CH270527A - Verfahren zur Herstellung von verkleisterte Stärke, beziehungsweise ein verkleistertes Stärkederivat enthaltenden Produkten. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von verkleisterte Stärke, beziehungsweise ein verkleistertes Stärkederivat enthaltenden Produkten.

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CH270527A
CH270527A CH270527DA CH270527A CH 270527 A CH270527 A CH 270527A CH 270527D A CH270527D A CH 270527DA CH 270527 A CH270527 A CH 270527A
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Naamlooze Vennootsch Fabrieken
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Scholten Chemische Fab
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G12/00Condensation polymers of aldehydes or ketones with only compounds containing hydrogen attached to nitrogen
    • C08G12/02Condensation polymers of aldehydes or ketones with only compounds containing hydrogen attached to nitrogen of aldehydes
    • C08G12/40Chemically modified polycondensates

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Description


  Verfahren zur Herstellung von verkleisterte Stärke, beziehungsweise ein verkleistertes  Stärkederivat enthaltenden Produkten.    In der franz. Patentschrift Nr. 826881  ist ein Verfahren zur Herstellung von Stärke  präparaten beschrieben worden, das darin be  steht, dass man ein Gemisch aus Stärke mit  einer beschränkten Menge Wasser und einem  A1     deliy    d, vorzugsweise Formaldehyd, auf  einem rotierenden Zylinder auf eine über dem       Verkleisterungspunkt    liegende Temperatur  erhitzt, wobei es unter mechanischem Druck  zu einer dünnen Schicht. ausgepresst wird, die  zu gleicher Zeit getrocknet. wird. Man er  zielt dabei Produkte, die sich ebenso wie die  übliche     Quellstärke    in kaltem Wasser lösen.

    Wenn die Lösung nach     Zusatz    eines     Kataly-          sators,    insbesondere einer Säure oder einer  säureabspaltenden Verbindung, auf einem  Träger eingetrocknet wird, entstehen wasser  beständige Schichten. Diese Wirkung kann  noch erhöht werden durch Anwesenheit eines  Stoffes, der mit dem Aldehyd ein Kunstharz  bildet., z. B. Harnstoff. Diese     Kunstharzkom-          ponente    kann der     Lösung    des auf die oben be  schriebene Weise erhaltenen     Quellstärkepro-          duktes        zugesetzt    werden.

   Man kann jedoch  auch mit.     zwei        Quellstärkepräparaten    arbeiten,  von denen das eine in Anwesenheit des Alde  hyds, das andere in Gegenwart der Kunstharz  komponente, gegebenenfalls bei Anwesenheit  eines Katalysators, hergestellt worden ist.

   Man  hielt es nicht für möglich, eine     Quellstärke    aus    einem Gemisch von Stärke mit einer be  schränkten     Menge    Wasser herzustellen, das  sowohl den Aldehyd wie eine     Kunstharzkom-          ponente    enthielt, weil man annahm, dass in  diesem Falle die     Kunstharzbildung    schon  während des     Quellstärkeprozesses    verlaufen  würde, so dass das erhaltene Produkt nicht ge  nügend löslich sein     würde,    sogar wenn der  Katalysator noch nicht zugesetzt worden ist.  



  Weiter ist. es aus den niederländischen     Pa-          tentsehriften    Nr.     -1ö877    und 47805 bekannt,  Kondensationsprodukte von     Aminotriazinen,     insbesondere von     2,-1,6-Triamino-1,3,5-triazin,     dem sogenannten     Melamin,    herzustellen und  diese     zumwaschecht    Fixieren von     Stärkeapprets     zu verwenden. Zu diesem Zweck wird die Stärke  mit Wasser gekocht, der warme Kleister ab  gekühlt und danach mit dem Kondensations  produkt und einem Katalysator, z. B. einer  Säure, versetzt.  



  Es gelingt nun, wertvolle, als Appretier-,  Schlicht-, Klebe-, Bindemittel und derglei  chen geeignete, trockene Gemische von noch  reaktionsfähigen, aus einem     Aminotriazin    und  Formaldehyd aufgebauten Kondensationspro  dukten und verkleisterter Stärke     bzw.    einem  verkleisterten Stärkederivat,     -welche    mit     kal-          tein    Wasser gleichmässige Lösungen bzw.

