AT501692B1 - Implantat zum schutz gegen knochenbrüche - Google Patents

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Description

2 AT 501 692 B1
Die Erfindung betrifft ein Implantat zum Schutz gegen Knochenbrüche, insbesondere des Oberschenkelhalses.
Die Gefahr eines Sturzes steigt aufgrund einer verschlechterten Beweglichkeit und des Gleichgewichtssinnes kombiniert mit schlechtem Sehen und ungenügenden Lichtbedingungen mit dem Alter stark an. Die Gefahr eines Knochenbruches wird durch Osteoporose wesentlich erhöht. Osteoporosebedingte Frakturen zählen zu denjenigen Erkrankungen, die im Alter eine der wichtigsten Ursachen von Morbidität und damit verbunden hoher Mortalität sind.
Osteoporose ist eine Erkrankung des Skelettsystems mit Verlust bzw. Verminderung von Knochensubstanz und Struktur, die im Alter zunimmt. Während des gesamten Lebens ist die Knochenmasse im Gleichgewicht, das durch den Prozess der Regeneration von Knochengewebe mit synchron ablaufender Knochenformation und Knochenresorption aufrecht erhalten wird. Obwohl diese durch das Altern verursachte Reduktion an Knochensubstanz bei beiden Geschlechtern auftritt, sind Frauen durch den Mangel an Sexualhormonen als Folge der Menopause häufiger davon betroffen. Daneben gibt es auch eine Reihe von anderen Erkrankungen, die sekundär eine Osteoporose verursachen können. Möglichkeiten der Prophylaxe stellen Bewegung und Sport aber auch die Aufnahme von Kalzium und Vitamin D dar. Wird eine Osteoporose diagnostiziert, bieten sich zusätzlich medikamentöse Therapien verschiedenster Art an.
Frakturen an Prädilektionsstellen treten zwar bei Patienten mit Osteoporose gehäuft auf, die verminderte Knochenmasse ist aber nicht die einzige Ursache dafür. Es ist bekannt, dass ältere Menschen besonders wegen der Verlangsamung der Agilität und des Gleichgewichtes eventuell kombiniert mit schlechtem Sehen bei nicht ausreichenden Lichtbedingungen verstärkt zu Stürzen neigen. Oft sind die Stürze so folgenreich, dass sie zu Langzeitkrankenhausaufenthalten mit multiplen Frakturen und langdauernder Frakturheilung führen. Die meisten dieser Frakturen erfordern die Implantation von Endoprothesen, um eine ausreichende Mobilität wieder zu erlangen. Negativ wirkt sich bei älteren Patienten auch die Reduktion von Fett und Muskelgewebe aus, weil dadurch die natürliche Einrichtung zur Dämpfung von Stößen verringert wird.
Die Hauptursache für Frakturen des proximalen Femur sind direkte Stürze auf die Hüfte bzw. den Trochanter major, das ist der außenliegende Knochenvorsprung am oberen Ende des Oberschenkelknochens. Diese Frakturen führen zu Hospitalisierung und Bettlägrigkeit von älteren Menschen. Patienten, die Frakturen des proximalen Femur erleiden, haben meist eine reduzierte Lebensqualität, da nur etwa 20% die volle Mobilität wieder erreichen. Darüber hinaus beträgt die Morbitität innerhalb des ersten Jahres nach Frakturen des proximalen Femur ungefähr 20%. Fünfjahres-Überlebensraten liegen bei etwa 60%. Für Österreich sind keine genauen Zahlen für die Häufigkeit des Auftretens osteoporosebedingter Frakturen verfügbar. In Dänemark mit einer Einwohnerzahl von etwa 5,4 Mio Personen gibt es zum Vergleich ungefähr 14.000 Fälle von Frakturen des proximalen Femur pro Jahr. Die Operationen und weiteren Behandlungen dieser Patienten ergeben etwa 300.000 Bettenbelegstage, was ca. 3 bis 4% der Gesamtbettenbelegstage in Krankenhäusern pro Jahr in Dänemark entspricht. Es wird in Zukunft mit einer starken Zunahme der Frakturen des proximalen Femur gerechnet nicht zuletzt wegen der steigenden Lebenserwartung.
