Verfahren zur Aufzeichnung und Wiedergabe von Schalldarbietungen. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufzeichnung und Wiedergabe von Schall darbietungen, die aus Schallwellen mehrerer Schallquellen zusammengesetzt sind und deren Aufnahme durch mehrere je einer Schallquelle oder Schallquellengruppe zugeordnete Mikro phone auf einem Schallschriftträger in meh reren Schallspuren erfolgt, deren Schallschrift die zeitliche Aufeinanderfolge der Schallwel len je einer der Schallquellen oder Schallquel- lengruppen darstellt.
Das beispielsweise von einem Orchester in einem Konzertsaal gespielte Musikstück stellt eine Schalldarbietung dar, die sich aus den Schallwellen verschiedenartiger Schallquellen (Streichinstrumente, Blasinstrumente oder dergleichen) zusammensetzt. Die einzelnen In strumentalisten spielen nach den Weisungen des Dirigenten im Takt; dennoch gelangen die Schallwellen der einzelnen Schallquellen nicht gleichzeitig an das Ohr des im Konzert saal sitzenden Zuhörers, weil die verschiedenen Schallquellen (Instrumente) verschieden weit von dem Ohr des Zuhörers entfernt sind.
Wenn in dem Orchester die hinterste Reihe der Instriunentalisten von der vordersten Reihe nur 3,50 m entfernt ist - die Entfer nung ist oft grösser -, so gelangen die 'Schall wellen der Schallquellen der hintersten Reihe eine Hundertstelsekunde später an das Ohr des Zuhörers als die Schallwellen der Schall quellen der vordersten Reihe, während die Schallwellen der zwischen der vordersten und der hintersten Reihe des Orchesters befind lichen Schallquellen entsprechend kürzere Zei- ten nacheilen.
Diese zeitlich unterschiedliche Einwirkung der Schallwellen der verschie denen Schallquellen ergibt eine gewisse Raum wirkung oder Plastizität der Schalldarbie tung, und die Erfindung bezweckt eine ähn liche Raumwirkung, die derjenige empfindet, der die Schalldarbietung direkt anhört, bei der Wiedergabe einer Schallaufzeichnung der glei chen Schalldarbietung herbeizuführen.
Die besagte Raumwirkung würde sich beim Abspielen einer Schallaufzeichnung, beispiels weise eines Schallbandes, ohne weiteres erzie len lassen, wenn es gelänge, beim Beschriften des Schallbandes die gesamte ;Schalldarbieti-mg mit einem einzigen Mikrophon so zu erfassen, wie -sie der an einer bevorzugten \Stelle des Konzertsaals sitzende Zuhörer hört.
Stellt man jedoch das Aufnahmemikrophon in einer ver hältnismässig grossen Entfernung vom Or chester auf, so gehen bei der Schallaufzeich nung viele Feinheiten einzelner Instrumente unter, während bei Anordnung des Mikrophons in grosser Nähe des Orchesters diejenigen\ Instrumente bevorzugt aufgezeichnet werden, die dicht am Mikrophon sind, während die Schallwellen der weiter entfernten Instru mente vernachlässigt werden.
Man ist daher dazu übergegangen, die Schallaufnahme einer Schalldarbietiuig eines Orchesters mit mehre ren Mikrophonen zu machen, die je in im.- mittelbarer Nähe einer Schallquelle oder Schallquellengruppe angeordnet sind, wobei entweder alle Mikrophone ein einziges Auf zeichnungsorgan, zum Beispiel den Schneid Stichel eines elektromagnetischen Schreibers oder den Aufzeichnungsmagneten einer Ma gnetdose, steuern,
so dass die Schalldar bietung in einer einzigen mechanisch ab tastbaren Spur eines Schallbandes oder in einer einzigen Magnettonspur eines Magnettonbandes aufgezeichnet wird oder aber jedem Mikrophon ein besonderes Auf zeichnungsorgan angeordnet ist, das auf dem Schall- oder Magnettonbande für jede Schallquelle oder Schallquellengruppe eine be sondere Schall- oder Magnettonspur aufzeich net. In beiden Fällen erfolgte bisher die Wie dergabe der aufgezeichneten Schallwellen aus schliesslich in der Weise, dass die im gleichen Augenblick von den verschiedenen Schallquel len ausgehenden Schallwellen gleichzeitig durch den Lautsprecher wiedergegeben wer den.