   Di  spersionen ergeben, herzustellen, wenn man  erfindungsgemäss Stärke     bzw.    ein wenigstens           in    heissem Wasser lösliches,     hochmolekulares     Stärkederivat im Gemisch mit Formaldehyd  oder einem Formaldehyd liefernden Stoff und  einem     Aminotriazin    bzw.

   mit einem aus Form  aldehyd und einem     Aminotriazin    aufgebauten,  noch nicht zu Ende     kondensierten    Konden  sationsprodukt und ferner mit höchstens der       vierfachen    Menge Wasser, bezogen auf die  Stärke oder das Stärkederivat, bei höchstens  schwach saurer Lösung auf einem rotierenden  Zylinder kurze Zeit auf eine über 70  C lie  gende Temperatur erhitzt, wobei das Gemisch  unter mechanischem Druck zu einer dünnen  Schicht ausgepresst und gleichzeitig oder un  mittelbar darauf getrocknet wird. Diese Be  handlung wird also in der     Weise    ausgeführt,  dass man das Gemisch auf z.

   B. bis zu 100  C  oder höher erhitzte, rotierende Trockenzylin  der bringt, die derart angeordnet bzw. einge  richtet sind, dass die Masse durch mechani  schen Druck zu einer dünnen Schicht aus  gepresst oder ausgebreitet wird. Die Stärke  oder das Stärkederivat wird dabei verkleistert,  insoweit nicht schon von bereits verkleisterten       Produkten    ausgegangen wird und zu gleicher  Zeit oder     unmittelbar    danach getrocknet, so  dass das von den Walzen kommende Material  aus dünnen Häuten oder Schuppen besteht,  die     gewiinschtenfalls    gemahlen werden kön  nen.

   Als     Trockenzylinder    kommen die bekann  ten Ein- oder     Zweiwalzentrockenapparate    in  Frage.     Gewünschtenfalls    kann man jedoch  auch     Vakuumtrockenzylinder    gebrauchen, die  gestatten, bei     niedrigeren    Temperaturen als  l00  C     zu    arbeiten.  



  Als Stärke kommt z. B. Kartoffel-, Ta  pioka-,     Mais-,        Weizen-    und Reissstärke und als  Stärkederivat z. B. lösliche Stärke,     Dextrin,     noch freie     Hydroxylgruppen    enthaltende  Stärkeäther     und/oder        -ester    (bei deren Her  stellung infolge der     Wirkung    des Alkalis mei  stens ein gewisser Abbau des Stärkemoleküls       stattfindet),    Gemische obengenannter     Poly-          saccharide    und dergleichen in Betracht.  



  Als     Aminotriazin    ist besonders das Mel  anin geeignet, das Präparate mit vorzüg  lichen     Eigenschaften    ergibt.         Als        formaldehydabspaltende    Stoffe sind  z. B.     Paraformaldehyd,        Trioxymethylen    oder       Hexamethylentetramin    geeignet.     Gewünsch-          tenfalls    kann auch eine beim Erhitzen Form  aldehyd abspaltende     Formaldehyd-Quellstärke     (vgl. die     niederländ.    Patentschrift Nr. 60861)  zugesetzt werden.  



  Es wurde gefunden, dass unter den oben  angegebenen     Bedingiuigen    Produkte erhalten  werden können, die in kaltem Wasser noch  sehr gut quellen bzw. sich lösen. Es bilden  sich aber unlösliche Kondensationsprodukte  des     Aminotriazins,    des Formaldehyds und der  Stärke     bzw.    dem Stärkederivat, wenn diese  Lösung in Gegenwart von Katalysatoren, z. B.  von Säuren oder säurebildenden Substanzen,  bei hoher Temperatur getrocknet werden, z. B.  wenn man sie als Appretier-, Schlicht-,  Klebe-, Bindemittel und dergleichen benutzt.  



