CH154080A - Verfahren zum Schützen der Pflanzen gegen Frost und zur Schädlingsbekämpfung und Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens. - Google Patents

Verfahren zum Schützen der Pflanzen gegen Frost und zur Schädlingsbekämpfung und Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens.

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CH154080A
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Hanseatische Apparateb Haftung
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Hanseatische Apparatebau Ges V
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  Verfahren zum Schützen der     Pflanzen    gegen Frost und zur Schädlingsbekämpfung  und Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens.    Es ist seit langem bekannt, Pflanzen  kulturen gegen die Vernichtung durch Nacht  fröste im Frühjahr zu schützen, und man  hat eine Reihe von Verfahren im Laufe der  Zeit hierfür herausgefunden, die sich als  mehr oder weniger kompliziert und teuer in  der Anwendung, sowie auch nur unvollkom  men wirksam erwiesen. Bekannt ist der  Frostschutz mittelst Leinendecken oder Mat  ten, die durch Überspannen über die gefähr  deten Kulturen ein Hindernis für die vom  Erdboden ausgehenden Wärmestrahlen bil  den sollen.

   Es ist einleuchtend, dass dieser  Schutz sehr kostspielig und nur unter Ver  wendung von einer grossen Zahl von Arbeits  kräften möglich ist und dann auch nur für  ganz kleine bebaute Flächen in Frage  kommt. Ganz ähnlich steht es mit der       -Wärmeerzeugung    in solchen Pflanzenkultu  ren durch Heizöfen oder Briketts, die neben    einer teuren und schwierigen Bedienung  auch nur einen sehr wenig wirksamen Schutz  bietet. Eine weitgehende Verbreitung fand  das Verfahren des     Frosträucherns,    das dar  auf beruht, über die zu schützenden Flächen  eine starke Rauchdecke in der Zeit der Frost  gefahr zu legen.

   Der dichte Qualm wird mit  Räucheröfen durch Verbrennung von stark  rauchentwickelnden Stoffen, wie zum Bei  spiel Rohnaphtalin, erzeugt und verhindert,  als künstliche Wolkendecke, die starke Aus  strahlung der Wärme von der Erde. Der  Nachteil dieses Verfahrens liegt auch     iii    dem  hohen Anschaffungspreis, der einer weit  gehenden Verbreitung der zugehörigen Appa  rate hindernd im Wege steht, und     daher    auch  nur für den Schutz ganz hochwertiger Kul  turen in Frage kommt. Sehr kostspielig ist  auch hier die Bedienung der Apparate da  durch, dass man eine grosse Zahl geschulter      Arbeitskräfte nötig hat.

   Ein weiterer Nach  teil des     Frosträucherns    liegt darin, dass die       Qualmwolke    durch unvollkommene Verbren  nung der Rauch entwickelnden Stoffe Russ  teilchen mitführen, die sich dann auf den  Pflanzen niederschlagen und deren Atem  tätigkeit beeinträchtigen. Infolge der durch  die Verbrennung entstehenden, aufsteigenden  Wärme werden     unerwünschte    Luftbewe  gungen hervorgerufen. Kalte Luftströme  treten von der Seite her zu, und die dadurch  entstehende Unbeständigkeit der Rauch  wolken macht den erstrebten Schutz gegen  Frost unwirksam.  



  Diese für eine weite Verbreitung der  Verfahren und Apparate für den so notwen  digen Schutz der Pflanzen gegen die Zer  störung durch die Nachtfröste hinderlichen  Nachteile werden durch das Verfahren und  die Apparatur der vorliegenden Erfindung  vermieden.  



  Erfindungsgemäss wird statt der Rauch  decke eine Decke von künstlichem Nebel über  die Pflanzen ausgebreitet, die dann einen  wirksamen Schutz gegen die Wärmeaus  strahlung bildet. Der künstliche Nebel kann  auf an sich bekannte Weise dadurch her  gestellt werden, dass man stark nebelbildende  Stoffe,     wie    beispielsweise nebelbildende  Säure in fein verteilter Form beispielsweise       aussprüht    oder auf grossflächige     'Körper     tropfen lässt. Als nebelbildende Säure kann  man zweckmässig zum Beispiel Schwefel  säureanhydrid,     Chlorsulfonsäure,    Schwefel  säureanhydrid gelöst in     Chlorsulfonsäure     usw. verwenden.

   Eingehende Versuche ha  ben gezeigt, dass der durch die Verdampfung  der Nebelsäure gebildete Nebel in der vor  kommenden geringen Konzentration bei der  ausserordentlich feinen Verteilung der Ne  belteilchen     keine    schädliche Wirkung auf  die Pflanzen ausübt. Irgendwelche schäd  liche Ablagerungen auf den Pflanzen durch  Ausscheidungen aus dem Nebel finden bei  dem Verfahren nach vorliegender Erfindung  nicht     statt,    so     da.ss    eine     Beeinträchtigung    der  Atemtätigkeit und damit des Wachstums    der Pflanzen nicht auftritt.

