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Verfahren zum Herstellen von Scheiben, insbesondere Uhrzifferblättern, die auf der Sichtseite mit erhaben vorstehenden Reliefmarkierungen versehen sind, und nach diesem Verfahren hergestellte Scheibe Nach dem vorherrschenden Publikumsgeschmack werden Uhren, deren Zifferblätter mit erhaben vorstehenden, metallisch glänzenden Reliefmarkierungen, z. B. Ziffern, Stäbchen, Punkten oder auch andern vielfältig geformten Markierungen, besetzt sind, besonders bevorzugt. Wohl ist es möglich, mit erhaben vorstehenden Reliefmarkierungen versehene Zifferblätter, Zifferblatt-Deckscheiben oder Deckringe aus Kunststoffmasse, z. B.
Polystyrol, im Press- oder Spritzgussverfahren herzustellen und deren Reliefmar- kierungssichtflächen mit einer gefällig wirkenden, z. B. metallisch glänzenden, gegen die umgebende Sichtfläche des Scheibengrundes kontrastierenden Veredelungsschicht zu versehen. In dieser Hinsicht zeigt z. B. auch die schweizerische Patentschrift Nr.315368 neue Wege.
Grundsätzlich haben aber Kunststoff-Zifferblätter und Zifferblatt-Deckscheiben gegenüber Metallblech- Zifferblattscheiben den Nachteil, dass sie wesentlich dicker werden als letztere und dass auch die Uhrgehäuse meistens mit besonderen Organen für die Befestigung der Zifferblattscheiben versehen werden müssen, während metallische, dünne Zifferblattschei- ben in bewährter Weise mittels auf ihrer Rückseite vorstehender Stiftchen oder Lappen auf die Uhrgehäuse aufgesetzt werden können.
Vor allem die wesentlich grössere Dicke der Kunststoff-Zifferblätter lässt ihre Verwendung bei ausgesprochenen Luxusuhren, bei denen auf eine flache Form besonders Wert gelegt wird, als unzweckmässig erscheinen.
Derartige Luxusuhren sind bisher fast durchwegs mit Metallblech-Zifferblättern versehen, auf welche Reliefmarkierungen aus Metall, beispielsweise Abschnitte von gezogenen Goldprofilstäbchen, aus Blech gepresste :Markierungskörper usw. entweder aufge- klebt oder aufgenietet sind. Es ist auch möglich, aus Kunststoffmaterial gefertigte und mit einer Veredelungsschicht versehene Reliefkörper auf dünne Me- tallblechscheiben aufzukleben.
Da aber das Aufkleben von Reliefmarkierungen auf Zifferblattscheiben bei Verwendung von Schablonen mühsam und zeitraubend ist und auch die Fertigung derartiger kleiner Reliefkörper an sich nicht eine sehr einfache Angelegenheit darstellt, sind vorläufig immer noch relativ wenig Uhrzifferblätter mit erhaben vorstehenden Reliefmarkierungen versehen.
Im folgenden sind verschiedene Ausführungsbeispiele neuartiger Herstellungsverfahren sowie nach solchen Verfahren hergestellte Ausführungsbeispiele von mit auf der Sichtseite erhaben vorstehenden Reliefmarkierungen versehenen dünnen Scheiben, insbesondere von metallischen Zifferblattscheiben erläutert, welche Mittel und Wege aufzeigen, die es als wirtschaftlich tragbar erscheinen lassen, praktisch jede Uhr mit einem Reliefzifferblatt auszurüsten, welches in seinem Aussehen von bisher bekannten Luxuszifferblättern nicht zu unterscheiden ist, oder sogar noch eine bisher unbekannte Mannigfaltigkeit in der Formgestaltung dieser Reliefmarkierungen und der Farbtongebung zeigen kann.
Das prinzipielle Kennzeichen des erfindungsgemässen Verfahrens zur Herstellung von Scheiben, insbesondere von Uhrzifferblättern, die auf der Sichtseite mit erhaben vorstehenden Reliefmarkierungen versehen sind, ist darin zu erblicken, dass man die Scheiben mit Verankerungslöchern für die Reliefmarkierungen versieht, und sie als Ergänzungsteile zu einer mit Vertiefungen in der Negativform der Reliefmarkierung versehenen Form benützt, in welcher die Reliefmarkierungen aus plastisch ver-
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formbarem, erstarrungsfähigem Material so geformt werden, dass sie nach dem Erstarren in den genannten Verankerungslöchern der Scheiben verankert sind.
