<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung betrifft eine Tür, insbesondere Brandschutztür mit zumindest einer Profilnut zur Aufnahme eines Dichtelements, die miteinander verbundene, einen Hohlraum umschliessende Profilschalen aus einem biegbaren Material umfasst.
Bekannte Türen dieser Art erfordern bei der Herstellung mehrere Arbeitsschritte und sind übli- cherweise aus mehreren Teilen zusammengesetzt, weil die sich aus der komplizierten Form des Türprofils ergebenden mehrfachen Biegevorgänge an einer Profilschale in der dafür vorgesehenen Biegevorrichtung nur bis zu einer beschränkten Anzahl durchführen lassen. Aus diesem Grund mussten bisher immer mehrere Profilschalen zugeschnitten und gebogen und dann zu einer Tür zusammengefügt werden.
Die DE 199 34 680 A1 offenbart eine Metalltür aus zwei vorgeformten Schalen, wobei die Profi- le der Seitenränder der Tür durch Falzen hergestellt sind. Mittels Falzen und Nuten sind die beiden Schalen an den Seitenrändern der Tür miteinander verbunden. Nachteilig an einer Tür gemäss der DE 199 34 680 A1 ist, dass das Profil der Seitenränder einfach ausgestaltet sein muss, da ansons- ten die Falze nur mit erheblichem apparativen Aufwand herstellbar sind. Dadurch wird die Anzahl der möglichen Dichtstellen begrenzt und die Sicherheit und Funktionalität der Tür negativ beeinflusst.
Die EP 945 192 A1 betrifft ein Verfahren zum Versteifen einer dünnen Blechplatte. An den Rändern wird ein Kanal gebogen, wobei die letzte Biegung um eine perforierten Linie erfolgt.
Nachteilig an einer dünnen Blechplatte gemäss der EP 945 192 A1 ist, dass sie für die Ausbildung einer Tür ungeeignet ist.
Aus der FR 2 428 372 A ist ein Computergehäuse aus einer Blechplatte bekannt, welche zwei perforierte Linien aufweist und ein einfaches und genaues Biegen um die perforierten Linien er- möglicht, um das Gehäuse fertigzustellen. Dabei kann das Gehäuse in einer im wesentlichen ebenen Lage gelagert und transportiert werden, wodurch die Lager- und Transportkosten gering gehalten werden können und das Computergehäuse erst kurz vor der Endmontage fertiggestellt werden kann. Nachteilig an dem Computergehäuse gemäss der FR 2 428 372 A ist, dass es für das Ausbilden einer Tür ungeeignet ist.
Die JP 55 022 468 A offenbart eine perforierte Linie in einer dünnen Metallplatte, wodurch das manuelle Biegen der dünnen Metallplatte ermöglicht wird. Nachteilig an einer dünnen Metallplatte gemäss der JP 55 022 468 A ist, dass sie nicht als Tür verwendbar ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Tür der eingangs genannten Art anzugeben, die bei einem vorgebbaren Profil der Seitenränder eine geringe Anzahl an Bestandteilen aufweist und die einen möglichst einfachen Aufbau und geringe Produktionskosten und einen geringen Herstellungsauf- wand aufweist, insbesondere bei einem vorgebbaren Profil der Seitenränder, bei dem eine Mehr- zahl an Dichtstellen vorgesehen sein kann.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist, eine Tür der eingangs genannten Art anzugeben, de- ren Herstellung auf technisch einfache Weise möglich ist, die aber nur aus einer geringen Anzahl von Bestandteilen zusammengesetzt ist.
Weitere Aufgabe der Erfindung ist es, eine Tür anzugeben, deren einfacher Aufbau geringe Produktionskosten und geringen Herstellungsaufwand verursacht.
Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass zumindest eine der Profilschalen eine, ins- besondere in Tür-Längsrichtung verlaufende, Biegeprägung zur Vorgabe einer Biegelinie aufweist.
Unter Biegeprägung wird dabei ein den Biegevorgang erleichternder und unterstützender Pro- filabschnitt verstanden, über den die Biegelinie, entlang der gebogen werden soll, vorgegeben werden kann. Die Biegeprägung ermöglicht die Ausbildung von Profilschalen für eine erfindungs- gemässe Tür, die mehrfache Biegestellen aufweisen und in einem weiteren Schritt um die Biege- prägung, z. B. händisch oder mit einer geeigneten Vorrichtung in den Endzustand gebogen werden können. Auf diese Weise kann an der betreffenden Profilschale ein zusätzlicher Biegevorgang vorgenommen werden, der in der für die übrigen Biegevorgänge vorgesehenen Biegevorrichtung aufgrund der durch die anderen Biegestellen sich ausbildenden Biegegeometrie nicht oder nur mit grossem apparativen Aufwand durchführbar wäre.
