Aus Pumpe und Motor bestehendes Flüssigkeitswechselgetriebe. Bei den aus Pumpe und Motor bestehen den Flüssigkeitswechselgetrieben hat sich bisher der Übelstand bemerkbar. gemacht, dass die als Treibmittel dienende, gewöhn lich in Öl bestehende Flüssigkeit sich sehr schnell erwärmt, wodurch der Wirkungsgrad des Getriebes herabgesetzt und die Betriebs sicherheit gefährdet wird. Man hat deshalb schon vorgeschlagen, die sich im Kreislauf bewegende Flüssigkeit einer künstlichen Kühlung zu unterwerfen und sie gegebenen falls auch zu reinigen und dann dem Ge triebe wieder zuzuführen.
Von den Einrichtungen bekannter Art unterscheidet sich nun das vorliegende Ge triebe dadurch, dass in den Kreislauf der Flüssigkeit ein Flüssigkeitsbehälter einge schaltet ist, in welchen die gesamte Betriebs flüssigkeit hineingeleitet wird. In diesem Be hälter kommt die Flüssigkeit fast vollstän dig zur Ruhe und kühlt sich ab, weshalb von besonderen Kühleinrichtungen abgesehen werden kann. Gleichzeitig können sich die in der Flüssigkeit vorhandenen Unreinig- keiten im Behälter setzen und dadurch aus dem Kreislauf ausgeschieden werden. Der Behälter kann zum Beispiel unterhalb der Pumpe des Motors aufgestellt werden, so dass sich die Unreinigkeiten an der tiefsten Stelle des Getriebes ablagern.
Der Behälter ist so an das Getriebe angeordnet, dass nur ge reinigte Flüssigkeit vom Behälter aus durch das Getriebe fliesst.
In beiliegender Zeichnung sind verschie dene Ausführungsformen des Erfindungs gegenstandes dargestellt, und zwar zeigt: Fig. 1 die Einschaltung eines Ölbehäl ters in den Flüssigkeitslauf eines Flüssig keitswechselgetriebes und die Anordnung des Ölbehälters in einer Werkzeugmaschine, Fig. 2 eine zwangsläufige Verstellvor richtung für Pumpe und Motor; Fig. 3 zeigt schematisch die Einschal tung eines Ölbehälters zwischen Pumpe und Motor bei getrennter Aufstellung, Fig. 4 ein selbsttätiges Umsteuerorgan, Fig. 5 ein von Hand zu betätigendes Um steuerorgan.
Nach Fig. 1 besteht das Getriebe im wesentlichen aus der Pumpe 34, deren Rie- menscheibe 35 von irgend einem Motor aus angetrieben wird, und dem Ölmotor 36, wel cher den getriebenen Teil, beispielsweise die Werkzeugmaschine, betätigt. Zwischen beide Teile ist ein Ölbehälter 37 eingeschaltet. Die Pumpe 34 saugt also aus diesem Ölbehälter, während der Motor 36 das Öl in .den Behäl ter abgibt. Infolgedessen liegt der Ölbehälter bei dieser Anordnung auf der Saugseite und braucht nicht druckfest ausgeführt zu wer den. Es können aber auch Verhältnisse ein freien, bei denen es zweckmässig ist, den Öl behälter auf der Druckseite der Pumpe zwi schen Pumpe und Motor einzuschalten; dann muss er natürlich druckfest sein.
Der Ölbehälter dient verschiedenen Zwek- ken. Er soll vor allen Dingen die Erzielung einer gleichmässigen niedrigen Temperatur des Öls ermöglichen. Er besitzt daher genügenden Fassungsraum für das Öl, und ist so ange ordnet, dass die Wärme nach allen Seiten frei ausstrahlen und abfliessen kann. Um die Wärme gut abzuführen, wird der Ölbehälter zweckmässig da angeordnet, wo sich grössere Massen von Eisen vorfinden, also bei dem Ausführungsbeispiel der Werkzeugmaschine im Fuss derselben. Er ist von Pumpe und Motor örtlich getrennt aufgestellt.