Eine erfindungsgemässe, nach diesem Verfahren hergestellte, auf der Sichtseite mit erhaben vorstehenden Reliefmarkierungen versehene Scheibe, insbesondere ein Uhrzifferblatt, ist dadurch gekennzeichnet, dass die Reliefmarkierungen aus plastisch verformtem, erstarrtem Material bestehen, wobei in Verankerungs- löchern des Scheibenkörpers je ein Fussteil der Reliefmarkierungen verankert ist.
Ausführungsbeispiele derartiger Scheiben und Verfahrensstufen zu ihrer Herstellung sind in der Zeichnung veranschaulicht. Es zeigen: Fig. 1 eine Aufsicht auf .einen Ausschnitt einer mit Reliefmarkierungen besetzten Uhrzifferblatt- scheibe, Fig. 2 einen Radialschnitt nach der Linie 11-II von Fig. 1, Fig.3 einen Ouerschnitt durch eine Reliefmarkierung nach der Linie 111-III von Fig. 1, Fig. 4 einen Teil einer Spritzgussform mit eingesetzter Zifferblattscheibe,
Fig. 5 eine Zwischenstufe bei der Herstellung von Zifferblättern nach den Fig. 1, 2 und 3, Fig.6 den Endzustand in der Herstellung der Zifferblattscheibe, Fig. 7 bis 11 Varianten von Reliefzifferblättern, die nachts leuchtende Markierungen tragen, welche tagsüber nicht als solche erkennbar sind, Fig.12 zwei Stufen eines besonderen Veredelungsverfahrens bei der Fertigung eines Reliefzifferblattes.
Ein vorzugsweise als dünne Metallblechscheibe ausgebildetes Uhrzifferblatt 10 ist gemäss den Fig. 1 bis 3 auf der Sichtseite mit erhaben vorstehenden Reliefkörpern 20, beispielsweise in Form von vielfach facettierten Zierstäbchen besetzt, die aus plastisch verformtem und .erstarrtem Material, beispielsweise aus Metallspritzgusselementen oder vorzugsweise Kunstharzmaterial wie Polystyrol bestehen, wobei diese Reliefmarkierungen nach einem der nachfolgend erläuterten Herstellungsverfahren erzeugt werden und je ein Fussteil dieser Markierungen in Verankerungslöchern des Scheibenkörpers verankert ist.
Es ist vorgesehen, dass die Sichtfläche des Scheibenkörpers 10 an sich in üblicher Weise geformt und gestaltet ist, indem z. B. eine Sekundenskala und Bezeichnungsaufschriften auf ihr aufgetragen sind. Die Zifferblattscheibe 10 kann auch mit bekannten Organen, z. B. Stiften 9, zum Aufsetzen auf ein Uhrgehäuse versehen sein, oder die Scheibe muss nicht flach sein, sondern kann bombiert sein, sie kann eine gefällige Färbung bzw. Farbtönung zeigen, die nach Belieben wählbar ist.
Zum Scheibengrund soll nun das Aussehen der Sichtflächen der Reliefmarkierungen 20 irgendwie kontrastieren, wobei vor allem gold- oder silberglänzende Metallspiegelschichten, oder aber auch satt glänzende, das heisst z. B. durch Lackierung erzeugte Flächen bevorzugt werden.
Es kann auch vorgesehen sein, dass auf Unterlags- veredelungsbeläge der Reliefkörper 20 ein zusätzlicher, beispielsweise aus aufgedampften dünnsten Kryolith- oder Fluoridschichten bestehender oberer Veredelungsbelag als Interferenzspiegelbelag aufgebracht wird, welcher je nach der Lichteinfallrichtung ein perlmutterartiges, auf Interferenzwirkung beruhendes Irisieren entstehen lässt.
Ebenfalls kann vorgesehen sein, dass das Zifferblatt bei Tageslicht als solche nicht erkennbare, nachts aber durch eine teilweise lichtdurchlässige Deckschicht, beispielsweise eine halbdurchlässige Metallspiegelschicht durchschimmernde Leuchtstoff- markierungen aufweist, die vorzugsweise mit den Reliefmarkierungen kombiniert sind. Die Reliefmarkierungen 20 können als Stäbchen, Punkte, Ringe, arabische oder römische Ziffern oder als andere freiwählbare Zierkörper ausgebildet sein.
In der Zeichnung sind der Einfachheit halber weniger komplizierte Formen dargestellt.
