Verfahren zur Herstellung von Benzolsulfonyl-semicarbaziden
Es ist bereits vorgeschlagen worden, 4-Benzolsulf onyl-l, l-alkylensemicarbazide, die sich durch eine starke antidiabetische Wirksamkeit auszeichnen, durch Umsetzung von Benzolsulfonamiden mit Alkyleniminoisocyanaten herzustellen. Anstelle dieser Isocyanate können danach auch Abkömmlinge derselben, wie Alkyleniminocarbaminsäurechloride, Alkyleniminocarbaminsäureester sowie 1, 1-Alkylensemicarbazide Verwendung finden. Diese Verfahren sind technisch unzuläng- lich.
Die Isocyanate selbst sind ausserordentlich unbeständig, neigen u. a. zur Dimerisation und sind deshalb, wenn auch bei verschiedenen weiteren Umsetzungsreaktionen ihre intermediäre Bildung angenommen werden muss (vgl. die Bildung von Hydrazin als Nebenprodukt beim Hoffmannschen Abbau von Harnstoff) als Ausgangsmaterial für die Umsetzung mit Benzolsulfonami- den in technischem Massstab ungeeignet (vgl. Organic Rections, Band III, Seite 337). Entsprechenden Carbaminsäurechloriden, die entweder als Vorprodukte bei der Isocyanatdarstellung oder durch Anlagerung von HC1 an entsprechende Isocyanate entstehen, kommt in diesem Zusammenhang naturgemäss ebensowenig tech- nische Bedeutung zu.
Es ist zwar möglich, aus 1, 1-Alk- ylensemicarbaziden bzw. Alkyleniminocarbaminsäure- estern, deren Herstellung literaturbekannt ist, durch Umsetzung mit Benzolsulfonamiden, zweckmässig in Form ihrer Alkalirnetallsalze, 4-BenzolsulfonylS alk- ylensemicarbazide zu erhalten : Die Ausbeuten liegen jedoch auch in diesem Falle so niedrig, dass nicht von einem technischen Verfahren gesprochen werden kann.
Merkwürdigerweise bietet auch ein etwas abgewandeltes Verfahren, die Umsetzung von Benzolsulfonamid-Na- triumsalzen mit in 4-Stellung acylierten 1, 1-Alkylen- semicarbaziden keine Vorteile ; das Verfahren verläuft im Gegenteil schlechter als bei entsprechender Anwendung der nicht acylierten Verbindungen.
Es war daher überraschend, dass die Umsetzung von Benzolsulfonamiden mit 1, 1-Alkylensemicarbaziden, die in 4-St-llung einen bzw. zwei gegebenenfalls substituierte aromatische Reste tragen, wobei im letzteren Falle diese beiden Reste auch miteinander direkt oder über eine Zwischengruppe verbunden sein können, glatt und im allgemeinen mit sehr guter Ausbeute verläuft und in technisch einfacher Weise zu reinen 4-Benzolsulfonyl-l, l-alkylensemicarbaziden führt, die wirksame blutzuckersenkende Verbindungen darstellen.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung von Benzolsulfonyl-semicabaziden der Formel
EMI1.1
worin X und Y gleich oder verschieden sind, und Wasserstcffatome, Halogenatome, Alkyl-und Alkoxygruppen mit höchstens 6 Kohlenstoffatomen bedeuten und Y auch für den Trifluormethyl-, Azido-, Acetyl-oder Benzoylrest stehen kann, wenn X Wasserstoff bedeuten und Z eine 3-7 Kohlenstoffatome enthaltende Alkylen- kette, die gegebenenfalls durch niedermolekulare Alkyl- reste substituiert sein kann, bedeutet, indem man Benzolsulfonamide der Formel
EMI1.2
worin X und Y die angegebene Bedeutung besitzen,
mit in 4-Stellung substituierten Alkylensemicarbaziden der Formel
EMI1.3
worin R Wasserstoff oder einen aromatischen Rest und R'einen aromatischen Rest bedeuten, wobei zwei aromatische Reste auch direkt oder über eine Zwischengruppe miteinander verbunden sein können, und Z die angegebene Bedeutung besitzt, umsetzt.