In weiterer Ausbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Biegeprägung aus einer Vielzahl von in Längsrichtung aneinandergereihten Längsschlitzen gebildet ist. Durch geeignete Dimensionierung der Längsschlitze können auch relativ dicke Bleche unter Aufbringung geringer Kräfte, somit auch händisch, exakt um die durch die Biegeprägung vorgegebene Biegelinie gebo-
<Desc/Clms Page number 2>
gen werden, ohne dass es dabei zu Verwerfungen an der Biegestelle kommt.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung kann darin bestehen, dass die Biegeprägung im Bereich einer, in der zumindest einen Profilschale ausgebildeten und in der Türebene über die türschlossseitige Längsstirnseite vorragenden Türüberschlagkante angeordnet ist.
Auf diese Weise kann der gesamte, im Bereich der Längsstirnseite vorgesehene Profilverlauf vorgebogen und um die im Bereich der Türüberschlagkante verlaufende Biegeprägung in den Endzustand gebogen werden.
Um die Dichtheit der erfindungsgemässen Tür gegen Zugluft und im Falle einer Brandschutztür auch gegen Rauchgase zu verbessern, kann in weiterer Ausbildung der Erfindung vorgesehen sein, dass die Profilnut zur Aufnahme eines Dichtelements an der Anschlagseite der Türüber- schlagkante als eine in Tür-Längsrichtung verlaufende U-förmige Nut ausgebildet ist.
Eine Anbringung der U-förmigen Nut an der Innenseite der Türüberschlagkante hat den Vorteil, dass eine Dichtung unmittelbar an einer Anschlagstelle der Tür erfolgen kann. Aus diesem Grund kann gemäss einer Variante der Erfindung vorgesehen sein, dass die Tiefe der U-förmigen Nut ungefähr der Dicke der Türüberschlagkante entspricht.
Bei einer Anordnung der U-förmigen Nut an der Innenseite der Türanschlagkante ergibt sich ein zurückspringender Profilverlauf, sodass eine in diesem Bereich vorgesehene Biegeprägung für eine Vereinfachung des Biegevorganges sorgt.
In weiterer Ausbildung der Erfindung kann daher vorgesehen sein, dass sich die Biegeprägung am Übergangsbereich zwischen dem stirnseitigen Abschnitt der Türüberschlagkante und dem einen Schenkel der U-förmigen Nut erstreckt, wobei beide Schenkel der U-förmigen Nut parallel zum stirnseitigen Abschnitt der Türüberschlagkante und der Steg der U-förmigen Nut parallel zur Anschlagseite verlaufen.
Weiters betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer Tür, insbesondere einer Brandschutztür, mit zumindest einer Profilnut zur Aufnahme eines Dichtelements, wobei Profilscha- len zu einem Profil gebogen und zusammengesetzt werden.
Bei der Herstellung von Profilschalen kann nur eine bestimmte Anzahl an Biegevorgängen aus- geführt werden, sodass für den Zusammenbau von Türen mehrteilige Profile eingesetzt werden müssen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der vorgenannten Art anzugeben, das den Einsatz einer möglichst geringen Anzahl an Einzelteilen und Herstellungsschritten ermöglicht.
Erfindungsgemäss wird wenigstens eine Profilschale - in an sich bekannter Weise - mit einer Biegeprägung versehen und das Profil der Profilschale mit Ausnahme der Biegeprägung gebogen, und in einem abschliessenden Schritt die Profilschale, vorzugsweise händisch, um die Biegeprä- gung gebogen.
Auf diese Weise kann die mit der Biegeprägung versehene Profilschale zunächst mit Hilfe einer Biegevorrichtung in einem Arbeitsschritt mehrfach gebogen werden, wobei um die durch die Bie- geprägung vorgegebene Biegelinie vorerst keine Biegung vorgenommen wird, da für diese auf- grund des komplizierten Biegeverlaufes eine sehr aufwendige Biegevorrichtung erforderlich wäre.
