AT402082B - Wand- oder dachelement aus zwei durch einen schaumstoffkern auf abstand gehaltene metallische deckschichten - Google Patents

Description

AT 402 082 B

Die Erfindung betrifft ein Wand- oder Dachelement aus zwei durch einen Schaumstoffkern auf Abstand gehaltene metallische Deckschichten, deren als Nut- und Federseite ausgebildete Längsränder als Schnappverbindung ausgebildet sind und zwischen sich Dichtmittel aufweisen.

Derartige Wandelemente haben insbesondere den Vorteil einer erleichterten Montage, weil durch die Schnappverbindung ein Vorarretieren der zu verbindenden Wand- oder Dachelemente erfolgt.

Bei einem Isolierpaneel gemäß dem DE-GM 81 08 886 wird als verbesserungswürdig angesehen, daß die außenliegende Dichtung den Witterungseinflüssen unmittelbar ausgesetzt ist. Dadurch kommt es durch Verspröden zu einem Nachlassen der Dichtwirkung. Auch Bewegungen der Paneele in Längs- und Querebene durch Wind- und Temperatureinflüsse bewirken eine Öffnung des Dichtungsbereiches also eine Verminderung der Dichtwirkung. Außerdem erfolgt im Brandfall ein leichteres Aufklaffen der Längsverbindung und Zerstören der unmittelbar von der Hitze beaufschlagten Dichtung. Die Dichtung ist ein Sonderprofil. Sie muß im übrigen farblich an das Aussehen des jeweiligen Paneeles angepaßt werden, ohne die optimalen Eigenschaften hochwitterungsbeständiger schwarzer Dichtungsmaterialien ausnutzen zu können. Aus der DE-OS 27 52 286 ist eine Einhakverbindung und aus der DE-OS 28 20 162 eine Schraub-Klemmverbindung bekannt. Die DE-OS 24 35 003 und die EP 6431 hingegen zeigen Schnappverbindungen.

Die Schnappverbindung nach der EP 6431 ist für größere Elemente nicht brauchbar, da zum Einrasten viel zu große Kräfte erforderlich sind. Eine zusätzliche Schwierigkeit besteht noch darin, daß z.B. bei waagerechter Verlegung der Elemente diese waagerecht in die Schnappverbindung hineingedrückt werden müssen, was mit einem Baukran nicht möglich ist und per Hand geschehen muß.

Die Schnappverbindung nach der DE-OS 34 35 003 wird ebenfalls durch eine waagerechte Bewegung ausgeführt. Von Nachteil ist bei dieser Konstruktion, daß die Elemente nicht besonders fest miteinander verbunden sind. Es müssen hohe Fertigungstoleranzen eingehalten werden, damit die "Schnappwirkung" überhaupt zustandekommt. Hohe Fertigungstoleranzen sind bei großen Elementen nicht einhaltbar, so daß diese Konstruktion für die Baupraxis sehr ungünstig ist.

Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Wand- oder Dachelement zu schaffen, bei dem die Dichtwirkung gegenüber Umwelteinflüssen und gegebenfalls auch im Brandfali sicher gewährleistet ist, und das die Verwendung einfacher optimal wirksamer Dichtungsmaterialien zuläßt.

Gemäß der Erfindung wird dazu bei einem Wand- oder Dachelement der eingangs näher beschriebenen Art vorgeschlagen, daß als Dichtmittel höchstens eine Dichtung innen auf dem Nutboden der Nutseite angeordnet ist und mit der Längskante der Federseite zusammenwirkt, und der andere Nutboden als Entspannungsraum wirksam ist und die Längskante der Federseite als schneidenförmige Dichtkante ausgebildet ist und der Nutboden zur Aufnahme der Dichtung bzw. zur Bildung des Entspannungsraumes einen kreisförmigen Querschnitt aufweist und die den Nutboden bildenden Enden hakenförmig zurückgeführt sind.

Das erfindungsgemäße Wand- oder Dachelement ergibt in der sich durch eine hohe Stabilität auszeichnenden Längsverbindung derart günstige Durchgangswerte, insbesondere auch hinsichtlich Luftundurchlässigkeit, daß es bei Anwendungsfällen mit normalen Anforderungen nicht erforderlich ist, zwei Dichtungen vorzusehen.

Es kann in besonderen Fällen mit geringeren Anforderungen, insbesondere durch den hohen gleichbleibenden Anpreßdruck der erfindungsgemäßen Schnappverbindung sogar ausreichend sein, daß als Dichtmittel beide Nutböden als Enspannungsraum wirksam sind.

