AT507334B1 - Regalbediengerät - Google Patents
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Abstract
Regalbediengerät mit einem Fahrwerk (9) zur Halterung eines Mastes (10) umfassend zumindest einen Schlitten (1) samt Führungselementen (2, 2'), zumindest ein dem Schlitten (1) zugeordnetes Antriebselement (3) samt Antriebsmotor (5) und mit zumindest einer dem Schlitten (1) zugeordneten Schiene (4), wobei das Antriebselement (3) mittig und unmittelbar oberhalb der Schiene (4) geführt ist, sodass zumindest ein Teilbereich unmittelbar oberhalb der zumindest einen Schiene (4) von Führungselementen (2, 2') frei ist.
Description
österreichisches Patentamt AT507 334B1 2012-04-15
Beschreibung [0001] Diese Erfindung betrifft ein Regalbediengerät mit einem Fahrwerk zur Halterung eines Mastes umfassend zumindest einen Schlitten samt Führungselementen, zumindest ein dem Schlitten zugeordnetes Antriebselement samt Antriebsmotor und mit zumindest einer dem Schlitten zugeordneten Schiene.
[0002] Regalbediengeräte nach dem Stand der Technik sind beispielsweise in den Druckschriften DE 195 34 291 A1 und EP 1 061 035 A2 beschrieben, wobei Führungselemente, insbesondere die Laufrollen der Fahrwerke an der dem Mast näheren Flanschfläche, z.B. auf dem Obergurt der Schiene angeordnet sind, wodurch das Fahrwerk im Wesentlichen oberhalb der Schiene geführt wird.
[0003] Üblicherweise wird das Antriebselement, z.B. in Form eines Antriebsriemens oder -gurtes neben der Schiene zur Führung des Schlittens gelegt, sodass eine eigens dafür vorgesehene Ablagefläche vorgesehen sein muss, die entsprechend Platz benötigt und für diesen Zweck eingerichtet sein muss. Durch die außermittige Antriebselementführung kommt es zu einer nachteiligen Belastung des Fahrwerks.
[0004] Ein Regalbediengerät mit einer C-Profil-Schiene und einer auf dieser verfahrbaren Plattform, auf der ein Mast befestigt ist, geht aus der FR 2549814 A1 hervor. Ein mittig auf der verfahrbaren Plattform gelagertes Antriebsrad rollt entlang des Schienengrundes ab und verschiebt dabei die Plattform. Angetrieben wird das Antriebsrad über einen seitlich der Schiene, auf der Plattform angeordneten Motor, der eine unsymmetrisch auf den Mast wirkende Last darstellt und daher eine ungleichmäßige Abnutzung der Laufrollen zur Folge hat. Weiters ergibt sich dadurch ein ungünstiges dynamisches Verhalten des Regelbediengerätes.
[0005] In der AT 389 690 B ist ein auf einer Traverse angeordnetes Regalförderzeug gezeigt, dessen Fahrwerke über Gelenkbolzen mit der Traverse verbunden sind. Auf jeder Fahrzeugachse sind an einem Ende zwei Laufräder angeordnet, über die das Regalförderzeug über einen durchgehenden Flansch einer am Boden angeordneten T-förmigen Schiene verfahrbar ist. Der Antrieb der Laufräder erfolgt dabei in einer für die gleichmäßige Belastung des Fahrwerks ungünstigen Position.
[0006] Weiters ist in der EP 267 989 eine Anlage zum Umsetzen von Transportgut von Eisenbahnfahrzeugen gezeigt, bei der eine ortsfeste Hubvorrichtung in Form von Hubsäulen vorgesehen ist, die seitlich des Fahrzeuggleises angeordnet sind. Über eine Gleisfahrzeugpositionierungsvorrichtung wird ein gleisgebundenes Fahrzeug aus der Hubvorrichtung herausgefahren, nachdem von dieser z.B. Container abgenommen worden sind. Das Ein- und Ausfahren geschieht mit einer Schlepp- und Positionierungsvorrichtung, die aus einem auf einer Doppel-T-Träger-Führungsschiene verfahrbaren Schlepp- und Positionierungsschlitten gebildet ist, der über einen Kettentrieb hin- und herbewegbar ist. Die Kette, die mit ihren Enden an der Führungsschiene befestigt ist, liegt dabei auf dem Flansch der Führungsschiene mittig auf. Der Schlepp- und Positionierungsschlitten weist aber keinen Mast auf, auf dem ein Hubschlitten in vertikaler Richtung verfahrbar ist.
