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Die Erfindung bezieht sich auf einen Brecher mit einem eine Materialaufgabe aufweisenden Gehäuse, einem innerhalb des Gehäuses um eine horizontale Drehachse umlaufenden brechbackenbestückten Rotor und einer gehäusefesten, sich entlang der Rotordrehachse erstreckenden Gegenbacke, wobei im wesentli- chen die Matenalaufgabe oberhalb des aufsteigenden und die Gegenbacke oberhalb des absteigenden
Bereiches des Rotorumlaufkreises angeordnet sind und die etwa normal zur Rotordrechachse verlaufende, rotorseltig vorstehende Brechlelsten bildende Gegenbacke fest auf einer ihrerseits am Gehäuse um eine rotorachsparallele Schwenkachse schwenkverstellbar abgestützten Schwinge sitzt.
Aus der AT 397 045 B ist ein Rotationsbackenbrecher bekannt, der durch das Zusammenspiel von umlaufenden Brechbacken und feststehenden rotorachsnormalen Brechlelsten der Gegenbacke Im zu zerbrechenden Aufgabegut örtlich Druckspannungsspitzen erzeugt, die auf rationelle Welse zu einer hohen
Zerkleinerungsleistung führen. Allerdings ist bei diesen Rotationsbackenbrechern die Gegenbacke in einer gegenüber der Horizontalen flach ansteigenden Neigung zur Aufgabeöffnung des Gehäuses hin hochgezogen und bildet eine Art obere Abdeckung der Materialaufgabe, so dass eingebrachtes Aufgabegut, das vom
Rotor erfasst und gegen die Brechleisten der Gegenbacke gedrückt wird, von der nachfolgenden Rotorbrechbacke gebrochen werden muss, damit der Rotor welterdrehen kann.
Die zwischen Brechleisten und
Brechbacken erzielbaren Spitzenbelastungen im Brechgut führen auch meist zum gewünschten Spalterfolg, doch sind Störungen bei schwierig zu zerkleinernden Materialien nicht auszuschliessen. Abgesehen davon hängt die Zerkleinerungswirkung auch davon ab, in welcher Lage die Materialbrocken relativ zu den Brechleisten bzw. Brechbacken festgeklemmt werden und wo daher dann beim Aufschlag der Brechbacken die Spannungsspitzen auftreten. Durch die fehlende Bewegungsfreiheit des Materials beim Brechvorgang könnte daher bei ungünstiger Lage das Material nur ungenügend gebrochen werden, was die Gefahr eines Blockierens des Rotors ergäbe.
Um den Backenbrecher von vornherein auf das zu brechende Material abstimmen zu können, sind die bekannten Brecher mit die Gegenbacken aufnehmenden schwenkverstellbaren Schwingen ausgestattet, so dass die Weite des Brechspattes an das Brechgut anpassbar ist, doch werden dadurch die prinzipiellen Brechvorgänge kaum beeinflusst. Darüber hinaus sind die für eine Nachzerkleinerung erforderlichen Mahlkörper u. dgl. jeweils separat auf schwenkverstellbaren Trägern montiert, wodurch es zwischen den einzelnen Brech-und Mahlwerkzeugen Zwischenräume und Spalte gibt, in die zerbrochenes Gestein gelangen und eine weitere Verstellung unterbinden könnte.
Auch wenn wegen der guten Zerkleinerungswirkung des Rotationsbackenbrechers und wegen der von den Brechlelsten begünstigten Materialabfuhr beste Voraussetzungen für einen einwandfreien Materialdurchsatz vorliegen, lassen sich durch diese Zwischenräume und Spalte Verklemmungen und Betriebsstörungen nicht immer vermelden.
Bel einem Prallzerkleinerer, wie er in der DE 20 56 181 A gezeigt ist. gibt es zur Vermeidung von Störungen und Beschädigungen auch schon gegeneinander abgestützte knickgesicherte Teilschwingen für die aus Pralleisten bestehenden Gegenbacken, doch kommt es hier lediglich zur üblichen Pralizerkleine- rung, deren Wirkung durch die knickbar Anordnung der Teilschwingen nicht gesteigert werden kann.
Gemäss der AT 372 020 B ist weiters ein Prallbrecher bekannt, dessen Zerkleinerungswirkung vor allem durch das Aufschlagen der Rotorschlagleisten auf das Material und das Aufprallen der gegen eine hochsteigende Prallwand geschleuderten Materialbrocken entsteht. Um Störungen durch ein Festsetzen grösserer Steine im Durchtrittsspalt zwischen Prallwand und Rotor zu verhindern, Ist das Brechergehäuse mit einem gegen den Rotor vorragenden Gleitbalken ausgestattet, der an seiner Oberseite eine zur Prallwand hin flach ansteigende Gleitbahn bildet, wodurch die ungebrochenen grösseren Teile des Brechgutes vom Durchtnttsspalt weg zur Prallwand hin abgeleitet werden können.
