AT508316A1

AT508316A1 - Griffstück für eine feuerwaffe

Info

Publication number: AT508316A1
Application number: AT0059209A
Authority: AT
Original assignee: Glock Gaston Ing
Priority date: 2009-04-16
Filing date: 2009-04-16
Publication date: 2010-12-15
Also published as: AT508316B1; US8156677B2; US20100263254A1

Description

P43592

Griffstück für eine Feuerwaffe

Die Erfindung betrifft eine Feuerwaffe, insbesondere eine Handfeuerwaffe und hier ganz besonders eine Pistole mit einem Griffstück, dessen Geometrie veränderlich ausgebildet ist, entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Die Griffstücke für Feuerwaffen, im folgenden wird oft der Kürze wegen nur von Pistolen gesprochen, ohne dass dadurch die Erfindung darauf beschränkt sein soll, dienen dazu, dem Schützen einen sicheren Griff zu erlauben und die beim Lösen des Schusses auftretenden Kräfte auf möglichst schonende Art auf die Hand und gegebenenfalls den Arm des Schützens zu übertragen. Da nun unterschiedliche Benutzer unterschiedlich ausgebildete Hände besitzen, besteht ein Bedarf daran, Waffen mit unterschiedlichen Griffstücken auszustatten. Bei Sportschützen und Spezialeinheiten geht dies soweit, dass die Griffstücke individuell modelliert und an den Schützen angepasst werden.

Es sind auch aus der Praxis Handfeuerwaffen, insbesondere Pistolen bekannt, die ein mehrteiliges Griffstück besitzen, bei dem einzelne Teile gegen anders geformte, anders ausgebildete und/oder mit anderen Dimensionen versehene Teile ausgetauscht werden können, um so ein Anpassen der Waffe an Benutzer mit unterschiedlich ausgebildeten Händen zu ermöglichen. Es ist eine solche Lösung beispielsweise aus dem Prospekt Smith & Wesson M&P (Military and Police), ohne Datumsangabe, bekannt. Auch die US 2006/0162222 A, deren Inhalt durch Bezugnahme zum Inhalt der vorliegenden Anmeldung gemacht wird, zeigt eine solche Lösung. Während die erstgenannte Methode nur in Spezialfällen gangbar ist, ist die zweite Methode einfacher und kostengünstiger, da sie nach Art eines Bausatzes den Austausch einzelner Teile des Handgriffes auf einem Grundgerüst, das fest mit dem Rahmen der Waffe verbunden ist oder von ihm gebildet wird, ermöglicht. Es hat aber auch diese Variante ihre Nachteile: Es ist notwendig, die einzelnen Teile des Handstückes mit speziellem Werkzeug und unter Einhaltung besonderer Sauberkeit und Sicherheit auszutauschen, da ja das Innere der Waffe freiliegt, es werden dabei Schrauben oder ähnliche lose Montageteile verwendet, die dazu neigen, verloren zu gehen, die mechanische Stabilität des Griffbereiches der Waffe ist nachhaltig verschlechtert, da ja die einzelnen Teile des Griffstücks nach Art einer

