An Rückenlehnen von Fahrzeugsitzen anzuordnendes Luftpolster Wie die Praxis zeigt, klagen viele Motorfahrzeug führer insbesondere bei Fahrten über längere Strek- ken über Rückenschmerzen oder Ermüdungserschei nungen, die davon herrühren, dass die Rückenlehnen der Fahrzeugsitze anatomisch dem Rücken des Fahr zeugführers nicht angepasst sind. Dies ist an sich ver ständlich, weil beim Fahrzeugbau bestimmte Normen eingehalten werden müssen,
die auf einen bestimmten Körperbau ausgerichtet sind, aber Abweichungen vom sog. Normaltyp unberücksichtigt lassen.
Diesem Umstand wird in der Praxis dadurch Rücksicht getragen, dass der Fahrer Kissen verwen det, um sich mehr Bequemlichkeit und einen Aus gleich zwischen dem Körperbau und der Form .der Rückenlehne seines Sitzes im Motorfahrzeug zu ver schaffen.
Diese losen Kissen haben aber den Nach teil, dass sie stets nach jedem Verlassen des Sitzes wieder an die gewünschte Stelle zwischen Rücken und Rückenlehne gebracht werden. müssen und zu dem nur einem Teil des Rückens Erleichterung ver schaffen. Ein weiterer Nachteil der bekannten Kissen besteht darin, dass keine Regulierung der Höhe der Zwischenlage zwischen dem Rücken und der Rük- kenlehne möglich ist.
Die Erfindung betrifft nun ein .an Rückenlehnen von Fahrzeugsitzen anzuordnendes Luftpolster, das dadurch gekennzeichnet ist, dass es wenigstens eine mit einem Lufteinlassventil mit angeschlossener oder wegnehmbarer, von Hand zu betätigender Luftpumpe versehene Kammer aufweist, die ausserdem ein zur Regulierung des Luftinhaltes bestimmtes Auslassven til aufweist, ferner dass Mittel zur Aufhängung des Luftpolsters an der Rückenlehne des Fahrzeugsitzes vorgesehen sind.
In der Zeichnung ist .der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Fig. 1 bis 7 zeigen schematisch und im ,senkrech- ten Schnitt sieben verschiedene Ausführungsformen des Luftpolsters.
Fig. 8 zeigt eine Vorderansicht der Ausführungs form nach Fig. 1 und 2 und Fig.9 eine solche der Ausführungsform nach Fig. 3 bis 7, während Fig. 10 ein Befestigungsorgan in grösserem Mass- stab und von der Seite gesehen zeigt.
Fig. 11 zeigt Eine Aufhängevorrichtung gemäss einer Detailvariante in Vorderansicht, Fig. 12 den mit dem Aufhängeorgan in Verbin dung zu bringenden Teil des Luftpolsters, Fig. 13 das Aufhängeorgan gemäss Fig. 1 von der Seite gesehen,
Fig. 14 das Aufhängeorgan gemäss Fig. 11 von vorn und in grösserem Masstab gesehen und Fig. 15 eine Detailvariante zu Fig. 11 und 12.
Das Luftpolster nach Fig. 1 weist einen auf die Vorderseite der Rückenlehne anzulegenden Hinter teil 1 auf, der sich nach dem Anbringen des Luftpol- sters in seine Wirkungsstellung der Form der Rük- kenlehne anpassen kann, sowie einen leicht verform baren Vorderteil 2.
Hinter- und Vorderteil sind der art miteinander an allen Seiten verbunden, dass sie eine zur Aufnahme von Luft bestimmte Tasche oder Kammer bilden. Zum Einblasen von Luft dient eine Luftpumpe 3a (Fig. 11), die die Form eines kleinen Ballons besitzt, oder ein Blasbalg oder dgl. Diese Luftpumpe 3a ist an ein, Lufteinlassventil 3 .ange schlossen und wird in seiner Anschlusstellung belas sen oder kann bei Bedarf auch weggenommen wer den.