Gemäss Fig.4 bildet eine Zifferblattscheibe 10, die in eine Spritzgussform eingelegt ist, einen wesentlichen Bestandteil derselben. Sie ist mit der Sichtseite voraus in einen Formteil 31 eingelegt worden, der Vertiefungen in der Negativform der zu erzeugenden Reliefmarkierungen aufweist. Der Zuführ- kanal für die einzuspritzende Kunststoffmasse wird von einer Ringnut eines auf die Scheibe 10 aufgelegten Ringkörpers 32 gebildet, der an seinem Umfang in aus der Spritzgusstechnik bekannter Weise mit mehreren Einspritzdüsen versehen ist.
Wie aus Fig. 4 und auch aus den Fig. 2 und 3 deutlich ersichtlich ist, sind die Scheiben 10 an denjenigen Stellen, an welchen die Reliefmarkierungen geformt werden sollen, mit Verankerungslöchern in Form von Fensterdurchbrechungen versehen, die sich vorzugsweise gegen die Sichtseite verengen. Solche Fenster können schon bei der Herstellung der Zifferblattscheiben 10 ausgeschnitten, z. B. ausgestanzt, werden.
Die in die Ringnut des Ringkörpers eingespritzte plastische oder flüssige Masse 2 verteilt sich in dieser Ringnut und dringt durch die genannten Veranke- rungslöcher der Scheibe 10 in die Negativ-Vertie- fungen der Formplatte 31 ein, so dass nach erfolgter Erstarrung der Spritzgussmasse 2 auf der Sichtseite die gewünschten Reliefmarkierungen vorstehen, während auf der Rückseite ein Verbindungsring entsteht, der durch spanabhebende Bearbeitung leicht entfernt werden kann.
Die Anwendung besonderer Massnahmen in der Gestaltung der Giessformteile in der Oberflächenbearbeitung der Formvertiefungen, zur Verhinderung von Lunkern und andern Gussfehlern ist eine Angelegenheit entsprechend geschulter Fachleute. Wesentlich ist die Tatsache, dass die mit den Reliefmarkierungen zu versehenden Zifferblattschei- ben in der Giessform einen aktiven auszuwechselnden
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Formbestandteil bilden, in dem die Spritzgussmasse die genannten Verankerungslöcher ausfüllen soll, damit je ein Fussteil der erstarrten Reliefkörper in den Verankerungslöchern verankert ist.
Es ist nicht notwendig, dass die Verankerungs- löcher als Fensterdurchbrüche ausgebildet sind; es könnte nämlich auch vorgesehen sein, dass die Spritzgussmasse auf der Sichtseite zu den Negativformen verteilt würde, wobei allerdings nach dem Erstarren die entstehenden Verbindungsbrücken abzutrennen, beispielsweise wegzuschleifen wären.
Ebenfalls ist es an sich möglich, als Spritzguss- material statt Kunststoffmasse ein Giessmetall zu verwenden. Wesentlich ist die Erzeugung von Reliefmarkierungen im Spritzgussverfahren zur Erzielung von in der Zifferblattscheibe verankerten, mit glatten, vorzugsweise glänzenden Sichtflächen.
Abgesehen von Ausnahmefällen, bei denen z. B. die erstarrten Reliefmarkierungen ohne weitere Behandlung schon ein gefälliges, z. B. metallisch glänzendes Aussehen zeigen und höchstens noch mit einer durchsichtigen Schutzschicht überdeckt werden müssen, wird es in den meisten Fällen notwendig sein, die Sichtflächen der erzeugten Reliefmarkierungen noch mit einer Veredelungsschicht zu versehen.
Da es nicht einfach ist, die Reliefmarkierungen allein mit einer solchen Veredelungsschicht zu versehen und die sie umgebende Scheibensichtfläche von der aufzubringenden Veredelungsschicht frei zu halten, im Sinne der Erzielung einer Kontrastwirkung zwischen dem Aussehen der Reliefmarkierungen und der sie umgebenden Scheibensichtfläche, werden im folgenden besondere Massnahmen erläutert, welche diese gewünschte Kontrastwirkung zu erreichen gestatten, obwohl die ganze Sichtseite der mit den Reliefmarkierungen versehenen Zifferblattscheiben mit solchen Veredelungsschichten überdeckt wird.
Gemäss Fig. 4 ist beispielsweise vorgesehen, dass die Zifferblattscheibe 10 vor ihrem Einlegen in die Giessform auf der Sichtseite mit einer Schutzschicht 11 versehen worden ist, welche die beispielsweise vorher schon aufgebrachte Färbung und Bedruckung der Scheibensichtfläche überdeckt.
