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Die Erfindung bezieht sich auf eine Lagerung eines Fahrradsattels, insbesondere eines Sportsattels, auf einer Sattelstütze mit zwei in Sattellängsrichtung hintereinander angeordneten, in vertikaler Richtung wirkenden Verstelleinrichtungen und einem Schlitten, der in Führungen einer auf der Sattelstütze aufliegenden horizontalen Auflagefläche in Sattellangsrichtung verschieblich gelagert ist.
Bei Fahrradsätteln ist es üblich, diese um eine sich quer zur Sattelstütze erstreckende Schwenkachse schwenkbar mit der Sattelstütze zu verbinden. Als Befestigungsteil werden hiebei üblicherweise gezahnte Scheiben verwendet, welche eine stufenweise Einstellung der Neigung des Sattels relativ zur Sattelstütze ermöglichen. Weiters erlauben übliche Sattelbefestigungen eine Höhenverstellung relativ zur Sattelrohr, wobei der Befestigungsteil üblicherweise mit einer in das Sattelrohr eingesteckten Sattelstütze verbunden ist und kraftschlüssig durch Klemmen in dem Sattelrohr festgelegt ist. Mit einer derartigen bekannten Ausbildung des Befestigungteiles lassen sich grundsätzlich Neigung und Höhe verstellen.
Die Verstellung erfordert aber in der Regel Werkzeuge und erlaubt nur eine begrenzte Verstellbarkeit, wodurch der Komfort des Sattels keineswegs immer gewährleistet ist.
Die AT 341 344 B zeigt und beschreibt eine Sattelbefestigung, bei welcher ein Flansch längs eines Mittelscheitels einer Querprofilierung auf dem Kopf der Sattelstütze nach Art einer Wippe aufliegt. Die Ausbildung der Querprofilierung macht es hierbei möglich, verschiedene Neigungen des Flansches gegen- über dem Kopf einzustellen. Zwei Stangen, Bestandteile des Sattelgesteiles, werden durch eine Klemmvorrichtung gegenüber dem Flansch und der Sattelstütze unbeweglich befestigt. Das Lösen und Festziehen zweier Schrauben vor und hinter dem Mittelscheitel bewirkt somit die Verstellbarkeit der Flanschneigung, wobei beim Anheben bzw. beim Absenken des Flansches auf einer Seite die andere Seite des Flansches automatisch in die jeweils entgegengesetzte Richtung geschwenkt wird.
Die FR 2 585 318 A3 beschreibt eine Vorrichtung zum Befestigen des Sattels auf einem Satteischaft und zur Regelung der Neigung des Sattels. Über eine am Sattelschaft schwenkbar angebrachte Klemmvorrichtung, deren Klemmwirkung durch die Verstellung zweier Schrauben entsteht, kann das Sattelgestell horizontal justiert und in seiner Neigung verstellt werden.
Der US 5 364 160 A ist ein in der Höhe und in der Horizontalen verstellbarer Sattel zu entnehmen, wobei die Höhenverstellung dadurch erreicht wird, dass eine mit Nuten versehene, am Sattel angebrachte Befestigungsplatte an eine entsprechende, am Schaftkopf angebrachte, mit Bohrungen versehene Platte durch klemmwirkung befestigt ist. In einer weiteren Ausbildung wird die Höhenverstellbarkeit durch die Auflage des Befestigungsteils auf verschiedenen am Schaftkopf angebrachten Vorsprüngen nach Art von Finnen in diskreten Höhenlagen erreicht.
Die US 4 772 069 A zeigt und beschreibt einen longitudinal verstellbaren Sattel, wobei die Verstellbarkeit in bestimmten diskreten Schritten durch Verfahren eines mit dem Sattel in Verbindung stehenden Befestigungsteiles auf einem mit dem Sattelschaft in Verbindung stehenden Führungsglied beruht. Am Befestigungsteil ist der Sattel hierbei um eine Schwenkachse schwenkbar gelagert, wobei die stabile Schwenkposition durch eine Abstützung des Sattels auf Schraubenköpfen vor und hinter der Schwenkachse erreicht wird.
Die Erfindung zielt nun darauf ab eine Sattellagerung eines Fahrradsattels zu schaffen, mit welchem eine besonders leichte und einfache Verstellung und Feinjustierung der Satteleinstellungen möglich ist.
Weiters zielt die Erfindung darauf ab mehr Freiheiten für die gezielte Verstellung zu schaffen, um auf diese Weise eine exaktere Feinjustierung und einen höheren Komfort zu erzielen. Zur Lösung dieser Aufgabe besteht die erfindungsgemässe Ausbildung im wesentlichen darin, dass die beiden Verstelleinrichtungen als
Höhenverstell-Einrichtungen für den Sattel im vorderen und hinteren Bereich des Sattels angeordnet und für diesen keine weiteren Auflageeinrichtungen vorgesehen sind. Dadurch, dass die beiden Verstelleinrichtungen als Höhenverstell-Einrichtungen für den Sattel im vorderen und hinteren Bereich des Sattels angeordnet sind, lässt sich in besonders einfacher Weise und in der Regel wesentlich rascher eine gezielte Anpassung erzielen. Prinzipiell könnte eine dieser beiden Einrichtungen zum Verstellen der Höhe die bekannte
Schwenkbarkeit des Sattels sein.
