AT502847B1

AT502847B1 - Leichtbauplatte

Info

Publication number: AT502847B1
Application number: AT0208605A
Authority: AT
Original assignee: Abet Laminati Spa
Priority date: 2005-11-22
Filing date: 2005-12-28
Publication date: 2009-03-15
Also published as: ITTO20050827A1; AT502847A1; CH698711B1

Description

2 AT 502 847 B1

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Leichtbauplatten, die aus einem Hochdruck-Kunstharzschichtstoff (HPL) bestehen, der aus einer Vielzahl von übereinanderliegenden Zellulosefolien gebildet wird, die mit einem wärmehärtenden Harz getränkt und mittels Druck und Wärme miteinander verbunden werden.

Die Erfindung wurde unter besonderer Berücksichtigung des Problems entwickelt, Leichtbauplatten zu liefern, die als Deckschicht für den Außenbereich geeignet, d.h. wetterbeständig sind, um als Bodenbelag auf Baikonen, Terrassen, Treppen und ähnlichem verwendet zu werden.

Eine besondere Anwendung der vorliegenden Erfindung bezieht sich auf die Deckschicht von tragenden Strukturen aus Metall, Holz oder anderen Materialen, die auf den Außenwänden eines Gebäudes angebracht werden.

Leichtbauplatten der gattungsgemäßen Art bestehend aus einer Dekofolie und einer darüber liegenden Overlay-Folie werden etwa in der EP 1 203 657 A1 beschrieben, wobei die Dekofolie auch eine transparente Schicht beinhalten kann. Weitere Leichtbauplatten werden in den Dokumenten DE 25 50 568, EP 249 583, DE 33 15 901, AT 328 151, AT 348 398, AT 370 470, AT 406 697, sowie AT 271 827 beschrieben.

Zweck der vorliegenden Erfindung ist es, eine Trägerplatte zu realisieren, die als Deckplatte für den Außenbereich genutzt werden kann und herausragende mechanische Eigenschaften sowie Wetterbeständigkeit, insbesondere Wasserfestigkeit, besitzt sowie eine Oberfläche mit hoher Verschleißbeständigkeit, Abriebfestigkeit, Lichtechtheit und Rutschfestigkeit aufweist.

Gegenstand der Erfindung stellt im Hinblick auf diesen Zweck eine Platte aus Hochdruck-Kunstharzschichtstoff dar, die aus einer Vielzahl von übereinanderliegenden Zellulosefolien gebildet wird, die mit einem wärmehärtenden Harz getränkt und mittels Druck und Wärme miteinander verbunden werden, wobei die Platte folgendes umfasst: - ein Bündel Schutzpapier, - mindestens eine Dekofolie auf einer Seite des Schutzpapierbündels und - mindestens eine Overlay-Folie, die auf der Dekofolie angebracht wird und zur Gewährleistung von Abriebbeständigkeit mit Mineralfüllstoffen versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass sie darüber hinaus mindestens eine zweite Dekofolie auf mindestens einer Overlay-Folie umfasst sowie dadurch, dass die Platte eine genarbte Oberfläche mit Erhebungen und Vertiefungen besitzt, die dazu dienen, das Wasser leichter abfließen zu lassen und eine Pfützenbildung zu vermeiden.

In der bevorzugten Ausführungsform umfasst die erfindungsgemäße Kunststoffschichtplatte auch auf der anderen Seite des Schutzpapierbündels, d.h. auf der Rückseite der Lage, die dazu vorgesehen ist, die Trittfläche zu bilden, ein Paar Dekofolien, zwischen die mindestens eine, bei Bedarf mit abrasiven Mineralfüllstoffen versehene, Overlay-Folie eingefügt wird.

Angesichts der spezifischen Anwendung, für die die erfindungsgemäße Platte bestimmt ist, besitzt das Schutzpapierbündel, welches den Kern der Platte darstellt, eine beachtliche Schichtstärke, beispielsweise in der Größenordnung von 10-30 mm; das Schutzpapierbündel wird mit wärmehärtendem, hochvernetzendem Phenolharz jenes Typs getränkt, der als solcher bereits für Anwendungen im Außenbereich bekannt ist.

Als Dekofolie werden Folien eingesetzt, die aus Zellulose sowie Mineralfüllstoffen und Pigmenten bestehen, ein Flächengewicht von üblicherweise 60 - 160 g/m2 besitzen und mit Melamin-, Akryl- oder Akrylpolyurethanharz getränkt sind. Vorzugsweise werden Folien mit hohem Flächengewicht, beispielsweise von mehr als 100 g/m2 verwendet. Natürlich werden Dekofolien bevorzugt, die sich für die Anwendung im Außenbereich eignen, eine hohe Lichtechtheit und Wetterbeständigkeit besitzen und deren physikalische Eigenschaften und Oberflächenbeschaf- 3 AT 502 847 B1 fenheit unverändert erhalten bleibt. Diese Eigenschaften werden mit den in den EN-Normen 438 / 2005, Teil 6, vorgesehenen Instrumenten und Methoden bestimmt.