Es wurden eine Vielzahl von internen und externen Risikofaktoren für Stürze identifiziert und entsprechende Präventionsprogramme entwickelt. Diese haben sich in der Reduktion von Stürzen und damit in der Reduktion von Frakturen als effektiv gezeigt und sind damit auch kosteneffizient.
Die Energieabsorption im Bereich der Hüfte spielt beim Auftreten von Frakturen des proximalen Femur wahrscheinlich eine größere Rolle als die maximale Festigkeit des Knochens selbst, die sich mit zunehmenden Lebensalter verschlechtert. Die Weichteile, die die Hüfte umgeben, beeinflussen die Energieabsorption im Fall des Sturzes. Diese Tatsache spiegelt sich im gerin- 3 AT 501 692 B1 geren Frakturrisiko für dickere Patienten wider. Ein Protektionssystem muss daher primär dazu dienen, die Energie vom proximalen Femur auf die umgebenden Weichteile zu übertragen, zugleich aber auch Energie zu absorbieren. 5 Ein Möglichkeit zur Reduktion des Risikos von Frakturen des proximalen Femur stellen Hüftpro-tektoren dar, welche in einer entsprechenden Vorrichtung meist in Form einer Hose, an der Hüfte getragen werden. Unter in vitro-Bedingungen gelingt es, abhängig von den bisher verwendeten Systemen ca. 20 bis 95% der bei einem Sturz auf den Knochen einwirkenden Kräfte zu neutralisieren und die dabei auftreffende Energie unter den zur Entstehung einer Fraktur io notwendigen Schwellenwert zu senken. Die Ergebnisse klinischer Studien zeigen, dass Hüftpro-tektoren bei der Frakturprävention, insbesondere von institutionalisierten Patienten effektvoll sind. Dabei kann eine Senkung der Frakturen des proximalen Femur bei Bewohnern von Pflegeheimen um 50% beobachtet werden. Die Compliance, Hüftprotektoren konsequent zu tragen, ist jedoch eher gering. 15
Derzeit erhältliche Systeme, die sich auf den Schutz gegen Frakturen im Bereich des proximalen Femur beziehen, sind, wie oben erwähnt, extern über die Hüfte anzulegen. Beispielsweise beschreibt die US 2004/0049827 A1 einen in einem hosenartigen Kleidungsstück integrierten Hüftprotektor. Viele Patienten legen die externen Hüftprotektoren in den Nachtstunden aus 20 Bequemlichkeit jedoch nicht an, wodurch das Risiko einer sturzbedingten Fraktur gerade während der Nacht, beispielsweise beim Weg auf die Toilette, steigt. Die in Studien am häufigsten genannten Gründe für das Nichttragen von Hüftprotektoren sind eine Einschränkung der Beweglichkeit durch zu engen Sitz, zusätzliche Anstrengungen und Zeitaufwand für das Anlegen, Harninkontinenz und andere physische Schwierigkeiten bzw. Erkrankungen. Darüber hinaus 25 führt eine inkorrekte Lage des Hüftprotektors dazu, dass es bei einem Sturz zu einer unzureichenden Dämpfung und Energieabsorption und somit zu einem unzureichenden Schutz gegen einen Knochenbruch kommt.
