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Reflektor- und Bildträgerplatte sowie deren Herstellungsverfahren
Die Erfindung betrifft eine Reflektor- und eine Bildträgerplatte sowie ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Ref lektorplatte.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Reflektorplatte bereitzustellen, die hohe Reflexionswirkung und Brillanz bietet und die als hochwertige Projektionsfläche, beispielsweise für Bild-, Licht- und Laserprojektionen oder in der Architektur, verwendet werden kann.
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden ' Erfindung ist es, eine Bildträgerplatte bereitzustellen, die Bildinformation, die Text, Grafik, Fotografien etc. umfassen kann, in hoher Brillanz und Helligkeit und unter Erzielung eines dreidimensionalen Effektes darstellt.
Ein weiteres Ziel der Erfindung ist die Bereitstellung eines Verfahrens zur Herstellung einer erfindungsgemässen Reflektorplatte.
Die Aufgabe der Erfindung, wie im zweiten Absatz angegeben, wird durch eine Reflektorplatte gelöst, die eine Trägerplatte aus transparentem Material umfasst, vorzugsweise aus anorganischem Glas, wie Spiegelglas, oder aus Kunstglas, wie Polymethylmethacrylate (PPMA) oder Polycarbonate, wobei die Trägerplatte an ihrer Rückseite mit einer Reflexionsschicht versehen und ihre Vorderseite aufgeraut bzw. mattiert ist. Die Reflexionsschicht an der Rückseite der Reflektorplatte bewirkt, dass von vorne einfallendes Licht zu einem hohen Prozentsatz zurückgestrahlt wird, während die aufgeraute Vorderseite das Licht etwas streut und dadurch eine gleichmässigere Lichtverteilung und hohe Brillanz bewirkt.
Diese Brillanz kann weiter verstärkt werden, wenn auf der aufgerauten Vorderseite eine Beschichtung aus einem Kunststoff-Dünnfilm aufgebracht ist. Der Kunststoff- Dünnfilm füllt die durch die Aufrauung erzeugten Unregelmässigkeiten der Trägerplattenoberfläche aus und glättet somit die Oberfläche. Es kann dabei zweckmässig sein, wenn die Trägerplatte und der Kunststoff-Dünnfilm unterschiedliche Reflexionskoeffizienten aufweisen. Vorzugsweise umfasst die Beschichtung aus
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Kunststoff-Dünnfiim reaktive Mono-, Oligo- oder Polymere, die mit dem Material der
Trägerplatte eine chemische Bindung bzw. Vernetzung eingehen.
Solche Kunststoff-
Beschichtungen sind für Gläser zwar für sich bekannt, wurden bisher allerdings ausschliesslich als Schutzschicht für Gläser verwendet, um diese gegen Korrosion aufgrund von Umwelteinflüssen und gegen Verschmutzung zu schützen.
Die Aufgabe der Erfindung, wie im dritten Absatz der ersten Seite angegeben, wird durch eine Bildträgerplatte gelöst, die eine erfindungsgemässe Reflektorplatte, wie vorstehend definiert, umfasst, wobei auf der aufgerauten Vorderseite der Trägerplatte oder der Beschichtung aus Kunststoff-Dünnfilm Bildinformation aufgebracht, vorzugsweise aufgedruckt, ist. Die Bildinformation kann Text, Grafik, Fotografien etc. umfassen. Als Druckverfahren kommt jedes Druckverfahren infrage, das die
Trägerplatte oder den Kunststoff-Dünnfilm nicht beschädigt, z. B. Offset-Druck.
Eine alternative Ausgestaltung der erfindungsgemässen Bildträgerplatte sieht vor, dass über der aufgerauten Vorderseite der Trägerplatte oder der Beschichtung aus
Kunststoff-Dünnfilm eine transparente Platte oder Folie mit Bildinformation angeordnet ist. Besonders gut geeignet sind Klarsicht-Folien, die mit Tintenstrahl- oder
Laserdruckern oder im Offset-Verfahren bedruckbar sind. Die Platte oder Folie wird nach dem Bedrucken auf die Reflektorplatte aufgelegt und durch jedes geeignete Verfahren, wie Festklemmen oder Kleben, auf dieser befestigt.
Zum Schutz der Bildinformation auf der Bildträgerplatte kann weiters vorgesehen sein, dass über der Bildinformation eine Vorsatzplatte aus transparentem, anorganischen oder Kunstglas angeordnet ist.
Das erfindungsgemässe Verfahren zur Herstellung einer Reflektorplatte umfasst das Bereitstellen einer Trägerplatte aus transparentem Material, vorzugsweise aus anorganischem Glas oder Kunstglas, wie Polymethylmethacrylate (PPMA) oder Polycarbonate (PC); das Aufbringen einer Reflexionsschicht an der Rückseite der Trägerplatte; und das Aufrauen der Vorderseite der Trägerplatte, vorzugsweise durch Sandstrahlen. Anstelle des Bereitstellens der Trägerplatte mit nachfolgendem Aufbringen einer Reflexionsschicht kann auch eine Spiegelplatte bereitgestellt werden. Beim Sandstrahlen wird ein geeignetes Strahlgut, z. B. Quarz, Korund oder
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Siliciumcarbid, mittels Druckluft auf die Oberfläche der Trägerplatte geschleudert und bricht dabei winzige Teilchen aus der Trägerplatte heraus, wodurch sich eine
Aufrauung bzw.