[0007] Bei der in der DE 2807984 A1 beschriebenen Einschienenbahn mit entgleisungssicheren Drehschemeln weist der Schienenbalken ein Doppel-T-Profil auf, das aus einem Kopfteil und einem Fussteil besteht, welche übereinen Steg miteinander verbunden sind. Die Breite des Fussteils ist derart gewählt, dass auf beiden Seiten vom Steg Laufflächen für Fahrschemel tragende, motorisch angetriebene Laufräder gebildet sind. Da die elektrischen Antriebsmotoren für die Laufräder seitlich angeordnet sind, müssen zur Erzielung einer symmetrischen Belastung jeweils zwei Motoren auf jeder Stegseite angeordnet sein, wodurch sich ein hohes Gewicht und eine hohe Störanfälligkeit sowie eine sehr ungenaue Ansteuerung der Längsverschiebung der Fahrschemel ergibt.
[0008] Weiters ergibt sich aus der Laufrollenanordnung bekannter Regalbediengeräte eine relativ große Länge des Schlittens, die für die Ausnutzung der Hallendimensionen nachteilig ist. 1/11 österreichisches Patentamt AT507 334B1 2012-04-15
Ein weiterer Nachteil besteht in dem hohen Gewicht der bekannten Regalbediengeräte, das hohe Energiekosten verursacht.
[0009] Schließlich ist die Schiene zur Führung des Schlittens bei den bekannten Regalbediengeräten aus mehreren Elementen zusammengesetzt, die an den Stoßstellen geschweißt sind, weil bei einer Führung der Laufrollen auf der oberen Schienenprofil-fläche sonst keine andere Form des Verbindens möglich ist. Da die Schweißstellen mit der Zeit erneuert werden müssen, ergeben sich daraus unerwünschte Standzeiten.
[0010] Die Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, ein kleines, leichtes, möglichst kompaktes Fahrwerk zu schaffen, welches die während des Betriebes eines Regalbediengerätes auftretenden statischen und dynamischen Kräfte optimal in eine Schiene bzw. in einen Untergrund leitet.
[0011] Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein Regalbediengerät anzugeben, welches eine kurze Bauweise aufweist und durch Reduktion der Anfahrmaße einen hohen Lagernutzungsgrad ermöglicht.
[0012] Weiters soll ein Regalbediengerät geschaffen werden, welches durch seinen Aufbau das Vorsehen eines zuverlässigen und dauerhaften Schienenstoßes ermöglicht.
[0013] Erfindungsgemäß wird dies dadurch gelöst, dass das Antriebselement mittig und unmittelbar oberhalb der Schiene geführt ist, sodass zumindest ein Teilbereich unmittelbar oberhalb der zumindest einen Schiene von Führungselementen frei ist.
[0014] Dieser Freiraum unmittelbar oberhalb der Schiene schafft die Möglichkeit, die Antriebselemente so anzuordnen, dass eine direkte, momentenfreie Ableitung der Kräfte, insbesondere der Antriebskräfte in die Schiene gewährleistet ist. Es wird dadurch ermöglicht, dass das Antriebselement mittig und unmittelbar oberhalb der Schiene geführt ist.