Es wird der Patentschutz für Verfahren zur Herstellung von Benzolsulfonylsemicarbaziden der genannten Formel, worin Y für den Trifluormethyl-, Azido-, Acetyl-oder Benzoylrest steht, wobei X gleichzeitig von Wasserstoff verschieden ist, aus dem Grande nicht beansprucht, weil die dazu notwendigen Ausgangsstoffe nicht erhältlich sind und deren Herstellung nicht gelang.
Die therapeutische Brauchbarkeit der aus diesen gegebe- nenfalls erhältlichen Benzolsulfonylsemicarbazide ist daher unbekannt.
Das Verfahren gemäss der Erfindung zeichnet sich neben der guten Zugänglichkeit der Ausgangsstoffe und seiner sehr einfachen Handhabung vor allem durch einen sehr raschen und eindeutigen Ablauf und durch ausge- zeichnete Ausbeuten aus.
Als Benzolsulfonamide kommen beispielsweise folgende Verbindungen in Frage, die zweckmässig in Form ihrer Salze eingesetzt werden :
4-Chlor-, 4-Brom-und 4-Fluor-benzolsulfonamid, 2-Methyl-, 3-Methyl-, 4-Methyl-, 3-Äthyl-, 4-Äthyl-, 4-Isopropyl-, 3-Methoxy-, 4-Methoxy-benzolsulfon- amid, 4-Athoxy-, 3-Trifluormethyl-, 4-tert. Butyl-, 4-Isoamyl-, 4-tert. Amyl-, 4-Pentyl (3')-4-n-Hexyl-, 4-Azidoo benzolsulfonamid und 4-Acetyl-benzolsulfonamid ; 3, 4 Dimsthyl-, 3, 4-Dimethoxy-, 3, 4-Dichlor-, 3-Chlor-4 methyl-, 2-Chlor-5-methyl-, 3-Chlor-4-methoxy-, 3- Methyl-4-methoxy-, 3-Fluor-4-methylbenzolsulfonamid.
Diese sind leicht in üblicher und aus der Literatur bekannter Weise zu erhalten.
Als Semicarbazid-Derivate, wie sie zur Umsetzung mit beispielsweise den vorgenannten Benzolsulfonamiden herangezogen werden, können z. B. folgende Verbindungen erwähnt werden : 4, 4-Diphenyl- und 4, 4-Di- (p-methyl-phenyl)-, 4, 4-Di- (a-naphthyl), 4, 4-Di- (p-chlor-phenyl) und 4, 4-Di- (p-methoxyphenyl)-tetra (bzw. penta-bzw. hexa-)-methylensemicarbazid, Carbazol-9-carbonsäure-pentamethylenhydrazid, Phenothiazin-10-carbonsäure-tetra- (bzw. penta-bzw. hexa-)-methylenhydrazid oder Phenoxazin-10-carbonsäure-pentamethylenhydrazid.
Diese Verbindungen lassen sich leicht aus den entsprechenden Carbaminsäurechloriden und 1, 1-Alkylenhydrazinen herstellen.
Das Verfahren gemäss der Erfindung wird orteilhaft in der Weise durchgeführt, dass ein entsprechend substituiertes Benzolsulfonamid in Form eines Alkali-, insbesondere des Natriumsalzes, und ein in 4, 4-Stellung vorzugsweise disubstituiertes 1, 1-Alkylensemicarbazid in äquimolaren Mengen oder unter Verwendung eines Überschusses an der zweiten Umsetzunsskomponente in einem Lösungsmittel wie Dimethylformamid gelöst und auf etwa 100 C erhitzt wird. In den meisten Fällen kristallisiert bereits nach 15-20 Minuten das gebildete Alkalisalz des Benzolsulfonyl-alkylensemicarbazids aus und kann nach Abtrennen durch Ansäuern in die freie Verbindung überführt werden. Ausbeuten von 85-90 /o sind die Regel.