Mattierung der Oberfläche der Trägerplatte einstellt.
Die Eigenschaften der Reflektorplatte bezüglich ihrer Brillanz und gleichmässigen
Helligkeitsverteilung werden weiter verbessert, wenn auf die aufgeraute Vorderseite der Trägerplatte eine Beschichtung aus einem Kunststoff-Dünnfilm aufgebracht wird, wobei die Beschichtung aus Kunststoff-Dünnfilm vorzugsweise reaktive Mono-, Oligo- oder Polymere umfasst, die mit dem Material der Trägerplatte eine chemische Bindung eingehen. Eine weitere Verbesserung dieser Eigenschaften der Reflektorplatte werden erzielt, wenn die Beschichtung aus Kunststoff-Dünnfilm im ausgehärteten Zustand poliert wird.
Die Erfindung wird nun im Folgenden anhand eines nicht einschränkenden Ausführungsbeispiels erläutert.
Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Bildträgerplattenanordnung in Explosionsansicht von der Seite. Die Bildträgerplattenanordnung umfasst eine Reflektorplatte 1. Diese besteht aus einer transparenten Trägerplatte 2 aus anorganischem oder Kunstglas. Besonders gut dafür geeignet ist Spiegelglas. Die Rückseite der Trägerplatte 2 ist mit einer Reflexionsschicht 3 versehen, wobei diese Reflexionsschicht aus jedem spiegelnden Material, das.sich mit der Trägerplatte 2 verbinden lässt, aufgebaut sein kann.
Wenn die Trägerplatte 2 aus geeignetem Glas aufgebaut ist, kann die Reflexionsschicht 3 vorzugsweise durch Aufbringen dünner Silber-Schichten auf die rückseitige Oberfläche des Glases hergestellt werden, indem eine gleichmässige Schicht von metallischem Silber auf die vorher sorgfältig gereinigte Glasoberfläche abgeschieden wird. Dem Versilbern kann noch Verkupfern folgen. Die aufgebrachten Metallschichten werden anschliessend mit Speziallacken gegen Beschädigung geschützt. Statt Silber kann auch Aluminium durch Aufdampfen im Hochvakuum auf die Glasoberfläche aufgebracht werden. Neben anorganischem Glas, wie Spiegelglas, kann auch Kunstglas, wie Polymethylmethacrylate (PPMA) oder Polycarbonate verwendet werden.
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Die vordere Oberfläche 2a der Trägerplatte 2 ist durch Sandstrahlen oder dergt aufgeraut und somit mattiert, um eine gleichmässige Verteilung von reflektiertem
Licht zu ermöglichen.
Auf die aufgeraute Vorderseite 2a der Trägerplatte 2 ist eine Beschichtung 4 aus
Kunststoff-Dünnfilm aufgebracht, beispielsweise durch Aufsprühen oder manuelles oder maschinelles Auftragen mit einer Walze oder Rakel. Nach dem Trocknen der
Beschichtung 4 wird diese zusätzlich aufpoliert. Vorteilhaft kann die Beschichtung 4 aus reaktiven Mono-, Oligo- oder Polymeren bestehen, die mit dem Material der Trägerplatte 2 eine chemische Bindung bzw. Vernetzung eingehen, wodurch die
Beschichtung dauerhaft wird und ein geschlossener, glatter, dünner Film auf der Oberfläche der Trägerplatte gebildet wird. Die Dicke dieses Films kann im um-Bereich oder sogar darunter liegen. Zweckmässig weist die Beschichtung hydrophobe Eigenschaften auf.
Die erfindungsgemässe Reflektorplatte bietet sehr hohe Reflexionswirkung und Brillanz und kann als hochwertige Projektionsfläche, beispielsweise für Bild-, Licht- und Laserprojektionen oder in der Architektur, verwendet werden.
Die beschriebene, erfindungsgemässe Reflektorplatte 1 eignet sich ausgezeichnet als Basis für die Bildträgerplatte. Dazu wird auf die Beschichtung 4 aus Kunststoff- Dünnfilm Bildinformation 6 in Form von Text, Grafik, Fotografien etc. aufgedruckt.
Alternativ dazu kann über der Beschichtung 4 eine transparente Folie 5 angeordnet werden, die auf einer ihrer Oberflächen mit Bildinformation 6' bedruckt ist. Zum Schutz der Bildinformation kann in beiden Ausgestaltungen der Bildträgerplattenanordnung eine transparente Vorsatzplatte 7 über der Bildinformation 6,6' angeordnet werden.
Die erfindungsgemässe Bildträgerplatte stellt die Bildinformation in beeindruckender Brillanz und Helligkeit und unter Erzielung eines dreidimensionalen Effektes dar.