Gemäss Fig. 5 ist dann vorgesehen, nach dem Erstarren der Reliefmarkierungen 20 die gesamte Sichtseite der Zifferblattscheibe mit einer Veredelungsschicht 21 zu versehen, die beispielsweise im bekannten Vakuumaufdampfverfahren, durch Kathodenzer- stäubung oder chemische Ausfällung aufgebracht wird und beispielsweise als Metallspiegelschicht sowohl die Reliefmarkierungen als auch die diese umgebende Deckschicht 11 überdeckt.
Es ist weiterhin vorgesehen, nachher die Deckschicht 11 wieder zu zerstören, um dadurch die Veredelungsschicht ausser auf den Reliefmarkierungen selbst an allen Stellen wieder zu entfernen.
Zur Herstellung der Deckschicht 11 kann z. B. ein Lack benützt werden, der durch die Einwirkung bestimmter flüssiger Lösungsmittel, welche weder das Grundmaterial der Reliefkörper noch die Farbe bzw. die Veredelungsschicht der Zifferblatt-Sichtseite angreifen darf, gelöst werden kann. Wenn als Veredelungsschicht 21 eine sehr dünne, z. B. noch ,etwas lichtdurchlässige Metallspiegelschicht aufgedampft wird, und eine Scheibe nach Fig. 5 in das entsprechende Lösungsmedium eingetaucht wird, so durchdringt dieses Lösungsmedium die aufgedampfte Me- tallspiegelschicht und greift die darunterliegende Lackschicht 11 an, so dass diese samt der darauf aufgebrachten Metallspiegelschicht zerstört wird.
Diese Zerstörungswirkung kann noch dadurch verbessert werden, dass die Scheiben während ihrer Behandlung mit dem Lösungsmittel der Einwirkung von Ultraschallwellen ausgesetzt werden. An Stelle einer durch ein Lösungsmittel zerstörbaren Schutzschicht kann beispielsweise auch ein Kupfer- oder Zinkbelag auf die Zifferblattscheibe aufgebracht werden. Wenn dann darüber ein Edelmetallbelag aufgedampft wird und die Scheiben der Wirkung verdünnter Säuren ausgesetzt werden, so wird dieser unedle Zwischenbelag zerstört und damit über der Zifferblattscheibe auch der Edelmetallbelag abgelöst.
Es sind auch gewisse Substanzen bekannt, die Scheibe 10 auch ein dünner Quarzbelag aufgedampft werden, auf den nachher die Veredelungsschicht 21 aufgedampft wird und der zuletzt durch Beschallung mit Ultraschallwellen pulverisiert und beispielsweise mit Hilfe einer Polierbürste entfernt wird.
Es sind auch gewisse Substanzen bekannt, die entweder überhaupt keine feste Bindung mit ihrer Unterlage eingehen oder durch Erwärmung weichgemacht werden können und dann samt einer darauf aufgedampften Veredelungsschicht 21 von ihrer Unterlage durch Polieren ablösbar sind.
A11 diesen Varianten ist gemeinsam, dass auf der Sichtseite der Zifferblattscheibe vor dem Eingiessen der Reliefmarkierungen eine zerstörbare Schutzschicht 11 aufgebracht wird, dass nach dem Formen der Reliefmarkierungen die ganze Sichtseite der Zifferblattscheiben mit einer einfachen oder aus mehreren Teilschichten zusammengesetzten Veredelungsschicht überdeckt wird, und dass nachher die Schutzschicht 11 samt der darauf niedergeschlagenen Veredelungsschicht 21 wieder entfernt wird. Es bleiben dann die Veredelungsschichten 21 gemäss Fig. 6 nur auf den Reliefmarkierungen erhalten, die also beispielsweise ein metallisch glänzendes Aussehen erhalten, das zur Umgebung kontrastiert.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass eine Schutzschicht 11 gewählt wird, auf welcher der aufzubringende Metallspiegelbelag 21 oder andere Veredelungsschichten nicht haften. Es ist z. B. bekannt, dass man beim Herstellen von Metallspiegelbelägen aussergewöhnlich grosse Sorgfalt auf die' Reinigung . der Unterlage verwenden muss, dass z. B. geringste Fettspuren ein Anhaften der aufzudampfenden Me- tallspiegelschicht zu verhindern vermögen und dass z. B. auch geringste Staubpartikel das Entstehen einer haftenden Metallspiegelschicht auch in ihrer Umgebung zu verhindern vermögen. Dieser übel-
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stand kann im vorliegenden Fall als Vorteil ausgenutzt werden, in dem z.
B. die Zifferblattscheiben vor dem Einsetzen in die Giessformen mit derartigen Schutzschichten, z. B. Fetten, versehen oder eingepudert werden, so dass die später aufzudampfenden Beläge nur an den nicht behandelten Reliefmarkierungen haften.