[0015] Es erlaubt der von Führungselementen des Schlittens freigehaltene Teilbereich oberhalb der Schiene eine Führung des Antriebselements unmittelbar oberhalb und entlang der Schiene, also einen schienennahen und mittigen Verlauf desselben, wodurch die wirkenden Antriebskräfte im Schlitten keine Momente verursachen und keine eigene Ablegefläche geschaffen werden muss und sich die Antriebselementbefestigung vereinfacht. Der Zugang zum Fahrwerk für das Wartungspersonal wird vereinfacht, weil die durch die übliche seitliche Antriebselementführung entstehende Stolperkante nicht mehr vorhanden ist.
[0016] Insgesamt ergibt sich aus der mittigen Anordnung des Antriebselements ein zentrischer Zug und somit geringe Raddrücke an den vorgesehenen Seitenführungsrollen und keine Torsionsbelastung im Fahrwerk.
[0017] Weiters ist keine zusätzliche Verdübelung der Spannstationen für das Antriebselement am Boden erforderlich, da dieser am Obergurt der Schiene geklemmt werden kann. Ebenfalls kann durch die genaue Verlegung ohne weiteren Aufwand auch eine exakte Verlegefläche für den Antriebsriemen geschaffen werden.
[0018] Eine weitere Konsequenz der erfindungsgemäßen Anordnung der Führungselemente besteht darin, dass der Schienenstoß dauerhaft geschraubt oder geklemmt werden kann und somit eine Schweißnaht nicht erforderlich ist.
[0019] Weiters ist der Schlitten des erfindungsgemäßen Regalbediengerätes in der Hauptsache nicht oberhalb der Schiene sondern an beiden Seiten der Schiene angeordnet ist, wodurch eine kompakte Bauweise ermöglicht wird.
[0020] In der Regel sind Antriebsmotoren und Steuereinheit für den Antrieb des Antriebselements am Schlitten angeordnet. Der Entfall des auf der Schiene angeordneten Laufrades hat zum einen den Vorteil, dass die Zugängigkeit zum Schaltschrank des Regalbediengerätes sehr vereinfacht ist, weil - wegen der geringen Positionshöhe des beispielsweise Schaltschrankes -keine Aufstieghilfen, Absturzsicherungen et cetera erforderlich sind. Weiters verringern sich aufgrund der geringen Baulänge und -höhe des Fahrwerkes des Regalbediengerätes die An- 2/11 österreichisches Patentamt AT507 334B1 2012-04-15 fahrmaße beziehungsweise erhöht sich der Lagervolumennutzungsgrad.
[0021] Eine mögliche Ausführungsform des erfindungsgemäßen Regalbediengerätes kann darin bestehen, dass die vertikale Lasten abtragenden Führungselemente an einander zugewandten Innenflächen der Schiene geführt sind.
[0022] Das Führen der Führungselemente an einander zugewandten Flächen ermöglicht einen bessere Abtragung der auf diese einwirkenden Vertikalkräfte.
[0023] Gemäß einer weiteren Variante kann vorgesehen sein, dass zumindest ein erstes Führungselement des Schlittens an einer ersten Innenfläche eines ersten Flansches der zumindest einen Schiene geführt ist, zumindest ein zweites Führungselement des Schlittens an einer zweiten Innenfläche eines zweiten Flansches der zumindest einen Schiene geführt ist, welche zweite Innenfläche des zweiten Flansches der ersten Innenfläche des ersten Flansches zugewandt ist.
[0024] Die dafür geeigneten Flanschflächen der Schiene erlauben ein konstruktiv einfaches Führen der Führungselemente an Schieneninnenflächen und das Freihalten der oberen Außenfläche der Schiene für das Ablegen des Antriebselements.
[0025] Zusätzlich zu den Führungselementen, welche an den zugewandten Flächen der Flansche geführt werden, können weitere Führungselemente angeordnet werden, um beispielsweise die Spurführung des Fahrwerkes oder die Abtragung der Lasten auf die Schiene zu optimieren.
[0026] Im Rahmen dieser Erfindung kann die Schiene einen polygonalen Querschnitt aufweisen. Eine bevorzugte Variante ist, dass die Schiene einen Querschnitt eines Doppel T-Trägers aufweist.