Die Erfindung sieht demgegenüber vor, dass die aus Schallwellen mehrerer Schall quellen zusammengesetzte Schalldarbietung durch mehrere Mikrophone, die je einer Schall quelle oder Schallquellengruppe zugeordnet sind, auf einem Schallschriftträger, zum Bei spiel einem Schall- oder Magnettonbande, in mehreren Schallspuren aufgezeichnet wird, deren Schallschrift die zeitliche Aufeinander folge der Schallwellen je einer der !Schall quellen oder Schallquellengruppen darstellt, und dass die Abtastung der verschiedenen Schallspuren,
deren Schallschrift nach Um wandlung in elektrische Spannungsschwingun gen je einem besonderen Lautsprecher oder einer besonderen Lautsprechermembran auf gedrückt werden kann, mit den zeitlichen Pha senverschiebungen vorgenommen wird, die den zeitlichen Unterschieden entsprechen, mit denen beim unmittelbaren Abhören der Origi naldarbietung die Schallwellen der im Raume verteilten Schallquellen bzw. Schallquellen gruppen an das Ohr eines Hörers gelangen, der von den Schallquellen einen normalen Hörabstand hat, welcher dem bevorzugten Standpunkt gegenüber der Darbietung ent spricht.
In Fig. 1 und 2 der beiliegenden Zeich nung ist dieses Verfahren beispielsweise näher erläutert. In Fig. 1 ist in einem Konzertsaal 1 das Orchester 2 veranschaulicht, während sich bei 3 eine Person befindet, die sich die Schalldar bietung des Orchesters anhört. Der Einfach heit halber ist angenommen, dass sich das Or- ebester aus drei Reihen 4, 5, 6 der Instrumen talisten zusammensetzt, wobei diejenigen jeder Reihe gleichen Abstand von dem Zuhörer 3 haben. Bei den übrigen im Konzertsaal be findlichen Zuhörern treffen diese Bedingun gen selbstverständlich nicht zu, aber deren Standpunkt gegenüber dem Orchester ist kein erstrebenswerter.
Da sich die Instrumentalisten aller drei Reihen 4, 5, 6 nach dem Taktstock des Diri genten richten, spielen sie alle im Takte zur gleichen Zeit. Der Weg, den die Schallwellen der Schallquellen der Reihe 4 bis zum Ohr des Zuhörers 3 zurücklegen müssen, ist um den Weg s1 kürzer als der Weg, den die Schall wellen der Schallquellen der Reihe 6 bis zum Ohr des Zuhörers zurückzulegen haben. Nimmt man diesen Weg s, mit 3;50 m an, so kommen die Schallwellen der Schallquellen der Reihe 6 um so viel später an das Ohr des Hörers 3, als der Schall braucht, um den Weg s1 zurückzulegen.
Da die Schallgeschwin digkeit in normal geheizten Räumen etwa 350 m/sec beträgt, brauchen somit die Schall wellen der Schallquellen der Reihe 6 eine Hundertstel Sekunde mehr Zeit, um bis zu dem Zuhörer 3 zu gelangen, als die Schall wellen der Schallquellen der Reihe 4.
Der Zweck der Erfindung ist, dieses Nach eilen des Schalles entfernterer Schallquellen auch bei der Wiedergabe von Schallaufzeich nungen herbeizuführen, deren Aufzeichnung über Mikrophone vorgenommen worden ist, die den einzelnen Schallquellen oder Schall quellengruppen des Orchesters zugeordnet sind.
Wie sich aus Fig. 1 ergibt, werden zu die sem Zwecke mehrere Mikrophone 7 bis 1'5 über das Orchester verteilt, und zwar derart, dass die Mikrophone 7 und 8 vorzugsweise den In strumenten der Reihe 4 zugeordnet sind, die Mikrophone 9 bis 11 vorzugsweise den Instru menten der Reihe 5 und die Mikrophone 12 bis 15 vorzugsweise den Instrumenten der Reihe 6.
In Fig. 2 ist veranschaulicht, wie die durch die Mikrophone in elektrische Schwingungen verwandelten Schallwellen der verschiedenen Schallquellen zur Aufzeichnung gebracht wer den und wie die Wiedergabe der vorzugsweise auf einem bandförmigen Schallträger vorge nommenen Schallaufzeichnungen erfolgt. Die über das -Orchester verteilten Mikrophone sind wieder mit 7 bis 15 bezeichnet. Die Mikro phone 7 und 8 der ersten Orchesterreihe 4 steuern einen Schallschreiber 16, die Mikro phone 9 bis 11 einen Schallschreiber 17 und die Mikrophone 12 bis 15 einen Schallschrei ber 18.