Es kann nun ohne Anwendung der Biegevorrichtung um die Biegeprägung ein abschliessender Biegevorgang ausgeführt werden. Der dafür erforderliche Kraftaufwand ist aufgrund der Biegeprä- gung so gering, dass der abschliessende Biegevorgang auch händisch vorgenommen werden kann.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsform eingehend erläutert. Es zeigt dabei
Fig. 1 eine teilweise, perspektivische Darstellung einer Profilschale einer Ausführungsform der erfindungsgemässen Tür vor dem abschliessenden Herstellungsschritt;
Fig.2 eine perspektivische Darstellung der Tür gemäss Fig.1im fertiggestellten Zustand;
Fig. 3 eine Draufsicht auf den Ausgangszustand des zur Herstellung der in Fig. 1 gezeigten Profilschale verwendeten biegbaren Materials;
Fig.4 einen teilweisen Querschnitt durch Teile der erfindungsgemässen Tür sowie eines Tür- flügels nach Fig. 1 vor dem Zusammenbau und Fig.5 einen teilweisen Querschnitt durch die Tür und den Türflügel von Fig.4 nach dem Zu- sammenbau.
Fig.4 zeigt den türschlossseitigen Teil einer Ausführungsform einer erfindungsgemässen Tür 90, die aus zwei Profilschalen 61, 67 gebildet sind, die einen Hohlraum umschliessen und aus einem
<Desc/Clms Page number 3>
biegbaren Material, z. B. einem Blech, bestehen. Die Tür 90 kann auch aus mehr als zwei Profil- schalen zusammengesetzt sein, die Erfindung ermöglicht aber gerade die Herstellung von Türen aus einer geringen Anzahl von Einzelteilen, sodass die im Ausführungsbeispiel gezeigten zwei Profilschalen 61,67 eine bevorzugte Variante darstellen. Der von den Profilschalen 61,67 um- schlossene Hohlraum kann mit einem wärmedämmenden und/oder feuerbeständigen Material gefüllt sein.
Die eine Profilschale 61 weist eine Profilnut zur Aufnahme eines Dichtelements an der An- schlagseite 14 einer durch die Profilschale 61 gebildeten, in der Türebene über die türschlossseitige Längsstirnseite 51 vorragenden Türüberschlagkante auf, die als eine in Türlängsrichtung verlau- fende U-förmige Nut 10, 12, 13 ausgebildet ist.
Im miteinander verbundenen Zustand sind die beiden Profilschalen 61,67 in Fig.5 gezeigt, wo- bei die gegenläufig zurückgebogenen Verbindungsabschnitte 16,17, 56 und 70,71, 72 ineinan- dergesteckt sind. Als Dichtelement ist z. B. eine Lippendichtung 38 in die U-förmige Nut 10, 12, 13 eingesetzt. Die von der Lippendichtung abstehende Lippe liegt im geschlossenen Zustand der Tür 90 an einem Türanschlagbereich 53 (Fig.4) eines weiteren Türflügels 91 an, der sich ebenfalls aus zwei Profilschalen 64,65 zusammensetzt.
Diese beiden Profilschalen 64,65 bilden zwei im ge- schlossenen Zustand mit den äusseren Seitenflächen 11,75 der erfindungsgemässen Tür 90 fluch- tende, äussere Seitenflächen 62,76 aus, wobei die Profilschale 64 sowohl den parallel zu den Seitenflächen 62,76 vorstehenden Türanschlagbereich 53 sowie eine normal zu den Seitenflächen 62,76 verlaufende Stirnseite 54 des Türflügels 91 beinhaltet, welche im geschlossenen Zustand der Tür parallel zur Längsstirnseite 51 der erfindungsgemässen Tür 90 verläuft.
Die Profilschale 61 der Tür 90 weist ebenfalls einen parallel zu den äusseren Seitenflächen 11, 75 verlaufenden Türanschlagbereich 15 auf, an dem im geschlossenen Zustand der Tür 90 ein weiteres Dichtelement, z. B. eine Lippendichtung 39 mit ihrer abstehenden Lippe anliegt, welche Lippendichtung 39 in einem U-förmigen Abschnitt 55 der Profilschale 64 des Türflügels 91 gehalten ist. Der äussere freie Schenkel des U-Profils 55 greift im zusammengesetzten Zustand des weiteren Türflügels 91 in den zurückgebogenen Abschnitt 73 der Profilschale 65 ein.
Anstelle des weiteren Türflügels 91 kann auch eine geeignet geformte Türzarge vorgesehen sein, an der die erfindungsgemässe Tür 90 zum Anschlag gebracht werden kann. Die Lippendich- tungen 38,39 dienen der Dichtung gegen Zugluft sowie zur Schalldämmung und im Fall einer Brandschutztür auch als Abdichtung gegen an einer Seite der Türe entstehende Rauchgase.