[0027] Die Schiene zum Führen des Fahrwerkes eines Regalbediengerätes erfährt die unterschiedlichsten Belastungen durch beispielsweise das Eigengewicht des Fahrwerkes, des Mastes und des Lastkorbes oder durch das Bremsen und Beschleunigen des Regalbediengerätes. Wegen der Vielzahl an möglichen Belastungsfällen ist eine mögliche Optimierung des Querschnittes an die auftretenden Belastungen Teil der Ausführung des Fahrwerkes des erfindungsgemäßen Regalbediengerätes.
[0028] Schienen mit einem Doppel-T-Querschnitt, welche am häufigsten für Regalbediengeräte eingesetzt werden, können auch im Rahmen dieser Erfindung verwendet werden.
[0029] Eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Regalbediengerätes kann sein, dass zumindest eines der Führungselemente eine Laufrolle ist.
[0030] Das Führen von Laufrollen an beispielsweise den stegseitigen Flächen eines Flansches einer Schiene mit einer Doppel-T-Querschnittsform bedingt einen geringen Durchmesser der Rollen. Dies kann nur umgesetzt werden, wenn das gesamte Regalbediengerät, insbesondere der Mast des Regalbediengerätes in hinreichend leichter Bauweise ausgeführt ist.
[0031] Bei einer Variante des erfindungsgemäßen Regalbediengerätes sind vier Laufrollen an der Innenseite des Obergurts als erste Fläche eines Schienenflansches und vier Laufrollen an der Innenseite des Untergurts als zweite Fläche eines Schienenflansches geführt. Die Einleitung der Lasten, in der Hauptsache das Eigengewicht des Mastes, des Fahrwerkes und des Lastelementes, in den Untergrund erfolgt über die Laufräder, welche am Untergurt der Schiene geführt sind. Die Laufflächen für diese Laufräder, insbesondere im Bereich des Schienenstoßes sind sehr einfach über geklemmte Fußunterteile zu justieren. Jene Laufräder, welche an der Innenfläche des Obergurts der Schiene geführt sind, dienen lediglich zur Ableitung des Anfahrbeziehungsweise Abbremsmomentes des Fahrwerkes in die Schiene.
[0032] Die erfindungsgemäße Anordnung der Laufräder als Führungselemente hat vorteilhaft zur Folge, dass eine Schweißverbindung des Schienenstoßes nicht zwingend notwendig ist. Der Schienenstoß kann durch eine Platte geschaffen werden, welche auf die von den Laufrädern nicht befahrene Fläche des Flansches geschraubt und/oder geklemmt wird. Im Vergleich 3/11 österreichisches Patentamt AT507 334B1 2012-04-15 zu einer geschweißten Schienenstoßverbindung weist die geschraubte Verbindung eine höhere Dauerfestigkeit auf.
[0033] Eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fahrwerkes kann sein, dass zumindest eines der Führungselemente ein Gleitelement ist.
[0034] Weiters können im Rahmen dieser Erfindung als Führungselemente sowohl Laufrollen als auch Gleitelemente sowie eine beliebige Kombination dieser eingesetzt werden.
[0035] Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fahrwerkes eines Regalbediengerätes kann sein, dass das dem jeweiligen Schlitten zugeordnete Antriebselement zumindest in Teilbereichen unmittelbar oberhalb der Schienenlängsachse angeordnet ist.
[0036] Das Führen des Schlittens entlang von Innenbereichen des Schienenprofils schafft an der Oberseite der Schiene einen Freiraum. Eine Anordnung des Antriebselementes in diesem Freiraum, im genaueren unmittelbar oberhalb der Schiene hat den Effekt, dass eine außermittige Belastung des Schlittens wie bei bisher bekannten Anordnungen vermieden wird. In Hinblick auf die dynamischen Bewegungen eines Regalbediengerätes, insbesondere das schnelle Beschleunigen und Abbremsen, wirkt sich eine Minimierung einer außermittigen Belastung sehr positiv auf die Betriebsdauer von Verschleißteilen aus.