Der Hüftprotektor gemäß der US 6 334 443 B1 versucht dieses Problem dadurch zu beheben, 30 dass das Schutzelement an der Haut angeklebt wird. Allerdings führen Klebstoffe an der Haut meist zu Hautirritationen, welche wiederum zu einer mangelnden Bereitschaft des Tragens der Protektoren führen können. Darüber hinaus erfordert das Aufkleben des Hüftprotektors auch ein gewisses Geschick, welches bei älteren Personen häufig nicht gegeben ist. 35 Neben den genannten Hüftprotektoren existieren auch Implantate, welche osteoporotisch befallene Knochensegmente gegen Frakturen schützen. Beispielsweise beschreibt die EP 1 004 276 B1 ein derartiges Implantat, welches insbesondere in den Schenkelhals, die Wirbelsäule oder das Handgelenk eingesetzt wird und so eine Verstärkung der durch die Osteoporose geschwächten Knochenmasse darstellt. Der Einbau derartiger Implantate erfordert 40 meist eine relativ aufwendige Operation, welche ein hohes Risiko für den Patienten, insbesondere höheren Alters darstellt. Darüber hinaus ist meist eine zeit- und kostenintensive Rehabilitation erforderlich, welche die Akzeptanz für derartige Prophylaxeimplantationen reduziert.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher in der Schaffung eines Implantats zum 45 Schutz gegen Knochenbrüche, insbesondere des Oberschenkelhalses, welches besonders rasch und einfach einsetzbar ist, und welches möglichst einfach und kostengünstig aufgebaut ist und einen wirkungsvollen Schutz des Knochens gegen einen Bruch darstellt. Nachteile bekannter Schutzvorrichtungen sollen vermieden bzw. reduziert werden. so Gelöst wird die erfindungsgemäße Aufgabe durch ein genanntes Implantat, welches durch ein in der Gebrauchslage zwischen dem zu schützenden Knochen und der darüber liegenden Haut anordenbares biokompatibles Schutzelement mit zumindest einer Schicht aus stoßabsorbierendem Kunststoffmaterial besteht. Die Erfindung bezieht sich auf ein einfach implantierbares Hilfsmittel zur Protektion von knöchernen Läsionen, insbesondere Frakturen im Bereich des 55 proximalen Femur. Durch das Implantat können Patienten mit mehreren Risikofaktoren für 4 AT 501 692 B1
Frakturen, insbesondere des proximalen Femur, wirkungsvoll geschützt werden. Der operative Eingriff zur Implantation kann in Lokalanästhesie erfolgen und erfordert keine zeit- und kostenintensive Rehabilitation. Das biokompatible Schutzelement wird einfach zwischen dem zu schützenden Knochen und der darüberliegenden Haut eingeschoben, chirurgisch fixiert und 5 bietet durch die zumindest eine Schicht aus stoßabsorbierendem Kunststoffmaterial einen optimalen Schutz gegen einen Bruch des darunterliegenden Knochens. Durch das stoßabsorbierende Kunststoffmaterial werden die Kräfte, welche bei einem Sturz auftreten, absorbiert. Neben der Biokompatibilität des Schutzelements ist auch eine hypoallergene Eigenschaft zweckmäßig, so dass keine Fremdkörperreaktionen auftreten können. 10
Dabei kann das Schutzelement selbst aus biokompatiblem Material bestehen oder mit einer Umhüllung aus biokompatiblem Material umgeben sein. Es ist auch möglich, das Schutzelement aus einem resorbierbaren Material, wie z.B. Hyaluron, herzustellen, so dass das Schutzelement nach der Implantation im Gewebe eine Reaktion auslöst, die zur Narbenbildung führt. 15 Dadurch entsteht eine bindegewebige Narbenplatte, die nach erfolgtem Umbau eine zusätzliche Schutzfunktion gegen Frakturen des darunter liegenden Knochens dient.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass das Schutzelement des Implantats zumindest zwei in Richtung einer auf den zu schützenden Knochen wirkenden Kraft 20 übereinander angeordnete Schichten enthält. Vorzugsweise bestehen die Schichten aus unterschiedlichen Materialien, wodurch eine optimale Verteilung und Absorption der bei einem Sturz auftretenden Kräfte erfolgen kann.