Erfolgt keine Kristallisation, so wird z. B. das Lösungsmittel im Vakuum auf die Hälfte ein geengt und der Rückstand mit Wasser und etwas Alkali versetzt. Nun kann man durch Extraktion mit Ather oder einem chlorierten Kohlenwasserstoff das als Nebenprodukt entstandene sekundäre Amin entfernen und nach Ansäuern (z. B. mit Essigsäure) das gewünschte Sulfonylsemicarbazid in reiner Form erhalten. Die Verfahrenserzeugnisse können evtl. durch Umfällen mit verdünntem Ammoniak/verdünnter Salzsäure gereinigt werden.
Anstelle von Dimethylformamid können andere inerte polare Lösungsmittel, beispielsweise Dimethylacet- amid oder Dioxan verwendet werden. Die Menge des Lösungsmittels soll dabei so bemessen sein, dass beide Reaktionspartner in Lösung gehen. Die Reaktionsbedin gungen können weitgehend variiert werden.
Die nach dem Verfahren gemäss der Erfindungn erhaltenen Benzolsulfonylsemicarbazide stellen wertvolle Arzneimittel dar, die sich insbesondere durch eine gute blutzuckersenkende Wirksamkeit bei geringer Toxizität auszeichnen. Beispielsweise senkt das 4-4'-Athyl-benzol- sulfonyl-l, l-pentamethylen-semicarbazid, wie aus der nachstehenden Tabelle hervorgeht, den Blutzuckerspiegel von Versuchstieren wesentlich länger als der als orales Antidiabetikum bekannte N- (4-Methyl-benzol- sulfonyl)-N'-n-butyl-harnstoff. Bei der Prüfung werden die Verbindungen Kaninchen in einer Dosierung von 400 mg/kg in Form der Natriumsalze, Hunden in einer Dosierung von 5 mg/kg in Form der freien Verbindung verabreicht.
4- (4-Athyl-benzolsulfonyl)-1, 1- N- (4-Methyl-benzol- pentamethylen-semicarbazid sulfonyl)-N'-n-butyl harnstoff Zeit Blutzuckersenkung in"/o Blutzuckersenkung in ouzo in Stunden Kaninchen Hund Kaninchen Hund
2 25 3 40 22
6 47 43 40 24 24 40 48 0 7 48 0 43 0 0 72 0 17 0 0 96 0 12 0 0
Die Verfahrenserzeugnisse sollen vorzugsweise zur Herstellung von oral verabreichbaren Präparaten mit hypoglykämischer Wirkung zur Behandlung des Diabetes mellitus dienen, wobei die Sulfonyl-semicarbazide sowohl als solche oder in Form ihrer Salze mit Basen oder Säuren oder in Gegenwart von Stoffen, die zu einer Salzbildung führen, verwendet werden können.
Zur Salzbildung können herangezogen werden alkalische Mittel wie Alkali-, oder Erdalkalihydroxyde,-carbonate,-bi- carbonate sowie physiologisch verträgliche organische Basen. Ferner Säuren wie Chlorwasserstoffsäure, Bromwasserstoffsäure, Schwefelsäure, Amidosulfonsäure.
Als medizinische Präparate kommen vorzugsweise Tabletten in Betracht, die neben den in Mengen von 0, 05 bis 0, 5 g pro Verabreichungseinheit enthaltenen Verfahrenserzeugnissen die üblichen Hilfs-und Träger- stoffe, wie Talkum, Stärke, Milchzucker, Traganten, Magnesiumstearat u. a. enthalten.
Beispiel I 4-(4'-Chlor-benzolsulfonyl)-l, l-pentamethylen- semicarbazid a) 1, 07 g 4-Chlor-benzolsulfonamid-Natrium und 2, 95 g 4, 4-Diphenyl-1, 1-pentamethylensemicarbazid werden in 25 ccm Dimethylformamid 15 bis 20 Minuten im Ílbad auf 100 C erhitzt. Nach einigen Minuten erfolgt klare Lösung, und anschliessend beginnt Kristallisation. Das ausgefallene Natriumsalz des 4- (4'-Chlor- benzolsulfonyl)-1, l-pentamethylen-semicarbazids wird abgesaugt und mit Methanol gewaschen. Die Ausbeute beträgt 90 , o, bezogen auf 4-Chlor-benzolsulfonamid- Natrium.
