Vorrichtung an einem Stuhl zum Umwandeln desselben in einen Rollstuhl. Gegenstand der Erfindung ist eine Vor- richtung an einem Stuhl zum Umwandeln desselben in einen Rollstuhl, der als Kran kenstuhl benützt werden soll, welche Vor- richtung Rarsten für die Aufnahme der Stuhl beine aufweist, in welche die Stuhlbeine hin eingestellt sind.
Wenn bei den bekannten Vorrichtungen dieser Art, bei denen als Träger für die Rol len und Rasten in der Längsrichtung des Stuhls liegende Kufen verwendet werden, die Kufen in einem spitzen Winkel zueinander eingestellt werden müssen, um die Vorrich tung für einen Stuhl verwenden zu können, bei dem die Vorderbeine eine andere Entfer nung voneinander haben als die Hinterbeine, so stellen sich auch die Ebenen der Räder schräg zueinander ein, wodurch die Bewe gung des. Stuhls stark behindert wird.
Diesen bekannten Vorrichtungen gegen über besteht das Neue bei der vorliegenden Erfindung darin, dass durch lösbar ein- und festgestellte Teile der Vorrichtung diese der Form des Stuhls derart angepasst ist, dass die Räder der Vorrichtung parallel stehen.
In der Zeichnung ist die Erfindung in mehreren Ausführungsbeispielen zur Dar stellung gebracht.
Beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1-3 zeigt Fig. 1 das Rollgestell, d. h. die Vorrich tung, in Draufsicht; Fig. 2 zeigt eine Kufe des Gestelles nach Abnahme der Räder und Rasten für die Stuhlbeine und Fig. 3 zeigt das Gestell mit eingesetztem Stuhl in einer Hinteransicht.
An den Kufen: 1 des Gestelles, die durch Gelenkschienen 2 miteinander verbunden sind, sind Querarme 6 angebracht, auf denen je eine Raste 8 für ein Stuhlbein verschieb bar und feststellbar angeordnet ist, die durch eine Flügelschraube 9 auf dem Arm 6 fest gestellt werden: kann. Die Träger 3 für die Rollen 10 und die Rasten 4 sind in der Längsrichtung der Kufen 1 verschiebbar und durch die Flügelschrauben 5 feststellbar. Die Rollen 12 sind durch ihre Rollenträger 11 unverrückbar mit den Kufen 1 verbunden. Die Achsen der Rollen 10 und 12 stehen also hier in starrer Verbindung mit. ihren Rollen trägern 3 bezw. 11.
Wird nun das Gestell für einen Stuhl verwendet, dessen Vorder beine eine andere Entfernung voneinander haben, als die Hinterbeine, bei denen also beispielsweise die Vorderbeine den Abstand v und die Hinterbeine den Abstand w von einander haben, so werden die Rasten 4 des Gestelles auf die Entfernung v von einander eingestellt, die Kufen 1 in eine parallele Lage zueinander eingestellt und dann die Rasten 8 auf den Querarmen so eingestellt, dass sie die Entfernung w von einander besitzen. Dann wird der Stuhl in den Rasten festgestellt, und nun stehen alle Rollen parallel zueinander und parallel zur Mittelebene des Stuhls.
Um die auf die Querarme auftretende Kippbeanspruchung der Kufen 1 aufzu heben, sind die freien Enden der Arme 6 mit Unterstützungsrollen 13 versehen.
Auf der Zeichnung in Fig. 3 sind die Vorderbeine des Stuhls mit 14 und die Hin terbeine mit 15 bezeichnet.
Beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 4-6 zeigt Fig. 4 das Gestell, d. h. die Vorrichtung in Seitenansicht und teilweisem Schnitt nach der Linie y-y der Fig. 5, Fig. 5 dasselbe in einer Unteransicht, während Fig. 6 die Radachsenlagerung in einem Schnitt nach der Linie z-z der Fig. 4 zur Darstellung bringt.
