AT405645B - Verfahren zum herstellen von isolierwolle - Google Patents

Verfahren zum herstellen von isolierwolle Download PDF

Info

Publication number
AT405645B
AT405645B AT0056397A AT56397A AT405645B AT 405645 B AT405645 B AT 405645B AT 0056397 A AT0056397 A AT 0056397A AT 56397 A AT56397 A AT 56397A AT 405645 B AT405645 B AT 405645B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
slag
slags
weight
basicity
insulating wool
Prior art date
Application number
AT0056397A
Other languages
English (en)
Other versions
ATA56397A (de
Original Assignee
Holderbank Financ Glarus
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Holderbank Financ Glarus filed Critical Holderbank Financ Glarus
Priority to AT0056397A priority Critical patent/AT405645B/de
Priority to JP10542130A priority patent/JP2000511509A/ja
Priority to EP98909209A priority patent/EP0912454A2/de
Priority to CZ983793A priority patent/CZ379398A3/cs
Priority to HU0000828A priority patent/HUP0000828A3/hu
Priority to PCT/AT1998/000071 priority patent/WO1998045215A2/de
Priority to NO985561A priority patent/NO985561L/no
Publication of ATA56397A publication Critical patent/ATA56397A/de
Application granted granted Critical
Publication of AT405645B publication Critical patent/AT405645B/de

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03CCHEMICAL COMPOSITION OF GLASSES, GLAZES OR VITREOUS ENAMELS; SURFACE TREATMENT OF GLASS; SURFACE TREATMENT OF FIBRES OR FILAMENTS MADE FROM GLASS, MINERALS OR SLAGS; JOINING GLASS TO GLASS OR OTHER MATERIALS
    • C03C13/00Fibre or filament compositions
    • C03C13/06Mineral fibres, e.g. slag wool, mineral wool, rock wool
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03BMANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
    • C03B37/00Manufacture or treatment of flakes, fibres, or filaments from softened glass, minerals, or slags
    • C03B37/01Manufacture of glass fibres or filaments
    • C03B37/02Manufacture of glass fibres or filaments by drawing or extruding, e.g. direct drawing of molten glass from nozzles; Cooling fins therefor
    • C03B37/0203Cooling non-optical fibres drawn or extruded from bushings, nozzles or orifices
    • C03B37/0206Cooling non-optical fibres drawn or extruded from bushings, nozzles or orifices by contacting of the fibres with liquid or mist
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03BMANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
    • C03B37/00Manufacture or treatment of flakes, fibres, or filaments from softened glass, minerals, or slags
    • C03B37/01Manufacture of glass fibres or filaments
    • C03B37/02Manufacture of glass fibres or filaments by drawing or extruding, e.g. direct drawing of molten glass from nozzles; Cooling fins therefor
    • C03B37/0203Cooling non-optical fibres drawn or extruded from bushings, nozzles or orifices
    • C03B37/0213Cooling non-optical fibres drawn or extruded from bushings, nozzles or orifices by forced gas cooling, i.e. blowing or suction
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03BMANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
    • C03B37/00Manufacture or treatment of flakes, fibres, or filaments from softened glass, minerals, or slags
    • C03B37/01Manufacture of glass fibres or filaments
    • C03B37/06Manufacture of glass fibres or filaments by blasting or blowing molten glass, e.g. for making staple fibres
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03CCHEMICAL COMPOSITION OF GLASSES, GLAZES OR VITREOUS ENAMELS; SURFACE TREATMENT OF GLASS; SURFACE TREATMENT OF FIBRES OR FILAMENTS MADE FROM GLASS, MINERALS OR SLAGS; JOINING GLASS TO GLASS OR OTHER MATERIALS
    • C03C1/00Ingredients generally applicable to manufacture of glasses, glazes, or vitreous enamels
    • C03C1/002Use of waste materials, e.g. slags
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03CCHEMICAL COMPOSITION OF GLASSES, GLAZES OR VITREOUS ENAMELS; SURFACE TREATMENT OF GLASS; SURFACE TREATMENT OF FIBRES OR FILAMENTS MADE FROM GLASS, MINERALS OR SLAGS; JOINING GLASS TO GLASS OR OTHER MATERIALS
    • C03C13/00Fibre or filament compositions