Weil die Gefahr besteht, dass beim Giessen der Reliefkörper gewöhnliche Fettschichten wegen der höheren Temperatur zerfliessen oder sogar verdampfen, so dass auch die Negativvertiefungen der Form verunreinigt werden, sind vor allem Silikonpasten, die sich durch besondere Temperaturbeständigkeit auszeichnen, für diesen Zweck geeignet.
Unter dem Namen Teflon (eingetragene Marke) ist ein im wesentlichen aus Polytetrafluor- äthylen bestehendes Material bekannt, das besonders gut geeignet ist, das Anhaften von darauf aufgebrachten Belägen zu verhindern.
Eine weitere Möglichkeit zur Erzielung einer Kontrastwirkung zwischen den Reliefmarkierungen und ihrer Umgebung besteht darin, dass man der Sichtfläche der Zifferblattscheiben eine andersartige Feinstruktur verleiht, als sie durch das Giessen der Reliefmarkierungen an deren Sichtflächen entsteht.
So kann z. B. gemäss Fig. 7 die Sichtfläche 12 der Zifferblattscheibe 10 beispielsweise durch Sandstrahlen mattiert werden, während die Sichtflächen der Reliefmarkierungen möglichst glanzglatt erzeugt werden. Wenn nun eine solche Scheibe samt den eingegossenen Reliefmarkierungen mit einer aufgedampften Goldspiegelschicht 22 versehen wird, werden nur die Reliefmarkierungen 20 spiegelglänzend, während der umgebende Grund samtglänzend wird. Dieser Effekt wird verstärkt durch Interferenzspiegelschich- ten, die aufgedampft werden.
Wenn die Veredelungsschicht 22 so dünn ist oder aus transparentem Material erzeugt wird, dass sie teilweise lichtdurchlässig ist und der Sichtfläche der Uhrzifferblattscheibe eine andersartige Farbtönung verliehen wird, als sie die Reliefmarkierungen erhalten, so kann der durchschimmernde Untergrund die erforderliche Kontrastwirkung erzeugen.
So kann beispielsweise die Zifferblattscheibe vor dem Eingiessen der Reliefmarkierungen, die rot gefärbt sein können, versilbert werden. Durch überdampfen ihrer Sichtseite nach dem Eingiessen der roten Reliefmarkierungen mit einer halbdurchlässigen Goldschicht ergeben sich dann rotgolden glänzende Reliefmarkierungen auf weissgolden glänzendem Untergrund.
Die Aufbringung von teilweise lichtdurchlässigen Veredelungsschichten 22 auf den mit den Reliefmarkierungen versehenen Sichtseiten der Zifferblattschei- ben ermöglicht weiterhin die Anwendung eines Prin- zipes, das an sich in der Schweiz. Patentschrift Nr. 315368 erläutert wird.
Wenn nämlich in örtlichen Vertiefungen 41 (Fig.7), 42 (Fig. 8), 43 (Fig. 10) oder als Auftra- gung 44 unterhalb einer bombierten Zifferblatt- Scheibe 10 gemäss Fig. 11 oder gemäss Fig. 9 in der Reliefkörpermasse dispers verteilt Leuchtstoffmasse aufgebracht wird und die Veredelungsschicht 22 als halbdurchlässigeMetallspiegelschicht ausgebildetwird, so vermag diese die Tageslichtfarbe der Leuchtstoff- masse abzudecken,
während bei Dunkelheit das Eigenlicht derselben durchschimmert.
In Fig. 12 ist als weitere Variante noch dargestellt, wie eine Veredelungsschicht 23 in eine vor dem Eingiessen der Reliefmarkierungen 20 auf der Scheibe 10 aufgebrachte Schutzschicht 13 eindispergiert werden kann, indem diese nach dem Aufbringen der Veredelungsschicht weich gemacht und das Ganze Ultraschallwellen ausgesetzt wird.
Auf diese Weise kann die gewünschte Kontrastwirkung erzielt werden.
Es ist eventuell auch möglich, sofern die Sockelpartien der Reliefmarkierungen senkrechte Wandteile aufweisen, welche bei senkrecht zur Scheibenfläche gerichteter Aufdampfung nicht mit Veredelungsschicht bedeckt werden, durch galvanische Auftra- gung einer weiteren Deckschicht oder galvanische Abtragung der aufgedampften Veredelungsschicht, die erforderliche Kontrastwirkung zwischen Markierungen und Scheibenflächen zu erzielen.
