Kassette, insbesondere Geldkassette Die Erfindung betrifft eine Kassette, insbesondre eine Geldkassette, die mit einer bei ihrem erschüt ternden Berühren oder Verstellen akustisch Alarm gebenden Einbruch- oder Diebstahlsicherung ver sehen ist.
Alarmkasseten sind an sich schon bekannt. Bei einer dieser bekannten Konstruktionen ist am Boden der Kassette ein nach aussen greifendes Auslöseglied erforderlich, welches beim Verschieben der Kassette gegenüber seiner Unterlage wirksam werden muss. Diese Kassette erfordert baulich eine grosse Präzision. Sie ist daher verhältnismässig teuer und trotzdem relativ störanfällig.
Für Diebstahlsicherungen kennt man bei anderen Konstruktionen auch schon die Anordnung eines waagebalkenartig austarierten Gewichtshebels, der bei der geringsten Erschütterung in Schwingung kommt und dabei einen elektrischen Alarmstromkreis schliesst. Solche Gewichthebel eignen sich im allgemeinen je doch nicht für den vorliegenden Zweck, weil sie zu lageabhängig sind.
Die Erfindung bezweckt daher, eine Alarmkassette zu schaffen, welche sich billig herstellen lässt und störunanfällig ist, welche trozdem recht empfindlich anspricht und bei welcher die Ansprechempfindlich- keit sogar noch regelbar gemacht sein kann.
Dieser Erfolg wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass die Kassette in einem elektrischen Alarmstromkreis ein kontaktgebend arbeitendes Erschütterungsglied aufweist, welches in Form einer nach allen Seiten pendelfähig aufgehängten Schwungmasse ausgebildet und unter Einhaltung eines Luftspaltes ringsum von einer im genannten Stromkreis liegenden Feder um geben ist, die beim Berühren seitens der Schwung- masse federnd mitschwingt. Eine Alarmauslösevorrichtung dieser Art bietet beachtliche Vorteile.
Die Schwungmasse wird dabei nämlich in ihrer Schwingungsbewegung in jede Rich tung hin von der sie umgebenden Feder abgefangen, die dabei elastisch mit nachweicht. Dadurch wird in sehr einfacher Weise eine Verlängerung der Kontakt dauer zwischen diesen stromleitend gemachten Teilen herbeigeführt. Ausser der dabei gegebenen billigen baulichen Herstellung erübrigt sich ein empfindliches und teueres Ansprechrelais.
Entsprechend einer besonders zweckmässigen Aus bildungsform wird das Erschütterungsglied als massi ver zylindrischer oder vieleckiger prismatischer Klöp pel ausgeführt, welcher unmittelbar oder mittelbar gelenkig an einem starr mit der Kassette verbundenen Teil aufgehängt ist und welchen man in seiner Ruhe stellung mehr oder weniger weit zentrisch hängend in eine ihn mit Abstand umgebende Feder hinein ragen lässt. Dabei wird diese Feder zweckmässig durch einen federnden Draht gebildet, der den Klöppel mindestens in einer ganzen runden Windung umgibt.
Soll die Ansprechempfindlichkeit der Alarmvor richtung einstellbar sein, so macht man den genannten Schwingklöppel und die ihn umgebende Feder bzw. Drahtwindung in Längsrichtung des Klöppels gegen einander verstellbar.
Zwickmässig wird man diese Einstellvorrichtung so wählen, dass die Feder durch eine einfache, sich z. B. durch Reibung haltende Verschiebekonstruktion in Richtung der Längsachse des Klöppels sich ver stellen lässt. An sich ist es aber auch möglich, den Klöppel in seiner Längsachse verstellbar anzuordnen.
Ferner ist es vorteilhaft, wenn man die Alarm vorrichtung vom Schloss der Kassette noch derart in Abhängigkeit bringt, dass dem Kassettenschloss bzw. seinem Riegel ein Glied zugeordnet wird, wel- ches einen im Alarmstromkreis liegenden zusätzlichen elektrischen Kontakt so steuert, dass der Alarm erst in bestimmter gewünschter Stellung des Kassetten schlosses kommen kann bzw. dass er sich auch in einer bestimmten Schlosstellung wieder ausschalten lässt, um die Kassette transportieren zu können, ohne dass sie Alarm gibt.