[0037] Eine bevorzugte Ausführungsform kann sein, dass das Antriebselement zumindest ein Antriebsgurt ist. Die Erfindung beinhaltet auch, dass das Antriebselement zumindest in Teilbereichen auf die Schiene, im genaueren auf einen Teilbereich der in Einbauorientierung oberen Flanschfläche der Schiene auflegbar ist.
[0038] Wegen der Dynamik des Regalbediengerätes, insbesondere wegen dem schnellen Beschleunigen und Abbremsen des gesamten Regalbediengerätes eignet sich ein Antriebsgurt sehr gut als Antriebselement. Weiters hat der Antriebsgurt bei der Ausführung des erfindungsgemäßen Fahrwerkes, vor allem in Bezugnahme auf das Führen der Führungselemente entlang der stegseitigen Flanschflächen den Vorteil, dass der Antriebsgurt zumindest in Teilbereichen auf die Schiene aufgelegt werden kann. Da der Schlitten dem exakt geraden Schienenverlauf folgt, sind weitere Mittel wie beispielsweise die Anordnung von Riemenauflagen am Boden oder seitlich angeordneter Riemenauflagen zum Führen oder Spannen des Gurtes nicht notwendig. Ebenso kann der Antriebsgurt an den Enden der Schiene einfach befestigt werden.
[0039] Im Gegensatz zu seitlich angeordneten Riemenauflagen stellt ein auf die Schiene aufgelegter Gurt für beispielsweise Arbeiter keine Stolperstelle dar.
[0040] Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, den Schlitten mit einem Omega-Antrieb anzutreiben.
[0041] Es sei im Rahmen dieser Erfindung nicht ausgeschlossen, dass das Fahrwerk des Re-galbediengerätes durch andere, dem Fachmann bekannte Mittel sowie eine Kombination dieser Mittel angetrieben wird.
[0042] Die Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fahrwerkes kann sich dadurch auszeichnen, dass der Antriebsmotor am Schlitten zentrisch über der Schiene angeordnet ist.
[0043] Eine Führung des Antriebselementes und ein Anordnen des Antriebsmotors außerhalb der Schienenachse schafft eine Exzentrizität der Antriebskraft zur Schiene. Bei der Ausführung des erfindungsgemäßen Fahrwerkes eines Regalbediengerätes wird eine solche außermittige Belastung durch die Anordnung des Antriebes über der Schiene unterbunden. Letzteres wirkt sich besonders vorteilhaft auf die Abnützung und somit auf die Lebensdauer der Führungselemente des Schlittens aus.
[0044] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele eingehend erläutert. Es zeigt dabei [0045] Figur 1 zeigt eine schematische Seitenansicht einer Ausführungsform des erfindungs gemäßen Regalbediengerätes, teilweise vertikal parallel zur Bewegungsrichtung des Fahrwerkes geschnitten. 4/11
österreichisches Patentamt AT507 334B1 2012-04-15 [0046] Figur 2 zeigt einen schematischen Schnitt entlang der Linie AA durch das Regalbe diengerät gemäß Figur 1, wobei die Schnittfläche vertikal quer zur Bewegungsrichtung des Fahrwerkes verläuft.
[0047] Fig.3 zeigt eine dreidimensionale Darstellung einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Regalbediengeräts.
[0048] Fig. 1 zeigt ein Regalbediengerät mit einem Fahrwerk 9 zur Halterung eines Mastes 10, das einen Schlitten 1 samt Führungselementen 2, 2' und ein dem Schlitten 1 zugeordnetes Antriebselement 3 samt Antriebsmotor 5 aufweist, und mit einer dem Schlitten 1 zugeordneten Schiene 4, wobei erfindungsgemäß ein Teilbereich in Einbauorientierung gesehen unmittelbar oberhalb der Schiene 4 von Führungselementen 2, 2' frei ist.
[0049] Die Führungselemente 2, 2' tragen hauptsächlich vertikale Lasten ab, wobei die unten geführten Führungselemente 2 im wesentlichen das Gewicht des Schlittens 1 mit dem darauf aufgebauten Mast 10 aufnehmen und die oben geführten Führungselemente 2' bei Beschleunigungen des Schlittens 1 auftretende Kräfte aufnehmen.