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Geochemistry & Mineralogy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • General Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Glass Compositions (AREA)
  • Processing Of Solid Wastes (AREA)
  • Manufacture, Treatment Of Glass Fibers (AREA)
  • Inorganic Fibers (AREA)

Description

AT 405 645 B
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Hezstellung von Isolierwolle und insbesondere auf ein Verfahren, mit welchem es gelingt, Restschlacken und Abfallschlacken, deren Entsorgung bisher relativ aufwendig war, in besonders einfacher Weise einer neuen Verwendung zuzuführen.
Stanlschlacken, wie beispielsweise LD-Schlacken, weisen üblicherweise eine hohe Basizität auf. Ca0/Si02, die Schlackenbasizität, liegt bei Stahlschlacken üblicherweise nahe 3, wobei derartige Stahlschlacken in der Regel auch relativ hohe Eisenoxidgehalte im Ausmaß von 20 bis 25 Gew.% enthalten können. Auch der Al203-Gehalt ist gering, sodaß sich derartige Schlacken aus vielen Gründen nicht für die Herstellung von Isolierwolle eignen. Für Isolierwolle wurde bisher üblicherweise Basalt eingesetzt und um günstige thermische Isolationswerte und eine einfache Verarbeitung sicherzustellen, müssen die Ausgangsprodukte für die Herstellung von Isolierwolle eine Schlackenbasizität aufweisen, welche weit unter 1 liegt. Für Stahlwerksschlacken ebenso wie für Hochofenschlacken wurde bisher als Entsorgung in erster Linie vorgeschlagen, entsprechende Gemische mit anderen Schlacken herzustellen, welche in der Folge für die Klinkerherstellung, und insbesondere für die Herstellung von Zementzuschlagsstoff Verwendung finden konnten. Müllverbrennungsschlacken, wie sie durch vollständige Oxidation von Haushaltsmüll oder von beim Shreddern von Autos anfallender Shredderleichtfraktion (RESH) entstehen, enthalten üblicherweise Si02 in Mengen von über 40 Gew.%, Al203 in Mengen von 7 bis 10 Gew.% und CaO in Mengen von 10 bis 15 Gew.%. Neben diesen erwähnten Bestandteilen sind in Müllverbrennungsschlacken allerdings mehr oder minder hohe Anteile von Nichteisenmetalloxiden sowie Fe203 in Mengen von etwa 10 Gew.% vorhanden. Müllverbrennungsschlacken sind als saure Schlacken anzusprechen, wobei der bisherige Vorschlag, derartige Schlacken weiter zu verwenden sich darauf beschränkte, die sauren Schlacken der stark basischen Stahlschlacke zur Erzielung einer synthetischen Hochofenschlacke beizumengen. Müllverbrennungsschlak-ken können aber in der Regel nicht unmittelbar eingesetzt werden, und es wurde bereits vorgeschlagen, Müllverbrennungsschlacken für ihre Verwendung bei der Mischzementherstellung nach der vollständigen Oxidation einer Reduktion zu unterwerfen, um insbesondere die zu hohen Anteile an Chrom, Zink, Nickel, Kupfer und teilweise auch zu hohe Eisenoxidanteile entsprechend zu reduzieren. Eine derartige, von Nichteisenmetallen befreite Schlacke stellt eine günstige Ausgangsschlacke für die Herstellung von Isolierwolle dar, und die Erfindung zielt insbesondere darauf ab, die relativ hohen Mengen derartiger saurer Schlacken einer sinnvollen und neuen Verwendung zur Herstellung von Isolierwolle zuzuführen.