Durch das Vorsehen der U-förmigen Nut 10,12, 13 und der verschiedenen Anschlag- und Stirnflächen der Profilschale 61 ergeben sich relativ viele Biegevorgänge, um aus dem in Fig.3 abgebildeten ebenen Blech das in Fig. 1 dargestellte Profil zu bilden. Um die erfindungsgemässe Tür mit möglichst wenigen Herstellungsschritten und einer geringen Anzahl an Einzelteilen herstel- len zu können, ist erfindungsgemäss vorgesehen, dass die Profilschale 61 eine in Tür-Längsrichtung verlaufende Biegeprägung 59 aufweist.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Biegeprägung 59 aus einer Vielzahl von in Längsrich- tung aneinandergereihten Längsschlitzen 30 gebildet (Fig. 3), die ein präzises und leichtgängiges Biegen, insbesondere das händische Biegen, entlang einer vorgegebenen Kante ermöglicht. Diese Längsschlitze 30 können z. B. in das zur Herstellung verwendete biegbare Material gestanzt wer- den.
Die Biegeprägung 59 kann aber in jeder anderen, dem Fachmann bekannten Art ausgeführt sein, z. B. in Form von aneinandergereihten Löchern, die mittels Laser ausgebildet werden können.
Zweck der Biegeprägung 59 ist es, die vorgefertigte Profilschale 61, wie sie in Figl. gezeigt ist, auf einen abschliessenden Biegevorgang vorzubereiten, der in einer Biegevorrichtung nicht durchführ- bar wäre, sodass dieser abschliessende Biegevorgang händisch geschehen kann.
Die Biegeprägung 59 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel im Bereich der in der Türebene ü- ber die türschlossseitige Längsstirnseite 51 vorragenden Türüberschlagkante angeordnet, wobei die Tiefe der U-förmigen Nut 10,12, 13 ungefähr der Dicke der Türüberschlagkante entspricht.
Insbesondere erstreckt sich die Biegeprägung 59 am Übergangsbereich zwischen dem stirn- seitigen Abschnitt 50 der Türüberschlagkante und dem einen Schenkel 10 der U-förmigen Nut 10, 12,13, wobei beide Schenkel 10,13 der U-förmigen Nut 10,12, 13 parallel zum stirnseitigen Abschnitt 50 der Türüberschlagkante und der Steg 12 der U-förmigen Nut 10,12, 13 parallel zur Anschlagseite 14 verlaufen.
<Desc/Clms Page number 4>
Bei der Herstellung der erfindungsgemässen Tür 90 werden die beiden Profilschalen 61,67 zu einem Profil gebogen und zusammengesetzt. Wie in Fig. 3 gezeigt wird bevorzugt zunächst die Profilschale 61 mit einer Biegeprägung 59 versehen und das Profil der Profilschale 61 mit Aus- nahme der Biegeprägung 59 in den in Fig. 1 gezeigten Zustand gebogen. Der stirnseitige Abschnitt 51 der Türüberschlagkante und der Schenkel 10 des U-Profils 10,12, 13 sind dabei nur leicht um die Biegeprägung 59 vorgebogen.
Der in Fig. 1 gezeigte, umgebogene obere Teil 41 der Profilschale 61, der diese nach oben hin abschliesst, weist dem vorgegebenen Verlauf des U-Profils 10,12,13, der Anschlagseite 14, der türschlossseitigen Längsstirnseite 51 und eines dreieckförmig vorragenden Profilverlaufes 52 entsprechende Form auf, der in einen nach oben wegstehenden Profilteil 42 mit einer U-förmigen Nut 43 übergeht, in die ein weiteres Dichtelement eingesetzt werden kann, welches sich im ge- schlossenen Zustand der Tür 90 an eine entsprechende Anschlagkante des nicht gezeigten oberen Teils einer Türzarge dichtend anlegt.
Erfindungsgemäss wird bei der Profilschale 61 in dem in Fig. 1 gezeigten Zustand in einem ab- schliessenden Schritt die Profilschale 61, vorzugsweise händisch, um die Biegeprägung 59 gebo- gen, sodass sich der Schenkel 10 des U-Profils 10,12, 13 parallel zum stirnseitigen Abschnitt 50 der Türüberschlagkante ausrichtet und schliesslich die endgebogene Profilschale 61, wie in Fig.5 gezeigt, mit der Profilschale 67 zusammengestekt werden kann.
PATENTANSPRÜCHE:
1. Tür, insbesondere Brandschutztür mit zumindest einer Profilnut zur Aufnahme eines Dicht- elements, die miteinander verbundene, einen Hohlraum umschliessende Profilschalen aus einem biegbaren Material umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der Pro- filschalen (61,67) eine, insbesondere in Tür-Längsrichtung verlaufende, Biegeprägung (59) zur Vorgabe einer Biegelinie aufweist.