  Dieses unerwartete Ergebnis ist grössten  teils der kurzen Dauer der Erhitzung, wie sie  erfindungsgemäss vorgesehen ist, sowie den  spezifischen Eigenschaften der     Aminotriazine          zuzuschreiben.    Diese Substanzen bilden näm  lich mit dem Formaldehyd und der Stärke  bzw. den Stärkederivaten noch keine unlös  lichen Kondensationsprodukte, wenn das Ge  misch in höchstens sehwach saurem Medium  diesem kurzen     Erhitzungsprozess    ausgesetzt  wird. Die     Aminotriazine    haben auch den Vor  teil, dass sie einen hohen Schmelzpunkt haben,  so dass sie bei der     Erhitzung    nicht schmelzen,  wie z. B.

   Harnstoff, was beim Abstreifen der  getrockneten Schicht von der Oberfläche  des Trockenapparates Schwierigkeiten geben  könnte. Das     Aminotriazin,    z. B. Melanin,  bleibt unter diesen     Bedingungen    fest, so dass  die erhaltenen Präparate diese Substanz in  fein und gleichmässig verteiltem Zustand ent  halten, selbst wenn verhältnismässig grosse  Mengen     Aminotriazin    benutzt werden.  



  Ausser der Reaktion des Gemisches hat  auch die Behandlungstemperatur Einfluss auf  die Löslichkeit des     Trockenproduktes,    da die  Löslichkeit abnimmt, je höher die Tempera  tur ist. Es ist daher erwünscht, die Behand  lung bei möglichst     niedriger    Temperatur aus-      zuführen, indem man z. B. einen Vakuum  trockenzylinder benutzt. Weiter wird die  Löslichkeit beeinflusst durch die     Trocknungs-          bzw.        Erhitzungsdauer,    die durch die Umlauf  geschwindigkeit des Trockenzylinders be  stimmt wird, die Wassermenge, die das Ge  misch enthält, die     Seliiehtdieke    der Reaktions  masse während der Trocknung und dergleichen.

    Der günstigste     pH-Wert    des Gemisches hängt  mehr oder weniger von den übrigen     Reak-          tionsbedinglzngen    ab. So ist es z. B. im all  gemeinen vorteilhaft, ein höheres     pi,    anzuwen  den, je niedriger die     Troeknungstemperatur     und je kürzer die     Trocknungsdauer    ist.  



  Anstatt das     Aminotriazin    und den Form  aldehyd als solche dem Gemisch zuzusetzen,  kann man, wie gesagt, aus diesen beiden Stof  fen ein Kondensationsprodukt herstellen und  dieses dem Gemisch zusetzen. Es hat sich her  ausgestellt, dass auch in diesem Falle während  des     Erhitzens    keine     Kondensation    mit. der  Stärke bzw. den Stärkederivaten eintritt und  auch das Kondensationsprodukt selbst nicht.  bis zum Endzustand weiter kondensiert,     wein     man nur dafür sorgt, dass die Masse höch  stens schwach sauer reagiert.  



  Es können     Aniinotriazin-Formaldehyd-Kon-          densationsprodukte    verschiedener Konden  sationsstufen verwendet. werden, z. B. in Was  ser unbeschränkt lösliche primäre Konden  sationsprodukte, aber auch in Wasser nur  noch beschränkt. oder gar nicht mehr lösliche  Produkte, welche aber noch nicht vollständig  kondensiert, und in ein Harz übergegangen  sind, sondern noch so viel reaktive     Methylol-          gruppen    enthalten, dass sie mit der Stärke  bzw. den Stärkederivaten unter Bildung was  serunlöslicher Produkte reagieren können.  



  Man kann die Löslichkeit der Konden  sationsprodukte noch dadurch erhöhen, dass  man sie vorher völlig oder teilweise     veräthert     und/oder verestert. Die in Betracht fallenden  Kondensationsprodukte, z. B. das     Trimet.hylol-          und    das     Hexamethylolmelamin,    enthalten     näm-          lieh    eine Anzahl     Methylolgrlppen,    die mit Al  koholen verschiedener Art     veräthert    werden  können (vgl. z. B. die niederländischen Pa  tentschriften Nr. 45877 und 47805).    In der franz.