Man löst das Natriumsalz in Wasser und erhält nach Ansäuern mit verdünnter Essigsäure das freie 4- (4'-Chlor-benzolsulfonyl)-1, 1-pentamethylen-semicarb- azid, das nach einmaligem Umkristallisieren aus Athylalkohol und einigen Tropfen Dimethylformamid bei 212-214 C schmilzt. b) In analoger Weise erhält man aus 0, 89 g Benzol sulfonamid-Natrium und 2, 95 g 4, 4-Diphenyl-1, 1-pentamethylen-semicarbazid in 940/piger Ausbeute das Natriumsalz des 4-Benzolsulfonyl-1, 1-pentamethylen-semicarbazids, das durch Ansäuern in die freie Verbindung vom Schmelzpunkt 173-175 C (aus Methanol/Dimeth- ylformamid) überführt wird.
c) Ebenso erhält man aus 1, 04 g 3, 4-Dimethyl benzolsulfonamid-Natrium und 2, 95 g 4, 4-Diphenyl-1, 1- pentamethylen-semicarbazid das Natriumsalz des 4- (3', 4'-Dimethyl-benzolsulfonyl)-1, 1-pentamethylen- semicarbazids in 84%iger Ausbeute ; die freie Verbindung schmilzt nach Umkristallisieren aus wässerigem Methanol bei 165-167 C. d) Die Umsetzung von 1, 05 g 4-Methoxy-benzol- sulfonamid-Natrium mit 2, 95 g 4, 4-Diphenyl-l, l-penta- methylen-semicarbazid führt in gleicher Weise zum Natriumsalz des 4- (4'-Methoxy-benzolsulfonyl)-l, l-penta- methylen-semicarbazids in 91 /oiger Ausbeute.
Nach Ansäuern und Umkristallisieren aus Methanol schmilzt die freie Verbindung bei 170-172 C.
Beispiel 2 4- (2'-Methyl-benzolsulfonyl)-l, l-pentamethylen- semicarbazid
0, 97 g 2-Methyl-benzolsulfonamid-Natrium und 2, 95 g 4, 4-Diphenyl-1, l-pentamethylen-semicarbazid werden in 25 ccm Dimethylformamid 15 bis 20 Minuten auf 100 C erhitzt. Die klare Lösung wird im Vakuum zur Hälfte eingeengt und mit Wasser und einigen Tropfen 2n-Natronlauge versetzt. Man schüttelt die Re aktionslösung mit Ather aus, trennt die wässerige Phase ab und filtriert sie einmal über Kohle. Die nach Ansäuern mit verdünnter Essigsäure erhaltene kristalline Fällung wird abgesaugt und getrocknet.
Das 4- (2'-Meth yl-benzolsulfonyl)-1, l-pentamethylen-semicarbazid fällt an und schmilzt nach einmaligem Umkristallisieren aus Methanol bei 172-174 C.
Beispiel 3 4-(4'-Methyl-benzolsulfonyl)-l, 1-pentamethylen- semicarbazid
Man erhitzt 0, 97 g Toluolsulfonamid-Natrium und 3, 23 g 4, 4-Di-(p-tolyl)-l, l-pentamethylen-semicarbazid in 25 ccm Dimethylformamid 15 bis 20 Minuten im 0l bad auf 100 C. Die erhaltene klare Lösung wird im Vakuum auf die Hälfte des Lösungsmittels eingeengt und danach mit Wasser und einigen Tropfen verdünnter Natronlauge versetzt. Nach einmaligem Ausäthern wird die wässerige Phase filtriert und mit verdünnter Essig- säure angesäuert. Man erhält in 890/piger Ausbeute das 4- (4'-Methyl-benzolsulfonyl)-1, 1-pentamethylen-semi- carbazid, das nach Umkristallisieren aus verdünntem
Alkohol bei 203-205¯ C schmilzt.