Zum Ablassen von Luft aus .der Kammer dient ein Auslassventil 4. Zur Anordnung des Luftpolsters an .der Rückenlehne des Fahrzeugsitzes sind zwei an der oberen Schmalseite angeordnete federnde Hal- teorgane 5 vorgesehen, die sich nach dem Überschie- ben über die obere Kante der Rückenlehne in der Klemmstellung festsetzen und das.
Luftpolster in. der Gebrauchsstellung festlegen. An den beiden Längs seiten, des Luftpolsters sind weitere Halteorgane<I>5a</I> angebracht, .die nur :dann benötigt werden, wenn das Luftpolster für einen Einzelsitz mit Rückenlehne be stimmt ist, die aber, bei<I>zwei-</I> oder dreisitzigen Plätzen mit gemeinsamer Rückenlehne weggelassen sind, wenn das Luftpolster nur für einen Sitzplatz vorzuse hen ist. Die Halteorgane 5,<I>5a</I> können auch durch andere bekannte Befestigungsmittel ersetzt sein.
Beim Gebrauch des Luftpolsters wird nach .des sen Anordnung an der Rückenlehne nach der Ein nahme des Sitzplatzes mittels des Pumpmittels nach Bedarf Luft in die Kammer eingebracht. Der Fahr zeugführer ist alsdann in der Lage, das aufgeblasene Luftpolster durch Öffnen des Auslassventils 4 seiner Körperform, und seinen Bedürfnissen anzupassen, d. h. .das vorhandene Luftvolumen nach Bedarf herabzusetzen. Eine solche Anpassung des Luftinhal tes, .die gleichbedeutend ist mit einer Anpassung der Form :
des Luftpolsters an die jeweiligen persönlichen Bedürfnisse ist nur möglich, wenn das Ablassen von Luft nach Einnahme des Sitzes durch den Fahrzeug führer selbst vorgenommen werden kann, was bei den bisher gebrauchten Kissen oder dgl. nicht der Fall ist.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 unterschei det sich vorn demjenigen nach Fig. 1 dadurch, dass das Luftpolster durch eine Zwischenwand 6 in zwei Kammern 7 und 8 unterteilt ist, die miteinander in Verbindung stehen oder voneinander unabhängig sein können. Im zweitgenannten Falle weist jede der beiden Kammern ein Lufteinlass- und ein Luftaus lassventil auf, so dass der Luftdruck in der einen Kammer gegenüber demjenigen in der anderen Kam mer verschieden eingestellt werden kann.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig.3 sind auf der Vorderseite einer biegsamen Rückwand la zwei voneinander unabhängige, je mit einem Lufteinlass- und Luftauslassventil analog den Ventilen 3 und 4 versehene Kammern. 9 und 10 angeordnet, so dass in jeder Kammer,ein individueller Luftdruck eingestellt werden kann.
Die Ausführungsform nach Fig.4 unterscheidet sich von derjenigen nach Fig.3 dadurch, dass die Rückwand die Funktion einer Zwischenwand über nimmt, auf deren Vorderseite zwei übereinanderlie- gende, voneinander unabhängige Kammern 9a und 10a vorgesehen sind, denen auf .der Rückseite eben falls zwei übereinanderliegende, voneinander unab hängige Kammern 9b und 10b gegenüberstehen. Die Kammern 9a und 9b sowie die Kammern 10a und 10b sind je gleich gross., jedoch unterschiedlich mit Luft angefüllt.
Es können auch sämtliche Kammern, die je ein Einlass- und ein Auslassventil besitzen, verschieden gross ausgebildet sein oder es können sich auch nur .die beiden oberen Kammern in bezug auf Grösse von .den beiden unteren Kammern unter- scheiden, oder aber es können die Kammern auf der Vorderseite verschieden gross von denjenigen sein, die sich auf der Rückseite befinden.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 sind nur die beiden unteren, einander gegenüberliegenden Kam mern 9a und 9b an einer Zwischenwand 1b vorgese hen, welch letztere aus den beiden Kammern heraus geführt ist.
