CH367473A

CH367473A - Verfahren zur Herstellung eines Imprägniermittels zur gleichzeitigen Konservierung und Weichmachung von Textilien

Info

Publication number: CH367473A
Application number: CH6403958A
Authority: CH
Inventors: Renckhoff Gustav Dr Rer Nat; Junghaehnel Rudolf Dr Rer Nat; Hiller Horst
Original assignee: Chemische Werke Witten Gmbh
Priority date: 1958-01-20
Filing date: 1958-09-17
Publication date: 1963-02-28
Also published as: BE573273A; GB842842A; BE572385A; GB842829A; CH356436A; FR1215959A; DE1122537B; FR1206473A

Description


  Verfahren zur Herstellung eines     Imprägniermittels    zur gleichzeitigen     Konservierung    und  Weichmachung von Textilien    Es ist bekannt, Salze des Pentachlorphenols für  die Konservierung von Textilien einzusetzen. Um be  friedigende wasserbeständige     Effekte    zu erzielen,  muss dabei in einem Zweibad-Verfahren gearbeitet  werden. Die Textilien werden zunächst mit einem  wasserlöslichen Salz des Pentachlorphenols, im all  gemeinen Pentachlorphenol-Natrium, imprägniert. In  einem zweiten Bad wird das auf die Textilien auf  gebrachte wasserlösliche Salz des Pentachlorphenols  mit einem     Metallsalz    umgesetzt und hierdurch auf  der Faser ein schwerlösliches Pentachlorphenolsalz  ausgefällt.

   Die Fixierung des Pentachlorphenols er  folgt im allgemeinen als Aluminium, Kupfer- oder  Zinksalz. Ist noch eine Weichmachung der Textilfaser       erforderlich,    so muss diese in einem gesonderten  dritten Bad durchgeführt werden, um     unerwünschte     Fällungsreaktionen zu vermeiden.  



  Es ist ebenfalls bekannt, die beschriebenen  schwerlöslichen Pentachlorphenolsalze in wässriger  Dispersion zusammen mit Kunstharzen auf die Texti  lien aufzubringen oder das     Kupfersalz    in das     Kupfer-          diammoniumpentachlorphenolat    zu überführen und  dieses aus einem organischen Lösungsmittel aufzu  bringen.  



  Ferner ist es bekannt, quaternäre, höheralkylierte  Benzylammonium-Verbindungen vom Typ des     Cetyl-          benzyldimethylammoniumchlorids    als Emulgatoren  für Pentachlorphenol einzusetzen. Die damit erzielten  Imprägnierungen sind jedoch wegen der Flüchtigkeit  des Pentachlorphenols wenig beständig.  



  Auch Kupferpentachlorphenolat soll mit quater  nären, höheralkylierten Benzylammonium-Verbin  dungen in Lösung gebracht und aus diesen Lösungen  substantiv auf Textilfasern aufgebracht werden kön-    nen. Durch das letztgenannte Verfahren wird jedoch  keine Weichmachung der Textilfaser bewirkt, diese  muss vielmehr durch eine gesonderte     Behandlung    in  einem zweiten Bad erfolgen.  



  Es wurde nun gefunden, dass Imprägnierungsmit  tel, die erfindungsgemäss durch Umsetzung von  einem oder mehreren quaternären Ammoniumsalzen  der Formel  
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    worin R einen Alkylrest mit 7 bis 21 Kohlenstoff  atomen, vorzugsweise 11 bis 17 Kohlenstoffatomen,  R' und R" je einen Alkylrest mit 1 bis 3 Kohlen  stoffatomen, R"' Alkyl, Aralkyl oder Oxalkyl, X  einen     organischen    oder anorganischen Säurerest und  n eine     ganze    Zahl von 2 bis 4 bedeuten, mit     Zink-          Pentachlorphenolat    im Molverhältnis von mindestens  2,5:

   1     hergestellt    werden, im besonderen Masse zur  gleichzeitigen einbadigen Konservierung und     Weich-          machung    von     Textilien    geeignet sind.  



  Die     quaternären        Salze    werden vorzugsweise durch  Kondensation von Fettsäuren mit 8 bis 22 Kohlen  stoffatomen mit     Dialkylaminoalkylaminen    der Formel  
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      und Quaternisierung der erhaltenen Amine mit er  haltenen Amine mit einer Verbindung der Formel  R"'X  beispielsweise Äthylenchlorhydrin, hergestellt. Als  besonders     vorteilhaft    haben sich dabei Umsetzungs  produkte von -Fettsäuren mit 12 bis 18 Kohlenstoff  atomen, vorzugsweise jedoch Fettsäuren mit 16 bis  18 Kohlenstoffatomen, mit     &gamma;-Dimethylamino-propyl-          amin,    die mit Äthylenchlorhydrin quaternisiert wur  den, erwiesen.  