Von besonderem Vorteil ist weiterhin, daß für alle Verwendungsfälle das stets gleiche Wand- oder Dachelement entsprechend den jeweiligen Anforderungen mit der erforderlichen Dichtungszahl aus- oder umgerüstet werden kann.

Erfindungsgemäß werden weiterhin die Dichtung vor den unmittelbaren Umwelt- und Brandeinflüssen geschützt und eine hohe Sicherheit gegen das Aufklaffen der Verbindung erreicht. Es kann eine einfache preiswerte aber hoch witterungsbeständige Dichtung verwendet werden, und zwar unabhängig von dem Aussehen der jeweils verwendeten Element. Für die Dichtwirkung ist es durch die erhöhte Flächenpressung bei kleinen Anpreßdrücken von besonderem Vorteil, wenn gemäß der Erfindung die Längskanten der Federseite als schneidenförmige Dichtkante ausgebildet sind.

Eine hohe Stabilität der Längsverbindung ergibt sich dadurch, daß die Längsränder vier metallisch eingefaßte Nutfederverbindungen bilden.

Dabei sind vorteilhaft die Dichtkanten als um 180* umgebogene Enden so ausgebildet, daß sie die Enden der Nutseite überlappen.

Dadurch daß die die Schnappverbindung bildenden Nocken der Nutseite durch ihr Aneinanderstoßen einen Anschlag bilden, ist in einfacher Weise eine gleichbleibende genaue Montage und Anpressung der Dichtung gesichert. 2

Claims (7)