Dabei können zumindest zwei Schichten an ihren Berührungsflächen eine dreidimensionale 25 Struktur aufweisen. Durch eine derartige Gestaltung des Übergangs von einer zur anderen Schicht des Schutzelements kann auch optimal auf die Umlenkung der Kräfte eingegangen werden und somit ein wirkungsvoller Schutz des darunterliegenden Knochens erzielt werden.
Dabei können die genannten dreidimensionalen Strukturen im Querschnitt beispielsweise wel-30 len- oder zackenförmig ausgebildet sein.
Um eine Verteilung der meist punktförmig auftretenden Kräfte auf das gesamte Schutzelement des Implantats zu erzielen, kann zumindest eine Schicht aus energieverteilendem Kunststoffmaterial bestehen. Eine derartige Schicht, welche beispielsweise aus Kunststoffgewebe gebil-35 det sein kann, dient zur Verteilung der Energie und nicht zur Absorption. Eine solche energieverteilende Kunststoffschicht kann an der Außenseite des Implantats aber auch an der, dem zu schützenden Knochen zugewandten Seite angeordnet sein.
Das Schutzelement kann auch zumindest einen Hohlraum aufweisen, der mit einem entspre-40 chenden stoßabsorbierendem Material auffüllbar ist.
Um eine höhere Akzeptanz des Implantats zu erzielen, ist es von Vorteil, wenn das Schutzelement an der in der Gebrauchslage über dem zu schützenden Knochen angeordneten Stelle eine maximale Dicke kleiner 25 mm aufweist. Durch die Wahl eines entsprechenden Materials, 45 beispielsweise eines Elastomers, kann auch bei geringen Materialstärken eine optimale Energieabsorption und somit ein wirkungsvoller Schutz des Knochens erreicht werden.
Vorteilhafterweise ist das Schutzelement in Richtung der einwirkenden Kraft konvex geformt. Diese Form nimmt auf die anatomischen Verhältnisse, insbesondere beim Schutz des Ober-50 Schenkelhalses, Rücksicht.
In Richtung des zu schützenden Knochens kann das Schutzelement konkav geformt sein.
Um eine einfache Fixierung des Implantats an der gewünschten Stelle zu ermöglichen, kann 55 das Schutzelement Durchstechbereiche mit verringerter Dicke zur Nahtfixation aufweisen. An 5 AT 501 692 B1 diesen Durchstechbereichen, welche vorzugsweise an den Rändern des Schutzelements angeordnet sind, kann der Chirurg leicht die mit dem chirurgischen Faden verbundene Nadel durchstechen und das Implantat am entsprechenden Gewebe oder dergleichen fixieren.
Alternativ oder zusätzlich dazu kann das Schutzelement auch Löcher zur Nahtfixation aufweisen.
Um keine all zu große Einschränkung der Beweglichkeit durch das implantierte Schutzelement zu bewirken, kann dieses aus zumindest zwei gegeneinander bewegbaren Teilen bestehen. Das bedeutet, dass das Implantat im Wesentlichen ein Gelenk oder mehrere Gelenke aufweist, welches die Bewegung der zu schützenden Extremität oder dergleichen bis zu einem gewissen Grad mitmacht.
Dieses Gelenk kann dadurch gebildet sein, dass die Teile des Schutzelements über eine gemeinsame Gleitfläche beweglich miteinander verbunden sind. Beispielsweise kann durch eine schräg angeordnete Gleitfläche eine gewisse Beweglichkeit der Teile des Schutzelements erzielt werden. Um die Teile in der gewünschten Lage zueinander zu halten, können diese beispielsweise von einer Umhüllung umgeben sein.
Das Schutzelement kann je nach Anwendung beispielsweise im Wesentlichen runde oder elliptische aber auch längliche Grundform aufweisen.
