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gegebenenfalls selbstsperrenden Riegel, der durch einen Schliesszylinder betätigbar ist, sowie mit einem Wechsel zum Rückzug der Falle durch den Schliesszylinder am Ende der Rückzugbewegung des Riegels, wobei auf der Drehachse der Nuss ein zweiarmiger Wechselhebel, vorzugsweise Winkelhebel, frei drehbar gelagert ist, der einerseits mit der Falle und anderseits über einen Schieber mit einer Schliessnase des Schliesszylinders in kinematischer Verbindung steht.
Es sind Schlosskonstruktionen bekannt, die infolge von Sonderfunktionen im Inneren eines Schlossgehäuses viel Platz für Konstruktionselemente benötigen. Hier sei etwa ein Schloss genannt, das über eine Hilfsfalle gesteuert wird und das bei geschlossener Tür die Hauptfalle blockiert, damit die Hauptfalle bei geschlossener Tür durch Manipulation mittels eines Plättchens im Türspalt nicht zurückgedrängt werden kann. Dar- über hinaus sind derartige hilfsfallengesteuerte Schlösser bekannt, die beim Schliessen der Tür einen unter Federvorspannung stehenden Riegel freigeben, sodass er in das stockseitige Schliessstück vorspringt.
Es ist natürlich wünschenswert, wenn die Falle (Hauptfalle) nicht nur mit Hilfe des Drückers zurückziehbar ist, sondern im Anschluss an das Zurücksperren eines Riegels unmittelbar mit Hilfe des Schlüssels im Schliesszylinder über einen Wechsel betätigbar ist. Dazu ist aus der CH 240 184 A ein Schloss bekannt, bei dem ein von einem Schlüssel betätigbarer Schieber mit einem Winkelhebel auf der Achse der Nuss in kinematischer Verbindung steht, der eine Falle zurückzieht. Dieser Winkelhebel ist auf der Nuss frei drehbar gelagert. Ein zweiter Winkelhebel liegt etwa deckungsgleich und ist mit der Nuss verbunden. Somit kann die Falle mit Hilfe eines Drückers über die Nuss und mit Hilfe des Schlüssels über den Schieber und den der Nussachse frei drehbar gelagerten Winkelhebel zurückgezogen werden. Eine ähnliche Konstruktion ist auch der EP 0653 535 A1 zu entnehmen.
Aus der DE 25 46 549 B ist ein Wechselhebel in einem Paniktürschloss bekannt, der als Platte ausgebildet ist, welche die gesamte Tiefe des Schlosskastens beansprucht. In diesem Sinn sind auch die DE 27 38 746 A1 und
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die DE 10 52 854 B relevant, wobei letztere Druckschriften einen Wechselschieber im Stulpbereich zeigen, der allerdings um den Riegel herum mehrfach gebogen ausgeführt ist und viel Platz im Schlossgehäuse benötigt.
Die Erfindung zielt darauf ab, eine solche Funktion auch bei einem Schloss mit einem erhöhten Konstruktionsaufwand im Inneren des Schlossgehäuses für spezielle Anwendungen, wie etwa die vorgenannte Fallenverriegelung und bzw. oder den Selbstverriegelungsmechanismus, zu ermöglichen. Dies wird dadurch erreicht, dass der Schieber längs der einem Stulp des Schlossgehäuses gegenüberliegenden Schlossgehäusewand ausserhalb des für die Schlossmechanik freigehaltenen Mittelbereichs des Schlossgehäuses geführt ist. Der Schieber, der die Verbindung von Schliesszylindernase und Winkelhebel herstellt, kann ganz an das hintere Ende des Schlosskastens eines Einstemmschlosses gerückt werden, sodass ein Freiraum für stulpseitig erforderliche Konstruktionselemente zur Verfügung steht.