Diese Gleitbahn ist ähnlich wie die Prallwand in voneinander beabstandete Balken aufgelöst, was zwar den Brecheffekt erhöht, aber ein Verklemmen der Steine im Prallwand- und Gleitbahnbereich befürchten lässt Ausserdem ist der Winkel der Gleitbahn kaum einstellbar und auch der Durchtnttsspalt zwischen Rotor und Gleitbalken lässt sich nur unzureichend auf das zu brechende Material abstimmen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen und einen Brecher der eingangs geschildert Art zu schaffen, der mit einfachen kontruktiven Mitteln zu einer Verbesserung der Zerkleinerungswirkung und zur Erhöhung der Betriebssicherheit und Verschleissfestigkeit führt
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, dass die Schwinge zusätzlich zur Gegenbacke mit einer Leitwand versehen ist, die aufgabeseitig oberhalb der Gegenbacke von dieser im spitzen Winkel zur Horizontalen aufwärts-und dann überkopf gegen die Aufgaberichtung zurückführt.
Durch diese Kombination der Gegenbacke mit einer einen Rückführraum ergebenden Leitwand übt der Brecher die Funktion sowohl eines Rotationsbackenbrechers als auch eines Prallbrechers aus, da die nicht beim ersten Schlag entsprechend zerkleinerten Brechgutteile der Leitwand entlang hochgleiten, sich rückbewegend umwälzen und in den Bereich der Materialaufgabe und den Rotorbereich zurückfallen. Der Rotor erfasst diese Teile erneut und der Zerkleinerungsvorgang wird wiederholt, so dass sich vor allem bel Prob ! emmatenai ein wesentlich beschleunigter Brechvorgang ergibt.
Die Zerkleinerungswirkung beruht
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einerseits auf den durch Brech-und Gegenbacken erzeugten Spannungsspitzen im Material und anderseits auf den Ermüdungserscheinungen des gegen die Leitwand geschleuderten Materials, was überraschend hohen Wirkungsgrade und Brechleistungen gewährleistet. Durch die Befestigung von Gegenbacke und
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Abstand zwischen Brechleisten und Brechbacken, aber auch die Höhenposition gegenüber dem Umlauf- kreis des Rotors massgebend sind.
Durch den Einsatz der Schwinge lassen sich die Stützund Verstellen- richtungen ausserhalb des Zerkleinerungsbereiches geschützt unterbringen, so dass keinerlei Störungs-oder
Klemmgefahr durch das Brechgut besteht, und die Schwinge selbst erlaubt ausreichend grosse Verstellberel- che, um den gewünschten Anforderungen an die Anpassbarkeit gerecht zu werden Ausserdem ermöglicht die Schwinge ein kurzzeitiges Öffnen des Durchtrittsspaltes zwischen Gegenbacke und Rotor, um bedarfsweise unbrechbare Fremdkörper auszusortieren und Beschädigungen zu vermeiden.
Auch lässt sich durch ein entsprechen des Verstellen der Schwinge eine verschleissbedingte Spaltweitenvergrösserung ausgleichen, wodurch die Standzelt der Brechwerkzeuge erhöht werden kann.
Schliesst die der Matena ! aufgabe zugewandte Stirnseite der Gegenbacke bzw. der Brechlelsten erfindungsgemäss an die Leitwand an und ist sie gegenüber der Anfangssteigung der Leitwand flacher geneigt, wird für einen spaltfreien Übergang zwischen Gegenbacke und Leitwand gesorgt und das Grobmatena ! unter mehrfachem Umlenken wieder in den Brechbereich zurückgebracht.
Um durch die Materialrückfuhr ein Herausschleudern von Material aus der Materialaufgabe zu vermeiden, endet die Leitwand erfindungsgemäss aufgabesotig m einen Fangbalken, der das hochsteigende Material zum Abfallen in den Rotorbereich zwingt und die Materialzerkleinerung begünstigt.
Erfindungsgemäss besteht die Leitwand aus glatten, sich zur Gegenbacke parallel erstreckenden Gleitplatten, so dass nicht nur ein Verklemmen von Brechgut vermieden wird, sondern auch eine einfach herstellbare und bel Bedarf plattenweise austauschbare Leitwand entsteht.
Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Schwinge über an zwei Anlenkachse angelenkte Stelltriebe, vorzugsweise Hydraulikzylinder am Gehäuse abgestützt und nimmt gegebenenfalls In Rotorumlaufrichtung hinter der Gegenbacke Mahlkörper auf. Dadurch kann die Schwinge neben den reinen Schwenkbewegungen auch schiebeverstellt werden, so dass sich die Gegenbacke und die Leitwand bestens gegenüber dem Rotor justieren lassen Ausserdem können zusätzlich zur Gegenbacke erforderliche Mahlkörper an der Schwinge montiert werden, die sofort nach dem eigentlichen Hauptbrechvorgang eine Nachzerkleinerung mit sich bringen, ohne dabei einen störungsfreien Matenaldurchsatz gefährdende Zwischenräume und Spalte zu öffnen.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand schematisch an Hand eines Ausführungsbeispieles veranschaulicht, und zwar zeigen
Fig. 1 einen erfindungsgemässen Brecher im Vertikalschnitt normal zur Rotordrehachse und
Fig. 2 einen Querschnitt nach der Linie 11-11 der Fig. 1.
