Einrichtung zum Messen des Anodenstromes von Glühkathoden-, insbesondere Röntgenröhren. Der Anodenstrom von Glühkathoden-, insbesondere Röntgenröhren, wird normaler weise durch einen im Anodenkreis liegenden Strommesser angezeigt. Bei den verschiede nen Betriebsbedingungen ist es aber oft er forderlich. den Anodenstrom vor Anlegen der Anodenspannung festzustellen, um et waige Überlastungen der Röhre durch den Anodenstrom verhindern zu können. Bei Glühkathodenentladungsröhren ist es wohl möglich, aus der Anzeige des Heizstromes und der Heizspannung Rückschlüsse auf den zu erwartenden Anodenstrom zu ziehen.
Je doch ist dieses Mittel der Voranzeige für hohe Anodenströme in den meisten Fällen recht ungeeignet, weil die Charakteristik einer derartigen Entladungsröhre sehr steil ausläuft. In diesem Bereiche der Kurve las sen sich also nur ungenaue Feststellungen in bezug auf den Anodenstrom machen, und gerade hier, wo es auf die genaue Grösse des Anodenstromes zur Vermeidung von Über lastungen ankommt, versagt dieses Mittel. Um diese Nachteile zu vermeiden, wird erfindungsgemäss zum Voranzeigen des Ano denstromes das Messgerät von einer Vorrich tung, welche dieselbe Charakteristik wie die Glühkathodenentladungsröhre hat, beein flusst.
Diese Vorrichtung, die vorzugsweise im oder parallel zum Heizkreis der Glüh- kathodenentladungsröhre liegt, stellt also ge wissermassen ein Abbild der Glühkathoden-, insbesondere Röntgenröhre dar, deren Ano denstrom gemessen werden soll. Vorzugs weise besteht die Einrichtung aus einer im Sättigungsgebiet mit gegenüber der Glüh- kathodenröhre geringen Anodenspannung ar beitenden Hilfsentladungsröhre, in deren Anodenstromkreis das Messgerät liegt.
Als Hilfsröhre kann eine mit niedriger Anoden spannung, aber dennoch mit .Sättigungsstrom arbeitende Glühkathoden-Gleichrichterröhre dienen. Proportional mit .dem Glühfaden der Röntgenröhre wird nun der Glühfaden der Hilfsröhre beheizt, und man erhält, da die Hilfsröhre als Abbild der Glühkathoden- bezw. Röntgenröhre einen gleichen Charak ter in der Emissionskurve in Abhängigkeit von der Beheizung wie die Röntgenröhre be sitzt, einen dem Röntgenröhrenstrom propor tionalen Anodenstrom. Da die Charakteristik beider Röhren gleich ist, so erhält man,
wenn man als Abszisse den Anodenstrom der Hilfs röhre und als Ordinate den Anodenstrom der Röntgenröhre aufträgt, nahezu eine grad linige Charakteristik. Es ergibt sich auch weiterhin der Vorteil, dass man bei Einschal tung .des Abbildes in den niederspannungs- seitigen Heizkreis das Messinstrument des Anodenstromes des Abbildes auf dem Schalt tisch einer Röntgenanlage ohne besondere Umstände anbringen kann.
Falls die Hilfsröhre in einem Parallel kreis zum Heizkreis der Glühkathoden-, ins besondere Röntgenröhre liegt, muss darauf g eae 'hte+ <B>,</B> werden, da.ss in diesem Parallelkreis die durch die verwendeten Hilfsapparate ent stehenden Fehler die proportional gleiehen sind, wie die im Heizkreis der Glühkatho- den-, insbesondere Röntgenröhren.
Dies gilt auch für die Regulierorgane.
In der Zeichnung sind Ausführungsbei spiele des Erfindungsgegenstandes darge stellt.
Nach der in Fig. 1 dargestellten normalen Röntgenschaltung wird die Röntgenröhre 11 vom Netz gespeist, und zwar anodenseitig über den Transformator\ 12 und kathoden seitig vom Heiztransformator 13. Die Heiz stromstärke wird durch den Regelwiderstand 1.4 eingestellt und der Heizstrom durch das Milliamperemeter 15, die primärseitige Heiz- spannung durch das Voltmeter 16 und die sekundärseitige Heizspannung durch das Voltmeter 17 gemessen.
Der Anodenstrom wird bisher durch das im Anodenstromkreis liegende Milliamperemeter 18 ermittelt, nach dem der Heizstromschalter 19 und der Ano- denstromschalter 20 eingeschaltet wurden.
Vor dem Heizstromtransformator 13 sind Klemmen A, B und vor dem Transformator 12 die Klemmen <I>C, B</I> angebracht, an die so dann die in den Fig. 3 bis 5 zu beschreiben- den Zusatzgeräte mit der Messentladun2s- röhre angeschaltet werden können.
Fig. 2 zeigt wieder eine an sich bekannte Schaltung für den Heizkreis der Röntgen röhre 11, deren Anodenseite der Einfachheit halber nicht mit dargestellt ist. Die Ent ladungsröhre kann mit zwei unabhängig von einander voreinstellbaren Heizbedingungen für Durchleuchtung und Aufnahme betrieben werden. Die Durchleuchtungs-Heizbedingun- gen werden an dem Widerstand 25 und die Aufnahme-Heizbedingungen an einer regel baren Induktivität 26 eingestellt.
