Mechanisches Stellwerk. Die bekannten mechanischen Stellwerke sind so aufgebaut, dass für die zu stellenden Vorrichtungen im Stellwerk Stellrollen nebeneinander angeordnet sind, wobei jede Stellrolle mit einem Hebel versehen ist,durch den sie betätigt wird. Der Hebel bewirkt gleichzeitig mit seiner Handfalle die Bewe gung der Verschlussbalken. Neben der Hebel bank ist der Blockuntersatz angeordnet, mit dessen Hilfe die elektrischen Abhängigkeiten zwischen den verschiedenen Stellwerken und damit auch die Freigabe der einzelnen Hebel vermittelt werden.
Diese Anordnung be stimmt die Baulänge des Stellwerkes, die unter anderem auch von der Anzahl der Hebel abhängt. Die Breite pro Hebel ergibt sich aus der Breite der Stellrollen plus der Breite des Hebels mit Klinken, Handfallen und dergleichen. Alle Bemühungen, eine Verminderung der Baulänge herbeizuführen, sind bisher ohne Erfolg gewesen.
Man hat bereits durch möglichste Ersparnis an Bau- stoffen und Vereinfachung .dieser Konstruk- tionsteile eine .geringe Herabsetzung der Bau länge erzielt, jedoch hat man hierbei auf ver schiedene wichtige Neuerungen verzichten müssen.
Man hat auch bereits vorgeschlagen, ,den Blockuntersatz oberhalb der Hebelbank anzuordnen; da jedoch der Griff des Hebels bereits in Mannshöhe liegt, ergibt sich hier durch eine ziemlich umständliche Betätigung der noch darüber befindlichen Blocktasten, oder aber man hat eine verwickeltere Hebel und Klinkenkonstruktion mit in Kauf neh men müssen.
Die vorliegende Erfindung bringt eine neuartige Lösung des Problems der Vermin derung der Baulänge, was dadurch geschieht, dass den einzelnen Stellrollen kein eigener Stellhebel zugeordnet ist, sondern dass eine für alle oder einen Teil der Stellrollen ge meinsame verschiebbare Stellvorrichtung vor handen ist, die wahlweise an jede beliebige Stellrolle angeschlossen werden kann. Durch diese Massnahme kann ersten eine geringere Teilung erzielt werden, da für die Länge des Stellwerkes jetzt nicht mehr Stellrollen und Hebel massgebend sind,
sondern lediglich die Breite der Stellrollen. Zweitens ist es jetzt leicht möglich, den Blockuntersatz ober halb :der Stellrollenbank anzuordnen, da die Bedienung der Fahrstrassenhebel und Block- einriohtungendurch die Hebelschäfte nicht mehr behindert wird.
Welche ausserordent liche Verminderung der Baulänge sich hier durch ergeben kann, ist aus Abb. 1 ersicht lich, wo beispielsweise ein bekanntes Ein heitshebelwerk 51 mit 44 Hebeln, darunter vier Doppelstellern, einem 2,Oteiligen Block b2 für Stationsblockung und einem vier teiligen Block 53 für iStreckenblockung sche matisch dargestellt ist.
Wird ein solches Stellwerk nach der vorliegenden Erfindung ausgeführt, also unter Ersatz der -Stellhebel durch eine verschiebbare Stellvorrichtung, ergibt sich eine Baulänge a der Stellrollen- bank. Da man nun den Blockuntersatz ober halb der Stellrollenbank anordnen kann, er hält da.s .ganze Stellwerk die Länge a gegen über .der bisherigen Länge b,
das heisst die Baulänäe ist also beinahe auf ein Drittel ver- ringert.
Weitere Vorteile der Anordnung gemäss der -Erfindung sind, dass die @Stellwerksge- bäude auch entsprechend geringere Ausdeh nung aufweisen können, dass das Bedienungs personal kürzere -Wege hat und die Über sichtlichkeit des Stellwerkes wesentlich er höht ist.
