Verfahren zur Erstellung von Betonpfahlgründungen in schlechtem Gelände. Das Einrammen von Betonpfählen in schlechtem Gelände zwecks Erstellung einer Betonpfahlgründung begegnet oft bedeuten den Schwierigkeiten. Der Kopf des Pfahls bröckelt oft auf einer ganz bedeutenden Höhe ab; der Pfahl zerbricht sehr häufig unter der Einwirkung der Fallbärschläge, wenn er einem grossen Widerstand begegnet (erra- tischen Blöcken, Schlackenblöcken, Felsen;
Gemäuer, Baumstümpfe usw.); der Pfahl kann aus der Richtung kommen, wenn er auf einen örtlichen Widerstand stösst; sehr häu fig sind die vorbereiteten Pfähle zu lang, wenn der Untergrund einen höheren Wider stand bietet, als man erwartet hat, oder zu kurz bei gegenteiligen Verhältnissen, so dass man gezwungen ist, die Pfähle abzuschneiden oder zu verlängern; die Herstellung von Be tonpfählen von grosser Länge ist schwierig und kostspielig; die Pfähle müssen sehr stark armiert werden.
Ausserdem muss der Pfahl, um leicht ein getrieben werden zu können, an seinem un tern Ende zugespitzt sein; ist der Pfahl glatt, so ist die Reibung des Pfahls gegen den Boden sehr gering, die Belastungsfähig keit der vor dem Eintreiben in den Boden hergestellten Pfähle ist demgemäss begrenzt, denn sie tragen nur auf der zugespitzten Grundfläche.
Schliesslich bleibt noch zu erwähnen, dass der Widerstand, der das Ende der Ein schlagmöglichkeit anzeigt, beim Eintreiben dieser Pfähle bei manchen Geländen ledig lich ein ganz unzuverlässiges Anzeichen dar stellt.
Anderseits ist zu bemerken, dass die in den Boden gegossenen bezw. in demselben selbst gestampften Pfähle zwar diese Nach teile nicht aufweisen, dass aber die Betonie rung des Schaftes dieser Pfähle zuweilen schwierig und kostspielig ist, und zwar ins- besondere bei solchem Gelände, wo der gute Boden sich in einer grossen Tiefe befindet und wo die durchdringenden Schichten sehr stark zusammendrückbar sind, was einen grossen Verbrauch an Beton erfordert oder, wo diese Schichten sich aus unter Wasser druck stehendem Schlamm zusammensetzen, was ein Spezialmaterial erfordert und beson dere Vorkehrungen.
Gegenstand der Erfindung ist es nun, schnelle und wirtschaftlich durchaus wider standsfähige Beton-Pfahlgründungen zu er stellen mit Hilfe eines Erstellungsverfahrens, welches darin besteht, dass einem vor dem Gebrauch fertigerstellten Beton-Pfahlstück in der gewünschten Tiefe eine erbreiterte und stark zusammengedrückte Basis aus künstlichem Steinuntergrund geschaffen und der Betonpfahl durch ein für die Bildung dieser Basis in den Boden getriebenes Rohr hindurch auf den Steinuntergrund aufgesetzt und das Rohr aus dem Boden herausgezogen wird.
Das neue Verfahren vermeidet somit die Nachteile der bisher üblichen Verfahren zur Erstellung von Betonpfahlgründungen mit- telst vor Gebrauch fertig erstellter Beton pfähle und ebenso die Schwierigkeiten, wel che bei der Ausführung der Pfahlschäfte von in den Boden gegossenen Betonpfählen ent stehen können. Die nach der Erfindung er stellte Betonpfahlgründung gestattet, einem vorher hergestellten Pfahl, vorzugsweise aus armiertem Beton, eine bedeutend erhöhte Tragfähigkeit zu geben.
Da nämlich .der Pfahl frei im Innern des Vortreibrohres her abgelassen und auf den Steinuntergrund auf gesetzt werden kann, ist der Pfahl nicht den ungünstigen Einwirkungen von Ramm schlägen ausgesetzt und behält so eine volle Widerstandsfähigkeit. Der Kopf des nach der Erfindung in den Boden eingesetzten Pfahls bleibt vollkommen unbeschädigt; der Pfahl wird normalerweise niemals zerbrechen und kann auch nicht aus der Richtung kom men, da alle Widerstände bereits vorher durch das Vortreibrohr überwunden worden sind.
Der Rauminhalt und die Ausdehnung des Steinuntergrundes können der besonderen Beschaffenheit des Geländes und der zu tra genden Belastung angepasst werden.
Eine gute Verbindung kann zwischen dem Pfahl und denn Steinuntergrund durch eine zwischengefügte Masse aus plastischem Be ton gesichert werden, in welche sich vor stehende Enden einer den Pfahl durchziehen den Innenarmierung verankern.