Es ist zweckmässig, wenn ein Hebelsarm in Richtung auf die dem Stulp gegenüberliegenden Gehäusewand weist und der Schieber einen Mitnehmer aufweist, der im Drehbereich des Hebelsarmes zur Übertragung eines Drehmomentes am Ende eines Aufsperrvorganges durch den Schliesszylinder liegt. Die Ausführung sieht vor, dass der Winkelhebel mit einem Hebelsarm und der Nusshebel etwa deckungsgleich liegen und jeweils an einem Mitnehmer des Fallenschaftes angreifen. Dabei sind sowohl Nusshebel als auch der Hebelsarm des Winkelhebels von je einer Feder beaufschlagt.
Ein Ausführungsbeispiel ist in den Zeichnungen dargestellt.
Fig. 1 zeigt jenen Teil eines Einstemmschlosses, der die Wirkverbindung bei der Wechselfunktion betrifft, bei ausgeschobener Falle und Fig. 2 das Schloss nach Fig. 1 bei Schliesszylinderbetätigung und über den Wechsel zurückgezogener Falle.
Ein Schlossgehäuse 1 mit Stulp 2 umfasst eine Falle 3 und gegebenenfalls eine Hilfsfalle sowie einen Riegel. Letztere sind hier nicht dargestellt. Eine Nuss 4 mit Vierkantausnehmung 5 für den Dorn eines Drückers ist im Schlossgehäuse gelagert. Wenn der Drücker betätigt wird, dann schwenkt ein Nusshebel 6 gegen die Kraft einer Feder 7 in Fig. 1 nach
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rechts und nimmt den Fallenschaft 8 und damit die Falle 3 mit. Sie wird gegen die Kraft einer Fallenfeder 9 eingezogen.
Um den Fallenrückzug von Fig. 1 ausgehend auch mit Hilfe eines Schlüssels in einen1 Schliesszylinder 10 zu bewirken, ist ein Schieber 11 längs der dem Stulp entgegengesetzt liegenden Schlossgehäusewand verschiebbar gelagert. In den Fig. 1 und 2 liegt der Schieber 11 flach auf der Schlossplatte. Er kann auch unmittelbar an der hinteren Schlossgehäusewand anliegen (hochkant) und längs dieser verschiebbar gelagert sein. Der Schieber 11 arbeitet mit seinem Anschlag 12 mit einer Sperrnase 13 des Schliesszylinders 10 zusammen. So wird die Drehbewegung, z. B. um 300, in eine lineare Bewegung des Schiebers 11 umgesetzt (Fig. 1 - Fig. 2). Mit seinem anderen (oberen) Ende greift der Schieber 11 an einem Arm 14 eines Winkelhebels 15 an, dessen zweiter Arm 16 parallel bzw. annähernd deckungsgleich zum Nusshebel 6 liegt.
Der Winkelhebel 15 ist auf der Drehachse der Nuss 4, also z. B. auf einer Ringfläche der Nuss 4, frei drehbar gelagert. Eine Nussbetätigung wirkt sich also auf den Winkelhebel 15 nicht aus-wohl aber eine Schlüsselbetätigung über einen Riegelrückzug hinaus. Dieser oben mit beispielsweise 300 genannte zusätzliche Drehwinkel
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der Sperrnase 13 führt über den Schieber 11 zu einer Verdrehung des Winkelhebels 15. Der zweite Hebelsarm 16 liegt so wie der darüber liegende Nusshebel 6 an einem Mitnehmer des Fallenschaftes 8 an. Die Drehung des Winkelhebels 15 hat keine Auswirkung auf die Nuss 4.
Sie führt jedoch ebenso wie eine Drückerbetätigung zu einem Fallenrückzug, wobei der Hebelsarm 16 an einer mit der Feder 7 deckungsgleich liegenden Feder 17 zusammenarbeitet und von dieser wieder zu einem Anschlag 18 zurückgedreht wird, sobald der Schlüssel im Zylinder 10 kein Drehmoment mehr ausübt. Der Anschlag 18 stellt auch die Drehwinkelbegrenzung für den Nusshebel 6 dar, der von der Feder 7 gegen diesen Anschlag 18 gedrückt wird.
Die Konstruktion gibt einen Raum im Schlossgehäuse 1 frei, der für spezielle Einbauten für Zusatzfunktionen insbesondere mit Hilfe einer zusätzlichen Falle (Hilfsfalle, Steuerfalle) nutzbar ist.