Die Kufen 1 des Gestelles sind wiederum durch die Gelenkstangen 2 miteinander ver. Bunden. Die Radträger 3 mit ihren Rasten 4 sind auf den Kufen 1 fest angeordnet und die Radträger 7 mit ihren Rasten 8 sind auf den Kufen 1 verschiebbar und feststellbar. Im Gegensatz zu der ersten Ausführung sind die Radachsen 16 mit den Zapfen 17 für die Räder 10, 12 in den Radträgern 3 bezw. 7 mit den Bolzen 18 in waagrechter Ebene verschwenkbar angeordnet und mit Zapfen 19 versehen, und für jedes Räder- paar 10 und 12 ist ein Verbindungsstück vorgesehen, das in einem Stabe 20 besteht, der in einem Rohre 22 verschiebbar ist und in diesem durch eine Schraube 24 festgestellt werden kann.
Sowohl der Stab 20 als auch das Rohr 22 weist in seinem freien Ende eine Muffe 21 bezw. 23 auf, die auf die Zapfen 19 der Achsleger 16 aufgeschoben werden können.
Die Kufen 1 werden nun so zueinander eingestellt, dass die Stuhlbeine in die Rasten 4, 8 eingesetzt werden können; dann werden die Verbindungsstücke für .die Zapfen 19 mit ihren Muffen 21 bezw. 23 auf diese Zap fen aufgeschoben und die Teile 20 und 22 durch die Schraube 24 gegeneinander festge stellt, worauf durch diese einfache Mass nahme die Ebenen A der Räder 10 und 12 zueinander und zu der Mittelebene B des Ge stelles parallel gestellt sind, ganz gleich- gültig, welche Schrägstellung dabei die Kufen 1 zueinander einnehmen.
Bei der Ausführungsform nach den Fig. 7-12 zeigt Fig. 7 ein Gestell in einer Seitenansicht mit Rädern von geringem Durchmesser, in Fig. 8 einen Schnitt nach der Linie I-I der Fig. 7, Fig. 9 ein Gestell in einer Seitenansicht mit Rädern von grossem Durchmesser, in Fig. 10 einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 9, während die Fig. 1l und 12 in Seitenansicht und in Vorderansicht einen mit der ganzen Vorrich tung versehenen Stuhl darstellen, für den für die Vorderbeine ein Gestell mit kleinen Rädern und für die hintern Stuhlbeine ein solches mit grossen Rädern in Anwendung gebracht ist.
Die Schienenstücke 31 und 32 sind durch die Führungen 33 und 34 in ihrer Längs richtung gegeneinander verschiebbar und tragen an ihren Enden die Rasten 36, in denen die Stuhlbeine durch die Klemmvor- riclitungen 37 festgestellt werden können, so wie die Achsen für die Räder 39.
Die Ausführung nach den F'ig. 9 und 10 zeigt nur insofern eine Abänderung, als die Enden der Schienenstücke 31 und 32 nach oben abgebogen sind und :diese abgebogenen Enden 40, 41 die Achsen 51 für die Räder 50 tragen, wodurch die Verwendung grosser Räder ohne weiteres möglich wird. Bei dieser Ausführung ist an den obern Enden der Schienenenden 40, 41 je eine in deren Längs richtung mittels der Schlitzführung 44 und der Bolzen 45 verschiebbare Klammer 42 vorgesehen, die nach dem Anlegen der Vor richtung an den Stuhl :das Stuhlbein oben umfasst und dadurch ein Kippen :der Quer schienen 31-32, auch bei starker Beanspru chung des Stuhls, sicher verhindert.
Das Ansetzen der Vorrichtung an den Stuhl erfolgt in einfachster Weise dadurch, dass man nach Lösen der :Schraube 35 die beiden Schienenteile 31 und 32 so gegenein ander verschiebt, dass man die Vorderbeine des Stuhls in die Rasten 36 einsetzen kann; dann stellt man die Stuhlbeine durch An ziehen. der Schrauben 37 in den Rasten 36 fest. In der gleichen Weise verfährt man bei dem Ansetzen :der Schiene für die Hinter beine des Stuhls. Verwendet man für die Hinterbeine des Stuhls grosse Räder, wie bei der Ausführung nach den Fig. 11 und 12, so achtet man beim Anlegen der Vorrich tung darauf, dass die Klammern 42 das zu gehörige Stuhlbein richtig umfassen, wie dies aus den Fig. 11 und 12 ersichtlich ist.