  Erwärmt man die konzentrierte etwa 50%ige  Lösung von mindestens 2,5 Mol eines quaternären  Ammoniumsalzes obiger Formel mit 1 Mol     Zink-          Pentachlorphenolat    einige Zeit bei 70 bis 80 , so er  hält man ein Umsetzungsprodukt, das sich über  raschenderweise in Wasser bei schwach essigsaurer  Reaktion völlig klar, bei neutraler oder alkalischer  Reaktion schwach opaleszierend löst. Das bei der  Umsetzung einzusetzende Zink-Pentachlorphenolat  wird zweckmässig im feuchten Zustand, wie es durch  Fällung einer Pentachlorphenol-Natrium-Lösung mit  einem löslichen Zinksalz und Abschleudern des aus  gefallenen Niederschlages erhalten wird, verwendet.  



  Auf 1 Mol Zink-Pentachlorphenolat müssen, um  eine gute Löslichkeit zu erhalten, mindestens 2,5 Mol  quaternäres Ammoniumsalz eingesetzt werden. Das  Verhältnis kann aber auch grösser sein.  



  Die mit der Lösung des Umsetzungsproduktes  behandelten     Textilfasern    zeigen eine hohe Glätte und  einen schönen weichen Griff. Sie erweisen sich bei  einer Auflage von 3-419/o an Imprägnierungsmittel  konzentrat, entsprechend etwa einer Auflage von  0,311/o Zink-Pentachlorphenolat, sowohl gegen den       Angriff    von Schimmelpilzen wie auch beim Eingra  ben in Komposterde völlig beständig, auch nach einer  vorhergehenden 24stündigen Wässerung.  



  <I>Beispiel 1</I>  10 Teile eines Amids, das aus Stearinsäure und  &gamma;-Dimethylamino-propylamin durch Erhitzen auf  180  hergestellt wurde, werden bei 70-80  mit 10  Teilen Wasser und 2,2 Teilen Äthylenchlorhydrin  verrührt, bis eine Probe sich beim Verdünnen mit  Wasser klar löst. Da die Reaktionsmasse nach einiger  Zeit sehr zäh wird, setzt man, um die Viskosität  herabzusetzen, nach und nach 3 Teile Isopropanol zu.  



  Zu dem so erhaltenen Konzentrat des quaternären  Ammoniumsalzes gibt man bei 70  9,7 Teile feuchtes  Zink-Pentachlorphenolat mit einem Wassergehalt von  7019/o, das durch Fällung einer     Pentachlorphenol-Na-          trium-Lösung    mit Zinkchlorid und Abschleudern des  ausgefallenen Niederschlages hergestellt wurde (Mol  verhältnis quaternäres Ammoniumsalz zu     Zink-          Pentachlorphenolat    = 2,75 : 1). Es wird so lange  bei 70      verrührt,    bis eine Probe sich beim Verdünnen  mit Wasser bei essigsaurer Reaktion völlig klar, bei  neutraler oder alkalischer Reaktion schwach opaleszie  rend löst.

   Man gibt noch 1,6 Teile Wasser zu und  erhält 36,5 Teile des Imprägnierungsmittels als in    der Kälte hochviskose, homogene Paste, die wie folgt  verwendet werden kann:  Durch übergiessen mit der entsprechenden Menge  heissem Wasser wird eine 3%ige Lösung dieser Paste  hergestellt, mit der ein Baumwollgewebe auf dem  Foulard behandelt und auf 10019/o abgequetscht wird.  Nach dem Trocknen zeigt das Gewebe einen schönen  glatten weichen Griff. Gegen     Schimmelpilze    erweist  sich das Gewebe bei der Prüfung nach DIN 53 931  als völlig beständig. Beim Erdfaulversuch nach  DIN 53 933 wird nach 14tägigem Eingraben keine  messbare Abnahme der Reissfestigkeit festgestellt.

   Die  Konservierungseffekte werden auch durch     24stündi-          ges    Wässern in fliessendem Wasser nicht beeinträch  tigt.  