[0050] Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Bereich unmittelbar oberhalb der oberen Außenfläche der Schiene 4 entlang ihrer gesamten Erstreckung freigehalten und dient somit nicht als Führungsfläche für Führungselemente sondern als Auflegefläche für das längliche Antriebselement 3, das z.B. in Form eines Antriebsriemens oder -gurtes ausgeführt sein kann.
[0051] Die vertikale Lasten abtragenden Führungselemente 2, 2' sind im wesentlichen unterhalb der Oberkante der Schiene 4 in einem Innenbereich derselben an einander zugewandten Innenflächen 21,21' geführt.
[0052] Fig.2 zeigt ohne Einschränkung der Allgemeinheit anhand des dargestellten Ausführungsbeispiels das Profil der Schiene 4, die einen polygonalen Querschnitt aufweist und in Form eines Doppel- T-Trägers ausgebildet ist. Es können auch anders gestaltete Schienenprofile zur Anwendung gelangen.
[0053] Insgesamt vier erste Führungselemente 2 des Schlittens 1, die im gezeigten Ausführungsbeispiel als Laufrollen ausgebildet sind, sind an einer ersten unteren Innenfläche 21 eines ersten Flansches 20 der Schiene 4 geführt, wovon jeweils zwei von diesen mit fluchtender Achse angeordnet sind.
[0054] Entsprechend sind vier zweite Führungselemente 2' des Schlittens 1 an einer zweiten oberen Innenfläche 21' eines zweiten Flansches 20' der Schiene 4 angeordnet, welche zweite Fläche 21' des zweiten Flansches 20' der ersten Fläche 21 des ersten Flansches 20 zugewandt ist.
[0055] Die Anzahl und Anordnung der Führungselemente 2, 2' ist im Rahmen der Erfindung beliebig variierbar. Erfindungswesentlich ist eine Anordnung, bei der auf der oberen Fläche der Schiene 4 keines dieser Führungselemente 2, 2' geführt ist, um eine mittige Führung des Antriebselements 3 zu ermöglichen, welche erhebliche konstruktive Vorteile mit sich bringt.
[0056] Bevorzugt sind die Führungselemente 2 auf Doppelpaare aufgeteilt und mittels einer zugeordneten (nicht dargestellten) Wippe gelagert. Dadurch wird sicher gestellt, dass die eingeleiteten vertikalen Kräfte gleichmäßig auf die einzelnen Laufrollen der Doppelpaare der Führungselemente 2 aufgeteilt werden, auch wenn es durch die Beanspruchung zu einer geringfügigen Durchbiegung des Schlittens 1 kommt.
[0057] Mit dieser Ausführungsvariante ist es oftmals erst möglich, auf Grund der begrenzten Platzverhältnisse im Bereich der Schiene 4 und den auftretenden Beanspruchungen die geforderte Lebensdauer trotz klein dimensionierter Rollendurchmesser zu erreichen.
[0058] Die Führungselemente 2 sind bevorzugt im Bereich unmittelbar unterhalb des Mastes und die Führungselemente 2' jeweils angrenzend außerhalb dieses Bereiches angeordnet, um dadurch eine jeweils optimale Einleitung der Belastungen in die Schiene 4 zu erzielen.
[0059] Wie in Fig.2 gezeigt weist der Schlitten 1 im eingebauten Zustand sich an gegenüber- 5/11 österreichisches Patentamt AT507 334B1 2012-04-15 liegenden Seiten der Schiene 4 nach unten erstreckende Seitenwände auf, in denen die Lagerung der Führungselemente 2, 2' aufgenommen ist.
[0060] Die seitliche Führung des Fahrwerks 9 übernehmen Seiten-Führungselemente 2", die keine vertikalen, sondern ausschließlich horizontale Kräfte in die Schiene 4 einleiten. Sie können auch an einer anderen als der dargestellten Stelle angebracht sein. Beispielsweise könnten die Seitenführungselemente 2" auch am Untergurt oder am Steg der Schiene 4 vorgesehen sein.