Zur Lösung dieser Aufgabe besteht das erfindungsgemäße Verfahren im wesentlichen darin, daß flüssige saure Schlacken, wie z.B. Müllschlacken, Schlacken aus der Verbrennung von Shredderleichtfraktion (RESH) oder Schlacken aus der NE-Metallurgie mit einer Basizität Ca0/Si02 zwischen 0,15 und 0,5 und einem Al203-Gehalt von 10 bis 25 Gew.% sowie 2 bis 15 Gew.% Eisenoxiden bezogen auf das Gesamtgewicht der Schlacke über ein Schleuderrad und/oder mit Gas oder Dampf getriebene Strahldüsen geleitet und anschließend kontrolliert gekühlt werden. Neben Müllschlacken bzw. Schlacken aus der Verbrennung von Shredderleichtfraktion (RESH) haben vor allen Dingen Schlacken aus der Nichteisenmetallurgie die günstigsten Voraussetzungen in bezug auf die Basizität, wobei diese Schlacken in aller Regel in einem ersten Verfahrensschritt einer an sich bekannten Schlackenreduktion unterworfen werden, um Nichteisenmetalle entsprechend zu reduzieren. Nach Einstellung der geforderten Basizität zwischen 0,15 und 0,5 und Einstellen des geforderten Al203-Gehaltes sowie ggf. der Einstellung des Eisenoxidgehaltes lassen sich derartige Schlacken nun unmittelbar in der entsprechenden Weise in Form von Fasern oder Wolle verspinnen, wobei hier die Schlacke über ein Schleuderrad und/oder eine mit Gas oder Dampf getriebene Strahldüse geleitet und anschließend erstarrt wird.
Hohe Mengen an Abfallschlacke können auf diese Weise einer wirtschaftlichen Verwendung zugeführt werden, wobei die Voraussetzung für die wirtschaftliche Verwendbarkeit zunächst darin zu erblicken ist, daß eine hinreichend saure Schlacke vorliegt, deren Reduktion unmittelbar ein hinreichend reines Produkt ergibt, welches sich in der Folge durch einfache Mischschritte auf die gewünschte Zusammensetzung für die Herstellung von Isoiierwolle einstellen läßt.
Mit Vorteil wird erfindungsgemäß die Schlackenbasizität zwischen 0,2 und 0,4 gewählt, um die Verarbeitung zu Fasern oder Isolierwolle zu erleichtern ("Endlos-Faser-Bildung").
Um die Einstellung der gewünschten Zusammensetzung für die Herstellung der Isolierwolle zu erleichtern und insbesondere das Verfahren auch an anderen Orten als Müllverbrennungs- oder nichteisenmetallurgischen Anlagen wirtschaftlich durchführen zu können, wird mit Vorteil die vorreduzierte, flüssige saure Schlacke zunächst in Stangen oder Brammen erstarrt und auf Stücke mit 50 bis 150 mm Kantenlänge zerkleinert. Derartige stückige Schlacke kann in der Folge aufgeschmolzen und auf den jeweilig für die Zusammensetzung der Steinwolle geforderten Gehalt von CaO, Al203 und/oder Eisenoxiden gebracht werden, sodaß die Herstellung der Isolierwolle nicht notwendigerweise unmittelbar an die Orte gebunden ist, an welchen die flüssige Schlacke anfällt. 2
AT 405 645 B
In besonders vorteilhafter Weise wird das erfindungsgemäße Verfahren hierbei so durchgeführt, daß die sauren Schlacken auf eine Zusammensetzung von 40 bis 55 Gew.% Si02, 10 bis 20 Gew.% CaO, 10 bis 20 Gew.% Al203, Rest Eisenoxide und übliche Verunreinigungen, eingestellt werden. Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß Schlacken mit dieser geforderten Zusammensetzung bei der Verarbeitung zu Isolierwolle nicht nur ein hohes Maß an Reinheit und Unbedenklichkeit sondern auch die gewünschte Isolationseigenschaft gewährleisten, sodaß große Mengen an Abfallstoffen sicher und wirtschaftlich entsorgt werden können.
Zur Herstellung der Isolierwolle kann mit Vorteil so vorgegangen werden, daß das Schleuderrad mit 300 bis 600 min'1 und einem Durchmesser von 400 bis 800 mm betrieben wird bei spezifischen Schlackeflüssen zwischen 0,5 und 2 t/h. Alternativ können flüssige Schlacken mit Wasser, Wasserdampf und/oder Luft-Wassergemischen vermischt und das verdampfte Wasser gemeinsam mit der erstarrenden Schlacke über Düsen ausgestoßen werden.
