Vorrichtung zur Behandlung von Material in Bahnen.
Die vorliegende Erfindung hat eine Vorrichtung zur Behandlung von Material in Bahnen zum Gegenstand. Sie ist dadurch gekennzeichnet, dass sie mehrere Abteilungen aufweist, deren Seitenwände zum Teil als Türen ausgebildet sind, welche in einem in die Vorrichtung hineinragenden Teil einen Ventilator mit zugehörigem Antriebsmotor enthalten, dass jede Abteilung mehrere, in Längsrichtung der Bahn gesehen, annähernd dreieckige Kästen mit perforierten Böden zur Zuführung des Behandlungsmittcls gegen die Materialbahn und dazwischenliegende Ableitungskästen von gleicher Form, aber ohne Boden gegen die Materialbahnebene besitzt.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes.
Fig. 1 zeigt in der Perspektive zwei Abteilungen, die einen Teil der Vorrichtung darstellen, wovon die eine teilweise geschnitten ist.
Fig. 2 veranschaulicht schematisch die Be wiegung des Behandlungsmittels an iE Hand eines vertikalen Schnittes einer solchen Ab teilung.
Fig. 3 zeigt im grösseren Massstab einen vertikalen Teilschnitt.
Fig. 4 zeigt im grösseren massstab einen horizontalen Teilschnitt durch den untern Teil zweier nebeneinanderliegender oberer Kästen.
In Fig. 1 und 2 sind das Dach der Abteilung mit 1, die Wände mit 3 bzw. 17 und der Boden mit 15 bezeichnet. Das bahnenförmige Material ist in den Figuren mit 9 bezeichnet und wird auf bekannte Weise mittels endloser Transportorgane 48 transportiert und beispielsweise mittels nadelförmiger Halteorgane 47 an jeder Seite des Materials auf den Transportorganen gehalten. Die Vorrichtung zur Behandlung weist eine der ge wünschten Behandlungsstrecke entsprechende Anzahl Abteilungen auf.
Bei jeder solchen Abteilung sind die Seitenwände 3 bzw. 17 als Türen ausgebildet, wobei jede dieser Türen eine Nische 38 zur Aufnahme des vorgesehenen elektrischen Antriebsmotors 2 für das direkt angetriebene Ventilatorrad 6 be sitzt. Über dem bahnenförmigen Material sind in paral]elen Reihen liegende, in Richtung der Bahn gesehen, annähernd dreieckige Kästen 7, 8, 12, 13, 14 und unter dem bahnenförmigen Material die Kästen 45, 46 zum Zuführen bzw. Ableiten des Umlaufmittels angebracht, dessen Weg weiter unten näher beschrieben vird. Ein Netzfilter 5 ist über den Spitzen 28 der Kästen und zwischen den Schienen 30 eingesetzt. Dieses dient dazu, eventuell herumwirbelnde Faserpartikel zu absorbieren und ist von Zeit zu Zeit sauber zu machen.
In der Höhe des Netzfilters sind die Leitwände 27 bzw. 34 angebracht. Diese werden durch Leitschaufeln 37 ergänzt. Dem Ventilator gegen über sind längsgehende Hauben 49 aufgesetzt, um zu verhindern, dass das Mittel von der Seite auf das bahnenförmige Material kommt, statt, wie beabsichtigt, winkelrecht gegen die Fläche durch die Kästen. In der Nähe der vier Längskanten der Vorrichtung (siehe Fig. : 1) sind Heizkörper 4, 10, 16, 18 einge- setzt. Diese erstrecken sich längs der ganzen Anlage und dienen dazu, das Umlaufmittel zu trocknen.
Die Transportrichtung ist mit 50 (Fig. 3, 4) bezeichnet und die mit der Transportrichtung einen spitzen Winkel bildenden Reihen Perforierungen in den Kästen mit 51. In die Kästen eingebaute, zwischen den Reihen der Perforienuigen angeordnete Leitschienen sind mit 52 bezeichnet. Diese Leitschienen bilden ebenfalls einen spitzen Winkel mit der Transportrichtung und stehen senkrecht auf dem Boden der Kästen.