Es ist in dem gegebenen Ausführimgs- beipiel angenommen, dass es sich -um mit Schneidsticheln ausgerüstete Schallschreiber 16 bis 18 handelt, die elektromagnetisch ge steuert werden.
Alle drei Schallschreiber arbeiten in ge wissen Abständen voneinander auf ein und demselben Bande 19, beispielsweise einem aus einer Trägerschicht und einer darauf befind lichen Waehsschicht bestehenden Bande, wo bei dem Schreiber 16 die mit 20 bezeichnete Teilbandbreite zur Beschriftung zur Verfü gung steht, dem Schreiber 17 die mit 21 bezeichnete Teilbandbreite und dem Schreiber 18 die mit 22 bezeichnete Teilbandbreite. Jeder Schneidstichel schneidet auf der für ihn bestimmten Teilbandbreite des endlosen Wachsbandes eine Schallspur, die aus mehre ren parallel zur Bandkante verlaufenden, in einander übergehenden Schallzeilen besteht.
Das so beschriftete Originalwachsband wird in bekannter Weise vervielfältigt, und der untere Teil der Fig. 2 veranschaulicht bei 23 ein solches vervielfältigtes Band, das sich in der dargestellten Pfeilrichtung an den Ton abtaststellen vorbeibewegt.
Zur Abtastung der-drei Schallspuren 24, 25, 26 des Bandes dienen drei Tonabnehmer 27, 28, 29, die in an sich bekannter Weise mit drei Lautsprechern 30, 31, 32 verbunden sind. Die Modulation der Schallspur 24 beginnt bei 24', diejenige der Schallspur 25 bei 25' und diejenige der Schallspur 26 bei 26'; den modu- lierten Schallspuranfängen sind unmodulierte Schallspurteile 24", 25" und 26" vorgeschaltet.
Die Tonabnehmer sind so zueinander und zu den Schallspuren angeordnet, dass, wenn der Tonabnehmer 27, wie in Fig. 2 dargestellt ist, am Anfang 24' der modulierten Schallspur 24 liegt, der Tonabnehmer 28 noch in -einiger Entfernung vom Anfange 25' der modulierten Tonspur 25 liegt und der Tonabnehmer 29 in einer noch grösseren Entfernung von dem An fange 26' der modulierten Tonspur 26.
Die Grösse dieser verschiedenen Entfernungen der Abtastorgane der Tonabnehmer von den An fängen der modulierten Schallspuren hängt von der Geschwindigkeit. ab, mit der sich das Schallband an der Abtaststelle vorbeibewegt. Bei einem Schallbande, das sich mit einer Geschwindigkeit von 70 cmisec an der Abtast- stelle vorbeibewegt, muss, unter den angenom menen Aufnahmebedingungen des Schallban des,
die Entfernung des Tonabnehmers 2@9 von dem Anfange 26' der modulierten Schallspur 26 mit 7 mm gewählt werden, wenn der Ton abnehmer 27 gerade am Anfang 24' der modu lierten Schallspur 24 liegt; denn um die Ent fernung von 7 mm zu durchlaufen, braucht das Schallband eine Hundertstelsekunde. Mit andern Worten: Aus dem Lautsprecher 30 kommt der Ton, der in der Schallspur 26 zu gleich mit dem Ton der Schallspur 24 aufge zeichnet worden ist, eine Hundertstelsekunde später als aus dem Lautsprecher 32, der von dem Tonabnehmer 27 der Schallspur 24 ge steuert wird.
Die in der Schallspur 26 aufgezeichneten Schallschwingungen der den Mikrophonen 12 bis 15 zugeordneten Schall quellen der hintersten Orchesterreihe 6 errei chen also das Ohr des Zuhörers mit derselben zeitlichen Verzögerung wie im Konzertsaal.
