Bremsventil, insbesondere für mit Druehlnft gebremste Kraftwaben. Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Bremsventil, insbesondere für mit Druckluftbremse ausgerüstete Kraftwagen.
Es sind bereits derartige Ventile bekannt (D. R,. P. Nr. 5110'78), bei denen das Ventil gehäuse mit einem Anschlussstutzen an die Druckmittelquelle (Druclkluftbeliälter) mit einem andern an die zu den Bremszylindern führende Leitung angeschlossen ist, wobei die Verbindung dieser beiden Anschlüsse durch einen im Gehäuse befindlichen Ventil körper überwacht wird, der unter dem Ein fluss einer Schliessfeder steht, und wobei der erwähnte Ventilkörper mit einem zweiten Ventilkörper zweckmässig in starrer Verbin dung steht,
der als Verschlussorgan einer zen tralen Öffnung in einer im Ventilgehäuse be findlichen Membrane dient und die Verbin dung der Bremszylinder mit der freien Luft, aldaa Lösen der Bremse überwacht.
Bei dien bekannten Ventilvorrichtung steht. die erwähnte Membrane unter dem Einfluss einer Feder, auf die mittelst des Bedienungshebels eingewirkt wird;
die mittelst des Bedienungs hebels bewirkten Spannungsänderungen ver anlassen wechselweise das Schliessen des Aus- la.ssventils und das Öffnen .des die Verbin dung zwischen Druckmittelquelle und Brems zylinder beherrschenden Bremsventils und timg-ekehrt das Schliessen des letzteren und das Öffnen des ersteren. Die bekannte Ventileinrichtung verur sacht im Betriebe Schwierigkeiten, die zu be seitigen Zweck und Aufgabe der Erfindung ist.
Die im Ventilgehäuse des bekannten Bremsventils befindliche verhältnismässig grosse Membrane wird beim Bremsen dem in den Bremszylindern sich geltend machen den Druck ausgesetzt; soll nun die Brems wirkung beispielsweise verstärkt werden, so widersetzt sich die druckbelastete Membrane der entsprechenden Bewegung recht erheblich und die Steigerung der Bremswirkung ist nur unter grösserem Kraftaufwand zu erreichen.
Aber nicht nur bei bereits mit Brems zylinderdruck belasteter Membrane macht sich ein starker Widerstand gegen .die Be wegung der Ventilkörper bemerkbar, sondern clas erste Niederdrücken des im Ventilgehäuse befindlichen Ventils, durch das die Brems zylinder mit der Druckmittelquelle zum Zweck der Bremsung verbunden werden, ver ursacht bereits Schwierigkeiten.
Diese Schwierigkeiten sind darauf zurückzuführen, dass der Ventilkörper, der den Durchlass von teer Druckmittelquelle zu den Bremszylindern hin beherrscht, durch Behälterluft, die um den Umfang des hohlkolbenförmigen, gegebe nenfalls in die Gehäuseführung eingeschlif fenen Führungsteils herum durchsickert, auf der Unterseite belastet wird und sich daher der Öffnungsbewegung widersetzt.
Die Mittel, mit denen die angedeuteten Schwierigkeiten im Betriebe des Brems ventils erfindungsgemäss beseitigt werden, sind die folgenden: Zwecks Verminderung des Widerstandes gegen die im Sinne des Brem sens durchzuführende Ventilbewegung, unter Vermeidung einer dem Bremszylinderdruck ausgesetzten Membrane, ist das die Auslass- öffnung besitzende verstellbare Organ als Hohlzylinder ausgeführt, der zwei im Ventil gehäuse gleitende Führungsteile aufweist,
von denen der eine die genannte Auslassöff- nung umgibt und ungefähr den gleichen Durchmesser besitzt wie die Dichtungsfläche des den Bremszylinderauslass beherrschenden Ventilkörpers, während der andere Füh rungsteil, der einer Entlüftungsöffnung des Ventilgehäuses zugewendet ist, einen grösse ren Durchmesser aufweist, als der erstge nannte Führungsteil.
Dabei ist eine falten- balgartige Membrane mit einem Ende im Ventilgehäuse und mit dem andern in dem verschiebbaren Organ so befestigt, dass einer der Führungsteile dieses Organes innerhalb, der andere ausserhalb der Mem brane liegt.
Durch diese Anordnung kann erreicht werden, dass durch Hebeldruck zu betätigende Teile der Vorrichtung als entlastet betrachtet werden können, so dass die Rückstellkräfte fast nur von den Spannkräften von Federn ausgeübt zu werden brauchen.
Das Ventil, das die Verbindung zwischen Druckmittelquelle und Bremszylinder be herrscht, kann ebenfalls entlastet werden, so dass durch Sickerluft keine Widerstandskraft gegen Bewegung dieses Ventils mehr ent stehen kann.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungs beispiel des Erfindungsgegenstandes im senk rechten Längsschnitt veranschaulicht.
Das Ventilgehäuse ist mit dem Anschluss 1 mit der Druckmittelquelle (Druckluftbe- hälter), mit dem Anschluss ' mit den Brems zylindern verbunden. Die Verbindung wird durch den Ventilkörper 3 beherrscht. der ausserdem den Bremszylinderauslass über wacht; er besitzt. daher die ringförmige Dich tungsfläche 4 und die beispielsweise scheiben förmige Dichtungsfläche 5. Er ist in der bei derartigen Ventilen bekannten und gebräuch lichen Art mit einem zylindrischen Füh rungsansatz 6 versehen, der in . einem zylindrischen Teil des Ventilgehäuses einge schliffen ist. Im Innern des zylindrischen Führungsansatzes 6 befindet sich die Rück- drückfeder 7.