Jeder Blaskasten 7, 12, 13 usw. ist an seiner dem Ventilator zugewandten Seite ganz offen, aber an der gegenüberliegenden Seite ganz geschlossen. Die dazwischenliegenden Ableitungskästen 8, 14 usw. haben keinen Boden. Sie werden nach der Bahn zu schmaler und sind an der dem Ventilator zugewandten Seite ganz geschlossen und an der gegenüberliegenden Seite ganz offen. In Fig. 4 haben die Ableitungskästen gegenüber der Materialbahn die Breite C und die Blaskästen die Breite a.
Die Vorrichtung wirkt auf folgende Weise:
In der Fig. 1 wird das Ventilationsmittel, z. B. Luft, im Gegenstrom zu dem Material in die letzte Abteilung der Vorrichtung eingeführt, wo man den trockensten Zustand haben will. Das Mittel strömt dann unter ständiger Wasseraufnahme im Gegenstrom zu der Transportrichtung 50 der Materialbahn durch die einzelnen Abteilungen und wird schliess- lich mit dem vorgesehenen Feuchtigkeitsgrad von der ersten Abteilung abgezogen. Der Feuchtigkeitsgrad des abziehenden Trock mungsmittels ist von grosser wirtschaftlicher Bedeutung.
In einer Trocknungsanlage hat das Trokkenmittel zwei Aufgaben, teils die für die Verdunstung erforderliche Wärme zuzuführen, teils das verdunstete Wasser in Dampfform auszunehmen und wegzutransportieren.
Die Wärmezufuhr in einer modernen Trocknungsanlage geschieht dadurch, dass eine grosse Menge Trockenmittel zirkuliert, welches in den Wärmebatterien aufgewärmt wurde und welches bei der Berührung mit dem zu trocknenden Material Wärme abgibt und gleichzeitig abgekühlt wird, um darauf wieder aufgewärmt zu werden usw. Damit das Trockenmittel seine Fähigkeit, Wasserdampf aufzunehmen, behält, muss seine Kondition konstant gehalten werden, was durch Wegführung von einem gewissen, kleineren Teil des Trockenmittels aus der Trockenanlage und Einführung einer entsprechenden Menge troeknerer Lokal oder Aussenluft geschieht.
(4ewöhnlieh wird die genannte Menge bei dem Einlass des zu trocknenden Materials aus der Trockenanlage abgesaugt und die Ersatzluft bei dem Auslass zugeführt. Das Trockenmittel bewegt sich in Schraubenform durch die Trocknungsanlage, und zwar in Gegenstrom zu dem zu trocknenden Material unter einer allmählichen Steigerung des Wassergehaltes.
Da diese Troekenluftmenge von der Temperatur des Lokals, beispielsweise 200 C, bis zur beim Einlass der Trockenanlage herrschenden Temperatur, beispielsweise 135 C, aufgewärmt werden muss, ist es wärmcökonomiseh wichtig, dass diese Menge so klein wie möglich gehalten wird, olme dass das Trocknungsvermögen verschlechtert wird. ITm eine passende Menge zu steuern, misst oder kontrolliert man darum die Kondition der abgehenden Luft, das heisst ihre Temperatur und ihren Wassergehalt.
Der Wassergehalt wird - wie bekannt - am einfachsten durch ein gewöhnliches Thermometer (trockenes Thermometer) und ein sogenanntes nasses Thermometer, das heisst ein Thermometer, dessen Quecksilberkugel mit einem nassen Strumpf versehen ist, bestimmt. Der auf dem letztgenannten Thermometer abgelesene Wert wird die Temperatur des nassen Thermometers oder die Kühlgrenztemperatur genannt. Durch Angabe der Temperatur imd Kühigrenztemperatur eines Mediums kann man die Kondition des Mediums und damit seinen Wassergehalt eindeutig bestimmen.