Wenn anderseits auf eine Zifferblattscheibe die Sichtfläche vor dem Eingiessen der Reliefmarkierungen mit einer elektrisch isolierenden, transparenten Schutzschicht versehen wird, und die Reliefmarkierungen aus Metall gegossen werden, so kann nachher ein Veredelungsbelag galvanisch auf die Reliefmarkierungen aufgebracht werden.
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Process for the production of discs, in particular watch dials, which are provided on the visible side with raised protruding relief markings, and disc produced by this method. According to the prevailing public taste, watches whose dials with raised protruding, shiny metallic relief markings, e.g. B. digits, rods, dots or other diverse shaped markings are occupied, particularly preferred. It is probably possible to use dials, dial cover disks or cover rings made of plastic compound, eg. B.
Polystyrene, to be produced in the press or injection molding process and their relief marking visible surfaces with a pleasing-looking, z. B. to provide shiny metallic, against the surrounding visible surface of the disc base contrasting finishing layer. In this regard, e.g. For example, Swiss patent specification No. 315368 breaks new ground.
Basically, however, plastic dials and dial cover disks have the disadvantage compared to sheet metal dial disks that they are considerably thicker than the latter and that the watch cases usually have to be provided with special organs for fastening the dial disks, while thin metallic dial disks have can be placed on the watch case by means of pins or rags protruding on their backside.
Above all, the significantly greater thickness of the plastic dials makes their use in downright luxury watches, where a flat shape is particularly important, appear to be inexpedient.
Up to now, such luxury watches have almost always been provided with sheet metal dials on which metal relief markings, for example sections of drawn gold profile rods, pressed from sheet metal: marking bodies etc. are either glued or riveted. It is also possible to glue relief bodies made of plastic material and provided with a finishing layer onto thin sheet metal disks.
However, since sticking relief markings on dial disks is laborious and time-consuming when using templates and the production of such small relief bodies is not a very simple matter, there are still relatively few watch dials with raised protruding relief markings.
In the following, various exemplary embodiments of novel manufacturing processes as well as exemplary embodiments of thin disks provided with raised protruding relief markings on the visible side, in particular of metallic dial disks, are explained, which show ways and means that make it appear economically portable, practically every watch with a Equip relief dial, which in its appearance cannot be distinguished from previously known luxury dials, or can even show a previously unknown variety in the design of these relief markings and the coloring.
The basic characteristic of the method according to the invention for the production of disks, in particular watch dials, which are provided with raised protruding relief markings on the visible side, is to be seen in the fact that the disks are provided with anchoring holes for the relief markings, and they are complementary parts to one with depressions used in the negative form of the relief marking, in which the relief markings are made of plastically
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malleable, solidifiable material are shaped so that they are anchored in the anchoring holes of the discs mentioned after solidification.
A disc according to the invention, produced by this method and provided on the visible side with raised protruding relief markings, in particular a clock face, is characterized in that the relief markings consist of plastically deformed, solidified material, with a base part of the relief markings anchored in anchoring holes of the disc body is.
Exemplary embodiments of such disks and process stages for their production are illustrated in the drawing. The figures show: FIG. 1 a top view of a detail of a clock face plate fitted with relief markings, FIG. 2 a radial section along the line 11-II of FIG. 1, FIG. 3 a cross-section through a relief marking along the line III-III From Fig. 1, Fig. 4 a part of an injection mold with inserted dial disc,
5 shows an intermediate stage in the manufacture of dials according to FIGS. 1, 2 and 3, FIG. 6 shows the final state in the manufacture of the dial disk, FIGS. 7 to 11 show variants of relief dials which have luminous markings at night which are not considered during the day such are recognizable, Fig.12 two stages of a special finishing process in the manufacture of a relief dial.
A clock dial 10, preferably designed as a thin sheet metal disk, is, according to FIGS. 1 to 3, on the visible side with raised protruding relief bodies 20, for example in the form of multi-faceted decorative rods, which are made of plastically deformed and solidified material, for example from metal injection-molded elements or preferably synthetic resin material such as Polystyrene exist, these relief markings being produced according to one of the manufacturing processes explained below and a base part of each of these markings being anchored in anchoring holes in the pane.
It is provided that the visible surface of the disk body 10 is shaped and designed in the usual way by z. B. a seconds scale and labels are applied to it. The dial disc 10 can also be connected to known organs, e.g. B. pins 9, be provided for placing on a watch case, or the disc does not have to be flat, but can be cambered, it can show a pleasing color or shade that can be selected at will.
The appearance of the visible surfaces of the relief markings 20 should now somehow contrast with the disk base, with especially gold- or silver-glossy metal mirror layers, or else richly glossy ones, that is to say z. B. surfaces produced by painting are preferred.
