung beim Umschmelzen so gewählt wird, dass sich eine der Schmelze entsprechende Gleichgewichtsdampfphase über der Schmelze einstellt, ohne dass ein Bodenkörper der leichtflüchtigen Komponente bzw. Komponenten zu rückbleibt. Falls bei einem Mehrkomponentenstoff mehrere Komponenten über der Schmelze eine gasförmige Ver bindung bilden, soll der Partialdampfdruck der leicht flüchtigen Komponente bzw. Komponenten über der Schmelze auch wesentlich höher sein als der Partial druck dieser gasförmigen Verbindung. Das erfindungsgemässe Verfahren ist besonders ge eignet zum Umschmelzen von AIrzBv-Verbindungen - das sind Verbindungen aus einem Element der III. Gruppe und einem Element der V. Gruppe des Periodischen Systems - oder auch von AirBvz-Verbin- dungen - das sind Verbindungen aus einem Element der 1I. Gruppe und einem Element der VI. Gruppe des Periodischen Systems - soweit die Komponenten die oben angegebenen Bedingungen erfüllen. Dabei tre ten die Vorteile gegenüber den bekannten Verfahren besonders in Erscheinung, wenn die leichtflüchtige Kom ponente Arsen, Phosphor, Selen oder Schwefel ist; fer ner auch bei Quecksilber. Die praktische Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung sei ,am Beispiel des Umschmelzens von Galliumphosphid (GaP) erläutert. Besitzt z. B. die Ampulle, in der ein GaP-Um- schmelzprozess durchgeführt wird, ein. Volumen von 100 cm3, so werden zusätzlich etwa 1,3 g Phosphor in die Ampulle eingeschmolzen. Eine zusätzliche Ga- Einwaage ist nicht erforderlich, da der Ga-Anteil an der Gleichgewichtsd'ampfphase vernachlässigbar klein ist. Die Ampulle wird nun so erhitzt, dass die kälteste Stelle eine Temperatur von etwa 650 C aufweist; da bei verdampft der eingewogene Phosphor vollkommen und bildet einen Phosphordampfdruck von etwa 8 at, der dem Gleichgewichtsdampfdruck des Phosphors über dem geschmolzenen GaP entspricht. Jetzt kann der Umschmelzprozess, z. B. ein Zonenschmelzprozess, in. bekannter Weise durchgeführt werden, ohne dass sich die Schmelze hersetzt. Bei einer weiteren Ausbildungsform des Verfahrens nach der Erfindung weicht die Zusammensetzung der Schmelze von der Zusammensetzung der erstarrten Ver bindung oder Legierung ab. Voraussetzung hierfür ist, dass die umzuschmelzende Verbindung oder Legierung aus einer Schmelze abweichender Zusammensetzung kristallisieren kann. Dies ist im allgemeinen dann der Fall, wenn das Konzentrationsgebiet der betreffenden Verbindung oder Legierung sehr eng ist bzw. wenn es - im Grenzfall - überhaupt nur eine :einzige stöchio- metrische Zusammensetzung gibt. Unter dieser Voraus setzung wird erreicht, dass man in manchen Fällen mit Drucken im Schmelzprozess arbeiten kann, die erheb lich unter dem Gleichgewichtsdampfdruck der Verbin dung oder der Legierung an deren Schmelzpunkt liegen. Bei dieser Ausführungsart werden Einwaage und Tem- peraturführung beim Umschmelzen so gewählt, dass die Schmelze an den leichtflüchtigen Komponenten so weit verarmt, dass sich einerseits eine Schmelze bildet, welche die leichtflüchtigen Komponenten in einer kleine ren Konzentration enthält, als sie der Zusammensetzung des umzuschmelzenden Stoffes entspricht und ander seits sich im Dampfraum der dieser Schmelze ent sprechende Partialdruck der leichtflüchtigen Kompo nente bzw. Komponenten einstellt, ohne dass ein Boden körper dieser Komponente bzw. Komponenten zurück bleibt, worauf durch langsames Kristallisieren des um zuschmelzenden Stoffes und Aufnahme der leichtflüchti gen Komponente bzw. Komponenten aus der Dampf phase in die Schmelze die ursprüngliche Zusammenset zung des Mehrkomponentenstoffes erhalten wird. Das erfindungsgemässe Verfahren eignet sich ins besondere auch zum Umschmelzen mit gerichtetem Er starren, zum Zonenschmelzen oder zum Einkristall ziehen.