Beispiel 4 4- (4'-Methyl-benzolsulfonyl)-1, 1-hexamethylen- semicarbazid a) 1,93 g p-Toluolsulfonamid-Natrium und 6,18 g 4,4-Diphenyl-1, 1-hexamethylen-semicarbazid werden in 75 ccm Dimethylformamid 15 bis 20 Minuten im Ílbad auf 100 C erhitzt. Die Ausbeute an ausgefallenem Natriumsalz des Verfahrensproduktes beträgt nach Absaugen und Waschen mit Methanol 85 %.
Das hieraus durch AnsÏuern mit verd nnter EssigsÏure erhaltene 4- (4'-Methyl-benzolsulfonyl)-1, 1-hexamethylen-semi- carbazid schmilzt nach Umkristallisieren aus Methanol/ Dimethylformamid bei 169-171 C. b) In analoger Weise erhält man 4- (4'-Methyl- benzolsulfonyl)-1, 1-hexamethylen-semicarbazid aus 0, 97 g p-Toluolsulfonamid-Natrium und 3, 37 g 4, 4-Di (4'-methyl-benzol)-1, 1-hexamethylen-semicarbazid in 800/ciger Ausbeute.
Beispiel 5 4-(4'-Chlor-benzolsulfonyl)-l, 1-hexamethylen- semicarbazid
2,13 g 4-Chlor-benzolsulfonamid-Natrium und 6,18 g 4,4-Diphenyl-1, 1-hexamethylen-semicarbazid werden in 50 ml Dimethylformamid gel¯st; das Reak tionsgemisch wird unter Rühren 15 bis 20 Minuten auf 100 C erhitzt. Man saugt das ausgefallene Reaktionsprodukt ab und erhält es nach Waschen mit Methanol in 93 /oiger Ausbeute in Form des Natriumsalzes. Hieraus entsteht nach Ansäuern mit verdünnter Essigsäure das 4- (4'-Chlor-benzolsulfonyl)-1, 1-hexamethylen-semi- carbazid, dessen Schmelzpunkt nach Umkristallisieren aus Dimethylformamid/Methanol 190-192¯ C betrÏgt.
Beispiel 6 4-(4'-Athyl-benzolsulfonyl)-1, 1-pentamethylen- semicarbazid a) 6, 5 g 1-(Phenothiazin-10-carbonyl)-2 @ 2-penta- methylen-hydrazin und 4, 1 g 4-Athyl-benzolsulfonamid- Natrium werden in 40 ml Dimethylformamid eine Stunde auf 100 C erhitzt. Man destilliert die Hälfte des Dimethylformamids im Vakuum ab und versetzt den R ckstand mit Wasser. Die Mischung wird mit verdünntem Ammoniak alkalisch gestellt ; das bei der Reaktion entstandene, ungelöste Phenothiazin wird abgetrennt. Das Filtrat wird mit Kohle geklart, mit Essigsäure angesäu- ert und der ausgefallene Niederschlag abgesaugt.
Nach Umkristallisieren aus Methanol erhält man das 4- (4'
Athyl-benzolsulfonyl)-1, 1-pentamethylen-semicarbazid in guter Ausbeute und vom Schmelzpunkt 175-177 C. b) In analoger Weise erhält man unter Verwendung von l-(Phenothiazin-10-carbonyl)-2,2-hexamcthylen- hydrazin 4- (4'-Athyl-benzolsulfonyl). 1, 1-hexamethylen- semicarbazid, das nach dem Umkristalisieren aus Methanol bei 154-156 C schmilzt.
Beispiel 7 4- (4'-Chlor-benzolsulfonyl)-l, 1-pentamethylen- semicarbazid
Durch Umsetzung von 6, 5 g 1- (Phenothiazin-10- carbonyl)-2, 2-pentamethylen-hydrazin mit 4, 2 g 4-Chlor-benzolsulfonamid Natrium in 40 ml Dimethyl- formamid erhält man analog der in Beispiel 6 angegebe- nen Arbeitsvorschrift 4- (4'-Chlor-benzolsulfonyl)-1, 1- pentamethylen-semicarbazid in einer Ausbeute von 70 75 O/o der Theorie. Der Schmelzpunkt liegt nach dem Umkristallisieren aus Dimethylformamid/Methanol bei 209-211 C.