Mit einer derartigen Schwenkbarkeit wird aber nur gleichzeitig in einem vorderen oder hinteren Bereich angehoben oder abgesenkt und im jeweils gegenüberliegenden Bereich abgesenkt bzw. angehoben. Erst die zusätzliche gesonderte Einrichtung zum Verstellen der Höhe an der jeweils gegenüberliegenden Seite ermöglicht eine Feinjustierung, welche den Komfort wesentlich erhöht.
Mit der erfindungsgemässen Lagerung lässt sich die optimale Position des Sattels relativ zum Lenker einstellen und in einer derartigen optimalen Position die Neigung des Sattels zur Erzielung des besten
Komforts verstellen.
Bei den bisher bekannten Verstelleinrichtungen wurde durch entsprechende Neigung des Sattels um eine quer zur Achse des Sattelrohres verlaufende Achse gleichzeitig der subjektive Abstand zum Lenker verstellt, was naturgemäss nicht gleichzeitig zu einer Verbesserung des Komforts des Sattels führen konnte. Erst durch die Trennung der beiden Funktionenverstellung relativ zum Lenker sowie
Verstellung des Sattels in der korrekt zum Lenker eingestellten Position wird die Möglichkeit geschaffen
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den Komfort des Sattels wesentlich zu verbessern.
In besonders einfacher Weise können die höhenverstellbaren Einrichtungen als Stützen oder Bolzen mit Feder- undloder Dämpfungselementen ausgebildet sein, wobei derartige Stützen oder Bolzen jeweils im vorderen und im hinteren Bereich des Sattels angeordnet sind, um eine entsprechende Feinverstellung zu gewährleisten. Mit Vorteil ist hiebei die erfindungsgemässe Ausbildung so getroffen, dass die höhenverstellbaren Stützen als Schraubspindel ausgebildet sind, wodurch eine besonders rasche und einfache Verstellung gelingt. Um auch hohe Stellkräfte ohne Zuhilfenahme von Werkzeugen rasch und sicher aufbringen zu können, ist die Ausbildung mit Vorteil so getroffen, dass die höhenverstellbaren Stützen über Exzenter oder Keilflächen verstellbar und in ihrer jeweiligen Einstellage gesichert sind.
Insbesondere bei der Verwendung von verdrehbaren Keilflächen kann durch einfaches Verschwenken eines Hebels die Verstellung rasch und zuverlässig erfolgen, ohne dass hiefür Werkzeuge erforderlich sind.
Für die korrekte Justierung des Sattels relativ zum Lenker eines Fahrrades ist mit Vorteil die Ausbildung so getroffen, dass der Schlitten in einer Schwalbenschwanzführung, in Sattellängsrichtung verschiebbar ist. Ein derartiger Schlitten erlaubt es auch hohe Kräfte sicher aufzunehmen, wobei eine einfache Verstellung ebenso wie eine einfache Verriegelung der jeweils gewählten Position mit einfachen Mitteln möglich ist. Mit Vorteil ist hiefür die Ausbildung so getroffen, dass die Stützen den Schlitten durchsetzen und dass der Schlitten durch die die Einstellage der Stützen sichernden Exzenter bzw. Keilflächen in seiner Verschiebelage gesichert ist.
Eine besonders einfache und gleichzeitig den Komfort verbessernde federnde Ausbildung einer derartigen Auflagefläche kann in einfacher Weise dadurch ausgebildet werden, dass die sich in Sattellängsrichtung erstreckende Auflagefläche der Sattelstütze als unter Ausbildung eines federnden Bereiches abgewinkeltes Rohrende der Sattelstütze ausgebildet ist.
Der Schlitten kann prinzipiell eine beliebige Form aufweisen und je nach Ausbildung des Sattels verschieden ausgebildet sein. Bei Verwendung eines Sattelrahmens werden üblicherweise Stabstahlprofile für den Rahmen verwendet und es ist daher mit Vorteil in diesen Fällen die Ausbildung so getroffen, dass der Schlitten als von Stäben gebildete Sattelstrebe bzw. als Teil eines Sattelrahmens ausgebildet ist, und daS die Stäbe von mit der Sattelstütze verbundene Klemmen zur Festlegung der Verschiebelage umgriffen sind. Eine derartige von Stäben gebildete und von Klemmen übergriffene Ausbildung eines Schlittens kann bei entsprechender Auslegung wiederum eine definierte Federung und damit einen verbesserten Komfort ergeben.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. In dieser zeigen Fig 1 eine schematische Seitenansicht einer ersten Ausbildung des erfindungsgemässen Sattelgestelles teilweise im Schnitt, Fig. 2 eine abgewandelte Ausbildung mit einer federnden Sattelstütze, Fig. 3 eine abgewandelte Ausbildung unter Verwendung eines Sattelrahmens in einer Darstellung entsprechend den Fig. 1 und 2, Fig. 4 eine vergrösserte Darstellung teilweise im Schnitt.