Eine faltenbalgartige Mem brane $, die einerseits im Ventilkörper 3, anderseits in einem besonderen Ring 9 be festigt ist, umschliesst den Innenraum, in dem sich die Feder befindet. Der Ventilkörper 3 hat eine Bohrung 10, durch die sich der Druckausgleich, hinsichtlich des Ventils 3 vollzieht. Die faltenbalgartige Membrane 8 hat den Zweck, zu verhüten, dass Druckluft, .die etwa um den zylindrischen Führungsan satz 6 herum nach innen durchsickert, durch die Bohrung 10 und auf dem hierunter er läuterten Weg ins Freie entweicht.
Im obern Teil des Ventilgehäuses befindet sich ein mit einer mittleren Öffnung, der Auslassöffnung 11, versehener hohlzylin drischer Teil 12, der den Ventilsitz für die Dichtungsfläche 5 des Ventilkörpers 3 bildet; dieser hohlzylindrische Teil 12 ist an seinen Enden im Ventilgehäuse geführt, stebl unter dem Einfluss der Feder 13, die ihm eine be stimmte Lage im Ventilgehäuse zu geben trachtet und umschliesst eine Feder 14, auf die der Bedienungshebel 15 des Bremsventils unter Vermittlung der Scheibe 16 einwirkt.
Eine Öffnung 17 im Gehäusedeckel dient als Entlüftungsöffnung; sie kann durch das be kannte Ventil 18 geschlossen werden, wenn der Bedienungshebel 15 in die äusserste Bremsstellung gebracht wird.
Eine zweite an sich bekannte Faltenbalg membrane 19 umgibt den im Ventilgehäuse verschiebbaren hohlzylindrischen Teil 12, und zwar ist die Membrane 19 so angeordnet, dass sie die eine Führungsstelle des verschiebbaren hohlzylindrischen Teils 12 umschliesst, wäh rend die andere Führungsstelle des hohl zylindrischen Teils 12 ausserhalb der falten balgartigen Membrane 19 liegt. Die Mem brane 19 trennt also die beiden Führungs stellen voneinander; auf diese Weise wird er reicht, dass Druckluft, die bei angezogener Bremse durch die eine, die Auslassbohrung 11 umgebende Führungsstelle durchsickert, nicht zu der andern Führungsstelle gelangen und eventuell durch die Auslassöffnung 17 verloren gehen kann.
Wie aus der Zeichnung ersichtlich, hat der die Auslassöffnung 11 umgebene Führungsteil des Organes 12 einen Durchmesser, der etwa gleich ist dem der Dichtungsfläche 5 des Ventils 3. Der Durch inesser des andern, ausserhalb der Membrane 19 liegenden Führungsteils dagegen ist er heblich grösser.
Wird zum Zweck des Brem sens der Hebel 15 so gedreht, dass er das Ven til 18 niederdrückt, ohne dass dieses dabei zunächst die Öffnung 17 zu verschliessen ])raucht, so verschiebt die dabei gespannte Feder 14 den hohlzylindrischen Teil 12 der art, dass dessen mittlere Öffnung 11 durch die Dichtungsfläche 5 des Ventils 3 gesperrt wird;
damit ist die Verbindung zwischen den Bremszylindern und der Freiluftöffnung 17
EMI0003.0006
gesperrt. <SEP> Wird <SEP> nun <SEP> der <SEP> Hebel <SEP> 15 <SEP> im <SEP> vorer ten <SEP> Richtungssinne <SEP> weiterbewegt, <SEP> so
<tb> d'tw <SEP> Ventil <SEP> 3 <SEP> gegen <SEP> die <SEP> Wirkung <SEP> der
<tb> Yedir <SEP> 7 <SEP> abwä,rtsbewegt, <SEP> die <SEP> Dichtungsfläche
<tb> 4 <SEP> ht <SEP> Afi <SEP> vom <SEP> Sitz <SEP> ab <SEP> und <SEP> die <SEP> Druckluft strömt aus dem Behälter über 1, 3. und 2 zu den Bremszylindern.
Übersteigt der in den Bremszylindern wirksame Druck in seiner Wirkung die Spannung der Feder 14, so ver schiebt sich der hohlzylindrische Teil 12 so weit zurück, bis die Dichtungsfläche 4 des Ventils ss wieder auf dem Sitz liegt, die Ver bindung zwischen der Druckmittelquelle und den Bremszylindern also geschlossen ist, ohne dass sich die Fläche 5 von der Öffnung 11. abhebt; die einmal eingestellte Bremsstufe wird festgehalten.
Sinkt hierbei der Brems zylinderdruck, so dehnt sich die Feder 14, die Verbindung Druckluftbehälter-Brems- zylinder wird wieder hergestellt, bis der der Stellung des Hebels 15 entsprechende Druck wieder erreicht ist.
Ein wesentlicher Vorteil des beschriebe nen Bremsventils ist die Entlastung der durch Hebeldruck zu betätigenden Teile vom Druck der Bremsluft, so dass das Ventil mit geringstem Kraftaufwand bedient werden kann, und .die Vermeidung des Verlustes von Druckluft durch die Anordnung der falten balgähnlichen Membrane derart, dass sie die beiden Führungsstellen des hohlzylindrischen Teils 12 voneinander trennt.