   Patentschrift Nr. 881495 ist  ein Verfahren zur Bildung     umlöslicher    Schich  ten auf Trägern beschrieben worden, das dar  auf beruht, dass eine Stärkelösung mit einem  polyfunktionellen     Verätherungs-    oder     Ver-          esterungsmittel    und Alkali auf einem Träger  eingetrocknet wird. Das polyfunktionelle     Ver-          ätherungs-    oder     Veresterungsmittel    wird dabei  mit zwei oder mehr Stärkemolekülen konden  siert, wobei hochmolekulare, in Wasser unlös  liche Verbindungen entstehen.

   Im vorliegen  den Fall verhalten sieh die Kondensationspro  dukte gegenüber der Stärke wie polyfunktio  nelle     Verätherungsmittel,    so dass unlösliche  Verbindungen entstehen, sobald die Konden  sationsprodukte mit der Stärke in Reaktion  treten, was in Gegenwart einer Säure, die als  Katalysator für die Kondensation wirkt, der  Fall ist.  



  Wenn die     Methylolgruppen    in den     Amino-          triazin-Formaldehy        d-Kondensationsprodukten     ganz oder teilweise     veräthert    oder verestert  ganz werden, so reagieren sie     viel     weniger leicht mit Stärke unter Bildung un  löslicher Verbindungen. Dazu muss nämlich  zuerst der Alkohol bzw. die Säure, womit die       Methylolgruppen        verätliert    oder verestert sind,  abgespaltet werden. Auch für diese Abspal  tung wirken Säuren     katalytisch.     



  Auch in diesem Fall tritt bei der kurz  zeitigen     Erhitzung    noch keine merkliche Re  aktion mit der Stärke ein, selbst bei schwach  saurer Reaktion. In einem ausgesprochenen  sauren Medium würde jedoch auch bei     Ver-          wendung    dieser  maskierten  Kondensations  produkte schon während der kurzzeitigen Er  hitzung Kondensation mit der Stärke bzw. den       Stärkederivaten    eintreten, so dass das erhal  tene Produkt nicht mehr die genannten       Eigensehaften    aufweisen würde.  



  Wenn als Stärkederivat, ein Äther oder  Ester verwendet werden soll, kann die     Ver-          ätherung    oder     Veresterung    der Stärke ge  gebenenfalls auch gleichzeitig mit der     Ver-          ätherung    oder     Veresterung    des     Aminotriazin-          Formaldehy        d-Kondensationsproduktes    ausge  führt werden.

        Die Lösungen, die die erfindungsgemäss  hergestellten Gemische mit kaltem Wasser  geben können, können die     Kimstharzkompo-          nenten    bzw. deren     Kondensationsprodukte    in  gelöstem,     emidgiertem    oder     suspendiertem     Zustand enthalten.  



  Die Verhältnisse, in denen die verschie  denen Stoffe gebraucht werden, können inner  halb weiter     Grenzen    variieren. Mit beschränk  ten Mengen Melanin kann man schon sehr was  serbeständige Stärkeschichten oder -filme er=  halten, weil bei der Reaktion von Stärke mit  einem     Melamin-Anfangskondensationsprodukt     durch     ein        Molekül    dieses Produktes eine ganze  Anzahl     Stärkemoleküle    gebunden werden kön  nen. Man kann jedoch     gewünschtenfalls    auch  mit grossen Mengen Melanin arbeiten, ohne  dass dadurch bei der Erhitzung irgendwelche  Schwierigkeiten entstehen.  



  Die     erfindungsgemäss    hergestellten Präpa  rate sollen, wie schon gesagt, so beschaffen  sein, dass sie auch mit kaltem Wasser gleich  mässige     Lösungen    bzw. Dispersionen ergeben.  Bei     Verwendung    von kaltem Wasser ist eine  vorzeitige Bildung unlöslicher Stärkeverbin  dungen in der     Lösung    - z. B. in dem     Appret-          kleister    - nicht zu befürchten.