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH I Verfahren zum Umschmelzen eines kristallinen Mehrkomponentenstoffes in einem abgeschlossenen Sy stem, wobei im Gleichgewicht der Partialdampfdruck mindestens einer der Komponenten über der Schmelze wesentlich höher als der Partialdampfdruck der anderen Komponente bzw. Komponenten ist, dadurch gekenn zeichnet, dass zusätzlich zu dem umzuschmelzenden Stoff eine Einwaage aus der leichtflüchtigen Komponente bzw.den leichtflüchtigen Komponenten in solcher Menge ein gegeben und die Temperaturführung beim Umschmelzen so gewählt wird, dass sich eine der Schmelze entspre chende Gleichgewichtsdampfphase über der Schmelze einstellt, ohne dass ein Bodenkörper der leichtflüchtigen Komponente bzw. Komponenten zurückbleibt. UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass die Einwaage und die Temperatur führung beim Umschmelzen so gewählt werden, dass die Schmelze an der leichtflüchtigen Komponente bzw.den leichtflüchtigen Komponenten so weit verarmt, dass sich einerseits eine Schmelze bildet, welche die leicht flüchtige Komponente bzw. leichtflüchtigen Komponen ten in einer kleineren Konzentration enthält, als sie der Zusammensetzung des umzuschmelzenden Stoffes ent spricht und anderseits sich im Dampfraum der dieser Schmelze entsprechende Partialdampfdruck der leicht flüchtigen Komponente bzw. Komponenten einstellt, ohne dass ein Bodenkörper dieser Komponente bzw. Komponenten zurückbleibt, worauf durch langsames Kristallisieren des umzuschmelzenden Stoffes und Auf nahme der leichtflüchtigen Komponente bzw.Kompo nenten aus der Dampfphase in die Schmelze die ur sprüngliche Zusammensetzung des Mehrkomponenten stoffes erhalten wird. 2. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass das Umschmelzen mit gerichtetem Erstarren durchgeführt wird. 3. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch ge kennzeichnet, dass das Umschmelzen als Zonenschmel zen durchgeführt wird. 4. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass das Umschmelzen mit dem Ziehen eines Einkristalls verbunden wird. PATENTANSPRUCH 11 Anwendung des Verfahrens nach Patentanspruch I zum Umschmelzen von AIIIBv-Verbindungen.
Applications Claiming Priority (2)
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DES40885A DE1029803B (de) | 1954-09-18 | 1954-09-18 | Verfahren zur Herstellung einer Verbindung oder einer Legierung in kristalliner Form durch Zusammen-schmelzen der Komponenten in einem abgeschlossenen System |
DES42999A DE1055509B (de) | 1955-03-10 | 1955-03-10 | Verfahren zur Herstellung und zum Umschmelzen von Verbindungen und Legierungen mit hohem Dampfdruck am Schmelzpunkt |
Publications (1)
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---|---|
CH437224A true CH437224A (de) | 1967-06-15 |
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ID=25995176
Family Applications (2)
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CH8061459A CH437224A (de) | 1954-09-18 | 1955-09-07 | Verfahren zum Umschmelzen eines kristallinen Mehrkomponentenstoffes in einem abgeschlossenen System |
CH2398555A CH438231A (de) | 1954-09-18 | 1955-09-07 | Verfahren zum Herstellen von Mehrkomponentenstoffen |
Family Applications After (1)
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Publication number | Publication date |
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CH438231A (de) | 1967-06-30 |
NL199398C (de) |
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