Hinzu kommt ein geringerer Bau stoffaufwand. leichtere Bedienung' der Stell rollen, .da bei der Kupplung der verschieb baren Stellvorrichtung mit der Stellrolle sich eine entsprechende Übersetzung verwenden lässt, ferner die Möglichkeit der Lagerhaltung fertiger Stellwerke, sowie leichterer Zusam menbau.
In der Zeichnung sind beispielsweise Aus führungsformen des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
Alus den Abb. 2 und 3 ist eine erste Aus führungsform des Stellwerkes gemäss der Er findung in den Grundzügen zu erkennen. Auf zwei sich der Länge nach erstreckende U-Eisen 54, 55 sind die StellrollengTuppen 56 aufgebaut, vor denen die Stellrollen- Stellvorrichtung 57 (Abb. 3) verschiebbar angeordnet ist.
Ein Zahnrad 1 in der Stell vorrichtung 57, welche einen Motor aufweist und so ausgebildet ist, dass das Zahnrad 1 durch eine Kurbel oder den Motor in Gang gesetzt werden kann, wird gekuppelt mit einem an der Stellrolle 5,6 befindlichen Zahn kranz und dreht hierbei die Stellrollen in ,derselben Weise, wie es bei den bekannten Stellwerken der Stellhebel bewirkt.
Bei der engeren Teilung des Stellwerkes ist @es zweckmässig, den Hub der Fahrstrassen schubstange bedeutend kleiner zu halten als gewöhnlich. Es sind der besseren Übersicht wegen daher zwei Schubstangengruppen vor gesehen. Die untere Schubstangenggruppe 59 trägt,die Verschlusselemente und arbeitet mit den Verschlussbalken 3,8 zusammen.
Die obere .Schubstangengruppe 110 wird von den Fahrstrassenwellen 112 aus angetrieben und betätigt gleichzeitig die Blockwellen.
Je eine obere und eine untere Schubstange ist auf mehreren, in beistimmten Abständen angeordneten zweiarmigen Schwingen 113 gelagert. Die Hebelarme der Schwingen sind so gehalten, dass die obern Schubstangen den doppelt so grossen Hub als :die untern machen.
\,Durch die Lagerung auf Schwingen las sen sich die nur mit kleinen Knebeln 114 angetriebenen Schubstangen spielend leicht bewegen.
Während oben der bis heute übliche Schubstangenhub von 3'.0 mm zum Antrieb ,der Einheitssperren zur Verfügung steht, er hält man unten den notwendigen kleinen Hub von 15 mm.
Der senkrecht sich bewegende Fühlbalken 36 bildet gleichzeitig ein Gegengewicht gegen den Verschlussbalken 38, die beide an ver schiedenen Enden eines Winkelhebels 37 an greifen, der in,der Mitte ortsfest gelagert ist. In seinem obern Ende trägt er das Rück meldeschild, das hinter dem Rückmelde fenster 117 angeordnet ist und die Stellung der zugehörigen @Stellrolle bezw. ihres Ver- schlussbalkens anzeigt.
Über den Rückmeldefenstern befinden sich die Fahrstrassenknebel 114, die entweder direkt auf .die Blockwelle oder über die Fahrstrassenwelle 112 auf die Schubstange 110 einwirken.
Durch eine Glaskappe 118 kann man die Stellung der im innern des Stellwerkgehäuses befindlichen Sperren gut beobachten.
Auch die Rückwände des Stellwerkes können mit Glasverkleidungen versehen wer den.
Die. Anordnung .der normalen Blockfelder und Sperren bereiten keine Schwierigkeiten. Das Stellwerk kann aus Einzelgruppen von Stellrollen mit Zubehör zusammengesetzt werden, wobei solche Einzelgruppen in Nor mallänge von 1400 mm auf Lager gelegt werden können.