Um die Lage des Implantats kontrollieren zu können, sind gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung Markierungselemente vorgesehen, welche beispielsweise durch Metalldrähte gebildet sein können. Somit kann beispielsweise nach einem Sturz des Patienten über eine Röntgenaufnahme die Intaktheit und die Lage des Implantats überprüft werden und gegebenenfalls die Indikation für einen Wechsel des Implantats gestellt werden.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf eine Methode zur Implantation des beschriebenen Implantats. Dabei wird das Implantat im Falle des Schutzes des proximalen Femur an der Lateralseite des Oberschenkels eingesetzt. Durch einen kleinen chirurgischen Eingriff, der in der Regel in Lokalanästhesie erfolgen kann, wird das Schutzelement über einen kleinen Hautschnitt zwischen Femur und Haut eingebracht und entweder direkt am Oberschenkelknochen unter der Muskulatur oder über der Muskulatur oder im subkutanen Fettgewebe fixiert. Die Fixation kann entweder direkt am Periost, im Bereich der Bursa trochanterica, der Fascia lata oder anderen zur Fixation geeigneten Strukturen erfolgen.
Die vorliegende Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungen, welche Ausführungsformen des Implantats zeigen, näher erläutert.
Darin zeigen: Fig. 1 schematisch den Schnitt durch einen Patienten im Bereich der Hüfte mit entsprechend angeordnetem Implantat; Fig. 2 die Draufsicht auf eine Ausführungsform eines Implantats; Fig. 3 die Schnittansicht entlang der Schnittlinie lll-lll aus Fig. 2; Fig. 4 ein Schnitt-bild durch eine andere Ausführungsform eines Implantats; Fig. 5 ein Schnittbild durch eine weitere Ausführungsform eines Implantats; Fig. 6 die Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform eines Implantats; Fig. 7 eine Schnittansicht durch das Implantat gemäß Fig. 6 entlang der Schnittlinie Vll-Vll; Fig. 8 ein Schnittbild durch einen Teil einer weiteren Ausführungsform eines Implantats; und Fig. 9 die Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform eines Implantats.
Fig. 1 zeigt die Anordnung eines erfindungsgemäßen Implantats 1 zum Schutz des Femur 2 bzw. des Trochanter major 3, insbesondere bei Patienten, welche an Osteoporose erkrankt sind. Zu diesem Zweck wird das Implantat 1 zwischen dem zu schützenden Knochen 2 und der Haut 4 des Patienten eingesetzt. Im Falle eines Sturzes wird die Kraft F, welche auf den Knochen 2 bzw. 3 wirkt, durch das Implantat 1 verteilt und absorbiert, wodurch die effektiv auf den Knochen 2 wirkende Kraft auf einen Wert gesenkt wird, der unterhalb des Schwellenwerts für 6 AT 501 692 B1 die Erzeugung einer Fraktur liegt. Somit erfolgt ein wirkungsvoller Schutz des entsprechenden Knochens 2. Obwohl in der vorliegenden Beschreibung hauptsächlich auf den Schutz des Femur eingegangen wird, kann das vorliegende Implantat 1 auch zum Schutz anderer Knochen eingesetzt werden. Das Implantat 1 ist für die primäre Prävention von Frakturen, insbesondere 5 im Bereich des proximalen Femur gedacht, wenn beispielsweise aufgrund des Bestehens von mehreren Risikofaktoren und einer niedrigen Knochendichte die Gefahr des Auftretens von Frakturen besonders erhöht ist. Andererseits kann das Implantat 1 auch zur sekundären Prävention von Frakturen dienen, indem nach bereits aufgetretenen Frakturen an Prädilektionsstellen anderer Knochen oder des kontralateralen Femur prophylaktisch das Implantat 1 eingesetzt io wird. Ein wesentlicher Vorteil des beschriebenen Schutzsystems besteht im sofortigen Wirkungseintritt und darin, dass eine Mitarbeit des Patienten nach der Implantation nicht mehr erforderlich ist. Auch kann ein Verrutschen des Protektors, wie es bei externen Hüftprotektoren auftreten kann, nicht erfolgen. 