Die gewünschte günstigste Zusammensetzung für die saure Ausgangsschlacke, welche in der Folge zu Wolle aufgearbeitet wird, kann in einfacher Weise auch dadurch hergestellt werden, daß den schmelzflüssigen Schlacken Basalt in Mengen von 5 bis 50 Gew.% beigemengt wird.
Die Abtrennung von Kupfer, Nickel, Chrom, Zink, Blei und anderen Schadstoffen aus Müllverbrennungsschlacken oder Schlacken aus der Nichteisenmetallurgie gelingt in besonders einfacher Weise in einem Metallbadreaktor, wobei beispielsweise Eisenbadreaktoren eingesetzt werden können. Die in einem derartigen Reaktor erzielte Reduktion reduziert die jeweils oxidisch vorliegenden Metalloxide zu Metallen, sodaß Metalllegierungen gewonnen werden und eine hochreine saure Schlacke gewonnen wird, welche unmittelbar für die Herstellung von Isolierwolle Verwendung finden kann. Bei entsprechender Reduktion des Eisengehaltes auf Werte unter 10 Gew.% wird in der Regel unmittelbar eine geeignete Zusammensetzung in bezug auf Si02, CaO und FeO aus Müllschlacken erzielt. Die erforderlichen Einstellungen beschränken sich in aller Regel auf eine CaO und Al203)-Zugabe, da die gewünschte Schlackenbasizität unmittelbar vorliegt. Zur Einstellung der gewünschten Basizität kann aber auch leicht basische Hochofenschlacke in kleinen Mengen zugesetzt werden. Hochofenschlacken weisen wesentlich geringere Basizität als Stahlschlacken auf, sodaß die Beimengung von geringeren Mengen an Hochofenschlacke immer noch eine hinreichend saure Schlacke ergibt.
Neben RESH- und Müllverbrennungsschlacken lassen sich folgende Ausgangsschlacken mit nachfolgender Richtanalyse besonders vorteilhaft verwenden:
Herkunft SiOa FeO CaO AI2O3 MgO Cu Zn Pb s Ni Co Bleischlacken 29,0 36,08 11,70 4,60 1,85 0,41 8,40 1,58 1,50 - - Cu-Flammofen 35,0 43,7 6,0 4.0 1,0 0,95 3,0 - - - - Cu-Schacht 24, 45, 11, 6, 4, 0, 4, 0,1 2, - - ofen 01 78 21 84 12 67 22 21 Cu-Konverter 25,6 62,5 1,8 0,9 1,4 2,63 - - 1,1 - - Outukumpo 30,3 53,5 1,91 - 3,85 0,64 4,24 - - - - Ni-Konverter 32,1 55 2,8 5,7 1,7 0,2 0,1 - 1,5 0,4 0,2
Im Rahmen eines Ausführungsbeispieles wurde Kupferschachtofenschlacke in schmelzflüssiger Form mit der nachfolgenden Zusammensetzung unmittelbar im Anschluß an den Schachtofen verarbeitet. Schlak-kenzusammensetzung der schmelzflüssigen Kupferschlacke: 3
AT 405 645 B
Si02 29,9 AI2O3 6,1 Fe203 48,4 CaO 6,45 MgO 2,4 Ca0/Si02 0,22 Σΐ = 93,25 Gew.% SO3 0,50 K20 0,13 Na20 0,64 T1O2 0,36 M112O3 0,35 P2O5 0,27
Buntmetall ppm Cn 11000 Pb 6800 Zn 3760 Σ2 2,25 Gew.% Σ3 2,16 Gew.% zusammen 97,66 Gew.%, Rest Analysenfehler bzw. unbestimmte Verunreinigungen.
Zur Erhöhung des Al203-Gehaltes wurden zerkleinerte Gebrauchtkatalysatoren in einem Ausmaß von 25 Gew.% zugesetzt. Die Entstickungskatalysatoren hatten folgende chemische Zusammensetzung: S1O2 0,34 AI2O3 26,1 Fe203 35,1 CaO 2,6 MgO 20,1 S03 5,4 K20 0,01 Ti02 0,65 ΜΠ2Ο3 0,34 P2Os 0,06 Total 90,98 4
AT 405 645 B
Rest übliche Verunreinigungen und Schwermetalle
An Schwermetallen waren nachfolgende Metalle vertreten:
Cd 3,4 ppm Cr 2350 ppm Cu 14600 ppm Ni 830 ppm Pb 1770 ppm Zn 640 ppm Sn 62 ppm -> Pt 8950 ppm
In einem weiteren Versuch wurden aluminiumhaltige Schleifstäube aus der Motorenfertigung eingesetzt, welche nachfolgende chemische Analyse aufwiesen:
Eisen 35 % Aluminium 5 Nickel 0,24 Zink 0,013 Kupfer 0,15 Mangan 0,20 Chrom 2,2 % -> Korund (Al203) 52! % Cristoballit (Si02) 0,43 Quarz (Si02) 0,61 Kohlenwasserstoffe 4,5