Der dargestellte Brecher 1 besteht aus einem Gehäuse 2, das eine obere Matenalaufgabe 3 und eine untere Auswurföffnung 4 bildet. Innerhalb des Gehäuses 2 ISt ein um eine horizontale Drehachse 5 umlaufender Rotor 6 vorgesehen, der umfangseitig mit Brechbacken 7 bestückt ist Der mit einer Drenchtung R gegen den Uhrzeigersinn drehende Rotor 6 wirkt mit einer oberhalb des absteigenden Bereiches des Rotorumlaufkreises U angeordneten Gegenbacke 8 zusammen, die sich balkenähnlich entlang der Rotordrehachse 5 erstreckt und normal zur Rotordrehachse 5 verlaufende, motorseitig vorstehende Brechleisten 9 trägt.
Die Gegenbacke 8 sitzt auf einer Im Gehäuse 2 schwenkverstellbar gelagerten Schwinge 10, wozu jeweils drei am Gehäuse 2 abgestützte Hydraulikzylinder 11, 12, 13 an zwei Anlenkachse 14,15 angelenkt sind, die eine weitgehende Schiebe-und Schwenkverstellung der Schwinge 10 erlauben. Die Schwinge 10 ist oberhalb der Gegenbacke 8 mit einer Leitwand 16 ausgestattet, die an der der Materialaufgabe 3 zugewandten Stirnseite 17 der Gegenbacke 8 anschliesst und mit einer Im spitzen Winkel a ansteigenden Anfangsneigung aufwärts führt und sich dann kopfüber gegen die Aufgaberichtung A hin zurückerstreckt Die Stirnseite 17 ist gegenüber der Anfangsneigung a der Leitwand 16 um einen flacheren Winkel ss zur Horizontalen geneigt, so dass sich durch den stets zunehmenden Anstieg keine Toträume bilden und ein einwandfreies Aufschieben des Materials sichergestellt ist.
Die Leitwand 16 besteht aus glatten, zur Gegenbacke 8 parallel verlaufenden Gleitplatten 18 und endet aufgabeseltig in einem Fangbalken 19.
In Rotordrehnchtung R hinter der Gegenbacke 8 sind an der Schwinge 10 zusätzlich noch Mahlkörper 20 montiert, so dass die Schwinge 10 alle mit dem Rotor 6 zusammenwirkenden gehäuseeigenen Zerkleinerungswerkzeuge aufnimmt und diese auch über die Schwinge 10 relativ zum Rotor 6 In ihrer Wirklage verändert werden können.
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Im Betneb des Brechers 1 wird das Aufgabematerial durch die Materialaufgabe 3 in Aufgaberichtung A in das Gehäuse 2 eingeworfen und gelangt zum Rotor 6, der es mit seinen Brechbacken 7 mitnimmt und gegen die Gegenbacke 8 bewegt. Hier wird das Brechgut gegen die Brechlelsten 9 gedrückt. so dass Im zwischen Brechleisten 9 und Brechbacken 7 festgeklemmten Brechgut Druckspannungen entstehen, die so lange ansteigen, bis das Material bricht.
Die abgebrochenen und ausreichend kleinen Bruchstücke strömen direkt zwischen den Brechleisten 9 hindurch, werden mit den Mahlkörpern 20 nachzerkleinert und fliessen in Rotordrehnchtung R im Zuge der fortschreitenden Zerkleinerung bis zur Auswurföffnung 4, durch die sie das Gehäuse verlassen. Das noch unzureichend gebrochene Material gleitet an der Stirnseite 17 der Gegenbacke 8 hoch und wird dann entlang der Leltwand 16 überkopf zurückgeführt, um erneut Im Aufgabebereich dem Rotor 6 zuzufallen, so dass der Zerkleinerungsvorgang von vorn beginnt. Damit ist ein rasches und durchgreifendes Zerkleinern des Brechgutes sichergestellt, wobei wegen der Verstellbarkelt der Schwinge 10 eine entsprechende Anpassung dem Zerkleinerungswirkung an das Jeweilige Aufgabegut
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Durch die Anordnung der Zerkleinerungswerkzeuge und der Leitwand auf der Schwinge 10 bleibt der Bauaufwand recht genng und die Gefahr brechgutbedingter Betnebsstörungen wird vermieden. Es kommt zu einer rationellen, leistungsstarken und verhältnismässig verschleissarmen Brecherwirkung.