[0061] Auf dem Schlitten 1 ist der Mast 10 durch Schraubverbindungen befestigt. Der Mast 10, der z.B. der Aufnahme eines nicht dargestellten Hubschlittens dient, ist auf dem Schlitten 1 entlang der Schiene 4 hin- und herbewegbar. Die vertikale Bewegungsachse des Regalbediengerätes verläuft somit entlang des Mastes 10, während die horizontale Bewegungsachse des Regalbediengerätes entlang der Schiene 4 verläuft.
[0062] Am Schlitten 1 ist ein Schaltschrank 6 bevorzugt außerhalb des Mastes 10 angeordnet. Weil die Führungselemente 2, 2' in gleicher Höhe wie die Schiene 4 geführt werden, ist der Schlitten 1 tief angeordnet, sodass der Schaltschrank 6 leicht erreichbar ist und dadurch keine zusätzlichen konstruktiven Maßnahmen wie beispielsweise Aufstiege, Podeste und ggf. Absturzsicherungen erforderlich sind.
[0063] Wie bereits erwähnt ist auf dem Schlitten 1 weiters der Antriebsmotor 5 angeordnet, welcher den Schlitten 1 über das Antriebselement 3, in der Regel ein Antriebsgurt, bewegt. Das Antriebselement 3 ist an den Enden der Schiene 4 durch Befestigungselemente 7, 7' befestigt.
[0064] Durch das Führen des Antriebselementes 3 unmittelbar nahe an der Oberseite der Schiene 4 wird die ungleiche Belastung F', F" der Führungselemente bei einer Zugkraft F minimiert. Ebenso ist ein Auflegen des Antriebselementes 3 insofern vorteilhaft, dass beispielsweise dieser nicht durch weitere Mittel unterstützt und geführt werden muss. Es sind somit auch keine weiteren zusätzlichen Mittel zur Befestigung des Antriebselementes 3 am Schienenende notwendig.
[0065] Wie in Figur 2 gezeigt wird das Antriebselement 3 mittig und unmittelbar oberhalb der Schiene 4 bzw. des Flansches 20' geführt, um eine Belastung der seitlichen Seiten-Führungselemente 2" aufgrund der aufgebrachten Zugkraft zu vermeiden. Da die Führungselemente 2, 2' des Schlittens unterhalb des Flansches 20' geführt sind, ist eine vorteilhafte Anordnung des Antriebselementes 3 unmittelbar oberhalb der Schiene 4 möglich.
[0066] Der Antriebsmotor 5 ist direkt über der Schiene 4 und dem Antriebselement 3 angeordnet, wodurch eine exzentrische Belastung der Schiene 4 durch die Antriebskraft F vermieden wird.
[0067] Fig.3 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung, bei der das Fahrwerk 9 in Verbindung mit einem in Leichtbauweise ausgeführten Mast 10 bevorzugt aus gekanteten Al-Profilen gebildet ist, welche zu zwei geschlossenen Längsträgern mit Formrohrquerschnitt zusammengeschraubt sind. Bei einer massiveren Ausführung des Mastes 10 kann das Fahrwerk 9 jedoch auch aus Materialien mit höherer Festigkeit wie beispielsweise Stahl gebildet sein.
[0068] Die Führungselemente 2, 2' fahren im Innenbereich des Profils der Schiene 4 und werden entweder vor Ort zusammen mit dem Schlitten 1 auf die Schiene 4 montiert oder können bei Bedarf stirnseitig in diese eingesetzt werden. 6/11
Claims (15)
- österreichisches Patentamt AT507 334B1 2012-04-15 Patentansprüche 1. Regalbediengerät mit einem Fahrwerk (9) zur Halterung eines Mastes (10) umfassend zumindest einen Schlitten (1) samt Führungselementen (2, 2'), zumindest ein dem Schlitten (1) zugeordnetes Antriebselement (3) samt Antriebsmotor (5) und mit zumindest einer dem Schlitten (1) zugeordneten Schiene (4), dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebselement (3) mittig und unmittelbar oberhalb der Schiene (4) geführt ist, sodass zumindest ein Teilbereich unmittelbar oberhalb der zumindest einen Schiene (4) von Führungselementen (2, 2') frei ist.