Durch Einsatz von Schleifstäuben dieser Zusammensetzung in einer Menge von etwa 10 Gew.% konnten die gewünschte Basizität und der gewünschte AI203*Gehalt eingestellt werden, wobei die Faserherstellung mit einer Dampfdüse durchgeführt wurde. Für die Herstellung von Isolierwolle wurde auch Schlacke aus RESH eingesetzt. RESH verfügt über einen relativ hohen Heizwert von 10000 bis 16000 kü/kg, da in RESH ein hoher Anteil organischer Substanzen, wie beispielsweise Altöle, Kunstoff, Holz od.dgl., enthalten ist. RESH enthält allerdings in hohem Maße toxische Schwermetallverbindungen und insbesondere Kupfer, Zink und Blei. Aufgrund des hohen Heizwertes kann beim Aufschmelzen derartiger Shredderleichtfraktionen ein etwa gleich großer Anteil an Basalt mit eingeschmolzen werden, wobei die geforderten Additive zur Einstellung der Basizität und des Aluminiumoxidgehaltes mitverschlackt werden können. Kalkstein kann aufgrund der hohen Temperaturen unmittelbar als Kalziumkarbonat zugegeben werden und wird beim Einschmelzen gleichzeitig kalziniert.
Entschrotteter RESH enthält typisch 44 Gew.% anorganische Anteile und 56 Gew.% brennbare Anteile sowie Wasser. Eine typische RESH-Analyse wird nachfolgend angegeben: 5
AT 405 645 B RESH-Analyse (Anorganika) Komponente Anteil (%) Si02 53 CaO 15 AI2O3 13 Fe203 5 Na20 3,5 K20 2,3 MgO 2 Pb 0,1 cg 0 i- 1 MnO 0,2 Zn 0,5 S03 0,1 P 0,7 Cu 1,5 Ni 0,1 C1 2
Derartiger RESH wurde in einem Einschmelzoxidationsreaktor oxidierend geschmolzen, sodaB alle Metalle verschlackt und Schwefel- und Chloridverbindungen der Schwermetalle entweder in Oxidverbindungen umgewandelt oder unmittelbar über das Abgas abgezogen wurden.
Die oxidierte Schlackenschmelze wurde anschließend in einem Eisen-Nickelbadreaktor weiterbehandelt, wobei alle Metalle, die edler als Eisen sind, in das Metallbad reduziert wurden. Eisen, welches in der Schlacke verbleibt, liegt zweiwertig vor und ist in der fayalitischen Schlacke gelöst.
Die Ausbildung dieser fayalitischen Schlacke führt zu einer wesentlichen Herabsenkung des Schmelzpunktes und damit einer wesentlichen Verbesserung des Schlackenhandlings. Die Schlackenschmelze wurde anschließend mit einer Dampfdüse zu Isolierwolle versponnen und konventionell zu Isoliermatten weiterverarbeitet. Diese Fasern können z.B. als "Filament" (Endlosfasern) texturiert und zu Matten verwebt werden. Es können aber auch "Stapelfasern" hergestellt werden, die anschließend konventionall versponnen werden. Als dritte vorteilhafte Möglichkeit steht die Herstellung von Vlies-Matten im Vordergrund. Da das erhaltene Material keine freie Kieselsäure enthält, da Si02 im Fayalit abgebunden ist, ist die entstandene Isolierfaser physiologisch unbedenklich. Der Wasserdampf, welcher beim Spinnvorgang eingesetzt wird, führt zu einer porösen glasartigen Struktur der Faser, wodurch besonders gute Isoliereigenschaften erzielt wurden.
Die hergestellten Isoliermatten wiesen bis ca. 800 * C hervorragende Wärmedämmeigenschaften, wobei die Matten auch feuerhemmende Eigenschaften besitzen. Die Matten eignen sich auch für Tieftemperaturisolation.
Eine sehr vorteilhafte weitere Verwendungsmöglichkeit besteht darin, das gereckte Endlosgarn (Filament) auf Spezialwebmaschinen zu Feuerfest-Geweben zu verarbeiten. Diese Gewebe werden anschließend z.B. in Vakuum und bei erhöhter Temperatur mittels metallischem Aluminium bedampft (beschichtet). Derartige Gewebe werden z.B. als Feuerschutzbarrieren (Feuerwehrschutzanzüge, Schläuche etc.) mit Vorteil eingesetzt.
Auch als Hochtemperatur-Filtermaterial für die Staubabscheidung bei Gastemperaturen bis 800* C kann das beschriebene Material verwendet werden. 6