   Mit dem  Appretieren     und        Schlichten    mit kalten Bä  dern ist jedoch meist der Nachteil     verbinden,     dass diese weniger gut in und zwischen die  Fasern     durchdringen,        imd    zwar wegen der  höheren Viskosität dieser kalten     Lösungen.     Es wäre also     vorteilhaft,    wenn man die Tem  peratur des Imprägnierbades auf z. B. etwa  50  C erhöhen könnte, wein das möglich wäre,  ohne dass in der Imprägnierflüssigkeit eine  zu weitgehende Kondensation aufträte, wo  durch schon unlösliche Produkte gebildet wer  den.

   Ohne besondere Massnahmen tritt dies  jedoch ein,     wenn    man Gemische, die schon den  Katalysator enthalten, in warmem Wasser  löst. Man kann natürlich die Säure erst um  mittelbar vor dem Appretieren oder Schlich  ten zusetzen. Man kann diese Schwierigkeiten  aber auch dadurch beheben, dass man dem  trockenen Gemisch eine derartige Menge einer  nicht. oder wenig flüchtigen Säure     und/oder     eines bei     Erhitzung    Säure bildenden Stoffes    zusetzt, dass eine Lösung. der für die praktische       Verwendung    gewünschten Konzentration, also  z. B. eine 3- bis 5     o/oige    Lösung, ein     pg    von  wenigstens 5 hat und deshalb z.

   B. bei 50  C  genügend lange     verarbeitungsfähig    bleibt, dass  sich aber beim Eintrocknen der     Lösung    auf  einem Träger bei hoher Temperatur die zur       Endkondensation    erforderliche saure Reak  tion einstellt.

   Da die     kunstharzbildenden          Agentien    gleichsam in der verkleisterten  Stärke bzw. dem Stärkederivat eingekapselt  sind, verläuft die Reaktion im Trockenpro  dukt sehr langsam, so dass das Gemisch bei  Ausschluss der     Liftfeuchtigkeit    lange Zeit  aufbewahrt werden kann, ohne unlöslich zu  werden.     Gewünschtenfalls        kann    der Kataly  sator     demtrockenenGemisch    auch in Form eines  separat hergestellten     Quellstärkepräparates     zugesetzt werden.

   Im letzten Falle ist die  Gefahr einer vorzeitigen Kondensation noch       -weiter    verringert, da der Katalysator eben  falls in den     Quellstärketeilchen    eingekapselt  ist, so dass die     Kunstharzkomponenten    in dem  trockenen Gemisch mit dem Katalysator prak  tisch nicht in     Berührung    kommen.  



  Als bei der Erhitzung Säure bildender  Stoffe kann man z. B. Salze von aus     Alkenen     oder Alkoholen hergestellten schwefelsauren  Estern, wie z. B.     Natriumhe.Yylsulfat,    verschie  dene     Ammoniumsalze,    sowohl von starken an  organischen als auch organischen, vorzugs  weise wenig flüchtigen Säuren, z. B.     Ammo-          niumoxalat,        adsorbierend    wirkende Stoffe,  z. B.

   Bleicherden,     Kieselgur,    oder Kunstharze,  die mit einer Säure behandelt und danach  durch Waschen mit Wasser     wieder    so weit von  der Säure befreit     wurden,    dass sie bei nor  maler Temperatur in     wässrigem    Medium eine  fast neutrale Reaktion aufweisen, bei höherer  Temperatur jedoch noch Säure abspalten, und  dergleichen verwenden.  



       Gewünschtenfalls    kann man, ausser     einer     Säure oder einem säureabspaltenden Stoff,  dem Trockengemisch auch noch Pufferstoffe  zusetzen, wie z. B. Gemische von primärem  und sekundärem     Alkaliphosphat.     



  Es hat     Vorteile,    Präparate herzustellen, die  mehr oder weniger weit abgebaute Stärke ent-      halten, z. B. indem man vor oder während der  kurzzeitigen Erhitzung stärkeabbauende Che  mikalien, z. B. Alkalien und/oder Oxydations  mittel, zusetzt. Gegenüber Präparaten, welche  nicht oder wenig abgebaute     Quellstärke    ent  halten, besitzen solche Präparate den Vorteil,  dass sie sich besser in Wasser lösen oder sus  pendieren lassen und glättere Lösung bzw.  Dispersionen ergeben, so dass man z. B. Klebe  mittel erhalten kann, die gut     verstreichbar     sind und in dünner Schicht     aufgebracht    wer  den können, und die ausserdem eine grössere  Menge Stärke enthalten können, ohne dass  sieh eine zu hohe Viskosität ergibt.