Fig. 5 eine schematische Darstellung der Befestigung der Stützen zur Höhenverstellung sowie der Linearführung entsprechend dem Schnitt V-V der Fig. 4 und Fig. 6 eine abgewandelte Ausbildung der Einrichtung zum Verstellen der Höhe des Sattels.
In Fig. 1 ist mit 1 eine Sattelstütze bezeichnet, welche in eine plattenförmige Auflagefläche 2 für eine Linearführung übergeht. Die Linearführung ist schematisch mit 3 angedeutet und von einem in einer Nut geführten Schlitten 6 gebildet. Die Sattelhaut 4 ist bei der Ausbildung nach Fig. 1 als selbsttragende Sattelhaut ausgebildet und über dämpfende Elemente 5 am Schlitten 6 abgestützt. Höhenverstellbare Einrichtungen 7 sind als Schraubenbolzen ausgebildet, welche mit Stellgliedern, wie beispielsweise Muttern, zusammenwirken, wobei die genaue Ausbildung der Stellglieder in der Darstellung nach Fig. 1 nicht ersichtlich ist.
Bei der Ausbildung nach Fig. 2 wird ein Sattel entsprechend der Darstellung nach Fig. 1 verwendet, wobei allerdings die Auflagefläche 2 für die Linearführung von einem abgewinkelten Endbereich der Sattelstütze 1 gebildet ist.
Bei der Ausbildung nach Fig. 3 wird nun ein Sattel mit einem Sattelrahmen 8 verwendet, wobei dieser Sattelrahmen 8 mit den höhenverstellbaren Einrichtungen 7 und den Dämpfungselementen 5 verbunden ist.
Die Sattelhaut ist hier mit 9 bezeichnet.
Auch hier ist wiederum eine Linearführung 3 am oberen Ende der Sattelstütze 1 vorgesehen, wobei die Linearführung 3 entweder an der Auflagefläche 2 am oberen Ende der Sattelstütze 1 oder in Form von Teile des Sattelrahmens 8 übergreifenden Klemmen ausgebildet sein kann.
Die Ausbildung der Einrichtungen zum Festlegen der jeweiligen Höhenlage bzw. Verschiebelage des Sattels relativ zur Sattelstütze sind in den Fig. 4,5 und 6 im Detail näher erläutert. In Fig. 4 ist für die Festlegung der höhenverstellbaren Einrichtung 7 ein Exzenter 10 vorgesehen. Die Exzenterachse ist mit 11 bezeichnet. Durch Verschwenken des Exzenters 10 kann die jeweilige Höhenlage der Sattelhaut 4 relativ
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zur Auflagefläche 2 verstellt werden. Die Linearführung ist hier als in Längsrichtung der Auflagefläche 2 verlaufende Nut 12 ausgebildet, in welcher ein Schlitten verschieblich ist. Der Schlitten ist wiederum mit 6 bezeichnet.
Bei vollständig geöffnetem Exzenter 10 lässt sich der Schlitten verschieben, wobei mit der Einstellung der gewünschten Höhenlage gleichzeitig eine kraftschlüssige Verriegelung gegen eine weitere Verschiebung des Schlittens erfolgen kann.
Die Wirkungsweise des Exzenters ist in Fig. 5 noch näher erläutert, wobei hier ersichtlich ist, dass der Schlitten 6 im wesentlichen trapezförmige Kontur hat und die Linearführung 3 als schwalbenschwanzförmige Nut ausgebildet ist. Im übrigen sind die Bezugszeichen aus den vorangehenden Fig. unverändert übernommen.
Bei der Ausbildung nach Fig. 6 wird die Höhenverstellung durch eine Keilfläche einer Scheibe 13 bewirkt, welche um eine Achse 14 durch einen Schwenkhebel 15 verschwenkt werden kann. Je nach Schwenklage der die Keilfläche aufweisenden Scheibe 13 wird die höhenverstellbare Einrichtung 7 in die jeweils gewünschte Position gebracht, wobei hier eine besonders rasche und einfache Verstellung gelingt.
Bei all den in der Zeichnung dargestellten bevorzugten Ausbildungen sind jeweils zwei gesÏnderte Einrichtungen zur Höhenverstellung im vorderen und im hinteren Bereich des Sattels angeordnet. Bei gleichzeitiger Verschiebbarkeit des Sattels in Längsrichtung des Fahrrades erlaubt eine derartige gesonderte Anordnung von Einrichtungen zum Verstellen der Höhenlage im vorderen und im hinteren Bereich des Sattels die gewünschte exakte Anpassung in jeder Position des Sattels relativ zur Sattelstütze bzw. relativ zu einem Lenker.