Der Ölbehälter 37 ist mit Filtern und an dern bekannten Einrichtungen versehen, um ein Ausscheiden der Unreinigkeiten und der Abschürfungen aus dem Ölkreislauf zu be wirken.
Um nun eine Umschaltung des Motors von Rechtsgang auf Linksgang zu ermöglichen, ohne dass an der Einschaltung des Ölbehälters auf der Saugseite der Pumpe etwas geändert wird, dient die Vorrichtung nach Fig. 5. In einem Gehäuse 38 bewegt sich der Umsteuer schieber 39. Die Druckflüssigkeit kommt von der Pumpe durch die Leitung 40 und geht durch die Leitungen 41. und 42 zum Motor. Der Ablauf des Öls zum Flüssigkeitsbehälter geschieht durch die Leitung 43. Der Steuer schieber 39 trägt Steuerungskanäle 44 und 45 und eine Mittelbohrung 46. Die Umsteue rungseinrichtung wirkt in folgender Weise: Da in der gezeichneten Mittelstellung die Zugänge zu den Leitungen 41 und 42 durch den Steuerschieber 39 verschlossen sind, so kann das Drucköl nur durch die Umführung 47 in den Ablauf 43 gelangen, d. h. also, der Motor steht still, während die Pumpe läuft.
Hierdurch wird verhindert, dass in der Pumpe ein unzulässig hoher Druck entsteht. Gleich zeitig findet eine Entlüftung der Pumpe statt, was besonders für das Anlaufen des Motors sehr wichtig ist. Wird nun der Schie ber 39 nach oben bewegt, so kann die Druck flüssigkeit von der Pumpe durch den obern Kanal 41 in Richtung des Pfeils A fliessen; sie strömt dann durch den Kanal 42 in Rich tung des Pfeils B ab und kommt durch den Steuerkanal 45 in den Ablauf. Wird dagegen der Steuerschieber aus der Mittelstellung nach unten bewegt, so geht die Druckflüssigkeit von der Pumpe durch den Kanal 42 in Rich tung des Pfeils C zum Motor, kehrt in der Richtung des Pfeils D durch den Kanal 41 zurück und gelangt durch Steuerkanäle 44 und die Bohrung 46 in die Ablaufleitung 43.
In die eine Zuflussleitung zum Motor wird zweckmässig ein Sicherheitsventil eingeschal tet, das auch wirkt, wenn das Öl durch die andere Zuflussleitung zum Motor läuft. Zu diesem Zweck besteht das Sicherheitsventil aus dem Absperrorgan 48, das in der üblichen Weise unter dem Druck einer Feder steht und zwei Druckflächen 49 und 50 besitzt. Die Druckfläche 50 sperrt den Zwischenkanal 51 ab. Auf diese Fläche wirkt der Druck, wenn das Öl ,durch den Kanal 42 in Richtung des Pfeils C fliesst. Strömt. das Öl dagegen durch den obern Kanal 41 in Richtung des Pfeils A, so wird die Fläche 49 belastet.
Fig. 3 zeigt schematisch die Einschaltung eines selbsttätigen Umsteuerorganes zwi schen Pumpe, Motor und Ölbehälter. Das Umsteuerorgan selbst ist in Fig. 4 im Län--.s- schnitt dargestellt. Es besteht aus einem Ge häuse 52, an das sich auf der einen Seite die Leitungen 53 und 54 anschliessen, die zur Pumpe führen. Auf der andern Seite sind die Leitungen 55 und 56 zum Motor angeschlos sen. Das Gehäuse besitzt ferner noch zwei Öffnungen 57, die untereinander verbunden sind und von denen die Leitung 58 in den Flüssigkeitsbehälter 60 führt. Die Leitung, 59 ist bei 61 angeschlossen. In dem Gehäuse bewegt sich der Schieber 62, der unter dem Druck der Federn 63 steht und Steuerungs kanten 62a, 62b, 62c, 62d besitzt.