   Ausserdem  schlagen derartige Klebemittel weniger stark       dureli    und trocknen     leiehter    als die mit Hilfe  der     übliehen        Quellstärken    hergestellten Klebe  mittel derselben Viskosität. Die abgebaute  Stärke enthaltenden Imprägniermittel für  Textilmaterialien, Papier und dergleichen er  geben eine bessere Durchdringung und weni  ger Verschleierung der Farben.  



  Die gleichen oder noch besseren Ergebnisse  kann man erzielen, wenn man die Stärke bzw.  die abgebaute Stärke ganz oder teilweise     ver-          äthert        und/oder    verestert, z. B. gemäss der  französischen Patentschrift Nr. 871136.  



  Die gemäss der Erfindung erhaltenen Prä  parate eignen sich insbesondere zum Appre  tieren und Schlichten von Textilgut. Sie haben  den Vorteil,     class    sie sich in kaltem Wasser  lösen     bzw.        dispergieren,    wobei man unter Ver  meidung einer zeitraubenden Herstellungs  weise sogleich gebrauchsfertige     Appretierbä.der     und Schlichten erhält, während man bis jetzt  zuerst die Stärke heiss lösen und die Lösung  abkühlen musste, bevor man die Kunstharz  komponenten und Katalysatoren zusetzen  konnte. Ausserdem sind sie einfacher in der  Anwendung. Weiter verläuft die Konden  sation beim Eintrocknen meist sehr leicht.  



  Ausser zum Appretieren und     Sehlichten     sind die gemäss der Erfindung erhaltenen Prä  parate auch zu andern Verwendungszwecken  geeignet, bei welchen unlösliche Schichten auf  einen Träger aufgebracht. werden sollen. Man  kann die Produkte z. B. verwenden zum       Wasehechtfärben,    Knitterfrei-,     Schiebfest-und            Polfestmachen    von Textilgeweben, zur Er  höhung des Widerstandes gegen Reibung, zum       Waseheclit-Fixieren    von Pigmenten auf Tex  tilgut, weiter zum Kleben und Leimen, z. B.

    in der     Holzindustrie,    zum Leimen von Papier,  als     Verdickungs-    und Fixiermittel beim Pa  pier- und Textildruck, als Bindemittel für  allerhand     pulver-,        korn-    oder faserförmige Ma  terialien     (Grundiermassen,    Kitte, Wasser  farben, Briketts,     Kunstkork,    Faser- und       Kunstholzplatten    usw.) und dergleichen.  



  Gegebenenfalls können die Produkte ge  mäss der Erfindung noch eine beschränkte  Menge native Stärke oder in kaltem Wasser  nicht quellende bzw. nicht lösliche Stärke  derivate enthalten, die beim Eintrocknen bzw.  Erhitzen des Kleisters gleichfalls mit den       Aminotriazin-Formaldehy        d-Kondensationspro-          dukten    in Reaktion treten.    <I>Beispiele:</I>  1. 50 Gewichtsteile     Melamin    und 1000     Ge-          wielitsteile    lösliche Stärke werden in einem  Gemisch von 500 Gewichtsteilen 30     gew.o/o        igem     Formalin und 650     Volumteilen    Wasser suspen  diert..

   Diese Suspension wird auf eine neu  trale oder schwach alkalische Reaktion einge  stellt und in der genannten Weise behandelt.  Das erhaltene Präparat ist in kaltem Wasser  gut löslich.  