Die übrigen aus Abb. \? und 3 ersicht lichen Einzelteile entsprechen der normalen Ausführung der Stellwerke. Sie sind der Vollständigkeit halber hier mit eingezeichnet.
Eine Ausführungsform der verschieb baren Stellrollen-Stellvorrichtung 57 (Stell- rollenantrieb) ist in gegenüber demjenigen der Fig. 1, 2 uncl 3 grösserem Massstab im Schnitt in Abb. 4. von der Seite, in Abb. 5 von vorn, veranschaulicht. Der Stellrollen- antrieb muss alle Funktionen der Stellhebel in sich vereinigen. Er muss also alle Auf gaben der Hebelschäfte und Handfallen eines ganzen ,Hebelwerkes erfüllen können.
Dies wird durch folgende Anordnung erreicht: Das Stirnrad 1, das bei der Umstell- bewegung in die Verzahnung der Stellrollen- kränze 56 eingreift, ist über die Welle 2 mit dem konischen Zahntrieb 3 verbunden. Die Drehbewegung auf diesen Zahntrieb wird bei Handbetrieb von der Kurbel 10 über Welle 9, konische Zahnräder 8, 7, Welle @6 und das Kreuzgelenk 5, auf die Welle 4 übertragen.
Die Übersetzung wird beispiels weise so eingerichtet, dass drei Umdrehungen der Kurbel 10 einen Drahtweg der Stellrolle von 500 mm ergeben und dass dabei das Zahnrad 1 genau eine ganze Umdrehung macht.
Bei elektrischem Antrieb wird das vom Motor 16 gelieferte Drehmoment über Schneckenvorgelege 15, Welle 14, .Stirnrad- vorgelege 12, 11 auf die Welle 6 und damit auf das Zahnrad 1 übertragen. Die Hand kurbel 10 wird in diesem Fall abgenommen, wobei -das herausstehende Wellenende der Welle 9 durch einen Handgriff 17 geschützt wird. Mit dem Handgriff 17 wird die Stell vorrichtung seitlich verschoben.
Mittels einer Klauenkupplung 1'3 kann der elektrische Antrieb bei Handbetrieb ab gekuppelt werden.
Zwischen Motor 16 und Schneckentrieb 15 befindet sich die Kupplung 18, welche das auf ,das Vorgelege ausübbare Dreh moment begrenzt.
Während man die Stellvorrichtung seit lich verschiebt, muss das Zahnrad 1 entkup- pelt sein. Es darf mit einer Stellrolle nur dann gekuppelt werden können, wenn sich der Antrieb an der gewünschten Stelle be findet.
Aus diesem Grunde ist die Welle 2 in einer zweiarmigen Schwinge 19 gelagert, die um Achsen 20 schwenkbar ist. Drückt man die Stange 21 herunter, so geschieht zweier lei: 1. Spurzapfen 22 fühlt in das vor jeder Stehrolle befindliche Spurloch des Flach eisens 23, 2. mit der schrägen Fläche 24 wird die vorher durch Feder 25 zurückgezogene Schwinge 19 vorgedruckt. Hierdurch wird Stirnrad 1 in der Pfeilrichtung mit der ent sprechenden Stellrolle 56 gekuppelt.
Die durch Feder 26 hochgehaltene Druck stange 2 1 wird über Hebel 27, Röllchen 28 durch Segment 29 betätigt. Segment 29 ist an Hebel 30 befestigt, der seinerseits über Welle 31 durch Handhebel 32 rechts- oder linksherum gedreht werden kann.
Der Umstellvorgaug möge an einem Bei spiel erläutert werden Es soll eine Weichenstellrolle von -I- in gebracht werden. Die Stellvorrichtung wird in die richtige Stellung vor die Rolle geschoben. Darauf drückt man Handhebel 32 herab. Gleich bei Beginn der Hebelbewegung des Handhebels legt Spurstange 22 die Stellvor richtung fest und bringt Stirnrad 1 mit der Stellrolle in Eingriff. Bei weiterer Drehung fühlt Stössel 33 mit Röllchen 34 in einen Schlitz des Stellwerkes vor.