   Ausserdem.     i>1     die Nebelwolke ausserordentlich beständig,  da keine Luftbewegung durch aufsteigende  Wärme auftreten kann, und dadurch wird  eine wirksame     Verhinderung    der Wärme  ausstrahlung der Erde in den Frostnächten  ermöglicht.  



  Weiter kann man erfindungsgemäss den  erzeugten Nebel neben seiner Verwendung  als Frostschutzmittel gleichzeitig zur Ver  nichtung bestimmter tierischer und pflanz  licher Schädlinge gebrauchen. Man hat     curch     eingehende Versuche festgestellt, dass zum  Beispiel der Rostpilz auf saurem Nährboden  nicht gedeihen kann, somit also durch die  nebelbildende Säure in der ganz fein ver  teilten Form auch ein wirksamer Schutz der  Pflanzenkulturen gegen diese     Sebädlinge    er  zielt wird, wodurch sieh naturgemäss bedeu  tend höhere und wertvollere Erträge ergeben.  



  Erfindungsgemäss kann man in dar An  wendung des künstlichen Nebels noch weiter  gehen und die Nebelteilchen als Träger spe  zifisch schädlingsvernichtender Stoffe, zum  Beispiel     Fluorverbindungen,    benutzen, die  eine hervorragend keimtötende Wirkung ent  falten. Besonders eignet sich nach der Er  findung für diesen Zweck beispielsweise       Fluorsulfonsäure        (HF1S0.#),    in der sich       Schwefeltrioxyd    löst.

   Durch Verdampfung  dieser Mischung gelingt es,     FIuorverbindun-          gen    in so feiner Verteilung über ausgedehnte  Gebiete zu tragen,     wie    es mit Hilfe der Ver  teilung der bisher verwendeten, pulverför  migen Schädlingsbekämpfungsmittel nicht  möglich ist.  



  Ein weiterer grosser Vorteil gegenüber  den bisher benutzten Verfahren für den  Frostschutz liegt in der billigen, einfachen  Apparatur, mit welcher der Nebel erzeugt  werden kann. Als Nebelquelle kann das     Ori-          ginaltransportfa.ss    benutzt werden, in wel  chem die Nebelsäure in den Handel kommt,  indem man es am Verwendungsort auf ein  entsprechend zweckmässig eingerichtetes Ge  stell legt.

   An diesem ist eine quer nach bei  den Seiten ausladende     Abtropfrinne    an-      gebracht, unter welche Kalk geschüttet ist,  oder aber es wird direkt an dem     Ablasshahn     des Fasses     ein.    Düsensystem zur zweck  mässigen     Verteilung    der Säure über den bei  spielsweise in einen Kasten oder Drahtkorb  geschütteten Kalk oder über andere gross  flächige Körper in dem Korb angebracht.  Das Bereitstellen solcher Geräte für den  Betrieb kann also einfach durch Aufsetzen  eines solchen gefüllten Transportfasses auf  das Gestell und durch Füllen des Draht  korbes mit grossflächigen Körpern, wie bei  spielsweise Kalk, Koks und andere ge  schehen.

   Beim Eintritt eines Nachtfrostes  werden nur die     Ausflusshähne    der     Fäsqar    ge  öffnet, so dass dann die Säure durch die  Düsen oder     Offnungen    auf die     .grossflä?higen     Körper fliesst und eine starke Nebelbildung  hervorruft. Einer Wartung bedarf die Appa  ratur während des Betriebes nicht. Die Be  dienung der Geräte ist also denkbar einfach  und billig und durch wenige ungeschulte Ar  beitskräfte vorzusehen, so dass das Verfah  ren durch Billigkeit und einfache Bedienung  den Schutz auch grosser     Pflanzenkulturen     gegen     Vernichtung    durch die Nachtfröste  wirksam ermöglicht.

   Die Anzahl der aufzu  stellenden Apparate ist je nach der Grösse  des zu vernebelnden Geländes unter Berück  sichtigung der Windrichtung zu bestimmen.  



  In     Fig.    1 und 2 sind zwei Ausführungs  formen eines solchen     Vernebelungsapparates     dargestellt.  