15 Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf eine Ausführungsform des Implantats 1, dessen Schutzelement 5 im Wesentlichen ovale Grundform besitzt. An vier Stellen entlang des äußeren Umfangs des Schutzelements 5 befinden sich Bereiche 6 mit Löchern 7, die zur Nahtfixation dienen. Anstelle von Löchern 7 können die Bereiche 6 auch verringerte Materialstärken aufweisen, durch welche die chirurgische Naht gesetzt werden kann. 20
Das Schnittbild gemäß Fig. 3 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform des Implantats 1, welches in Richtung der einwirkenden Kraft F konvex und in Richtung des zu schützenden Knochens 2 konkav geformt ist. Die Dicke D des Schutzelements 5 des Implantats 1 soll vorzugsweise maximal 25 mm betragen. Weiters ist an der dem zu schützenden Knochen 2 zugewandten 25 Seite des Implantats 1 eine Schicht 19 aus energieverteilendem Material angeordnet. Das energieverteilende Material kann beispielsweise durch ein Kunststoffgewebe, z.B. aus Kevlar®, bestehen.
Fig. 4 zeigt eine weitere Ausführungsform des gegenständlichen Implantats 1, bei dem das 30 Schutzelement 5 mit einer Umhüllung 8 aus biokompatiblen Material umgeben ist. Häufig ist das stoßabsorbierende Kunststoffmaterial des Schutzelements 5 aufgrund darin enthaltener Zusatzstoffe, wie Weichmacher oder dergleichen nicht biokompatibel, so dass die Biokompatibilität durch eine entsprechende Umhüllung 8 hergestellt werden muss. Zusätzlich kann im Schutzelement 5 ein Hohlraum 20 vorgesehen sein, welcher mit einem entsprechenden energieabsor-35 bierenden Material, wie z.B. Silikon, auffüllbar ist.
Das Implantat 1 gemäß Fig. 5 besteht aus einem Schutzelement 5, welches zwei übereinanderliegende Schichten 9, 10 aus stoßabsorbierendem Kunststoffmaterial aufweist. Durch geeignete Materialwahl können optimale Verteilungen der Kräfte erreicht werden. Zusätzlich können die 40 zwei Schichten 9, 10 an ihren Berührungsflächen 11 eine dreidimensionale Struktur aufweisen, welche beispielsweise im Querschnitt wellen- oder zackenförmig ausgebildet sein kann. Auch dadurch kann eine entsprechende Einleitung der Kräfte in die darunter liegende stoßabsorbierende Schicht erzielt werden. Zusätzlich kann über den stoßabsorbierenden Schichten 9, 10 eine Schicht 12 aus energieverteilendem Kunststoffmaterial angeordnet sein. 45
Fig. 6 zeigt eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform eines Implantats 1 bestehend aus zwei Teilen 13, 14, welche gegeneinander bewegbar sind. Wie im Schnittbild gemäß Fig. 7 besser ersichtlich, kann diese bewegliche Verbindung der Teile 13, 14 des Implantats 1 dadurch gebildet werden, dass die Teile 13, 14 über eine gemeinsame schräge Gleitfläche 15 so miteinander verbunden sind. Um ein Auseinanderrutschen der Teile 13, 14 zu verhindern, kann eine Umhüllung 8 um die Teile 13, 14 angeordnet sein. Durch diese bewegliche Ausführungsform des Implantats 1 wird eine allfällige Bewegungseinschränkung des Patienten reduziert.