In dem Schlitz befinden sich schräge Ansatzstücke 35, die am Balken 36 befestigt sind. Balken 36 ist mit .dem Terschlussbalken 38 der Weichen stellrolle durch Hebel 37 gekuppelt.
Wäre der Verschlussbalken durch eine zu einer bestimmten Fahrstrasse gehörige Schub stange gesperrt, so könnte Hebel 3:2, gar nicht bis in die Endstellung bewegt werden, eine Bedienung der .Stellrolle wäre also nicht mög lich. Der Kühlbalken 33 übt also bei dem vorliegenden Stellwerk dieselbe Wirkung aus, wie bei den bekannten .Stellwerken die am Stellhebel befindliche Handfallenstange. Nur .dann, wenn der Verschlussbalken gehoben oder gesenkt werden kann, ist eine Schalt bewegung möglich.
Bei der Weiterbewegung des Handhebels. 32 wird über Hebel 39 die Stange 40 so weit gesenkt, dass Nocken 41 den Verschluss- kranz 42 des Stirnrades 1 freigibt. Im letz ten Augenblick wird der .Springschalter 45 betätigt, wodurch,der Motor 16 anläuft.
Das Pendel 43 dient dazu, eine Drehung in falscher Richtung zu verhindern. Es kann auch fortfallen und ist daher im einzelnen nicht dargestellt. Wichtig ist, dass nach einer Umdrehung des Stirnrades 1 der Nocken 41, ,der sieh an der Innenseite des Kranzes 42 entlang bewegt hat, wieder in die Ausgangs- Lage zurückschnellt unter der Einwirkung ,der Feder, die den Hebel 32 wieder in nie Grundstellung zieht. Der Motor wird abge schaltet, die Stellvorrichtung entkuppelt und freigemacht.
Er kann jetzt zu einer andern Stellrolle weitergeschoben werden.
Die Umkehr der Stellriehtung bezw. Drehrichtung der Stellvorrichtungen während des Umstellens bei elektrischem Betrieb kann durch Hilfshebel 14 vorgenommen werden. Hebel 44 ist durch eine federnde Kupplung mit Welle 31 verbunden. Hierdurch kann Hilfshebel 44 und damit Schalter 45 bedarfs weise getrennt von Handhebel 32 für sich bedient werden.
Die Stellvorrichtung läuft auf Rollen 47. Sie soll der leichteren Verschiebbarkeit wegen möglichst im Leichtbau gehalten wer den; die Stromzuführung kann über ein bieg sames Kabel erfolgen.
Es ist vorteilhaft, zur besseren über sieht bei der Bedienung auf der Kopffläche der .,Stellvorrichtung nach Art einer Ver- schlusstafel in vereinfachter Form die Be dienungsvorgänge bei Einstellen jeder Fahr strasse wiederzugeben.
Abb. 6 zeigt die zweckmässige Ausbil dung einer Stellrollengruppe für Weichen. In dem schmiedeeisernen Lagerbock Q60 be finden sich drei durchgehende -Wellen 61, 62, 63. Auf der Welle 61 laufen nebeneinan der beispielsweise fünf -Stellrollen 64. Jede dieser,Stellrollen hat einen Seilkranz und einen festangegossenen Zahnkranz. Ein Kuppel röllchen 66 hält mittels des dreiarmigen Kuppelhebels 6:5 und der Feder 67 je eine Seilrolle in den Endstellungen fest.
Der dritte Arm 65a des Kuppelhebels 65 ist über die Federkupplung 68 mit dem als Sperr hebel wirkenden Winkelhebel 69 verbunden, dessen einer Schenkel als Sperrhaken aus gebildet ist und dessen anderer Schenkel an ,der Steuerstange 73 angelenkt ist. Der Ver- schhissbalken 38, der auch in den Abb. 3 und 4 zu erkennen ist, muss bekanntlich bei jedem Ausheben und Wiedereinfallen des Kuppelröllchens 66 in seine Rast zwei Hübe hintereinander nach unten oder in umgekehr ter Richtuno- nach oben machen.