Claims (7)

  1. AT 405 645 B Patentansprüche 1. Verfahren zum Herstellen von Isolierwolle, dadurch gekennzeichnet, daß flüssige saure Schlacken, wie z.B. Müllschlacken, Schlacken aus der Verbrennung von Shredderleichtfraktion (RESH) oder Schlacken aus der NE-Metallurgie mit einer Basizität Ca0/Si02 zwischen 0,15 und 0,5 und einem Al203-Gehalt von 10 bis 25 Gew.% sowie 2 bis 15 Gew.% Eisenoxiden bezogen auf das Gesamtgewicht der Schlacke über ein Schleuderrad und/oder mit Gas oder Dampf getriebene Strahldüsen geleitet und anschließend kontrolliert gekühlt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlackenbasizität zwischen 0,2 und 0,4 gewählt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die flüssigen sauren Schlacken in Stangen oder Brammen erstarrt und auf Stücke mit 50 bis 150 mm Kantenlänge zerkleinert werden und daß die für die Herstellung der Isolierwolle geforderte Zusammensetzung beim Aufschmelzen zugesetzt wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die sauren Schlacken auf eine Zusammensetzung von 40 bis 55 Gew.% Si02, 10 bis 20 Gew.% CaO, 10 bis 20 Gew.% Al203, Rest Eisenoxide und übliche Verunreinigungen, eingestellt werden.
  5. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Schleuderrad mit 300 bis 600 min-1 und einem Durchmesser von 400 bis 800 mm betrieben wird bei spezifischen Schlackeflüssen zwischen 0,5 und 2 t/h.
  6. 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß flüssige Schlacken mit Wasser, Wasserdampf und/oder Luft-Wassergemischen vermischt und das verdampfte Wasser gemeinsam mit der erstarrenden Schlacke über Düsen ausgestoßen wird.
  7. 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß den schmelzflüssigen Schlacken Basalt in Mengen von 5 bis 50 Gew.% beigemengt wird. 7
AT0056397A 1997-04-03 1997-04-03 Verfahren zum herstellen von isolierwolle AT405645B (de)

Priority Applications (7)

Application Number Priority Date Filing Date Title
AT0056397A AT405645B (de) 1997-04-03 1997-04-03 Verfahren zum herstellen von isolierwolle
JP10542130A JP2000511509A (ja) 1997-04-03 1998-03-20 断熱ウールの製造方法
EP98909209A EP0912454A2 (de) 1997-04-03 1998-03-20 Verfahren zum herstellen von isolierwolle
CZ983793A CZ379398A3 (cs) 1997-04-03 1998-03-20 Způsob výroby izolační vlny
HU0000828A HUP0000828A3 (en) 1997-04-03 1998-03-20 Method for producing insulation wool
PCT/AT1998/000071 WO1998045215A2 (de) 1997-04-03 1998-03-20 Verfahren zum herstellen von isolierwolle
NO985561A NO985561L (no) 1997-04-03 1998-11-27 FremgangsmÕte ved fremstilling av isolasjonsull