Es können aber auch zwei untere Kammern 9a und 9b an einer Zwischenwand 8b vorgesehen sein, über welchen Kammern sich eine weitere Kammer 11 befindet. Es handelt sich somit hier um eine Ausfüh rungsform, die sich von derjenigen nach Fig.4 darin unterscheidet, dass in der oberen Kammer keine Trennwand vorhanden ist, Es kann aber auch die Trennwand zwischen den beiden unteren Kammern fehlen, wie die Fig. 7 zeigt.
Sämtliche Ausführungsformen weisen die Vor teile des Luftpolsters auf, die im Zusammenhang mit den Ausführungsformen nach Fig. 1 und 2 beschrie ben worden sind, die eine sehr weitgehende Anpas sung an die jeweiligen persönlichen Bedürfnisse und eine nachträgliche zusätzliche Regulierung der An passungsfähigkeit ermöglichen, und die dazu noch den weiteren Vorteil aufweisen, dass sich ein und dasselbe Rückenpolster an die Bedürfnisse verschie dener Personen anpassen lässt, die das gleiche Fahr zeug benützen, so dass eine einmalige Anschaffung genügt.
An Stelle der federnden Halteorgane 5 zur Auf hängung des Luftpolsters an der Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes können auch Mittel vorgesehen sein, wie sie in den Fig. 11 bis 15 schematisch dargestellt sind. Es kann also das Luftpolster an seinem oberen Rande, der der oberen Kante des Fahrzeugsitzes zu gekehrt ist, mit einer aus einem geeigneten Material, z. B. Segeltuch, Kunststoff usw., hergestellten Ver längerung 12 in der Form eines Materialstreifens verbunden sein, der aus zwei übereinanderliegenden Lagen gebildet ist.
Diese Verlängerung 12 ist, wie die Fig.ll und 12 zeigen, durch parallel zum oberen Rand des Luftpolsters liegende Nähte 13 in beider- ends offene, also durchgehende Kammern 14 unter teilt. Als Aufhängemittel dient ein bügelförmiges Organ 15, das vorzugsweise aus einem drahtförmigen Materialstück hergestellt und so geformt ist, dass es sich mit einem sowohl in Vorder- als auch in Seiten ansicht U-förmigen Teil 15a, 15b über die obere Kante des Fahrzeugsitzes 16 (in Fig. 13 strichpunk tiert eingezeichnet) schieben lässt. Das Organ 15 be sitzt ferner zwei koaxiale Schenkel<B><I>15e,</I></B> 15d, die an die beiden Schenkel 15e rechtwinklig anschliessen.
Auf dem Schenkel<B>15e</B> befindet sich eine verschieb bare Hülse 17.
Zur Anbringung des bügelförmigen Organes 15 am Materialstreifen 12 werden die die Schenkel 15c, 1.5d tragenden Schenkel 15e auseinanderbewegt und die Schenkel 15c, 15d in eine der durchgehenden Kammern 14 eingeführt, worauf die Hülse 17 über die Trennstelle zwischen den beiden Schenkeln ge- schoben wird. Durch passende Wahl der Kammer 14, in welche die Bügelschenkel<B><I>15e,</I></B> 15d einzuführen sind, lässt sich die Höhenlage des Luftpolsters über dem Fahrzeugsitz leicht dem jeweiligen Bedürfnis anpassen und nachträglich auch verändern, ohne dass hierzu irgendwelche Werkzeuge benötigt werden.
Die beiderends offenen Kammern zur Aufnahme der Bügelschenkel 15c,<I>15d</I> lassen sich auch dadurch herstellen, dass an Stelle der Nähte 13 Druckknöpfe 18 (Fig. 15) oder Druckknopfreihen verwendet wer den.