  Mit 1 ist das     Transportfass    bezeichnet,  das auf einem Bock 2 liegt. Gemäss     Fig.    1  ist das Fass an seinen beiden Stirnseiten mit  je einer dreiarmigen Klammer 3 versehen,  mittelst deren Zapfen 4 das Fass in dem  Lager des Bockes 2 leicht drehbar ist. Un  ter dem Fass befindet sich die nach beiden  Seiten ausladende Ablaufrinne 5 für die  nebelbildende Säure. Unter diese Rinne wird  beispielsweise Kalk geschüttet, auf     d6ssen     Oberfläche die Säure zur Verdampfung  kommt.  



  Bei der in     Fig.    2 in Seiten- und     "'Zorder-          i    an,  sieht gezeigten Ausführungsform liegt das  Fass 1 auf zwei Rollen 6 und 7, durch die    im Verein mit zwei unter ihm angeordneten       Stangen    8 und 9 die beiden Bleche<B>10</B> und  1.1 zu einem Bock vereinigt sind. Auf den  untern Stangen 8 und 9 ist ein Behälter 1?  für Kalk, Koks usw. aufgestellt,     de-sen     Seitenwände vorzugsweise aus     Drahtcflecht     bestehen, damit Luft den Behälter von allen  Seiten durchstreichen kann.

   Das Fass 1 wird  auf die Rollen 6 und 7, die durch über die  obern Verbindungsstangen des Lagerbockes  geschobene Rohre gebildet werden, so auf  gelegt, dass der     Ausflusshahn    13 zwischen die  Rollen kommt, die ausserdem eine leichte  Drehung des Fasses ermöglichen, um zu er  reichen, dass der Hahn 13 möglichst über die  Mitte des Kastens 12 zu liegen kommt. Der  Hahn     1.3    ist zweckmässig mit zwei kreuz  weise zueinander liegenden Verteilungsröh  ren 14, 15, die auf ihrer Unterseite eine An  zahl     Auslasslöcher    aufweisen, versehen, da  mit die aus dem Fass 1 ausfliessende Säure  auf die ganze Oberfläche des Kalkes in dem  Behälter 12 verteilt wird, um eine intensive  Vernebelung zu erreichen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH 1: Verfahren zum Schützen der Pflanzen gegen Frost, sowie zur Schädlingsbekämp fung, dadurch gekennzeichnet, dass über die Pflanzen eine Nebeldecke gelegt wird. UNTERAN SPRt\CHE 1. Verfahren nach Patentanspruch 1, da durch gekennzeichnet, dass als nebel bildende Stoffe nebelbildende Säuren Ver wendung finden. 2. Verfahren nach Patentanspruch I und Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Nebelbildung durch Verdampfen der nebelbildenden Säuren auf Körper mit grosser Oberfläche erfolgt. 3. Verfahren nach Patentanspruch I und Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Nebelbildung durch Verdampfen der nebelbildenden Säuren auf Kalk er folgt. 4.
    Verfahren nach Patentanspruch I und Unteranspruch 1, dadurch gekennzei--2hnet, da.ss die nebelbildende Säure mit Fluor- sulfonsäure in Mischung zur Verwendung gebracht wird. <B>PATENTANSPRUCH</B> II: Vorrichtung zur Durchführung des Ver fahrens nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass das Transportfass, in wel chem die nebelbildenden Säuren in den Han del gelangen, direkt den Behälter für diese Stoffe bildet, von dem aus die Bildung des Nebels erfolgt. UNTERANSPRüCHE 5.
    Vorrichtung nach Patentanspruch 1I, da durch gekennzeichnet, dass das Transport fuss durch zwei Lagerzapfen (4), die mit- telst je einer an den beiden Stirnseiten des Fasses angreifenden, mehrarmigen Klammer (8) mit demselben lösbar ver bunden sind, in einem mit einer Ver teilungsrinne (5) ausgerüsteten Bock dreh bar gelagert ist. 6. Vorrichtung nach Patentanspruch 11. da durch gekennzeichnet, dass das Tra.nsport- fass auf zwei Rollen (6 und 7) drehbar gelagert ist, die durch über die obern Verbindungsstangen des Lagerbockes ge schobene Rohre gebildet werden. 7.
    Vorrichtung nach Patentanspruch II und Unteranspruch 6, dadureb gekennzeichnet, dass der Auslasshahn für das Transportfass mit einem Rohrsystem (14, 15) zur zweck mässigen Verteilung der Säuren versehen ist. B. Vorrichtung nach Patentanspruch fI und Unteransprüchen 6 und 7, dadurch ge kennzeichnet, dass der Bock für das Transportfass mit einem Kasten (12) für den Kalk zur Verdampfung der nebel bildenden Säuren versehen ist, dessen Seitenwände aus Drahtgeflecht bestehen.
CH154080D 1930-08-02 1931-03-24 Verfahren zum Schützen der Pflanzen gegen Frost und zur Schädlingsbekämpfung und Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens. CH154080A (de)

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