Beispiel 8 4- (4'-Methyl-benzolsulfonyl)-1, 1-pentamethylen- semicarbazid
5, 86 g 1-(Carbazol-9-carbonyl)-2, 2-pentamethylen- hydrazin vom Schmelzpunkt 182-183 C und 3, 8 g 4-Methyl-benzolsulfonamid-Natrium werden in 40 ml Dimethylformamid eine Stunde auf 100 C erhitzt. Die Hälfte des Dimethylformamids wird im Vakuum abdestilliert, und der Rückstand wird mit Wasser versetzt.
Die Mischung wird mit verdünntem Ammoniak alkalisch gestellt und bei der Reaktion entstandenes ungelös- tes Carbazol wird abgetrennt. Das Filtrat wird mit Kohle geklärt, mit Essigsäure angesäuert und der ausgefallene Niederschlag abgesaugt. Nach Umkristallisieren aus Methanol erhält man 4- (4'-Methyl-benzolsulfonyl)-1, 1 pentamethylensemicarbazid in 75-80¯/oiger Ausbeute und vom Schmelzpunkt 202-204 C. b) In analoger Weise erhält man unter Verwendung von l-(Carbazol-9-carbonyl)-2,2-hexamethylenhydrazin vom Schmelzpunkt 177-178 C 4- (4'-Methyl-benzol- sulfonyl)-l, l-hexamethylen-semicarbazid, das nach dem Umkristallisieren aus Methanol bei 163-166 C schmilzt.
Beispiel 9 4-(4'-Chlor-benzolsulfonyl)-1, 1-pentamethylen- semicarbazid a) Durch Umsetzung von 5, 86 g 1-Carbazol-9- carbonyl)-2, 2-pentamethylenhydrazin mit 4, 27 g 4-Chlor-benzolsulfonamid Natrium in 40 ml Dimethyl- formamid erhält man analog der in Beispiel 8 angegebe- nen Arbeitsvorschrift 4- (4'-Chlor-benzolsulfonyl)-1, 1- pentamethylen-semicarbazid in einer Ausbeute von 75 /o der Theorie.
Der Schmelzpunkt liegt nach dem Umkri- stallisieren aus Dimethylformamid/Methanol bei 211 213 C. b) In analoger Weise erhÏlt man unter Verwendung von l-(Carbazol-9-carbonyr)-2,2-hexamethylen-hydrazin 4-(4'-Chlor-benzolsulfonyl)-l, 1-hexamethylen-semicarbazid in guter Ausbeute und vom Schmelzpunkt 196 197 C.
Beispiel 10 4-(3-Sithyl-benzolsulfonyl)-1, l-pentamethylen- semicarbazid
1, 04 g 3-Athyl-benzolsulfonamid-Natrium und 2,95 g 4,4-Diphenyl-l,l-pentamethylen-semicarbazid werden in 25 ccm Dimethylformamid 15 bis 20 Minuten auf 100 C erhitzt. Das Reaktionsgemisch wird unter vermindertem Druck zur Hälfte eingeengt und mit Wasser und einigen Tropfen 2 n-Natronlauge versetzt. Man schüttelt die Reaktionslösung mit Äther aus, trennt die wässrige Phase ab und filtriert sie eimnal über Kohle.
Die nach AnsÏuern mit verd nnter EssigsÏure erhaltene kristalline FÏllung wird abgesaugt und getrocknet. Das 4-(3-¯thyl-benzolsulfonyl)-1,1-pentamethylen - semicarbazid fällt an und schmilzt nach einmaligem Umkristallisieren aus Methanol bei 135-137 C.