Im folgenden wird die Wirkungsweise nur an Hand des linken obern Quadranten der Fig. 2 beschrieben, da die Wirkungsweise der andern Quadranten analog ist. Das Mittel wird vom Ventilator in Richtung der Pfeile 23, 25 durch die Blaskästen 7, 12, 13 usw. hindurch winkelrecht nach unten und durch die Perforierungen 51 nach der Bahn 9 in Umlauf gelaracht, um durch die Kästen 8, 14 usw. hindurch und durch das Netzfilter 5 (Pfeil 29) weggeleitet zu werden.
Danach wird das Mittel zwischen den Leitwänden 27 und dem Dach 1 nach links (Pfeil 26) durch den Heizkörper 18 geführt, worauf es unter Richtungs- änderung (Pfeil 24) und mit Hilfe von Leitschaufeln 37 von dem Ventilator 6 erneut (Pfeil 23) nach den Zuführungskästen 7 usw. getrieben wird, worauf sich der vorstehende Vorgang wiederholt.
Um das Behandlungsmittel so gleichmässig wie möglich über die ganze Materialbahn zu verteilen, wird eine grosse Fläche der perforierten Kästenböden erstrebt. Die Blaskästen werden deshalb zweckmässig mit schrägen Sei tenwänden ausgeführt, so dass die I < : Kästen unten nach der Bahn zu eine grössere Breite als oben haben.
Voll Bedeutung ist auch das Verhältnis zwischen der Fläche der Löcher und der Ge samtfläche des Blaskastenbodens, das heisst der Perforierlmgsprozentsatz, der weniger als 250/0, vorzugsweise 100/ob sein soll. Der Lochdurchmesser d und der Abstand h zwischen Kastenboden und Materialbahn soll weiter so gewählt sein, dass das Verhältnis h/d höchstens 10, vorzugsweise kleiner als 5 ist. Das bei Be tradftung der Absolutgesehwindigkeit gegen die Materialbahn senkrecht prallende Behand lungsmittel wird von der Bahn gegen die Ableitungskästen geleitet.
Um zu vermeiden, dass die von der ZIaterialbahn gegen die Ableitungskästen geleiteten Strahlen aus den mittleren Perforierungen 51' (Fig. 4) die Strahlen aus den am Rand des Blaskastens angeordneten Perforierungen 51" vor deren Eintreffen auf die Materialbahn ablenken und in die Ableitungskästen leiten, sind die Perforie rungsreihen schräg in bezug auf die Bewegungsrichtung der Materialbahn und zweckmässig die Perforierungen jeder Reihe versetzt zueinander angeordnet. Dadurch können die abgeleiteten Strahlen gewissermassen nebenein- ander in die Ableitungskästen abgeleitet werden.
Die Anzahl Perforierungen jeder Reihe ist entsprechend der zu erzielenden Wirkung gewählt.
Die Vorrichtung ist mit Luft als Behandlungsmittel beschrieben. In besonderen Fällen kann jedoch überhitzter Dampf zweckmässiger als Luft sein. Die in den Figuren gezeigte Ausführung der Kästen 7, 8 usw. zum Zuführen bzw. Ableiten des Mittels hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen und trägt dazu bei, die Höhe der Anlage auf ein Minimum zu beschränken. In einem praktisch ausgeführten Beispiel zeigte es sich, dass bei einer Höhe von nur 1,4 m die gesamte Einrichtung untergebracht und gleichwohl ein tadelloser Arbeitsvorgang erzielt werden konnte. Die beschriebene Vorrichtung bietet somit auch vom Baustandpunkt Vorteile.
Man kann nämlich in der Längsrichtung die erforderliche Anzahl Abteilungen zusammenbauen und, falls erforderlich, können auch zwei Anlagen übereinander mit einer Gesamthöhe von 2,8 m angebracht werden. Dies wird dadurch ermöglicht, dass Boden und Dach glatt und vollkommen frei von Details für die Durchfüh- rung des Arbeitsvorganges sind. Eine kleinere Anlage mit nur einer Etage kann auch an der Decke montiert werden, wodurch wertvolle Fussbodenfläche für andere Zwecke verfügbar wird. Bei Reinigungsarbeiten können die zu jeder Abteilung gehörenden Kästen usw. leicht herausgenommen werden, wenn man die Türen öffnet, wobei das Ventilatorrad und der Motor mitfolgen.