-2- Hülse auf einer Art Gerüst montiert sind, was es notwendig macht, das Gerüst, auf das ja die Kräfte nur punktuell, an den Verbindungspunkten aufgebracht werden, stabil und damit schwer auszubilden etc. etc. 5 Die Erfindung zielt darauf ab, diese Nachteile zu vermeiden und ein Griffstück anzugeben, dessen äußere Form und/oder Abmessung veränderlich ist, wobei die Waffe unter allen Umständen stets brauchbar bleibt, mechanisch stabil ist und wobei die Umgestaltung möglichst ohne speziellem Werkzeug erfolgen kann, bevorzugt auch im Feld. 10 Erfindungsgemäß werden diese Ziele in Übereinstimmung mit dem kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 dadurch erreicht, dass das Griffstück als normales, d.h. funktionsfähiges, ringsum geschlossenes und durchaus den üblichen Griffstücken entsprechendes Exemplar ausgebildet wird, das Verankerungsbereiche am Griffstück oder am Chassis der Waffe vorgesehen sind, an denen Zusatzteile befestigt werden können, deren Kontur und 15 Abmessungen in ihrem dem festen Griffstück zugewandten Bereich der Kontur und den Abmessungen der äußeren Oberfläche des festen Griffstücks in diesem Bereich entsprechen. Die Erfindung betrifft auch einen entsprechenden Zusatzteil entsprechend dem Anspruch 4. 20 Auf diese Weise wird bei nur minimaler Änderung auch bereits bestehender Waffen, es müssen nur die Verankerungsbereiche geschaffen werden, die Möglichkeit bereitgestellt für Benutzer mit größeren Händen das Griffstück entsprechend zu vergrößern; das feste Griffstück stellt somit die kleinste mögliche Form des veränderlichen Griffstückes dar. 25 Bevorzugt wird dabei, dass der aufzubringende Zusatzteil auf der der Rückseite der Waffe zugewandten Seite des Griffstückes aufgebracht wird, da in diesem Bereich im allgemeinen keinerlei Handhaben oder andere bewegliche Teile vorgesehen sind und hier auch durch eine Vergrößerung der Abmessung (in Laufrichtung gesehen) des Griffstückes der größte Effekt auf die unterschiedliche Ausgestaltung auftritt. Darüber hinaus bietet 30 dieser Bereich des festen Griffstückes, der hinter dem Magazinschacht liegt, die besten Möglichkeiten für die Anbringung der notwendigen Verankerungsbereiche. • · · · · · »» · · · • · · · · · · • · · · * · -3 -

Die Verankerungsbereiche wiederum können Ausnehmungen im festen Griffstück sein, die mit Ausnehmungen im Zusatzteil im montierten Zustand fluchten, wobei durch die dann fluchtenden Ausnehmungen Verbindungsstifte gesteckt werden, die im wesentlichen jeder für sich in einer Normalebene zur Laufachse verlauft.

Selbstverständlich ist es möglich, auch andere Befestigungsmittel zu wählen oder derartige Montagestifte mit anderen Befestigungsmitteln zu kombinieren, hierbei können insbesondere hakenartige oder krallenartige Fortsätze am Zusatzteil vorgesehen sein, die in Vertiefungen des festen Griffstückes einrasten oder eingeschoben werden. Es ist nicht notwendig, dass der Zusatzteil vollflächig am festen Griffstück anliegt, wenn dies auch wegen der mechanischen Stabilität beim Übertragen des Rückstoßes vorteilhaft ist. Es kann vorgesehen sein, dass einzelne Punkte oder Leisten an der dem festen Griffstück zugewandten Seite des Zusatzteils den Kontakt sichern, wenn dies auch unter Umständen zu einer lokalen Überbeanspruchung führen kann. Jedenfalls aber ist es nicht notwendig, dass bei geriffelter oder strukturierter Ausbildung der Oberfläche des festen Griffstückes die Innenseite der Zusatzschale eine komplementäre Ausgestaltung aufweist, es genügt wenn ein Kontakt an einer Vielzahl von Stellen erreicht wird.

Die Erfindung macht es möglich, mehrere unterschiedlich ausgestaltete Zusatzteile vorzusehen, die je nach Wunsch und Bedarf auf der Waffe bzw. dem festen Griffstück montiert werden können. Dabei ist es erfindungsgemäß stets gewährleistet, dass auch bei demontiertem Zusatzteil die Waffe stets ein praktikables Griffstück aufweist und ordnungsgemäß und bestimmungsgemäß verwendet werden kann.

Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt die Fig. 1 die Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Pistole ohne aufgesetztem Zusatzteil, die Fig. 2 eine perspektivische Ansicht der Pistole der Fig. 1 mit Zusatzteil und Fixierstift in einer Art schematischer Explosionsdarstellung, die Fig. 3 eine Seitenansicht der Pistole der Fig. 1 mit aufgesetztem Zusatzteil und die Fig. 4 einen erfmdungsgemäßen Zusatzteil in den drei Grundansichten, einem Schnitt und in perspektivischer Darstellung. • · · · ····· · ···· · ···· • ·· · ·· ·»·· · • ·· ·· · · · · · · -4-

Die in Fig. 1 dargestellte, in ihrer Gesamtheit mit 1 bezeichnete Pistole von der nur das Griffstück mit dem damit unmittelbar verbundnen Teilen, aber ohne Abzugsmechanismus samt Züngl etc. dargestellt ist, besitzt ein voll funktionstüchtiges Griffstück 2. Im dargestellten Ausführungsbeispiel weist dieses in seinem hinteren Bereich eine Riffelung 3 auf, doch ist dies für die Erfindung nicht wesentlich.