In dem soeben beschriebenen Ausführungs beispiel ist das Verfahren in der Weise aus geübt, dass Schallwellen verschieden weit vom Zuhörer der Originalschalldarbietung liegen der Schallquellen auf einem Schallbande in verschiedenen Schallspuren, die aus mehreren parallel oder nahezu parallel zu den Band kanten verlaufenden, ineinander übergehenden Schallzeilen bestehen, derart aufgezeichnet worden sind, dass ihre Anfänge in der senk recht zu den Kanten des Schallbandes verlau fenden.
Bandquerschnitt.sebene liegen, und dass zur Abtastung des Bandes die Abtastorgane der Tonabnehmer der einzelnen Schallspuren über eine Schnittebene des Bandes verteilt sind, die mit der senkrechten Bandquer schnittsebene einen in der Bandablaufrichtung offenen Winkel einschliesst, dessen Scheitel in der Schallspur liegt, die die Schallwellen der Schallquellen aufgezeichnet enthält, die von dem Zuhörer der Originalschalldarbietung den geringsten Abstand haben.
Das Verfahren lässt sich aber auch bei spielsweise derart ausüben, dass Schallwellen verschieden weit vom Zuhörer der Original schalldarbietung liegender Schallquellen auf einem Schallbande in verschiedenen Schall spuren, die je aus mehreren parallel oder nahezu parallel zu den Bandkanten verlau fenden, ineinander übergehenden Schallzeilen bestehen, derart aufgezeichnet werden, dass ihre Anfänge in einer schräg zu den Kanten des Schallbandes verlaufenden Bandschnitt ebene liegen, die mit der senkrecht zu den Bandkanten verlaufenden, die Abtastorgane der Tonabnehmer der einzelnen Schallspuren enthaltenden Bandquerschnittsebene einen ent gegen der Bandablaufrichtimg offenen Win kel einschliesst,
dessen Scheitel in der Schall spur liegt, die die Schallwellen der Schall quellen aufgezeichnet enthält, die von dem Zuhörer der Originalschalldarbietung den ge ringsten Abstand haben.
In Fig. 3 und 4 sind diese beiden Verfah ren, die nur zwei der zahlreichen möglichen Varianten des Verfahrens<B>,</B> nach der Erfin dung darstellen, veranschaulicht.
Fig.3 zeigt ein Schallband 33 mit drei aus mehreren parallelen Tonzeilen bestehenden Schallspuren 34, 35, 36. In der 'Schallspur 34 sind die Schallwellen der Schallquellen aufge zeichnet, die von .dem Zuhörer der Original schalldarbietung den geringsten Abstand ha ben, gemäss Fig. 1 also die Schallwellen der Schallquellen der Reihe 4, in der Schallspur 35 sind die Schallwellen der Schallquellen aufge- zeichnet, die von dem Zuhörer der Original schalldarbietung den nächst grösseren Ab stand haben, gemäss Fig. 1 also die Sehall- wellen der Schallquellen der Reihe 5, und in der Schallspur 36 sind die Schallwellen der Schallquellen aufgezeichnet,
die von dem Zu hörer der Originalschalldarbietung den gröss ten Abstand haben, gemäss Fig. 1 also die Schallwellen der Schallquellen der Reihe 6. Es ist der Fall unterstellt, dass bei der aufzu zeichnenden Schalldarbietung alle Instrumente zugleich zu spielen beginnen. Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, liegen die Anfänge 37, 38, 39 der Schallspurmodulationen in der gleichen senkrecht zur Bandkante verlaufen den Querschnittsebene 40 des Schallbandes.
Die Abtastorgane 41, 42, 43 der den drei Schallspuren 34, 35, 36 zugeordneten Ton abnehmer liegen dagegen in einer schräg zur Bandkante verlaufenden Schnittebene 44 des Bandes, die mit der Querschnittsebene 40 einen Winkel a einschliesst, dessen Scheitel in der Schallspur 34 liegt, und der in der durch einen Pfeil dargestellten Bandablauf richtung geöffnet ist.
Die Grösse des Winkels ist so bemessen, dass die Zeit, die das Schall band bei seinem Ablauf braucht, um mit dem Anfange 39 der Modulation der Schallspur 36 unter das Abtastorgan 43 zu gelangen, der Zeit entspricht, die der Schall der vom Zu hörer der Originalschalldarbietung am weite sten entfernten Schallquellen braucht, um die Differenz zwischen dieser Entfernung und der von dem besagten Zuhörer am wenigsten weit entfernten Schallquellen zu durcheilen.