In analoger Weise erhält man durch Umsetzung der entsprechenden Ausgangskomponenten: 4-(4-Methyl-benzolsulfonyl)-l, 1-tetramethylen semicarbazid vcm Schmelzpunkt 180-182 C (aus MethanoV
Dimethylformamid), 4- (4-Isopropyl-benzolsulfonyl)-l, 1-tetramethylen- semicarbazid vom Schmelzpunkt 174-175 C (aus Athanol/
Wasser), 4-(4-tert.-Butyl-benzolsulfonyl)-1, 1-tetramethylen- semicarbazid vom Schmelzpunkt 186-187 C (aus Isopropanol), 4-(2-Methyl-benzolsulfonyl)-l,l-pentamethylen semicarbazid vom Schmelzpunkt 178 C (aus Methanol), 4-Benzolsulfonyl-l,!- (2'-methyl-pentamethylen) semicarbazid vom Schmelzpunkt 191-193 C (aus Methanol), 4-Benzolsulfonyl-1, 1-hexamethylen-semicarbazid vom Schmelzpunkt 159-161 C (aus Methanol),
4- (3'-Fluor-4'-methyl-benzolsulfonyl)-l, l-penta- methylen-semicarbazid vom Schmelzpunkt 150-152 C (aus Methanol), 4-(3'-Chlor-4'methoxy-benzolsulfonyl)-l, 1-tetra methylen-semicarbazid vom Schmelzpunkt 144-145 C (aus wässrigem
Methanol), 4- (3'-Chlor-4'-methoxy-benzolsulfonyl)-1, 1-penta- methylen-semicarbazid vom Schmelzpunkt 146-147 C (aus wässrigem
Methanol), N-(3', 4'-Dichlor-benzolsulfonyl)-N'^ hexamethylen- semicarbazid vom Schmelzpunkt 166 C (aus ¯thanol), 4- (2'-Methoxy-5'-chlor-benzolsulfonyl)-1, 1-hexa- methylen-semicarbazid vom Schmelzpunkt 173-175 C (aus Dimethyl formamid/Methanol), 4- (3'-Methyl-4'-methoxy-benzolsulfonyl)-1,
1-tetra- methylen-semicarbazid vom Schmelzpunkt 153-155 C, 4-(3/-Methyl-4'-methoxy-benzolsu^fonyl)-l,l-penta methylen-semicarbazid vom Schmelzpunkt 158-160 C (aus Äthanol/
Wasser), 4-(3',4'-Dimethoxy-benzolsulfonyl)-l,l-pentamethylen semicarbazid vom Schmelzpunkt 154-156¯ C (aus ¯thanol/
Wasser), 4-(4-n-Propyl-benzolsuIfonyl)-1,l-pentamethylen- semicarbazid vom Schmelzpunkt 144-146 C (aus ¯thanol/
Wasser), 4- (4-Athyl-benzolsulfonyl)-1, 1-pentamethylen- semicarbazid vom Schmelzpunkt 174-176 C (aus Methanol), 4-(2-Chlor-benzolsulfonyl)-1, 1-hexamethylen- semicarbazid vom Schmelzpunkt 164-166 C (aus Äthanol), 4- (3-chlor-benzolsulfo, nyl)-1, 1-hexamethylen semicarbazid vom Schmelzpunkt 155 C (aus Äthanol),
4- (2-Brom-benzolsulfonyl)-1, 1-hexamethylen- semicarbazid vom Schmelzpunkt 174-176¯ C unter Zersetzung (aus ¯thanol), 4- (3-Brom-benzolsulfonyl)-l, 1-hexamethylen- semicarbazid vom Schmelzpunkt 159-161¯ C (aus ¯thanol), 4-(3-Methyl-benzolsulfonyl)-l, 1-hexamethylen semicarbazid vom Schmelzpunkt 141-142 C (aus Methanol), 4-(4-Äthoxy-benzolsulfonyl)-l, l-hexamethylen- semicarbazid vom Schmelzpunkt 170-172 C (aus Methanol) 4-(4-Methoxy-benzolsulfonyl)-1, 1-(a, a-dimethyl- trimethylen)-semicarbazid vom Schmelzpunkt 168-170 C (aus Wasser/ Äthanol), 4- (3-Trifluormethyl-benzolsulfonyl)-1, 1-hexamethylen- semicarbazid vom Schmelzpunkt 159-161 C (aus Wasser/ Athanol),
4- (4-Methyl-benzolsulfonyl)-1, 1-heptamethylen- semicarbazid vom Schmelzpunkt 138-139 C (aus Methanol/
Wasser), 4-(4-Azido-benzolsulfonyl)-1, 1-hexamethylen- semicarbazid vom Schmelzpunkt 163-164 C unter Zersetzung (aus Essigester), 4- (4-Azido-benzolsulfonyl)-1, 1- (y-methyl-penta- methylen)-semicarbazid vom Schmelzpunkt 187-189 C unter Zersetzung (aus Aceton).