Die Fig. 2 zeigt die Pistole 1 samt ihrem Griffstück 2 in perspektivischer Ansicht mit einem erfindungsgemäß ausgebildeten Zusatzteil 10 hinter dem Griffstück 2 angeordnet, nach Art einer linearen Explosionsskizze. Zwischen der Pistole 1 und dem Zusatzteil 10 ist ein Befestigungsstift 4 dargestellt, der zur Befestigung des Zusatzteils 10 am Griffstück 2 dient.

Am Zusatzteil 10 ist im unteren Bereich ein nach oben gerichteter Kragen 5 erkennbar der, wie aus Fig.3 ersichtlich ist, im montierten Zustand über dessen unteren Rand 6 ins Innere des Griff stücks 2 ragt, und so den hinteren Teil seines Randes 6 umfasst. Der Zusatzteil 10 weist weiters Verankerungsbereiche 7 auf, die im dargestellten Ausfuhrungsbeispiel Löcher 8 ausgebildet haben, dies ist insbesondere aus Fig. 4 gut ersichtlich.

Wie aus Fig. 1 und 2 ersichtlich ist, weist die Pistole 1 normal zu ihrer Symmetrieebene im oberen Bereich des Griffstücks ein Durchgangsloch 9 auf, mit dem, im montierten Zustand des Zusatzteils 10, dessen Löcher 8 fluchten. Es kann in diesem Zustand der Befestigungsstift 9 durch die drei nunmehr fluchtenden Löcher 8, 9 geschoben werden, wo er durch Reibschluss hält.

Bevorzugt wird, wie oben beschrieben, die Form der Oberfläche des Zusatzteils 10 das dem Griffstück 2 zugewandt ist, so ausgebildet, dass sich eine möglichst großflächig oder, bei der geriffelten Ausbildung des Griffstückes 2, eine möglichst über die gesamte mögliche Abdeckfläche gleichmäßig verteilte Vielzahl von Berührungsflächen naturgemäß kleinerer Abmessung ergibt. Auf diese Weise werden die Kräfte beim Lösen eines Schusses gleichmäßig vom Griffstück auf dem Zusatzteil und damit die Hand des Benutzers übertragen. ···· ····· ·

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Es ist insbesondere vorteilhaft, dass die dem Griffstück zugewandte Fläche des Zusatzteils 10 der ihr entgegenstehenden Fläche des GrifFstückes 2 geometrisch so angepasst ist, dass die im montierten Zustand entstehende Kontaktfläche über 30 %, bevorzugt über 50 % der Fläche ausmacht; wobei unter Fläche die im montierten Zustand vom Umriss des Zusatzteils „abgedeckte“ Fläche des GrifFstückes ohne RifFelungen etc. zu verstehen ist.

Wie aus der Zusammenschau der Fig. 1 und 2 ersichtlich ist, ist das Griffstück 2 in der unmittelbaren Umgebung des Durchgangslochs 9 so ausgebildet, dass es mit den zugehörigen Verankerungsbereichen 7 des Zusatzteils 10 einen guten Sitz, dh. Geometrische Übereinstimmung ergibt, so dass schon beim Aufstecken des Zusatzteils 10, das im Wesentlichen in Richtung der Hauptachse des Griffstücks 2 und Andrücken in Laufrichtung erfolgt, eine geometrisch bestimmte Endposition erreicht wird, in der das Durchgangsloch 9 und die Löcher 8 miteinander fluchten. Dadurch wird die Montage vereinfacht und insbesondere im Kontaktgebiet mit dem Befestigungsstift 4 ein geometrisch einwandfreier und damit auch mechanisch stabiler Sitz erreicht.

In der dargestellten Ausfuhrungsform weist der Zusatzteil 10 an seiner Außenseite keine Riffelung auf, es ist selbstverständlich möglich, auch den Zusatzteil 10 mit einer solchen und einer anders ausgebildeten Riffelung zu versehen.