  2. Man kondensiert 52 Gewichtsteile     Mel-          a.min    mit 250 Gewichtsteilen 30      /o        iger        Form-          aldehy        dlösung,    indem man das Reaktionsge  misch bei einem PH von 8 während 10 bis 15  Minuten in einem kochenden Wasserbad er  hitzt. Die so hergestellte Lösung wird dann  mit 800     Volumteilen    Wasser verdünnt und  danach mit 1000 Gewichtsteilen nativer Stärke  versetzt. Das Gemisch wird bei neutraler  oder schwach alkalischer Reaktion auf einem  erhitzten rotierenden Zylinder bei einer Tem  peratur von     l.?0    bis 130  C in der genannten  Weise behandelt.

   Das     gebildete    Produkt löst  sich ausgezeichnet in kaltem Wasser auf.  



  3. Eine gemäss Beispiel 2 hergestellte Lö  sung eines Kondensationsproduktes von     Mel-          amin    und Formaldehyd wird bei 60  C in  v     acuo    bis zum     Trocknen    eingedampft und      dann gemahlen. Das gemahlene     Produkt    wird  in 300     Vol-unteilen    Methanol suspendiert, das  Gemisch auf schwach saure Reaktion einge  stellt und einige Zeit am     Rückflusskühler    ge  kocht.

   Man setzt darauf so viel verdünnte Na  tronlauge zu, bis die Lösung auf     Phenol-          phtalein    schwach alkalisch reagiert, worauf  das überschüssige Methanol durch Destilla  tion unter     vermindertem    Druck entfernt wird.  Den Rückstand gibt man zu einer Suspension  von 1000     Gewichtsteilen    Stärke in 1500     Volum-          teilen    Wasser. Das Gemisch wird auf eine  neutrale oder schwach alkalische Reaktion ein  gestellt und unter kräftigem Rühren erwärmt,       bis        eine        Verkleisterimg    eintritt, wonach die  derart erhaltene Masse in der genannten  Weise behandelt wird.

   Man erhält in dieser  Weise ein Präparat, das ausgezeichnet in kal  tem Wasser löslich ist.  



  4. 630     Gewichtsteile    Melanin werden unter       Rühren        mit    1500 Gewichtsteilen 30     gew.o/oiger          Formaldehydlösung    bei einem     pA    von 7 so  lange in einem kochenden Wasserbad am       Rückflusskühler    erhitzt, bis eine Probe der  Reaktionsmasse bei     Verdünnung    mit 2     Volum-          teilen    Wasser einen Niederschlag gibt.

   Die  derart hergestellte Lösung des     Melaminalde-          hydkondensationsproduktes    setzt man einer  Masse zu, die dadurch hergestellt worden ist,  dass man eine Suspension von 500 Gewichts  teilen Kartoffelstärke in 500     Volumteilen    Was  ser in alkalischem Medium mit 25 Teilen  3     %        igem        Wasserstoffperoxyds        abbaut.        Das     Gemisch wird auf ein     pg    von 8 gebracht und  in der genannten Weise weiterverarbeitet. Man  erhält ein Trockenprodukt, das sich in kaltem  Wasser leicht löst.  



  5. Ein Gemisch von 50 Gewichtsteilen     2-          Oxy-4,6-diamino-1,3,5-triazin        (Ammelin),    250       Volumteilen    etwa 40     vol.o/o        igem    Handels  formalin     und    500     Volumteilen        n-Salzsäure     wird während einer halben Stunde unter       Rückfluss    gekocht. Schon nach wenigen Mi  nuten Kochen hat das     Ammelin    sich völlig  aufgelöst.

   Die klare     Lösung    des Konden  sationsproduktes wird mit 500     Volumteilen     Wasser verdünnt, wonach 1000 Gewichtsteile  Stärke     zugesetzt    werden. Das Gemisch wird    in neutralem oder schwach alkalischem Me  dium in der genannten Weise behandelt. Das  derart hergestellte Präparat löst sich sehr gut  in kaltem Wasser.  