Bei den Overlay-Folien handelt es sich um Folien aus α-Zellulose mit einem Flächengewicht von üblicherweise 20 - 40 g/m2, die mit Melaminharz getränkt werden und aus einem Zellulosegemisch hergestellt sind, welches mit Mineralfüllstoffen, insbesondere Karborundum (Al203) und/oder Kieselsäure, versetzt wird, die dazu dienen, Abriebfestigkeit zu verleihen.

Weitere Merkmale der erfindungsgemäßen Kunststoffschichtplatte gehen aus den beiliegenden Zeichnungen hervor, welche ausschließlich als Beispiel dienen. Es zeigen: - Fig. 1 eine Draufsicht zur Veranschaulichung der strukturierten Oberfläche der erfindungsgemäßen Platte; und - Fig. 2 eine Schnittdarstellung entlang der Linie ll-ll aus Fig. 1.

Fig. 1 zeigt - ausschließlich zur Veranschaulichung ohne einschränkende Wirkung - eine Ausführungsform der genarbten Oberfläche der erfindungsgemäßen Kunststoffplatte, die eine Vielzahl von rautenförmigen Erhebungen 2 aufweist.

Diese Erhebungen sind entsprechend einem geordneten Muster angebracht und werden von linearen Rillen begrenzt, die sich schneiden und als Regenwasserabflusskanäle dienen. Die Erhebungen 2 besitzen eine obere Oberfläche, die leicht gebogen und konvex ist und mit gerundeten Seitenteilen 6 in die Dränagen 4 übergeht.

Vorzugsweise sind die Dränagen in Form eines Gitters angeordnet, welches aus einer ersten und einer zweiten Reihe von parallelen, sich schneidenden Geraden gebildet wird, wobei jene Dränagen bevorzugt werden, die aus Reihen von parallelen, sich rechtwinklig schneidenden Geraden gebildet werden.

Letztgenannte Anordnung wird bevorzugt, weil es der Platte ein sehr wichtiges Merkmal, d.h. ein ungerichtetes Aussehen verleiht, so dass sie in beide Richtungen verlegt werden kann.

Der Abstand (d) zwischen der oberen gebogenen Oberfläche der Erhebungen 2 und dem Boden der Dränagen 4 liegt in der Größenordnung von 250 - 300 pm, vorzugsweise größer als 250 pm.

Es versteht sich, dass die Dränagen 4 sich bis zum äußersten Ende der Platte erstrecken, um ein Ablaufen des Wassers zu ermöglichen, was auch durch Montieren der Platte auf der Trägerstruktur mit einer leichten Schrägstellung von etwa 2 % begünstigt werden kann.

Die genarbte Oberfläche der Platte, welche aus der Oberflächen-Dekofolie besteht, ist vorzugsweise matt, rutschfest und besitzt einen Glanzgrad von circa 6-7. Diese Oberflächenbeschaffenheit kann dadurch erzielt werden, dass während der Produktion in der Produktionspresse ein mit atomisierter Kieselsäure gefülltes Finishpapier auf die Oberflächen-Dekofolie aufgebracht wird, um der Dekofolie den gewünschten Glanzgrad und eine rutschfeste Oberflächenbeschaffenheit zu verleihen.

Es versteht sich, dass das beschriebene Dränage- und Reliefmuster ausschließlich zur Veranschaulichung dient, da offensichtlich zahlreiche andere Relief- und Dränageformen zur Vermeidung der Pfützenbildung möglich sind.

Die andere Oberfläche der Plätte ist im allgemeinen eine ebene, glatte Fläche, die dazu geeignet ist, auf der Trägerstruktur verankert zu werden.