Fig.4 zeigt ein Schallband 45, das eben falls mit drei Schallspuren, nämlich mit den Schallspuren 46, 47, 48 versehen ist. Diese Schallspuren entsprechen den Schallspuren 34, 35, 3,6 der Fig.3, jedoch liegen die An fänge 49, 50 und 51 der Schallspurmodulatio- nen nicht in der senkrechten Querschnitts ebene des Bandes, sondern in einer schräg zur Bandkante verlaufenden Schnittebene 52.
Die Abtastorgane 53, 54, 55 der den Schall spuren 46, 47, 48 zugeordneten Tonabnehmer sind dagegen in der senkrechten Querschnitts ebene 56 des Bandes angeordnet, die mit der Schnittebene 59 den gleichen Winkel ein schliesst wie in Fig. 3.
Die beiden in Fig.3 und 4 veranschau lichten Fälle sind insofern besonders interes sierende ,Spezialfälle des Verfahrens nach der Erfindung, als es in manchen Fällen beson ders praktisch ist, mit der Modulation der Schallspuren in der senkrechten Querschnitts ebene des Bandes zu beginnen (Fug. 3), in manchen Fällen, besonders in konstruktiver Beziehung, es aber auch zweckmässig ist, die Abtastorgane in die senkrechte Querschnitts ebene des Bandes zu legen (Fug. 4).
Dies schliesst selbstverständlich nicht aus, dass die Ebenen, in denen die Modulationen der Schall spuren beginnen und in denen die Abtast- organe liegen, auch anders. gelegt werden kön nen.
Um die Plastizität oder Raumwirkung der über die Lautsprecher zum Vortrag gebrach ten Schalldarbietung noch weiterhin zu stei gern, können zur Erzeugung eines natürlichen Nachhalles 'die Schallaufzeichnungen jeder Schallspur kurz hinter der eigentlichen Ton abtaststelle nochmals durch einen Nachhall- Tonabnehmer abgetastet werden, der vorzugs weise zur Steuerung des gleichen Lautspre chers dient wie der vorhergehende Hauptton abnehmer.
Die Entfernungen, in denen die einzelnen Nachhall-Tonabnehmer hinter den ihnen zugeordneten Haupttonabnehmern an geordnet werden, werden hierbei unter Be- rücksichtigung der des Schallbandes vorzugsweise so gewählt, dass die Zeiten, die bestimmte Stellen der einzelnen Schallspuren des Bandes brauchen, um die be sagten Entfernungen zu durchlaufen, den Zei ten entsprechen,
um die beim Anhören. der Originalschalldarbietung die Nachhalltöne der verschieden weit vom Zuhörer entfernten Schallquellen den unmittelbar an das Ohr des Zuhörers gelangenden Tönen dieser Schall quellen nacheilen.
Fig. 5 veranschaulicht beispielsweise die Anordnung der Nachhall-Tonabnehmer bei der Ausführung des Verfahrens gemäss Fig. 3. Die Bezugszeichen 33 bis 44 bezeichnen in Fig. 5 die gleichen Gegenstände wie in Fig. 3.
In der Schallspur 34 liegt hinter dem Ab tastorgan 41 des Tonabnehmers dieser Spur das Abtastorgan 57 eines Nachhall-Tonabneh- mers, und in entsprechender Weise liegen hin ter den Abtastorganen 42 und 43 der Ton abnehmer der Schallspuren 35 und 36 die Ab tastorgane 58 und 59 je eines Nachhall-Ton- abnehmers.
Die Entfernung zwischen den Abtastorga- nen 41 und 57 ist grösser als die Entfernung zwischen den Abtastorganen 42 und 58, und diese wiederum grösser als die Entfernung zwi schen den Abtastorganen 43 und 59. Die Grösse der Entfernungen hängt davon ab, um welche Zeit unter gegebenen räumlichen Verhältnis sen die Nachhalltöne den Haupttönen nach eilen sollen.
Betrachtet man in Fig.l die von einer in der vordersten Reihe 4 befindlichen Schall quelle,. zum Beispiel von der Schallquelle A ausgehenden Schallwellen, so ist folgendes festzustellen. Die von der Schallquelle A aus gehenden Schallwellen haben bis zum Ohr des bei 3 befindlichen Zuhörers den Weg s zurück zulegen. Da sich jedoch der Schall auch in der entgegengesetzten Richtung ausbreitet und dort von der Wand W des Konzertsaales re flektiert wird, gelangen an das Ohr des Zu hörers ausser den sich direkt über den Weg s ausbreitenden Schallwellen der Schallquelle A auch noch die von der Wand W reflektierten Schallwgllen der gleichen Schallquelle.