Fig. 8 zeigt ein Schnittbild durch einen Teil einerweiteren Ausführungsform eines Implantats 1, 55 bei der zwei Schichten 16 aus stoßabsorbierendem Material mit zwei Schichten 17 mit energie-

Claims (18)

  1. 7 AT 501 692 B1 verteilendem Material abwechselnd übereinander angeordnet sind. Fig. 9 zeigt eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform eines Implantats 1, bei dem das Schutzelement 5 Markierungselemente 18, vorzugsweise im Form von Metalldrähten aufweist, durch die die Lage des Implantats 1 im Körper mit Hilfe einer Röntgenaufnahme festgestellt werden kann. Auch kann durch entsprechende Anordnung solcher Markierungselemente 18 die Deformation eines Implantats 1 nach einem Sturz des Patienten beurteilt und danach eine Reimplantation eines neuen Implantats 1 entschieden werden. Beispielsweise kann eine Deformation des Implantats 1 durch ein Markierungselement 18, welches durch einen kreisförmigen feinen Metalldraht gebildet ist, festgestellt werden. Nach einem Sturz des Patienten kann das Implantat 1 so weit verformt werden, dass der durch das Markierungselement 18 gebildete Kreis deformiert wird oder der Metalldraht sogar bricht, was im Röntgenbild leicht erkennbar ist. Die vorliegende Erfindung stellt eine wirkungsvolle Möglichkeit zum Schutz gegen insbesondere osteoporosebedingte Frakturen, insbesondere des Oberschenkelhalses dar. Patentansprüche: 1. Implantat (1) zum Schutz gegen Knochenbrüche, insbesondere des Oberschenkelhalses, gekennzeichnet durch ein in der Gebrauchslage zwischen dem zu schützenden Knochen (2) und der darüberliegenden Haut (4) anordenbares biokompatibles Schutzelement (5) mit zumindest einer Schicht aus stoßabsorbierendem Kunststoffmaterial.
  2. 2. Implantat (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzelement (5) selbst aus biokompatiblem Material besteht.
  3. 3. Implantat (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzelement (5) mit einer Umhüllung (8) aus biokompatiblem Material umgeben ist,
  4. 4. Implantat (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzelement (5) zumindest zwei in Richtung einer auf den zu schützenden Knochen (2) wirkenden Kraft (F) übereinander angeordnete Schichten (9, 10) enthält.
  5. 5. Implantat (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest zwei Schichten (9, 10) an ihren Berührungsflächen (11) eine dreidimensionale Struktur aufweisen.
  6. 6. Implantat (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Struktur im Querschnitt wellen- oder zackenförmig ausgebildet ist.
  7. 7. Implantat (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Schicht (12) aus energieverteilendem Kunststoffmaterial besteht.
  8. 8. Implantat (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzelement (5) zumindest einen Hohlraum (20) aufweist.
  9. 9. Implantat (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzelement (5) an der in der Gebrauchslage über dem zu schützenden Knochen (2) angeordneten Stelle eine maximale Dicke (D) kleiner 25 mm aufweist.
  10. 10. Implantat (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzelement (5) in Richtung der einwirkenden Kraft (F) konvex geformt ist.
  11. 11. Implantat (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzelement (5) in Richtung des zu schützenden Knochens (2) konkav geformt ist. 8 AT 501 692 B1
  12. 12. Implantat (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzelement (5) Durchstechbereiche mit verringerter Dicke (d) zur Nahtfixation aufweist.
  13. 13. Implantat (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzelement (5) Löcher (7) zur Nahtfixation aufweist.
  14. 14. Implantat (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzelement (5) aus zumindest zwei gegeneinander bewegbaren Teilen (13, 14) besteht.
  15. 15. Implantat (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Teile (13, 14) des Schutzelements (5) über eine gemeinsame Gleitfläche (15) beweglich miteinander verbunden sind.
  16. 16. Implantat (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzelement (5) im Wesentlichen runde oder elliptische Grundform aufweist.
  17. 17. Implantat (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass Markierungselemente (18) vorgesehen sind.
  18. 18. Implantat (1) nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Markierungselemente (18) durch Metalldrähte gebildet sind. Hiezu 3 Blatt Zeichnungen
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