It can also be provided that an additional upper finishing layer, for example consisting of vapor-deposited thin cryolite or fluoride layers, is applied as an interference mirror layer to the underlay finishing coverings of the relief body 20, which, depending on the direction of incidence of light, creates a pearlescent iridescence based on interference effects.
It can also be provided that the dial has fluorescent markings that are not recognizable as such in daylight, but shimmer through at night through a partially translucent cover layer, for example a semi-transparent metal mirror layer, which are preferably combined with the relief markings. The relief markings 20 can be designed as rods, dots, rings, Arabic or Roman numerals or other freely selectable decorative bodies.
For the sake of simplicity, less complex shapes are shown in the drawing.
According to FIG. 4, a dial disk 10, which is inserted into an injection mold, forms an essential part of the same. It has been placed with the visible side first in a molded part 31 which has depressions in the negative shape of the relief markings to be produced. The feed channel for the plastic compound to be injected is formed by an annular groove of an annular body 32 placed on the disk 10, which is provided with several injection nozzles on its circumference in a manner known from injection molding technology.
As can be clearly seen from FIG. 4 and also from FIGS. 2 and 3, the panes 10 are provided with anchoring holes in the form of window openings at those points at which the relief markings are to be formed, which preferably narrow towards the visible side. Such windows can already be cut out during the manufacture of the dial disks 10, e.g. B. punched out.
The plastic or liquid mass 2 injected into the annular groove of the annular body is distributed in this annular groove and penetrates through the mentioned anchoring holes of the disk 10 into the negative depressions of the mold plate 31, so that after the injection molding mass 2 has solidified on the The desired relief markings protrude from the visible side, while a connecting ring is created on the rear side that can easily be removed by machining.
The use of special measures in the design of the mold parts in the surface treatment of the mold depressions, to prevent voids and other casting defects is a matter of appropriately trained specialists. What is essential is the fact that the dial disks to be provided with the relief markings can be actively replaced in the casting mold
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Form part of the mold in which the injection molding compound is intended to fill the anchoring holes mentioned so that a base part of each solidified relief body is anchored in the anchoring holes.
It is not necessary for the anchoring holes to be designed as window openings; namely, it could also be provided that the injection molding compound would be distributed on the visible side to the negative molds, although after solidification the connecting bridges would have to be severed, for example grinded away.
It is also possible per se to use a casting metal as the injection molding material instead of a plastic compound. It is essential to produce relief markings in the injection molding process to achieve smooth, preferably glossy visible surfaces that are anchored in the dial disk.
Apart from exceptional cases where z. B. the solidified relief markings without further treatment already a pleasing, z. B. show a shiny metallic appearance and at most still have to be covered with a transparent protective layer, it will be necessary in most cases to provide the visible surfaces of the relief markings produced with a finishing layer.
Since it is not easy to provide the relief markings with such a finishing layer alone and to keep the visible pane surrounding them free from the finishing layer to be applied, in order to achieve a contrasting effect between the appearance of the relief markings and the visible pane surrounding them, special measures are taken below explains which allow this desired contrast effect to be achieved, although the entire visible side of the dial disks provided with the relief markings is covered with such finishing layers.
According to FIG. 4, it is provided, for example, that the dial plate 10 has been provided on the visible side with a protective layer 11 before it is placed in the casting mold, which covers the previously applied coloring and printing of the visible plate surface.
According to FIG. 5, after the relief markings 20 have solidified, the entire visible side of the dial disk is provided with a finishing layer 21, which is applied, for example, using the known vacuum vapor deposition process, cathode sputtering or chemical precipitation and, for example, as a metal mirror layer, both the relief markings and the which covers this surrounding cover layer 11.
There is also provision for the cover layer 11 to be destroyed again afterwards, in order to thereby remove the finishing layer at all points except on the relief markings themselves.
To produce the cover layer 11 can, for. B. a varnish can be used, which can be solved by the action of certain liquid solvents, which must neither attack the base material of the relief body nor the color or the finishing layer of the face of the dial. When the finishing layer 21 is a very thin, e.g. If, for example, a slightly translucent metal mirror layer is vapor-deposited, and a pane according to FIG. 5 is immersed in the corresponding solution medium, this solution medium penetrates the vapor-deposited metal mirror layer and attacks the lacquer layer 11 underneath, so that it is destroyed together with the metal mirror layer applied to it becomes.
This destructive effect can be further improved by exposing the panes to the action of ultrasonic waves while they are being treated with the solvent. Instead of a protective layer that can be destroyed by a solvent, a copper or zinc coating can also be applied to the dial disk, for example. If a noble metal coating is then evaporated on top of it and the discs are exposed to the action of dilute acids, this non-noble intermediate coating is destroyed and the noble metal coating over the dial disc is also removed.