1. 5 70 75 20 25 30 35 40 45 50 AT 402 082 B Die Schnappverbindung wird vorteilhaft durch im Querschnitt halbkreisförmige Nocken und rechtwinklig abgekantete Haltenuten gebildet. Als Dichtung können einfache eingelegte Streifen verwendet werden. Je nach Bedarfsfall können in Abwandlung des Erfindungsgedankens z. B. die Dichtmittel in der Elementebene zueinander versetzt angeordnet und die Enden der Nutböden als Halterung für ein Befestigungsblech ausgebildet sein. Nachfolgend wird die Erfindung anhand schematisch dargestellter Ausführungsbeispiele beschrieben. Im einzelnen zeigt Fig. 1 den Querschnitt einer Längsverbindung mit einer Dichtung in vergrößertem Maßstab, Fig. 2 den entsprechenden Querschnitt einer Ausführungsform mit Befestigungsblech, Fig. 3 den Querschnitt einer Längsverbindung mit zwei Entspannungsräumen in vergrößertem Maßstab, Fig. 4 den entsprechenden Querschnitt einer Ausführungsform mit Befestigungsblech. Gemäß Figur 1 weist das Wandelement eine obere Deckschicht 1, eine untere Deckschicht 2 und einen Schaumstoffkern 3 auf. Der Längsrand 4 der Nutseite 5 und der Längsrand 6 der Federseite 7 sind als Schnappverbindung 8 mit dem Nocken 9 und der Halbnut 10 ausgebildet. Die Längskante 11 des Längsrandes 4 ist auf der einen Seite, z. B. auf der Innenseite des Wandelementes, von dem Nocken 9 zu einem kreisförmigen Nutboden 12 mit einer Dichtung 13 zurückgeführt und seine um 180° umgebogenen Enden 14 werden durch den Vorsprung 15 des Schaumstoffkernes 3 auf Abstand gehalten. Die Längskante 16 des Längsrandes 6 ist ausgehend von der Haltenut 10 zu einer schneidenförmigen Dichtkante 17 mit um 180° umgebogenen Enden 18 ausgebildet, die eine nutförmige Ausnehmung 19 des Schaumstoffkernes 3 begrenzen. Die Längsränder 4, 6 bilden somit vier metallisch eingefaßte Nutfederverbindungen, nämlich I aus Nut 20 mit Nocken 9 / Feder 21 mit Haltenut 10, II aus Ausnehmung 19 / Vorsprung 15 und III, IV aus Nutboden 12 / Dichtkante 17. Durch die Vierfachverbindung ergibt sich bei einer entsprechenden Beanspruchung ein hoher Widerstand gegen Aufklaffen (Schrägstellen der verbundenen Wandelemente zueinander) und durch Veringerung des Abstandes zwischen den Enden 14 und der Dichtkant 17 eine größere Verformung der Dichtung und eine erhöhte Dichtwirkung. Die Stirnflächen 22, 23 der Enden 14 bzw. 18 sind geschützt im Schaumstoffkern 3 eingebettet. Nocken 9 und Haltenuten 10 bilden einen die Montage erleichternden Anschlag 24. Beim Zusammenbau wird die Feder 21 mit der Oberfläche der Dichtkanten 17 entlang der Nocken 9 in die Nut 20 geschoben. Wenn die dickste Stelle der Feder 21 nach geringfügigem elastischem Aufbiegen der Nocken 9 dessen dickste Stelle passiert hat, schnappt der Nocken 9 rückfedernd aus seiner aufgebogenen Position in die Haltenut 10 ein. Nocken 9 und Haltenut 10 bilden den Anschlag 24 und die schneidenförmige Dichtkante 17 verformt die Dichtung 13. Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 sind die Nutböden 12 versetzt zueinander angeordnet. Die Enden 14 der beiden Nutböden 12 dienen als Halterung für einzeln angebrachte Befestigungsbleche 25 zur Aufnahme einer nicht näher dargestellten verdeckt anzubringenden Befestigungsschraube 26. Bei beiden Ausführungsformen gemäß Fig. 1 und 2 ist der Entspannungsraum 27 jeweils auf der der Dichtung 13 gegenüberliegenden Seite, z. B. der Außenseite des Wandelementes angeordnet. Auf die Außenseite auftreffender, bereits durch die hohe Anpreßkraft der äußeren, metallisch verstärkten Schnappverbindung 8 geminderter Winddruck wird im Entspannungsraum 27 weiter wesentlich herabgesetzt und trifft danach mit diesem nur noch geringen Druck auf die Dichtung 13. Dichtung 13 und innere Schnappverbindung 8 übernehmen die restliche Abdichtung. Etwaige auf der Außenseite eintretende Feuchtigkeit entspannt sich im Entspannungsraum 27 und tritt als Tröpfchen aufgrund der Schwerkraft an der Unterseite des Wandelementes aus. Eine ähnliche vorteilhafte Wirkungsweise wird bei geringeren Anforderungen bei den Ausführungsformen gemäß Fig. 3 und 4 erzielt, bei denen jeweils die beiden Entspannungsräume 27 nacheinander wirksam werden. Patentansprüche 55 1. Wand- oder Dachelement aus zwei durch einen Schaumstoffkern auf Abstand gehaltene metallische Deckschichten, deren als Nut- und Federseite ausgebildete Längsränder als Schnappverbindung ausgebildet sind und zwischen sich Dichtmittel aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß als Dichtmittel höchstens eine Dichtung (13) innen auf dem Nutboden (12) der Nutseite (5) angeordnet ist und mit 3 AT 402 082 B der Längskante (16) der Federseite (7) zusammenwirkt, und der andere Nutboden (12) als Entspannungsraum (27) wirksam ist und die Längskante (16) der Federseite als schneidenförmige Dichtkante (17) ausgebildet sind und der Nutboden (12) zur Aufnahme der Dichtung (13) bzw. zur Bildung des Entspannungsraumes (27) einen kreisförmigen Querschnitt aufweist und die den Nutboden bildenden Enden (14) hakenförmig zurückgeführt sind.
2. 2. Wand- oder Dachelement nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsränder vier metallisch eingefaßte Nutfederverbindungen (I, II, III, IV) bilden.
3. 3. Wand- oder- Dachelement nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtkante (17) als um 180° umgebogene Enden (18) ausgebildet sind und die Enden (14) der Nutseite überlappen.
4. 4. Wand- oder Dachelement nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die die Schnappverbindung (8) bildenden Nocken (9) der Nutseite (5) und die Haltenuten (10) der Federseite (7) durch ihr Aneinanderstoßen einen Anschlag (24) bilden.
5. 5. Wand- oder Dachelement nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnappverbindung (8) durch im Querschnitt halbkreisförmige Nocken (9) und rechtwinklig abgekantete Haltenuten (10) gebildet ist.
6. 6. Wand- oder Dachelement nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung (13) aus einem eingelegten Streifen gebildet ist.
7. 7. Wand- oder Dachelement nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtmittel (13 bzw. 27) in der Elementebene zueinander versetzt angeordnet und die Enden der Nutböden (12) als Halterung für ein Befestigungsblech (25) ausgebildet sind. Hiezu 2 Blatt Zeichnungen 4