Dies be- C <B>.</B> w 'kt der auf -Welle<B>63</B> gelagerte Schwing ir n hebel 70, in dessen Bolzen 71 oder 72 ab wechselnd die mit zwei Ausschnitten ver sehene Steuerstange 73 eingreift.
Die Zeichnung stellt in ihrem untern Teil die Grundstellung einer Stellrolle mit in die Rast 66a eingefallenem Kuppelröllchen 66 dar. Wird beim Drehen der Seilrolle 64 das Kuppelröllchen 66 angehoben, so wird über die Feder 68 die Stange 73 mit nach unten genommen. Die Stange 73 nimmt den Bolzen 72 mit und dreht hierbei die Schwinge 70 im.Uhrzeigersinn um .die Welle 63. Hier durch macht der Verschlussbalken 38 den ersten Hub der Abwärtsbewegung.
Bei wei terer Verdrehung der Seilrolle schiebt die exzentrisch abgedrehte Nabe der Stellrolle die Stange 73 nach links, wobei der Bolzen 71 in die Stange 73 eingreift, während der Bol zen 7 2 ausgeklinkt ist, wie im obern Teil .der FiG. 6 dargestellt.
Fällt dann am Ende der Bewegung der Seilrolle 64 das Kuppellröll- ehen 66 in die der Rast 66a gegenüberlie gende Rast 66b ein, so geht die Stange 73 zwar aufwärts, dreht jetzt aber mit Hilfe :des Bolzens 71 die Schwinge 70 weiter im Sinne des Uhrzeigers, so dass der Verschlussbalken 38 den zweiten Teil der Abwärtsbewegung macht.
Beim Ausheben des Röllchens 66 und der hierdurch hervorgerufenen Abwärtsbewegung der Stange 73 und des Verschlussbalkens 38 war auch .die Sperre 69 ausgeklinkt worden. Liegt jedoch der Verschlussbalken 38 fest, ist also die Fahrstrasse verschlossen, so ist eine Abwärtsbewegung der Stange 73 nicht mög lich. Dies ist von Bedeutung für den Fall eines Drahtbruches. Hierbei wird durch den nicht gerissenen Draht die Seilrolle 64 ge waltsam aus ihrer Lage gebracht, das Kup- pelröllchen 6,6 ausgehoben und die Feder 68 zusammengedrückt.
Eine Abwärtsbewegung der Stange 73 ist bei festgelegtem Verschluss- balken 38 nicht möglich und damit auch nicht eine Aushebung der Klinke 69, so dass .die Rolle 64 also in ihrer Lage verbleibt und die geringfügige Bewegung, die das Ausheben des Röllchens 66 zur Folge hat, nur eine Zu- sammendrückung -der Feder 68 bewirkt. Der Hebel 65 wirkt auch tatsächlich nur über die Feder 68 auf die Stange 73 ,und die Klinke G9 ein, ohne diese zu bewegen.
Fig. 7 zeigt die Ausführung einer Stell rolle für Riegel. Die Bewegungen des Ver- schlussbalkens werden hier durch eine Stell rinne 230 bewirkt, in welcher ein Röllchen 231 geführt ist. Das Röllchen 231 befindet sich an einem Ende eines Stellrinnenhebels 74, der durch die Bewegung des Röllchens 231 in der Stellrinne gesteuert wird. Der Hebel 74 dreht sich hierbei um eine ortsfeste Achse 2132 und steuert gleichzeitig unter Ver wendung einer Federkupplung 68 den Sperr hebel 75.