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
AT0056397A AT405645B (de) 1997-04-03 1997-04-03 Verfahren zum herstellen von isolierwolle

Publications (2)

Publication Number Publication Date
ATA56397A ATA56397A (de) 1999-02-15
AT405645B true AT405645B (de) 1999-10-25

Family

ID=3493936

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT0056397A AT405645B (de) 1997-04-03 1997-04-03 Verfahren zum herstellen von isolierwolle

Country Status (7)

Country Link
EP (1) EP0912454A2 (de)
JP (1) JP2000511509A (de)
AT (1) AT405645B (de)
CZ (1) CZ379398A3 (de)
HU (1) HUP0000828A3 (de)
NO (1) NO985561L (de)
WO (1) WO1998045215A2 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP1394275A1 (de) * 2002-08-14 2004-03-03 Tribovent Verfahrensentwicklung GmbH Verfahren zur Abreicherung von Alkalien in oxidischen Schmelzen

Families Citing this family (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE10102615B4 (de) * 2001-01-20 2006-06-29 Deutsche Rockwool Mineralwoll Gmbh & Co. Ohg Verfahren zur Herstellung von Dämmstoffen aus Mineralfasern und Schmelze zur Herstellung von Mineralfasern
DE10114985C5 (de) 2001-03-26 2017-08-24 Hans-Peter Noack Verfahren zur Herstellung von Mineralwolle
FR3043399B1 (fr) 2015-11-09 2018-01-05 Eco'ring Procede de production de laine de roche et de fonte valorisable
KR102261524B1 (ko) * 2019-09-02 2021-06-07 주식회사 케이씨씨 미네랄울 뱃지 조성물 및 이로부터 제조된 미네랄울

Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB801884A (en) * 1955-07-21 1958-09-24 British Iron Steel Research Improvements in or relating to the treatment of slags
GB1127033A (en) * 1966-06-21 1968-09-11 British Iron Steel Research Treatment of blast furnace slag
GB1244491A (en) * 1967-09-26 1971-09-02 Ceskoslovenska Akademie Ved Method of maufacturing and treating mineral fibres resistant to corrosion in cement medium

Family Cites Families (8)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3002346A1 (de) * 1980-01-23 1981-08-13 Licencia Találmányokat Ertékesítö Vállalat, Budapest Verfahren zur herstellung von geschmolzenen silikatmaterialien
ZA82432B (en) * 1981-01-23 1982-12-29 Bethlehem Steel Corp Mineral wool and process for producing same
RO82421A2 (ro) * 1981-06-12 1983-09-26 Intreprinderea De Geamuri,Ro Procedeu de obtinere a vatei de sticla
JPS61183150A (ja) * 1985-02-08 1986-08-15 Osaka Gas Co Ltd グラスファイバ−の製造法
DE58902534D1 (de) * 1988-04-28 1992-12-03 Cobomat Anlagenbau Gmbh Verfahren zur beseitigung und zum recycling von abfallstoffen.
DE4208124C2 (de) * 1992-03-12 1997-07-31 Peter Dr Koecher Verfahren zur Inertisierung fester Rückstände, insbesondere aus der Abfallverbrennung und Rauchgasreinigung, durch Schmelzen
CA2099460A1 (en) * 1992-07-02 1994-01-03 Michelle G. Alexander Process for vitrifying incinerator ash
AT405944B (de) * 1996-04-19 1999-12-27 Holderbank Financ Glarus Verfahren zum reduzieren von oxidischen schlacken

Patent Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB801884A (en) * 1955-07-21 1958-09-24 British Iron Steel Research Improvements in or relating to the treatment of slags
GB1127033A (en) * 1966-06-21 1968-09-11 British Iron Steel Research Treatment of blast furnace slag
GB1244491A (en) * 1967-09-26 1971-09-02 Ceskoslovenska Akademie Ved Method of maufacturing and treating mineral fibres resistant to corrosion in cement medium