Durch den Wahlschalter 27 kann entweder die Heizung für Durchleuchtung oder für Aufnahme an die Röntgenröhre gelegt werden.
Oberhalb des Heiztransformators 13 sind wieder die Klemmen<I>A, B</I> vorgesehen und vor dem Schalter 27 hinter der regelbaren Tnduktivität 26 die Klemmen Al, B1. Die Klemmen des Anschlusstransformators 34 sind mit C und D bezeichnet. An diese so bezeichneten Klemmen können wieder die in den Fig. 3 bis 5 zu beschreibenden Zusatz geräte angeschlossen werden. Werden die Zusatzgeräte an die Klemmen A,<I>B</I> und<I>C, D</I> gelegt, so wird, je nach Stellung des Wahl schalters 27, der Anodenstrom bei Durch leuchtung oder bei Aufnahme gemessen.
Soll aber in der gestrichelt gezeichneten Stellung des Wahlschalters 27 für Durchleuchtung eine Voreinstellung des Anodenstromes für die Aufnahme durch die regelbare Induktivi- tät 26 erfolgen und damit eine Voranzeige des bei der endgültigen Einschaltung auftre tenden Anodenstromes bei der Aufnahme, so sind die Anschlussklemmen A, B der Zusatz geräte nach den Fig. 3 bis 5 an die Klem inen A1 und B1 zu legen.
Nach Fig. 3 besteht das Zusatzgerät aus einem Zwischentransformator 21, der die an den Klemmen<I>A, B</I> liegende Netzspannung auf die erforderliche Heizspannung für die Gleichrichterröhre 22 herabtransformiert, und einem Strommessinstrument 23, das in Reihe mit der Gleichrichterröhre 23 liegt und den Anodenstrom misst. Die Anodenspannung wird in diesem Falle über die Klemmen<I>C, D</I> von dem Netz selbst geliefert, z. B. in einer Höhe von 110 Volt.
Bei andern Anodenspan nungen als der Netzanschlussspannung kann noch ein Spannungsteiler oder Transforma tor zwiscbengeschaltet werden.
Nach Fig. I kann der Zwischentransfor mator 21 eine Anzapfung 28 mit einem Um schalter 35 erhalten, um die Heizspannung der Gleichrichterröhre 22 einstellen zu kön nen, insbesondere, wenn ein ,grösserer Mess- bereich erwünscht ist.
In Fig. 5 ist schliesslich ein Zusatzgerät 1),ezeigt, welches Verwendung findet, wenn mehrere Röntgenröhren für verschiedene Be- bandlun.gsarten wahlweise an ein und die selbe Hochspannungsanlage angelegt werden.
Dann ist für jede Röntgenröhre ein be sonderes Abbild vorzusehen, beispielsweise für eine Röntgenröhre. die zu Lungenauf nahmen dient, die Gleichrichterröhre 29 und für eine Röntgenröhre, die zu Magenunter suchungen dient, eine Gleichrichterröhre 30.
Der Umschalter 31 für die Heizspannun- gen beider Röhren ist dann mit dem Wahl schalter für die Einschaltung der Röntgen röhren gekuppelt, so da,ss immer zu der ent sprechend gewählten Röntgenröhre das zu gehörige Abbild selbsttätig eingeschaltet wird. Das Messinstrument 23 kann aber allen Abbildern gemeinsam bleiben. Zur Fein abstimmung der 'Heizbedingungen für die Gleichrichterröhre \?9, 30 sind noch Wider stände 32, 33 in den parallelen Heizstrom kreisen vorgesehen. Bei Anschluss dieser Zu satzgeräte an bereits vorhandenen Anlagen.
können die Anodenströme voranzeigend ge messen werden.
Im Falle neu herzustellender Röntgen anlagen werden vorteilhaft die hier be schriebenen Zusatzgeräte in die Anlage mit eingebaut. In einem solchen Falle kann man, wie die Fig. 6 zeigt, die Glühkathode der i#lessentladungsröhre unmittelbar parallel zu derjenigen der Röntgenröhre legen. Dann liegt die als Abbild dienende Gleichrichter röhre 22 mit dem Messinstrument 23 auf Hochspannungspotential. Die Anodenspannung- für die Gleichrich . terröhre 22 müsste dann, wenn sie dem Netz entnommen werden sollte, über einen Isola tionstransformator zugeführt werden.
Um diesen teuren Isolationstransformator zu spa ren, wird vorteilhaft die niedrige Anoden gpannung einer Hilfswicklung 24 aus dem Heiztransformator 13 gleichzeitig entnom men. Die Heizspannung der Gleichrichter röhre 22 ist in diesem Falle die gleiche wie diejenige der Röntgenröhre, so dass beide Glühfäden parallel geschaltet werden können.
Mit den in der Zeichnung dargestellten Schaltungen ist es möglich, mit einer im Verhältnis zur Röntgenröhre kleinen Gleich richterröhre den Anodenstrom der Röntgen röhre vorher festzustellen, der dann wirklich auftritt, wenn der Schalter 20 geschlossen n ird. Der Strommesser 23 wird mit seiner Skala gleich entsprechend dem Anodenstrom der Röntgenröhre geeicht, so dass unter Um ständen das gebräuchliche Anödenstrom- Messinstrumen.t (vergl. 18 in Fig. 1) fortfal len kann.