Die erfindungsgemäße Dekoplatte kann unter Einsatz herkömmlicher Techniken zur Herstellung

Claims

4 AT 502 847 B1 von Hochdruck-Kunstharzschichtstoffen realisiert werden. Zur Erzielung der zuvor beschriebenen strukturierten Oberfläche wird auf die Pressenfläche ein Aluminiumblech mit dem gewünschten Oberflächenreliefmuster montiert, welches mittels Photogravüre auf chemischem Weg aufgebracht wird. Dieses Blech wird entsprechend mechanisch bearbeitet, um die Seitenteile und Kanten der Erhebungen abzurunden, damit Risse in der Dekofolie während des Pressens vermieden werden. Die Blechoberfläche wird außerdem sandgestrahlt, um einen einheitlichen Glanzgrad zu erzielen. Mit diesem Blech lassen sich Matrizen anfertigen, die für die Serienproduktion der Platten verwendet werden. Zur Produktion der Platten werden die Matrizen zwischen die Pressenflächen gelegt; anschließend wird ein mit wärmehärtendem Harz getränktes Folienbündel gemäß dem zuvor beschriebenen Schema eingelegt, welches üblicherweise folgendermaßen aufgebaut ist; - Oberflächen-Dekofolie - Overlay-Folie - Dekofolie - Schutzfolienbündel - Dekofolie - Overlay-Folie und - Dekofolie unter Einfügung einer Deckpapierbahn zwischen die Matrix und die Dekofolie zur Erzielung des gewünschten Glanzgrades. Die Pressung erfolgt mit Drücken von circa 90 kg/cm2, wobei die Pressplatten auf eine Temperatur von circa 150 °C erhitzt werden unter Einhaltung einer Haltezeit von mindestens 25 Minuten bei 120 °C. Die Aufheizzeit hängt von der Dicke des Kunstharzschichtstoffes ab, beträgt jedoch normalerweise circa 25 Minuten, gefolgt von einer 10-minütigen Abkühlphase auf circa 60 °C. Mit dem oben beschriebenen Verfahren können erfindungsgemäße Kunstharzschichtplatten mit einer Dicke von 16 mm und einem spezifischen Gewicht von circa 23 kg/m2 hergestellt werden. Wie zuvor beschrieben, sind diese Platten besonders als Deckplatten von Trägerstrukturen im Außenbereich, beispielsweise von Baikonen, Terrassen usw. und insbesondere als Deckplatten von Trägerstrukturen aus Metall, Holz oder sonstigen Materialien geeignet. Insbesondere eignen sich die Platten für Fertigbau-Trägerstrukturen und für die Sanierung des Bodenbelags von Baikonen und Terrassen. Die genannten Trägerstrukturen fallen, einschließlich der erfindungsgemäßen Platten, unter den Schutzbereich der Erfindung, wie er durch die nachfolgenden Ansprüche definiert wird. Patentansprüche: 1. Platte aus Hochdruck-Kunstharzschichtstoff, die besonders als Deckplatte im Außenbereich geeignet ist und eine Vielzahl von Zellulosefolien umfasst, die mit wärmehärtendem Harz getränkt sind und mittel Aufbringung von Druck und Wärme verfestigt werden, umfasst: - ein Bündel Schutzpapier, - mindestens eine Dekofolie auf einer Seite des Schutzpapierbündels und - mindestens eine Overlay-Folie, die auf der Dekofolie angebracht wird und zur Gewähr- 5 AT 502 847 B1 leistung von Abriebbeständigkeit mit Mineralfüllstoffen versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass sie darüber hinaus eine zweite Dekofolie auf der Overlay-Folie umfasst, wobei die Platte eine genarbte Oberfläche mit Erhebungen (2) und Dränagen (4) besitzt, die dazu dienen, das Wasser leichter abfließen zu lassen.
2. Platte gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie auf der anderen Seite des Schutzpapierbündels außerdem ein Paar Dekofolien umfasst, zwischen die eine Overlay-Folie eingefügt wird, welche bei Bedarf Mineral- und/oder Kieselsäurefüllstoffe enthält.
3. Platte gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Overlay-Folie Karbo-rundum und/oder Kieselsäure-Füllstoffe umfasst.
4. Platte gemäß einem beliebigen Anspruch von 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die reliefstrukturierte Oberfläche Erhebungen (2) besitzt, die mittels abgerundeten Verbindungsflächen in die Dränagen (4) übergehen.
5. Platte gemäß einem beliebigen der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (d) zwischen dem Boden der Dränagen (4) und der oberen Oberfläche der Erhebungen (2) 250 - 300 pm beträgt, vorzugsweise jedoch größer als 250 pm ist.
6. Verwendung einer Platte gemäß einem beliebigen der vorstehenden Ansprüche als Deckplatte im Außenbereich.
7. Verwendung gemäß Anspruch 6 als tragende Deckplatte, die von einer auf der Außenwand eines Gebäudes angebrachten Trägerstruktur aus Metall, Holz oder anderen Materialien getragen wird.
8. Vorgefertigte Trägerstruktur zur Ausformung eines Balkons oder einer Terrasse, die mindestens ein Trägergerüst umfasst, das eine oder mehrere Platten trägt, welche als Deckplatten dienen und einem der Ansprüche von 1 bis 5 entsprechen. Hiezu 1 Blatt Zeichnungen