  6. Ein Gemisch von 50 Gewichtsteilen       Hexamethylolmelamin,    erhalten durch Kon  densation von     Melanin    mit Formaldehyd, und  135     Volumteilen    Methanol wird auf ein     pA     von ungefähr 4 eingestellt und während eini  ger Stunden am     Rückflusskühler    gekocht.  Nach Abkühlung setzt man 750     Volumteile     Wasser und 500 Gewichtsteile Stärke zu und  stellt die Suspension zunächst auf ein     pu    von  6 ein. Die schwach saure Suspension     wird     bei einer Temperatur von etwa<B>110'</B> C in der  genannten Weise behandelt. Das gebildete       Produkt    löst sieh gut in kaltem Wasser.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von trockenen, ein noch reaktionsfähiges, aus einem Amino- triazin und Formaldehyd aufgebautes Kon- densationsprodukt und verkleisterte Stärke bzw. ein verkleistertes Stärkederivat enthal tenden Gemischen, welche mit kaltem Wasser gleichmässige Lösungen bzw.
    Dispersionen er geben, dadurch gekennzeichnet, dass man Stärke bzw. ein wenigstens in heissem Wasser lösliches, hochmolekulares Stärkederivat im Gemisch mit Formaldehyd oder einem Form aldehyd liefernden Stoff und einem Amino- triazin bzw.
    mit einem aus Formaldehyd und einem Aminotriazin aufgebauten, noch nicht zu Ende kondensierten Kondensationsprodukt und ferner mit höchstens der vierfachen Menge Wasser, bezogen auf die Stärke oder das Stärkederivat, bei höchstens schwach sau rer Lösung auf einem rotierenden Zylinder kurze Zeit auf eine über<B>70'</B> C liegende Tem peratur erhitzt, wobei das Gemisch unter mechanischem Druck zu einer dünnen Schicht ausgepresst und gleichzeitig oder unmittelbar darauf getrocknet wird. UNTERANSPRÜCHE: 1.
    Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass das zu erhitzende Gemisch Melamin bzw. ein Melamin-Formalde- hyd-Kondensationsprodukt enthält.. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass das zu erhitzende Gemisch ein -Vlelamin-Formaldehyd-Konden- sat.ionsprodukt enthält, dessen Hydroxy1grup- pen wenigstens zum Teil veräthert sind. 3.
    Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass das zu erhitzende Gemisch ein Melamin-Formaldehyd-Konden- sationsprodukt enthält, dessen Hydroxylarup- pen wenigstens zum Teil verestert sind. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass als Stärkederivat eine abgebaute Stärke verwendet wird. 5. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass als Stärkederivat eine abgebaute Stärke verwendet wird, die ausserdem wenigstens teilweise veräthert ist. 6. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass als Stärkederivat eine abgebaute Stärke verwendet wird, die ausserdem wenigstens teilweise verestert ist. 7.
    Verfahren nach den Unteransprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass als Stärkederivat eine abgebaute Stärke verwen det wird, die ausserdem wenigstens teilweise veräthert und verestert ist. B. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass das erhaltene Trok- kenprodukt mit einem in trockenem Zustand nicht wirksamen Katalysator für die Konden sation von Stärke bzw. Stärkederivat mit dem Kondensationsprodukt gemischt wird. 9.
    Verfahren nach Unteranspruch 8, da durch gekennzeichnet, dass man dem trok- kenen Gemisch eine solche Menge einer wenig flüehtigen Säure zusetzt, dass eine 3 bis 5 /o ige Lösung des Gemisches ein PH von wenigstens 5 hat, derart, da.ss beim Ein trocknen der Lösung bei hoher Temperatur auf einem Träger die zur Endkondensation erforderliche saure Reaktion eintritt. 10. Verfahren nach Unteranspruch 8, da durch gekennzeichnet., dass man dem trockenen.
    Gemisch eine solche 1Ienge eines höchstens schwach sauer reagierenden, bei Erhitzung jedoch Säure bildenden Stoffes zusetzt., dass eine 3- bis 5o/oige Lösung ein pff von wenig stens 5 hat, beim Eintrocknen der Lösung bei hoher Temperatur auf dem Träger aber die zur Endkondensation erforderliche saure Re aktion eintritt. 11. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass man dem trockenen Gemisch in kaltem Wasser nicht lösliche Stärke bzw. ein in kaltem Wasser nicht lös liches Stärkederivat zusetzt.
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