AT396137B - Holzfaserdaemmplatte - Google Patents
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Description
ΑΤ 396 137 Β
Die Erfindung betrifft eine Holzfaserdämmplatte, die durch bitumenfreies Hydrophobierungsmittel wasserfest gemacht ist.
Bekannte Holzfaserdämmplatten werden durch Zumengen von Bitumenemulsion (vgl. DIN 68752 oder ÖNORM 3006) hydrophobiert ("Bitumenplatte"). Dabei enthält die Holzfaserdämmplatte 12 % Bitumenzusatz, bezogen auf die Holzfasermasse (atro).
Aus der DE-OS 2034 208 ist ein bitumenfreies Hydrophobierungs- und Quellschutzmittel für Spanplatten bekannt
Nachteilig bei den bekannten Platten ist nicht nur der im Hinblick auf den Umweltschutz bedenkliche Zusatz von Bitumen, sondern auch die dunkelbraune bis schwarze Färbung der Platte und schließlich die nur beschränkte Naßfestigkeit
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine hydrophobierte Holzfaserdämmplatte zur Verfügung zu stellen, welche die geschilderten Nachteile nicht aufweist.
Eifindungsgemäß wird dies mit einer Holzfaserdämmplatte mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst
Bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Holzfaserdämmplatte sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die erfindungsgemäße Holzfaserdämmplatte übertrifft die bekannten durch Bitumenemulsionbeigaben hydrophobierten Holzfaserdämmplatten in mehreren Eigenschaften. So besitzt die erfindungsgemäße Holzfaserdämmplatte eine höhere Biegebruchfestigkeit, wobei die höhere Biegebruchfestigkeit auch nach 24-stündiger Lagerung in Wasser gegeben ist. Darüber hinaus ist die Wasseraufnahme der erfindungsgemäßen Holzfaserdämmplatte gegenüber den bekannten Holzfaserdämmplatten, die durch Beigabe einer Bitumenemulsion hydrophobiert worden sind, verringert.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Holzfaserdämmplatte besteht darin, daß diese nicht mehr dunkelbraun bis schwarz ist wie die Bitumenplatten, sondern eher normalen, nicht durch Bitumenbeigabe hydrophobierten Holzfaserdämmplatten gleicht.
In der nachstehenden Tabelle sind die wesentlichen Eigenschaften der erfindungsgemäßen Platte ("BVR-Platte”) den entsprechenden Eigenschaften von durch Bitumenbeigabe hydrophobierten Holzfaserdämmplatten (Bitumenplatten) gegenübergestellt.
Tabelle
Eigenschaft Bitumenplatte 15 % BVR-Platte Wasseraufnahme: (nach 24 Stunden Wasserlagerung) 53,16 % 26,13 % Biegefestigkeit trocken: 10,43 kp/cm^ 11,40 kp/cm^ Biegefestigkeit naß: 2,25 kp/cm? 8,44 kp/cm^
Nachstehend wird die Arbeitsweise bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Holzfaserdämmplatte unter Bezugnahme auf das in der angeschlossenen Zeichnung dargestellte Fließschema erläutert.
Das Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Holzfaserdämmplatte unterscheidet sich von der Faserherstellung bis zur Abmischung nicht von jenem der bekannten, durch Bitumenemulsionbeigabe modifizierten (hydrophobierten) Holzsfaserdämmplatten ("Bitumenplatten").
Im Mischholländer wird zuerst das Hydrophobierungsmittel, beipielsweise verstärkte Naturharze (beispielsweise die Produkte der Umsetzung von Kolofonium oder Tallharz mit dienophilen Verbindungen), in Form einer wässerigen Disperson mit 45 % Feststoffgehalt (Handelsname: Furtin BVR 50, Hersteller: Chemische Werke Franz v. Furtenbach Ges. m. b. H. in Wr. Neustadt) eingebracht. Nach einer Abmischzeit von 10 min wird zusätzlich das Fixierungsmittel, beispielsweise ein oligomeres Aluminium-Diziandiamid-Kondensat, in Form einer wässerigen Lösung (Handelsname: FURTOFIX B3, Hersteller: Chemische Werke Franz v. Furtenbach Ges. m. b. H. in Wr. Neustadt) beigemengt, um das Hydrophobierungsmittel an den Holzfasern zu fixieren. -2-
AT 396 137 B
Insgesamt wurden, bezogen auf den Holzfaseranteil, bis zu 1,5 %, vorzugsweise 0,5 bis 0,8 % Hydrophobierungsmittel und bis zu 1,0 %, vorzugsweise 0,8 % Fixierungsmittel beigemengt.