Die Steuer kanten 62a und 62d haben Durchbohrungen 63a und 63b, durch welche das Ö1 in die Stirnräume des Steuerorganes eintritt, so dass ein einseitiger Flüssigkeitsdruck auf das Steuerorgan einwirkt. Die Steuerungseinrich tung wirkt nun so, dass bei dem Umschalten des Motors oder der Pumpe der Flüssigkeits behälter stets auf der Saugseite bleibt. Bei der in Fig. 4 gezeichneten Stellung fliesst beispielsweise das Öl von der Pumpe durch die Leitung 53 und dann durch die Leitung 55 zum Motor, von diesem durch die Leitung 56 wieder zurück, durch 61 in den Ölbehäl ter, und von hier saugt die Pumpe das Öl durch die Leitung 58 wieder an. Das Steuer organ selbst wird durch den Öldruck aus der Pumpe in seine tiefste Stellung gedrückt, da das Ö1 durch die Bohrung 63a über den Steuerkolben tritt.
Wird nun die Pumpe um gesteuert, so wird die Leitung 54 zur Druck leitung. Die Druckflüssigkeit treibt dann das Steuerorgan in die Höhe, da das Druck- öl jetzt durch die Öffnung 63b unter den Kol ben tritt, so dass das Öl dann durch die Lei tung 56 zum Motor fliesst. Fig. 2 zeigt einen Teil des Getriebes nach Fig. 1, das eine Drehbank antreibt. Bei Dreh bänken kommt es darauf an, durch Einstel len des Getriebes bestimmte Geschwindig keiten an der getriebenen Welle zu erreichen. Zu diesem Zweck sind die Pumpe und der Motor des Getriebes (Fig. 1 und 2) mit je einem zur Führung von Arbeitskolben die nenden Führungsring versehen, durch dessen Verstellung die Umdrehungszahl und der Drehsinn der Pumpe bezw. des Motors ge ändert werden kann, wie dies bei der in Fig. 1 und 2 des schweiz.
Patentes 110995 dargestellten Kolbenmaschine der Fall ist. Aus Fig. 2 der beiliegenden Zeichnung ist nun eine Vorrichtung zum Verstellen der Führungsringe ersichtlich.
Die Vorrichtung ist so durchgebildet, dass die Führungsringe der Pumpe und des Motors gegenseitig zwangsläufig verstellt werden. Die Vorrichtung besitzt eine Trom mel 86 mit einer Nute 87, in welche die Führungsrollen 88 und 89 der Verstellvor richtung für Pumpe und Motor eingreifen. Die Rollen sind an Armen 90 befestigt, die mit den Führungsringen der Pumpe und des Motors verbunden sind.
Auf der Trommelachse sitzt der Zeiger 91, der über einer Skala 92 (Fig. 1) spielt, an der die eingestellte Umdrehungszahl ab gelesen werden kann. Die Verstellung der Trommel geschieht vom Handrad 93 aus. Die Verstellvorrichtung ist nun so einge richtet, dass bei einer Drehung der Trom mel zunächst die Rolle 88 durch das eine Kurvenende der Nute 87 verschoben wird, während die Rolle 89 durch den geraden Teil der Nute hindurchgeht und ihre Lage nicht verändert. Erst wenn die Pumpe ihr grösstes Volumen erreicht hat, eine weitere Verstellung dann also nicht erfolgt, kommt bei weiterer Drehung der Trommel die Rolle 89 in den andern steigenden Teil der Nute, und es erfolgt nunmehr die Verstel lung des Führungsringes des Motors, wo durch dessen Drehzahl noch weiter erhöht wird.
Die Drehung des Motors wird durch das Zahnräderpaar 94 auf die Spindel 95 der Werkzeugmaschine übertragen.