Diese reflektierten Schallwellen müssen einen Weg zurücklegen, der gleich der doppelten Entfernung S1 der Schallquelle A von der Wand W zuzüglich der Entfernung s ist, also gleich s plus 2s1. Der Nach hall gelangt somit an das Ohr des bei 3 be findlichen Zuhörers mit einer Verzögerung, die dem Weg 2s, entspricht. In entsprechen der Weise verzögert sich der Nachhall einer Tonquelle B der zweiten Schallquellenreihe 5 entsprechend dem Weg 2s2 (Fig.1) und der Nachhall einer Tonquelle C der dritten'Schall- quellenreihe 6 entsprechend dem Weg 2s3.
Je weiter also die Schallquelle vom Zuhörer ent fernt ist, um so kürzer ist die Nachhallzeit. Dem ist in Fig. 5 durch die verschiedenen Ent- fernungen zwischen den Abtastorganen 41 bis 57, 42 bis 58 und 43 bis 59 Rechnung getragen.
Die Lautstärke des Nachhalles lässt sich durch die Wahl entsprechend in der Empfind lichkeit abgestimmter Nachhall-Tonabnehmer den gegebenen Verhältnissen anpassen.
Die elektrischen Schwingungen der mit den Abtastorganen 41 und 57 versehenen Ton abnehmer werden ein und demselben Laut sprecher aufgedrückt. In entsprechender Weise werden die Schwingungen der mit den Abtast- organen 42 und 58 versehenen Tonabnehmer einem andere gemeinsamen Lautsprecher auf gedrückt und die Schwingungen der mit den Abtastorganen 43 und 59 versehenen Ton abnehmer einem weiteren gemeinsamen Laut sprecher. An Stelle mehrerer Lautsprecher kann auch ein einziger Lautsprecher mit meh reren Membranen Verwendung finden.
quellengruppen auf einem Schallbande in ver schiedenen Schallspuren, die je aus mehreren, wenigstens nahezu parallel zu den Bandkanten verlaufenden, ineinander übergehenden Schall zeilen bestehen, derart aufgezeichnet werden, dass deren Anfänge in der senkrecht zu den Kanten des Schallbandes verlaufenden Band querschnittsebene liegen, und dass. zur Ab tastung des Bandes die Abtastorgane der Ton abnehmer der einzelnen Schallspuren über eine Schnittebene des Bandes verteilt sind, die mit der senkrechten Bandquerschnittsebene einen in der Bandablaufrichtung offenen Win kel einschliesst,
dessen Scheitel in der Schall spur liegt, die die Schallwellen der Schall quellen enthält, die von dem Zuhörer der Ori- ginalschalldarbietung den geringsten Abstand haben.
2. Verfahren nach Patentansprueh, da durch gekennzeichnet, dass Schallwellen ver schieden weit vom Zuhörer der Originalschall darbietung liegender Schallquellen bzw. Schall quellengruppen auf einem Schallbande in ver schiedenen Schallspuren, die je aus mehreren wenigstens nahezu parallel zu den Bandkanten verlaufenden, ineinander übergehenden Schall zeilen bestehen, derart. aufgezeichnet werden, dass deren Anfänge in einer schräg zu den Kanten des Schallbandes verlaufenden Band schnittebene liegen, die mit.
der senkrecht zu den Bandkanten verlaufenden, die Abtast- organe der Tonabnehmer der einzelnen Schall spuren enthaltenden Bandquerschnittsebene einen entgegen der Bandablaufrichtung of fenen Winkel einschliesst, dessen Scheitel in der Schallspur liegt, die die Schallwellen der Schallquellen aufgezeichnet enthält, die von dem Zuhörer der Originalschalldarbietung den geringsten Abstand haben.
3. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass zur Erzeugung eines natürlichen Nachhalles die -Schallauf- zeichnlin.gen jeder Schallspur kurz hinter der eigentlichen Tonabtaststelle nochmals durch einen Nachhall-Tonabnehmer abgetastet wer den, der zur Steuerung des gleichen Laut sprechers dient, wie der vorhergehende Haupt tonabnehmer.