Die beiliegende Zeichnung zeigt als Bei spiel die Art der Erstellung einer derartigen Betonpfahlgründung.
Fig: 1 stellt das Vortreibrohr dar, welches die gewünschte Tiefe erreicht hat, wobei die erweiterte Basis aus Mörtel, Beton oder irgendeinem andern geeigneten Material fer tigerstellt ist; Fig.2 zeigt, wie das vorher hergestellte Betonpfahlstück in dem Vortreibrohr ab gesenkt wird und im Begriff steht, sich auf die erbreiterte Basis aufzusetzen, um sich in dieser zu verankern;
Fig. 3 zeigt die fertige Betonpfahlgrün- dung, wobei das Vortreibrohr zurückgezogen ist, während ein erbreiterter Betonkranz um den obern Teil des Pfahlstückes gestampft ist.
Die Erstellung einer solchen Betonpfahl gründung nach dem vorliegenden Verfahren erfolgt beispielsweise wie folgt: 1. Ein V ortreibrohr a von passendem Durchmesser, welches an seinem untern Ende provisorisch verschlossen ist, wird vertikal in das Erdreich b nach irgendeinem Verfah ren eingetrieben, beispielsweise indem auf den Kopf a2 geschlagen wird, nachdem der untere Teil a' hermetisch durch eine Guss- oder Betonspitze verschlossen worden ist oder indem man im Innern in der Tiefe des Rohres auf einen Betonverschlussstopfen schlägt, wel cher genügend stark an der Wandung des Rohres haftet, so dass das letztere in den Bo den eindringt.
2. Sobald das Rohr a die gewünschte Tiefe (beispielsweise den guten Boden b1) erreicht hat, wird eine relativ breite künst- liehe Steingrundbasis e, zum Beispiel aus Beton, Steinmaterial oder irgendeinem ähn lichen Material, das in das Rohr geschüttet ist, in diesem Boden erstellt und diese Grund basis mit starken Schlägen, zum Beispiel mit Hilfe eines Stampfers d festgestampft, so dass sie sich unter dem Rohr ausbreitet, wie es Fig. 1 zeigt.
3. Sobald die so gebildete Grundbasis fer tig ist, kann eine genügende Menge plasti schen Betons c' in das Unterteil a' des Roh res a geschüttet werden; dann wird ein Pfahlstück e, das vorher fertig erstellt wurde, in das Rohr herabgelassen (Fig. 2) und auf die genannte Basis aufgesetzt. Das Pfahl stück kann aus mehreren zusammengefügten Teilen gebildet sein, die sich auch ineinander verankern können.
Passende Armierungen e', die hakenför mig am untern Teile des Pfahls e vorstehen, können in die plastische Betonmasse e' ein dringen oder auch unmittelbar in die erbrei- terte Grundbasis, um so eine gute vollkom mene Verbindung bezw. Verankerung zwi schen der Grundbasis, und dem Pfahlstück zu bilden. Mit Hilfe einiger Bärschläge, wel che auf den Kopf des Pfahls ausgeübt wer den, wird dieser fast mit der erweiterten Grundbasis verbunden.
4. Nachdem das Rohr a zurückgezogen worden ist, kann der natürliche Druck des wenig widerstandsfähigen Erdreiches dieses wieder in Berührung mit dem Pfahl e brin gen, und zwar auf der gesamten Mantel fläche. Jedoch kann man bei festeren Erd schichten um den Pfahl herum auf hydrau lischem Wege Erdreich anfüllen; man kann auch den Boden mit Hilfe eines Stampfers, wie zum Beispiel bei j' angedeutet, stampfen, wobei dieser Stampfer kranzförmig aus gebildet und um das Rohr a und das Pfahl stück e herum in deren Längsrichtung ge führt ist.
Anstatt den Boden zu stampfen, kann man einen Betonkranz stampfen, wie es bei g (Fig. 3) angedeutet ist, um so das Pfahlstück e an seinem obern Ende besser im Erdreich zu verankern. Man kann schliess- lieh auch beim Zurückziehen des Rohres a Zementmörtel eingiessen, welcher die beste henden Hohlräume um das Pfahlstück herum zwischen diesem und dem Erdreich ausfüllt.
Es leuchtet ohne weiteres ein, dass das beschriebene Verfahren zur Ausführung von Vertikalpfahlgründungen in gleicher Weise anwendbar ist zur Ausführung von geneigt stehenden Pfahlgründungen, welche Seiten kräften widerstehen müssen.
Zur Erstellung derartiger Pfahlgrün dungen wird das Rohr a einfach unter dem gewünschten Winkel eingerammt, während alle übrigen Arbeiten die gleichen bleiben.