- 2. Regalbediengerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungselemente (2, 2') im wesentlichen unterhalb der Oberkante der zumindest einen Schiene (4) geführt sind.
- 3. Regalbediengerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungselemente (2, 2') zumindest teilweise in einem Innenbereich der zumindest einen Schiene (4) geführt sind.
- 4. Regalbediengerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungselemente (2, 2') an einander zugewandten Innenflächen (21, 2T) der zumindest einen Schiene (4) geführt sind.
- 5. Regalbediengerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein erstes Führungselement (2) des Schlittens (1) an einer ersten Innenfläche (21) eines ersten Flansches (20) der zumindest einen Schiene (4) geführt ist, zumindest ein zweites Führungselement (2') des Schlittens (1) an einer zweiten Innenfläche (2T) eines zweiten Flansches (20') der zumindest einen Schiene (4) geführt ist, welche zweite Innenfläche (2T) des zweiten Flansches (20') der ersten Innenfläche (21) des ersten Flansches (20) zugewandt ist.
- 6. Regalbediengerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungselemente (2, 2') auf Doppelpaare aufgeteilt und mittels einer zugeordneten Wippe gelagert sind.
- 7. Regalbediengerät nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten (1) im eingebauten Zustand sich an gegenüberliegenden Seiten der zumindest einen Schiene (4) nach unten erstreckende Seitenwände aufweist, in denen die Lagerung der Führungselemente (2, 2') aufgenommen ist.
- 8. Regalbediengerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Schiene (4) einen polygonalen Querschnitt aufweist.
- 9. Regalbediengerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Schiene (4) einen Querschnitt eines Doppel-T-Trägers aufweist.
- 10. Regalbediengerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eines der Führungselemente (2, 2') eine Laufrolle ist.
- 11. Regalbediengerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eines der Führungselemente (2, 2') ein Gleitelement ist.
- 12. Regalbediengerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das dem jeweiligen Schlitten (1) zugeordnete Antriebselement (3) zumindest in Teilbereichen unmittelbar oberhalb der Schienenlängsachse angeordnet ist.
- 13. Regalbediengerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebselement (3) zumindest ein Antriebsgurt ist. 7/11 österreichisches Patentamt AT507 334B1 2012-04-15
- 14. Regalbediengerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebselement (3) zumindest in Teilbereichen auf die zumindest eine Schiene (4), insbesondere auf einen Teilbereich der oberen Flanschfläche der zumindest einen Schiene (4) auflegbar ist.
- 15. Regalbediengerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Antriebsmotor (5) am Schlitten (1) annähernd zentrisch über der zumindest einen Schiene (4) angeordnet ist. Hierzu 3 Blatt Zeichnungen 8/11
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DE102016124450A1 (de) * | 2016-12-15 | 2018-06-21 | Jungheinrich Aktiengesellschaft | Regalbediengerät |
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DE102020102828A1 (de) | 2020-02-04 | 2021-08-05 | Witron Logistik + Informatik Gmbh | Raupenantrieb für Lagerfahrzeug |
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FR2549814A1 (fr) * | 1983-07-27 | 1985-02-01 | Lapouyade Sa | Dispositif de roulement pour un systeme automatise de rangement |
EP0267989A2 (de) * | 1986-11-18 | 1988-05-25 | Klaus-Dieter Stolzmann | Anlage zum Umsetzen von Transportgut, insbesondere von Containern |
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2008
- 2008-09-08 AT AT13922008A patent/AT507334B1/de active
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
AT507334A1 (de) | 2010-04-15 |
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