  <I>Beispiel 2</I>  13,6 Teile eines Amids, das durch Erhitzen     äqui-          molekularer    Mengen Laurinsäure und     &gamma;-Dimethyl-          amino-propylamin    auf 180  hergestellt wurde, wur  den unter Zusatz von<B>13,6</B> Teilen Wasser bei 80  mit  6,3 Teilen Benzylchlorid in 3,6 Teilen     Isopropyl-          alkohol    umgesetzt, bis eine Probe des Produktes  wasserlöslich war und auch nach Zugabe von Alkali  keine Fällung mehr darin entstand.  



  Dann wurden 6 Teile Pentachlorphenol-Zink  und 5 Teile Wasser zugesetzt (Molverhältnis quater  näres Ammoniumsalz zu Zink - Pentachlorphenolat  = 2,5 : 1). Es wurde 3 Stunden bei 80  gerührt und  anschliessend durch Zugabe von 5,5 Teilen 1019/o iger  Essigsäure der     pH-Wert    auf 6,5 eingestellt.  



  Nach dem Erkalten erhält man eine hochviskose,  homogene Paste, die sich in Wasser klar löst und in  gleicher Weise wie im Beispiel 1 angegeben ver  wendet werden kann.  



  <I>Beispiel 3</I>  18,3 Teile eines Amids, das durch Umsetzung  von Stearinsäure mit &gamma;-Dimethylamino-propylamin  bei 180  hergestellt wurde, wurden mit der gleichen  Menge Wasser aufgeschmolzen und bei 80  in 5,7  Teilen Isopropylalkohol mit 6,3 Teilen Benzylchlorid  umgesetzt, bis eine Probe klar wasserlöslich war und  bei Zusatz von Alkali keine Fällung gab.

   Dann wur  den noch 17,3 Teile Wasser und 6 Teile     Zink-Penta-          chlorphenolat,    erhalten aus 0,8 Teilen Zinkoxyd und  5,4 Teilen Pentachlorphenol techn., zugesetzt und  mehrere Stunden bei 60-80  gerührt, bis eine Probe  des Produktes sich bei essigsaurer Reaktion in Wasser  klar löste     (Molverhältnis        quatemäres        Ammoniumsalz          zu        Zink-Pentachlorphenolat    = 2,5 : 1). Durch Zu  gabe von 0,9 Teilen Essigsäure wurde das Produkt  auf     pH    6,5 eingestellt.

   Es bildet nach dem Erkalten  eine viskose, homogene Masse, die sich in Wasser  klar löst, und wie folgt verwendet werden kann:  Durch Übergiessen mit der entsprechenden Menge  heissen Wassers wurde eine     4%ige    Lösung der Paste  hergestellt; mit dieser Lösung wurden Feuerwehr  schläuche imprägniert und auf     1000/o    abgequetscht.  Die so behandelten Schläuche erwiesen sich bei der           Prüfung    im     Schimmeltest    nach DIN 53 931 als völlig       schimmelfest.     



  Auch beim Erdfaulversuch nach DIN 53 933  wird nach 14tägigem     Eingraben    keine messbare Ab  nahme der Reissfestigkeit festgestellt.  



  Ausserdem erwiesen sich die so behandelten  Schläuche beständig gegen Termitenfrass.

Claims

PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung eines Imprägniermit tels zur gleichzeitigen Konservierung und Weich- machung von Textilien, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein quaternäres Ammoniumsalz der For mel EMI0003.0006 mindestens worin R einen Alkylrest mit 7 bis 21 Kohlenstoff atomen, R' und R" je einen Alkylrest mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen, R"' Alkyl, Aralkyl oder Oxalkyl, X einen organischen oder anorganischen Säurerest und n eine ganze Zahl von 2 bis 4 bedeuten, mit Zink-Pentachlorphenolat, mindestens im Molverhält nis 2,5 : 1, umgesetzt wird.

<B>UNTERANSPRÜCHE</B> 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge- kennzeichnet, dass die Umsetzung bei erhöhter Temperatur, vorzugsweise im Bereich zwischen 70 und 80 C, durchgeführt wird. 2. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass man von quaternären Ammonium salzen ausgeht, deren Rest R 11 bis 17 Kohlenstoff atome aufweist. 3. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass man als quaternäre Ammonium salze Kondensationsprodukte von Fettsäuren mit 12 bis 18, vorzugsweise 16 bis 18 Kohlenstoffatomen, mit γ-Dimethylamino-propylamin, die mit Äthylen chlorhydrin quaternisiert sind, verwendet.