Die Erfindung ist nachstehend mit ihren Einzel heiten anhand von Zeichnungen in einem Ausführungs beispiel noch näher erläutert und beschrieben. Es zeigen Fig. I die Ansicht einer der Erfindung entspre chenden Kassette mit geöffnetem Deckel von oben gesehen; Fig. 2 ist ein vertikaler Längsschnitt durch die Kassette nach der Schnittlinie 11-II in Fig. 1; Fig. 3 ist ein vertikaler Schnitt nach der Schnitt linie III-III in Fig. 2 quer zur Schnittlinie II-II in gegenüber Fig. 2 vergrösserter Darstellung;
Fig. 4 ein weiterer solcher vertikaler Schnitt nach der Schnittlinie IV-IV in Fig. 2; Fig. 5 abermals ein solcher vertikaler Längs schnitt nach der Schnittlinie V-V in Fig. 2; Fig. 6 veranschaulicht den elektrischen Schaltungs aufbau der der Erfindung entsprechenden Alarm vorrichtung.
In den Figuren ist 1 das Gehäuse z. B. einer Geldkassette. Hinter der Vorderwandung 2 dieser Kassette ist, durch die Zwischenwandung 3 getrennt vom Nutzraum der Kassette, die der Alarmgabe dienende Einrichtung geschützt gekapselt eingebaut. Diese Einrichtung enthält einen Metallklöppel 4, welcher mit einem Stängchen 5; das oben eine Öse 6 hat, mittels dieser Öse in die Lochung 7 eines Halte plättchens 8 eingehängt ist. Letzteres ist starr mit der Zwischenwändung 3 verbunden und hängt hierzu mit einer Bohrung auf dem Gewindebolzen eines Tragzapfens 9, festgeschraubt durch die Klemm- Mutter 10. Das Plättchen 8 sitzt dabei zwischen zwei Isolierscheiben 12.
Es dient als Stromleiter und ist zu diesem Zweck mit einer Kontaktfahne 13 für eine elektrische Zuleitung 14 versehen.
Der Klöppel 4 ragt in die schraubengangartige Windung eines elastischen Drahtes 15, welcher mit seinem einen Ende mit einer Klemmschraube 16 auf einem Plättchen 17 festgehalten ist, indessen Lochung 18 der Klöppel 4 mit hineinragt. Das Plättchen 17 ist an seinem rechtwinkelig angebogenen Lappen 19 an der Wandung 3 befestigt und zwar durch zwei Schrau ben 20, die durch einen Schlitz 21 der Zwischen wandung 3 greifen und dann hinter dem Schlitz in einen Verschiebegriff 22 eingeschraubt sind, mittels dessen es sich etwas nach oben oder unten verschieben lässt.
Als Zwischenlage dient dabei ein Federblätt chen 23, welches etwas Biegevorspannung hat und dadurch einen gewissen Druck auf den Haltelappen 19 des Plättchens 17 ausübt, so das ssich dieses Plättchen ohne Schraube oder dergleichen in der jeweils ein gestellten Verschiebstellung von selbst durch Reibung festhält. In dieser Weise kann die Drahtfeder 15 in vertikaler Richtung verstellt werden, wodurch sich die Ansprechempfindlichkeit der Vorrichtung bequem verändern lässt.
Der Klöppel 4 kommt bei Erschütterung der Kassette in Schwingung und stösst dann dabei gegen den Draht 15. Da diese Teile zugleich stromleitend gemacht sind, wird dadurch ein Stromkreis geschlos sen, der die Alarmvorrichtung auslöst, wie unten noch näher beschrieben ist. Der Federdraht 15 hat die Eigenschaft, dass er mit dem an ihm anschlagenden Klöppel 4 nachgebend mitschwingt, wodurch die Kontaktdauer vorteilhafterweise verlängert wird, wo durch sich ein normales Relais in einem durch die beschriebene Kontaktgabe geschlossenen elektrischen Stromkreis zum Ansprechen bringen lässt.
Durch Höherstellen der Feder 15 wird die Ansprechempfind- lichkeit der Alarmvorrichtung verringert und umge kehrt, weil es dabei einer grösseren bzw. kleineren Erschütterungsamplitude für den Klöppel 4 bedarf, um ihn mit der Feder 15 in Berührung zu bringen.
Durch Anschlagen des Klöppels 4 an der Windung der Feder 15, die mit dem Gehäuse der Kassette metallisch verbunden ist, wird der elektrische Strom kreis für das Relais 25 geschlossen (vergleiche auch Fig. 6). Dieses Relais 25 spricht dabei an und schliesst seinen Haltekontakt 26. Durch Schliessen des Kon taktes 26 wird nicht nur das Relais 25, sondern ausserdem ein Klingelunterbrecher 27 üblicher Bau art unter Strom gehalten und zwar so lange, wie auch das Relais 25 durch seinen Haltekontakt 26 unter Strom bleibt.