Es ist unmittelbar einsichtig, dass bei Wahl einer anderen Materialstärke des Zusatzteils 10 möglich ist, die Größe, in gewissen Grenzen aber auch die Form des gesamten Griffes (Griffstück 2 + Zusatzteil 10) den persönlichen Bedürfnissen bzw. Wünschen des Benutzers der Waffe anzupassen. Dazu kann insbesondere die aus der Schnittzeichnung 4a ersichtliche Stärke s anders als dargestellt, gewählt werden.

Aus den Figuren, insbesondere Fig. 4, ist auch eine weitere Öffnung 11 im Zusatzteil 10 ersichtlich, diese verhindert, insbesondere bei glatt ausgebildeten GrifFstücken, das „Ankleben“ des Zusatzteils am Griffstück 2 und erleichtert das Abnehmen des Zusatzteils nach dem Entfernen des Befestigungsstiftes 4 aus dem Durchgangsloch 9 und den Löchern 8, beispielsweise mit Hilfe eines Montage-Demontage-Stiftes, wie er im Stand der Technik bei verschiedenen Waffen bereits verwendet wird. ···· ····· · ···· · ···· · «· · ·· · · · · * • · · · · ·· · ·· · -6-

Als Material für den Zusatzteil 10 eignet sich Kunststoff wegen der einfachen und geometrisch genauen Herstellbarkeit am Besten, es können Verstärkungselemente im Inneren des Teils vorgesehen sein, insbesondere im Bereich der Verankerungsbereiche 7, dies ist für den Fachmann in Kenntnis der Erfindung und in Kenntnis der Waffe, für die ein 5 Zusatzteil geschaffen werden soll, kein Problem.

Es können die Verankerungsbereiche 7 anders ausgebildet sein bzw. an anderer Stelle vorgesehen sein, als dargestellt, es kann der Kragen anders ausgestaltet sein oder durch ein weiteres Set an Verankerungsbereichen ersetzt sein, all dies liegt im Rahmen der Erfin-10 düng. Es soll noch explizit daraufhingewiesen werden, dass funktionell im dargestellten Ausführungsbeispiel der Rand 6 des Griffstückes 2 und die Umgebung 7a des Durchgangsloches 9 wie dieses selbst, als Verankerungsbereiche anzusehen sind, woraus auch deren unterschiedliche Ausbildungsmöglichkeiten hervorgeht. 15

Claims

···· ····· · • · · · · ··· 0 0 • · ······ · • · · I · ·· 0 0 0 0 P43592 -7- Patentansprüche: 1. Feuerwaffe, insbesondere Handfeuerwaffe und besonders eine Pistole (1), mit einem Griffstück (2), dadurch gekennzeichnet, dass das Griffstück (2) als normales, d.h. funktionsfähiges, den üblichen Griffstücken entsprechend, ausgebildet ist, dass am Griffstück (2) Verankerungsbereiche (6, 7a, 9) zur wahlweisen Montage eines Zusatzteiles (10) vorgesehen sind und dass der Zusatzteil (10) Verankerungsbereiche (5,7) aufweist, die mit denen des Handstückes funktionell Zusammenwirken.
2. Feuerwaffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Verankerungsbereich (7a) des Griffstückes (2) zumindest ein Durchgangsloch (9) und zumindest der zugehörige Verankerungsbereich (7) des Zusatzteiles (10) Löcher (8) aufweist, dass die Löcher und das Durchgangsloch im montierten Zustand des Zusatzteiles fluchten und dass ein Befestigungsstift (4) in die Löcher und das Durchgangsloch gesteckt wird und bevorzugt dort durch Reibschluss hält.
3. Feuerwaffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Verankerungsbereich aus einem Bereich eines unteren Randes (6) des Griffstückes (2) besteht und der zugehörige Verankerungsbereich des Zusatzteils (10) aus einem Kragen (5), der den Rand im montierten Zustand des Zusatzteiles umfasst.
4. Zusatzteil zur Montage auf einer Feuerwaffe, insbesondere Pistole nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass er Verankerungsbereiche (5, 7) zur Montage auf dem Griffstück (2) der Feuerwaffe (1) aufweist.
5. Zusatzteil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass seine dem Griffstück (2) zugewandte Fläche der entgegenstehenden Fläche des Griffstückes geometrisch so angepasst ist, dass die im montierten Zustand entstehende Kontaktfläche über 30 %, bevorzugt über 50 % der Fläche ausmacht.