Das Zusammenarbeiten des .Sperr hebels 75 mit den Ausschnitten an der .Stell rolle während der Riegelbewegung, wobei in der einen Richtung die ei :ne Klinke des Sperr hebels, in der andern Richtung die andere Klinke zur Wirkung kommt, ist bekannt und erfolgt analog, wie bei mit einem .Stellhebel gestellten Riegelrollen.
Die Stellrollengruppe für Signale nach Fig. $ ist in ähnlicher Weise ausgeführt. Die Seilrolle 205 wird ebenso wie die in Fig. 6 gezeichnete Rolle @64 durch die verschieb bare Vorrichtung betätigt. In der Seilrolle befindet sich die Stellrinne 206. In dieser ist ein Röllchen 207 beweglich gelagert, so dass es von dem einen Ende der Stellrinne nach dem andern rollen kann.
Während die ser Bewegung nähert oder entfernt es sich von dem Mittelpunkt ,2.08. Das Röllchen<B>207</B> ist nun über den Stellrinnenhebel 74 mit einem Hebel 209 gekuppelt, der über eine Federkupplung 68 und einen Hebel 210 auf die Blockwelle 7 6 einwirkt, .die in bekannter Weise die Abhängigkeiten des zu stellenden Signals von andern Sicherheitsvorrichtungen bewirkt.
Der gestrichelt gezeichnete Hebel 211 besitzt ein Ansatzstück 212, das zwi schen den beiden Anschlägen 213 und 21-1 sitzt, und die Umstellung des Signalhebels in Abhängigkeit von der Blockwelle 76 ver hindert, wenn diese durch die Blocksperre in bekannter Weise festgehalten wird. Diese Abhängigkeiten bezw. die Steuerung ist 'be kannt. Ihre genaue Darstellung im einzelnen in der Fig. 8 hätte diese nur undeutlich ge macht.
Der Aufbau der Stellrollengruppe wird denkbar einfach. Im Vergleich mit einem Stellhebel der bisher ausgeführten Bau formen beträgt die Zahl der Einzelteile noch nicht 1/.i. Dabei sind diese bequem zu be arbeiten und sehr einfach in der Formgebung.
Die Fig. 9 und 10 zeigen, wie eine engere Anordnung der Ablenkrollen möglich ist, und zwar geschieht dies .dadurch, @dass die Rollen 200 gestaffelt bezw. gegeneinander versetzt angeordnet sind, wobei sie durch zwischen gelegte distanzierende Passstücke 79 vonein ander getrennt und in bestimmter Lage fest gehalten werden.
Obgleich man entsprechend der engeren Stellrollenanordnung auch die Spannwerke enger zusammenrücken bezw. gestaffelt an ordnen kann, um auch hier Platz zu gewin nen, ist es doch möglich, noch eine bessere Anordnung zu finden, die dem vorliegenden Zweck .der Verkleinerung .des Stellwerkes dient. Derartige Ausführungen sind in den Fig. 11 und 12 dargestellt.
Fig. 11 zeigt die Skizze eines Signalzug spannwerkes. Neuartig ist zunächst"dass fünf Einheiten zu einer Gruppe zusammengefasst und in einem gemeinsamen Lagerbock ge lagert werden. Das Spannwerk ist als Ein- gevcichtsspannwerk ausgebildet; es besitzt nur vier Ablenkrollen 85, 8-6, $7 und 8,8 gegenüber sechs Rollen bei der bekannten Einheitsform ; die Ablenkrollen sind gegen einander versetzt.
Neuartig ist auch die Aus bildung der Sperre, die das Anheben des Gewichtes bei einseitigem Drahtzug verhin dert. Die .Seilrollen 85 und 86 sind an einem Klinkenhebel 89 gelagert, das um eine Achse 199 drehbar ist. Die Achse 1.99 ist an dem einen Ende eines Winkelhebels 90 angeord net, der an seinem andern Ende ein- Ge wicht 198 trägt.