Beispiel 11 4-(4'-Azido-benzolsulfonyl)-1, 1-pentamethylen- semicarbazid 11 g 4-Azido-benzolsulfonamid-Natrium werden mit 29, 5 g 4, 4-Diphenyl-l, l-pentamethylen-semicarbazid in 100 ccm Dimethylformamid 1 Stunde im Olbad auf 100 C erhitzt. Nach 5 Minuten scheidet sich aus der zunächst entstandenen L¯sung ein kristalliner Niederschlag aus, den man nach Beendigung des Erhitzens und nach Abkühlen absaugt und mit Aceton wäscht. Die Ausbeute an auf diese Weise isoliertem rohem Natriumsalz des 4- (4'-Azido-benzolsulfonyl)-1, 1-pentamethylen- Semicarbazids beträgt 71 /o d. Th.
Die freie Verbindung, die man durch Auflösen des Natriumsalzes in Wasser und Ansäuern mit Essigsäure erhält, schmilzt bei 170171 ¯ C unter Zersetzung.
Beispiel 12 4- (4'-Acetyl-benzolsulfonyl)-1, 1-pentamethylen- semicarbazid
4, 4 g 4-Acetyl-benzolsulfonamid-Natrium und 11, 8 g 4, 4-Diphenyl-1, l-pentamethylen-semicarbazid werden in 40 ml Dimethylformamid durch Erhitzen auf 100 C im Olbad gelöst. Nach einigen Minuten tritt Ausscheidung eines kristallinen Niederschlags des Natriumsalzes von 4- (4'-Acetyl-benzolsulfonyl)-1, 1-pentamethylen- semicarbazid ein. Man lässt erkalten, saugt den Niederschlag ab und wäscht mit Aceton. Die Ausbeute an rohem Natriumsalz beträgt 85 O/o der Theorie.
Durch Auflösen des Salzes in Wasser und Ansäuern mit Essigsäure erhält man das 4-(4'-Acetyl-benzolsulfonyl)-l, l-penta- methylen-semicarbazid vom Schmelzpunkt 196-198 C.
Beispiel 13 4- (4'-Benzoyl-benzolsulfonyl)-l, 1-pentamethylen- semicarbazid
Analog Beispiel 11 erhält man durch Erhitzen einer Lösung von 5, 66 g Benzophenon-4-sulfonamid-Natrium und 11, 8 g 4, 4-Diphenyl-l, l-pentamethylen-semicarb- azid in 40 ml Dimethylformamid auf 100 C das Natriumsalz der 4- (4'-Benzoyl-benzolsulfonyl)-1, 1-penta- methylen-semicarbazids in einer Ausbeute von 88 g. Der Schmelzpunkt der freien Verbindung, die man durch Ansäuern der in Wasser gelösten Salzlösung erhält, liegt bei 192-194 C.
Beispiel 14 4- (3'-Trifluormethyl-benzolsulfonyl)-1, 1-penta- methylen-semicarbazid
33 g m-Trifluormethyl-benzolsulfonamid-Natrium und 74, 7 g 4, 4-Diphenyl-1, 1-pentamethylen-semicarb- azid werden in 260 cem Dimethylformamid durch Erhitzen im Olbad auf 100 C gelöst. Nach 15 Minuten scheidet sich das 4- (3'-Trifluormethyl-benzolsulfonyl)-l, l- pentamethylen-semicarbazid in Form eines kristallinen Niederschlags ab. Nach Verlauf einer Stunde lässt man erkalten, saugt dieses Salz ab, wäscht es mit Aceton und trocknet. Die Ausbeute beträgt 94 /o d. Th.
Durch Auflösung des Salzes in Wasser und Ansäuern mit Essigsäure erhält man das freie 4- (3'-Trifluormethylbenzol- sulfonyl)-1, 1-pentamethylen-semicarbazid vom Schmelzpunkt 172-174 C (Zersetzung).