Certain substances are also known in which a thin quartz coating is evaporated onto the disc 10, onto which the finishing layer 21 is subsequently evaporated and which is finally pulverized by sonication with ultrasonic waves and removed, for example, with the aid of a polishing brush.
Certain substances are also known which either do not form a firm bond with their base or can be softened by heating and then, together with a refining layer 21 vapor-deposited thereon, can be removed from their base by polishing.
A11 these variants have in common that a destructible protective layer 11 is applied to the visible side of the dial disc before the relief markings are poured in, that after the relief markings have been formed, the entire visible side of the dial discs is covered with a single finishing layer or one composed of several sub-layers, and that afterwards the protective layer 11 together with the finishing layer 21 deposited thereon is removed again. The finishing layers 21 according to FIG. 6 are then only retained on the relief markings, which thus, for example, have a shiny metallic appearance that contrasts with the surroundings.
Another possibility is that a protective layer 11 is selected to which the metal mirror coating 21 to be applied or other finishing layers do not adhere. It is Z. B. known that when manufacturing metal mirror coverings, you take exceptional care of the 'cleaning. the document must use that z. B. the smallest traces of grease are able to prevent adhesion of the metal mirror layer to be evaporated and that z. B. even the smallest dust particles are able to prevent the formation of an adhesive metal mirror layer in their surroundings. This evil
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stand can be used as an advantage in the present case, in which z.
B. the dial discs before insertion into the molds with such protective layers, for. B. greases, provided or powdered, so that the coverings to be evaporated later only adhere to the untreated relief markings.
Because there is a risk that normal layers of fat will dissolve or even evaporate when the relief body is poured due to the higher temperature, so that the negative depressions of the mold are also contaminated, silicone pastes, which are characterized by their special temperature resistance, are particularly suitable for this purpose.
A material consisting essentially of polytetrafluoroethylene is known under the name Teflon (registered trademark), which material is particularly well suited to preventing the adherence of coverings applied to it.
Another possibility for achieving a contrasting effect between the relief markings and their surroundings consists in giving the visible surface of the dial disks a different type of fine structure than is created by casting the relief markings on their visible surfaces.
So z. For example, according to FIG. 7, the visible surface 12 of the dial plate 10 can be matted, for example by sandblasting, while the visible surfaces of the relief markings are produced as smooth as possible. If such a disk together with the cast relief markings is provided with a vapor-deposited gold mirror layer 22, only the relief markings 20 become mirror-glossy, while the surrounding ground becomes velvety glossy. This effect is reinforced by interference mirror layers that are vapor-deposited.
If the finishing layer 22 is so thin or made of transparent material that it is partially translucent and the visible surface of the watch dial is given a different shade of color than the relief markings received, the shimmering background can produce the required contrasting effect.
For example, the dial disc can be silver-plated before the relief markings, which can be colored red, are poured in. By steaming over their visible side after pouring the red relief markings with a semi-permeable gold layer, there are then red-gold shiny relief markings on a white-gold shiny background.
The application of partially light-permeable finishing layers 22 on the visible sides of the dial disks provided with the relief markings also enables the use of a principle that per se in Switzerland. Patent No. 315368 is explained.
If namely in local depressions 41 (FIG. 7), 42 (FIG. 8), 43 (FIG. 10) or as an application 44 below a cambered dial disk 10 according to FIG. 11 or according to FIG. 9 in the relief body mass dispersively distributed phosphor compound is applied and the finishing layer 22 is designed as a semitransparent metal mirror layer, this is able to cover the daylight color of the phosphor compound,
while its own light shimmers through in the dark.
As a further variant, FIG. 12 shows how a finishing layer 23 can be dispersed into a protective layer 13 applied to the pane 10 before the relief markings 20 are poured in, by softening it after the finishing layer has been applied and exposing the whole to ultrasonic waves.
In this way, the desired contrast effect can be achieved.
It is possibly also possible, provided the base parts of the relief markings have vertical wall parts, which are not covered with a finishing layer when the vapor deposition is perpendicular to the pane surface, by galvanic application of a further cover layer or galvanic removal of the vapor-deposited finishing layer, the required contrast effect between markings and pane surfaces to achieve.
If, on the other hand, the visible surface of a dial plate is provided with an electrically insulating, transparent protective layer before the relief markings are poured in, and the relief markings are cast from metal, a finishing coating can subsequently be applied to the relief markings by electroplating.