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP1394275A1 (de) * 2002-08-14 2004-03-03 Tribovent Verfahrensentwicklung GmbH Verfahren zur Abreicherung von Alkalien in oxidischen Schmelzen

Also Published As

Publication number Publication date
HUP0000828A3 (en) 2001-04-28
WO1998045215A3 (de) 1999-01-21
ATA56397A (de) 1999-02-15
NO985561D0 (no) 1998-11-27
NO985561L (no) 1999-02-02
JP2000511509A (ja) 2000-09-05
EP0912454A2 (de) 1999-05-06
HUP0000828A2 (hu) 2000-08-28
WO1998045215A2 (de) 1998-10-15
CZ379398A3 (cs) 1999-07-14

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0632791B1 (de) Verfahren zur herstellung von zement aus metallurgischen schlacken
DE60126526T2 (de) Verfahren für die Reduktionsbehandlung flüssiger Schlacke und Filterstaubes eines elektrischen Lichtbogenofens
DE69838798T2 (de) Briketts für mineralfaserherstellungsverfahren
AT403294B (de) Verfahren zum aufarbeiten von müll oder von metalloxidhaltigen müllverbrennungsrückständen sowie vorrichtung zur durchführung dieses verfahrens
AT405944B (de) Verfahren zum reduzieren von oxidischen schlacken
EP0686700B1 (de) Titanhaltiger Zuschlagstoff und dessen Verwendung zur Erhöhung der Haltbarkeit der feuerfesten Ausmauerung eines Ofens und als Schlackenbildner
DE4304724C1 (de) Titanhaltiger Zuschlagsstoff und dessen Verwendung zur Erhöhung der Haltbarkeit der feuerfesten Ausmauerung eines Ofens
EP0340644B1 (de) Verfahren zur Beseitigung und zum Recycling von Abfallstoffen
AT502396B1 (de) Verfahren zum abtrennen von verunreinigungen aus einsatzstoffen
AT405645B (de) Verfahren zum herstellen von isolierwolle
DE69737623T2 (de) Verfahren zum Behandeln von Flugstäuben aus Elektrostahlwerken
DE2908570A1 (de) Verfahren zur rueckgewinnung der wertmetalle aus katalysatoren
DE3811594C2 (de)
DE4017163C2 (de) Keramisches Schweißverfahren und Pulvergemisch dafür
DE69812699T2 (de) Verfahren zur herstellung von glasartigen kunstfasern
AT405191B (de) Verfahren zum abtrennen von kupfer und schwermetallen aus müllverbrennungsrückständen und -schlacken
EP0235291B1 (de) Verfahren zur herstellung von vanadiumschlacke
DE19747896B4 (de) Verfahren zum Valorisieren und zum eventuellen hierfür Bearbeiten von Pfannenschlacken
DE2427205B2 (de) Verfahren zur stahlherstellung
EP0934432B1 (de) VERFAHREN ZUM ENTCHROMEN UND/ODER ABREICHERN DES MgO-GEHALTES VON STAHLSCHLACKEN
AT405839B (de) Verfahren zum herstellen von roheisen, buntmetall-legierungen, fecr und synthetischen hochofenschlacken unter verwendung von metalloxidhaltigen müllverbrennungsrückständen oder schlacken
DE19825780B4 (de) Verfahren zur Herstellung von Schmelzprodukten aus Zyklonstäuben der Zementindustrie
DE2633318C3 (de) Verfahren zum Gewinnen von Tonerde aus dem mineralischen, Aluminium-, Silicium- und Eisenoxide enthaltenden Anteil fester Brennstoffe
AT405192B (de) Verfahren zum aufbereiten von müll oder müllfraktionen, insbesondere autoshredderleichtfraktion
WO2016096178A1 (de) MISCHUNG, VERWENDUNG DIESER MISCHUNG SOWIE VERFAHREN ZUR KONDITIONIERUNG EINER BEI DER EISEN- UND STAHLMETALLURGIE AUF EINER METALLSCHMELZE IN EINEM METALLURGISCHEN GEFÄß BEFINDLICHEN SCHLACKE

Legal Events

Date Code Title Description
ELJ Ceased due to non-payment of the annual fee