Der Unterbrecher 27 schlägt dabei mit seinem Klingelklöppel 28 kräftig gegen ein als Anschlag dienendes Plättchen 29, welches starr innen an der Vorderwandung 2 des Gehäuses 1 angebracht ist, so dass das ganze Kassettengehäuse dadurch zum Resonanzkörper wird und den in der genannten Weise ausgelösten Alarm akustisch sehr geräuschvoll und dadurch besonders auffallend zur Anzeige bringt.
Der beschriebene Alarm, der dadurch ausgelöst wird, dass der Klöppel an irgendeiner Stelle der Windung des Drahtes 15 zum Anstossen kommt, was geschieht, sobald die Kassette irgendwie auch nur im geringsten erschütternd berührt oder von ihrem Platz gehoben wird, bleibt so lange bestehen, bis ein vorgesehener Abstellkontakt 30 geöffnet wird, wel cher in jener Leitung 31 liegt, über die das Relais 25 über seinen Haltekontakt 26 vom Minuspol der ein gebauten Trockenbatterie 32 aus gespeist wird. Der Kontakt 30 wird dabei durch einen Zapfen 33 ge schlossen gehalten, welcher mit dem die Kassette verschliessenden Schloss über einen Schieber 34 oder dergleichen so in Verbindung steht, dass dieser Kon takt 30 nur dann überbrückend geschlossen ist, wenn z.
B. der Deckel der Kassette nicht geöffnet ist. Der geschlossene Kontakt 30 gibt den Stromkreis für die Alarmvorrichtung vorbereitend an die Batterie 32. Der Schieber 34 bzw. der Kontakt 33 kann durch das Schloss in jeder beliebigen Weise geeignet mit- betätigt werden. Damit die Kassette aber auch im geschlossenen Zustand transportiert werden kann, ohne dass die Alarmvorrichtung in Funktion tritt, kann das Kassettenschloss noch eine Zwischenstellung haben, in welcher der Zapfen 33 eine Lage einnimmt, in der er den Kontakt 30 ebenfalls geöffnet hält.
In diesem Falle erfolgt dann trotz der Tragerschütte rung der Kassette keine Alarmauslösung bzw. der ausgelöste Alarm kann in der fraglichen Schloss- Stellung abgestellt werden.
Zu erwähnen ist noch, dass die Trockenbatterie 32 leicht auswechselbar vorgesehen ist. Ferner ist die Alarmvorrichtung für sich gekapselt ausgeführt und einbaubar und so getrennt vom Nutzraum und auch nicht ohne weiteres erkennbar. Auch ist zweck- mässigerweise eine Trennung gegenüber dem eigent lichen Schloss der Kassette vorgesehen, welches sich im Raum 35 befindet und welches jede geeignete Konstruktion haben kann, sei es, dass es als Schnapp- schloss ausgeführt ist oder als Schloss, das erst durch Umdrehen des Schlüssels geschlossen wird, wobei das Schloss sowohl ein- als auch zweigängig sein kann.
Wie aus dem Schaltschema der beschriebenen Alarmkassette nach Fig. 6 hervorgeht, ist die Batterie mit beiden Polen isoliert vorgesehen. Erst durch Schliessen des Kontaktes 30 wird sie dann einseitig gegen Masse gelegt und zwar indem die Kontakt feder 15 über ihre Befestigungsschraube 16 und das Plättchen 17 metallisch mit der Zwischenwandung 3 verbunden ist.
Zu erwähnen ist noch, dass die Sicherungsvor kehrungen für die Kassette ganz beliebig gewählt sein können. Es kann vorgesehen sein, dass die Kassette auch Alarm gibt, wenn sie in geöffnetem Zustand irgendwie eine ungewöhnliche Erschütterung erfährt oder dass sie erst Alarm gibt, wenn ihr Deckel zugeklappt ist. Man kann auch vorsehen, dass der Alarm nur dann erscheint, wenn der Schlüssel der Kassette einmal gedreht ist, wenn also das Kassetten- schloss durch einmaliges Drehen des Schlüssels ge schlossen ist. Es wäre auch möglich, an der Kassette einen Geheimbedienungsknopf oder dergleichen vor zusehen, mit dessen Hilfe man einen ausgelösten Alarm abstellen oder die Alarmvorrichtung erst funktionstüchtig machen kann.