Eine solche Stuhlgarnitur, bestehend aus zwei Querschienen 31-32 mit ihren Arma turen, ist infolge ihrer Einfachheit und Bil ligkeit besonders geeignet, sich :dort Eingang zu. verschaffen, wo Kriegsverletzte im Hause einen Rollstuhl benötigen.
Dies trifft auch für die Ausführungs form nach den Fig. 13 bis. 16 zu. Bei dieser veranschaulicht Fig. 13 den Radhalter in teilweiser An sicht und teilweisem Längsschnitt und Fig. 14 denselben in Vorderansicht; Fig. 15 zeigt einen Stuhl mit der Roll- vorrichtung in Seitenansicht und Fig. 16 denselben in einer Hinteransicht. An dem untern Ende einer Schiene 61, die etwa die Länge eines. Stuhlbeines besitzt, ist eine Rast 62 befestigt, in die das Stuhl bein hineingestellt wird.
Zwischen den An schlägen 63, 64 der Schiene 61 ist ein Schieber 65 verschiebbar angebracht, der mit den Zapfen 68 versehen ist, in die die Schelle 66 eingehakt werden kann, und zwar ist :die Schelle 66 zu diesem Zwecke mit dem Haken 67 versehen. In der Schelle ist eine Druckplatte 69 durch eine Schraube 70 ver schiebbar, die durch ein Handrad 71 gedreht werden kann. An der Schiene 61 ist um einen senkrechten Bolzen 72 ein Gelenkstück 73 verschwenkbar angeordnet, :das einen waagrecht stehenden Bolzen 74 aufweist, um den das. Radachsenlager 75 verschwenkbar angeordnet ist.
Mit 76 ist die Radachse be zeichnet, die auf beiden Seiten des Lagers 75 Achsschenkel 78 aufweist, so dass man das Laufrad 77 nach Belieben: auf :der rech ten oder auf der linken Seite der Schiene 1 anbringen kann; .denn für jeden Stuhl werden je zwei Radhalter mit rechtsseitigem Lauf rad und je zwei Radhalter mit linksseitigem Laufrad gebraucht, für alle kann. aber nun das gleiche Modell verwendet werden.
Die Befestigung der Radhalter an dem Stuhle erfolgt in der Weise, :dass das Stuhl bein in die Rast 62 eingeschoben und die Schiene an das Stuhlbein angelegt wird. Dann wird die Schelle 66 in die Zapfen 68 des Schiebers 65 .so eingehakt, dass sie das Stuhlbein umfasst und dann durch das Handrad 71 die Druckplatte vorgeschraubt, bis sie die Schiene 61 an das Stuhlbein an gepresst und :die Schiene dadurch sicher fest gestellt hat.
Der :Schieber 65 ist zwischen den Anschlägen 63: und 64 verschiebbar an geordnet, :damit man diese Feststellvorrich tung an die geeignete Stelle des Stuhlbeines anlegen kann, wenn die Stuhlbeine durch Querhölzer miteinander verbunden sind, die bei einer fest an :der Schiene angebrachten Feststellvorrichtung das Anlegen des Rad trägers, verhindern könnten:.
Sind die Radhalter richtig an die Stuhl beine angelegt und festgestellt, dann werden die Räder 77 so in ihre richtige Lage ge bracht, dass sie parallel zur senkrechten Mittelebene des Stuhls stehen und dann die Teile 73 und 75 in geeigneter Weise in die ser Lage festgestellt. Bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel erfolgt dies in ein facher Weise dadurch, dass auf die freien am Stuhl nach innen zeigenden Achsschenkel 78 ein Rohr 81 aufgeschoben wird, dessen Länge ein- und festgestellt werden kann.