Die durch .das Gewicht 198 ausgeübte kraft wirkt gleichmässig auf die über die Rollen .85 und 86 geführten Seile. Wird jedoch nur eines der Seile ge spannt, zum Beispiel bei einer Stellbewe- gung, erfolgt also eine Zugwirkung nur auf eine Seilrolle, zum Beispiel,85, so wird der Klinkenhebel 89 entgegen dem Uhrzeiger- sinn gedreht, wobei .die an dem Hebel 89 angeordnete Sperrbacke 93 in einen Zahn ,der Zahnstange 197 eingreift.
Entsprechend greift bei Beanspruchung der Rolle 86 die Sperrbacke 9,2 ein.. Durch Anordnung und Bewegung der Sperrbacken in einer verti- kalen Ebene wird an Raum gespart gegen- ü 'ber den bekannten Ausführungen, bei wel chen sich die Sperrbacken in einer horizon talen Ebene befinden und bewegen.
Eiu solches Gruppenspannwerk wird we sentlich schmaler und billiger als fünf Ein zelspannwerke der bekannten Art. Weichc:n- spannwerke kann, man in gleicher Bauart mit kürzeren Reiss- und Ausgleichswegen aus führen.
Fig. 12 zeigt eine Abart des Gruppen spannwerkes nach Fig. 11 ohne Sperreinrich- tung. Die Sperreinrichtung hat bekanntlich den Nachteil, @dass sich stets beim Umstellen unerwünschte Leerwege ergeben, diel einen Hubverlust bedeuten.
An Stelle der Mehrzahl der Sperrstangen und Sperren ist hier ein ein zelnes Hilfssperrgewicht 94 angeordnet, das seine Druckkraft über Welle 95 und die über jedem Winkelhebel 90 angeordneten Hebel 96 und Laschen 97 oder 98 auf die einzel neu Spannwerke mehrerer Spannwerkgrup pen überträgt.
Das Gewicht 94 ist also mehreren Ge wichten 99 vorgelagert. Wenn nun durch Betätigung eines Seils das Bestreben be steht, ,das Gewicht @99 anzuheben, so setzt das weit schwerere Gewicht 94 einen -\1- ider- stand entgegen, der dieses Anheben verhin dert, genau so,
wie in der Anordnung nach Fig. 11 durch Eingreifen der Zähne 92/93 in .die Zahnstange die Seilrollen 85j86 in ihrer Lage festgelegt werden. Bei Änderun gen der Temperatur dagegen, wo nicht nur ein Seil gedehnt oder zusammengezogen wird, sondern alle, wird das Gewicht 94 mit .an gehoben, und die Seilrollen 85/86 gehen hier bei mit, ,genau wie in Fig. 11, wo in diesem Falle die Zähne 92/9$ frei von der Zahn stange sind.
Wird der Spannungsunterschied beim Umstellen in den Drähten so gross, dass die Wirkuug,des Spanngewichtes 99 ü bei wunden wird, .so erfolgt ein Druck auf das Hilfs- sperrgewicht 94. Dessen Hebelübersetzung muss nun so gross gehalten werden, dass ein Anheben durch Spannungsunterschiede, in einer Doppeldrahtleitung allein nicht möglich ist.
Entsprechend den verschiedenen Winkel wegen der Spannwerksschenkel, die bei glei cher Temperaturdifferenz abhängig von der Leitungslänge sind, werden die Laschen 97 und 9$ in verschiedene Löcher der Hebel 96 eingehängt.
Die Vorteile des .Stellwerkes nach der Erfindung sind bereits oben verschiedentlich erwähnt. Ergänzend sei nur noch gesagt, dass die Möglichkeit einer gedrängten Bauweise und die Möglichkeit, Weichen jederzeit auf Ortsbedienung umstellen zu können, die Er findung besonders für mittlere Stellwerke kleinerer Stationen geeignet macht. Aber auch für grössere Bahnhöfe, bei denen man bisher grosse Stellwerksgebäude brauchte; wird man es mit Vorteil verwenden hc.@nnen.