Nach entsprechender Abmischzeit, beispielsweise 15 min, wird der fertige Faserbrei äbgepumpt und in der Vonatsbiitte bis zur Verarbeitung gelagert.
Aus dieser Bütte gelangt der so vorbereitete Stoff auf die Entwässerungsmaschine und wird darauf zu einer Endlosplatte geformt Die weitere Arbeitsweise, wie das Auspressen und die Trocknung der hergestellten Holzfaserdämmplatten entspricht wieder der Arbeitsweise bei der Herstellung von Bitumenplatten.
Ein wesentlicher Vorteil bei der Verwendung von bitumenfreien Hydrophobierungsmitteln, wie dem als Beispiel genannten Hydrophobierungsmittel, gegenüber dem Einsatz von Bitumenemulsionen ist der pH-Wert, bei dem gearbeitet wird. Bei Zusatz einer Bitumenemulsion wird durch Zugabe von Aluminiumsulfat der pH-Wert auf 4,5 bis 4,7, also in den sauren Bereich, eingestellt.
Bei dem erfindungsgemäß verwendeten Hydrophobierungsmittel werden die erfindungsgemäß erzielten, verbesserten physikalischen Eigenschaften bei einem pH-Bereich von 5,5 bis 7,0, also im nahezu neutralen Bereich, erreicht. Dadurch kann das Retourwasser von der Langsiebmaschine und der Presse ohne Neutralisierung wieder als Verdünnungs- oder Produktionswasser verwendet werden, wie dies im beigefügten Fließschema angedeutet ist
Nachstehend werden einige Beipiels für erfindungsgemäße, durch bitumenfreie Hydrophobierungsmittel wasserfest gemachte Holzfaserdämmplatten angegeben. Dabei sind auch die jeweils erzielten physikalischen Werte genannt
Beispiel 1: Feststoff Faserstoff Mahlgrad 68" 180 g atro 1 + 9 % BVR-50 (45-prozentig) 36 g + 1,9 % Aluminiumsulfat 3,4 g pH 53 Dichte: 260 kg/m3 Stärke: 13,5 mm Biegefestigkeit: 17,7 kp/cm^ Wasseraufnahme: 19,9 % Beispiel^ Feststoff Faserstoff Mahlgrad 68" 180 g atro + 9 % BVR-50 36 g + 0,8 % Aluminiumsulfat 13 g + 03 % Furtofix P3 (50-prozentig) 1 1,8 g pH 6,0 Dichte: 242 kg/m3 Stärke: 11,5 mm Biegefestigkeit: 13,2 kp/cm^ Wasseraufnahme: 26,5 % Beispiel 3: Feststoff Faserstoff Mahlgrad 68" 180 g atro + 6 % BVR-50 24 g •f 1,9 % Aluminiumsulfat 3,4 g + 1 % Furtofix P3 = Bindemittel 3,6 g pH 53 Dichte: 259 kg/m3 Stärke: 13,6 mm Biegefestigkeit: 18,6 kp/cm^ Wasseraufnahme: 25,1 % Beispiel 4: Feststoff Faserstoff Mahlgrad 68 " 220 g atro + 33 % BVR-50 16 g + 0,8 % Furtofix P3 3,6 g + 0,5 % Aluminumsulfat 1,5 g pH 6,0 Dichte: 253 kg/m3 Stärke: 17,0 mm Biegefestigkeit: 10,9 kp/cm^ Wasseraufnahme: 10,8 % -3-
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Beispiel 5: 220 g atro 16 g 3,6 g Stärke: 16,0 mm
Feststoff Faserstoff Mahlgrad 68" + 3,3 % BVR-50 + 0,8 % Furtofix P3 pH 6,0
Dichte: 236 kg/m^ Biegefestigkeit: 13,5 kp/cm^ Wasseraufnahme: 18,0 %
Beispiel 6:
Feststoff Faserstoff Mahlgrad 68" 220 g atro + 1,6 % BVR-50 8 g + 0,5 % Furtofix P3 2,7 g + 0,35 % Aluminiumsulfat 0,75 g pH 6,5
Dichte: 226 kg/m^ Stärke: 16,1 mm
Biegefestigkeit: 14,2 kp/cm^
Wasseraufnahme 18,6 %
Beispiel 7:
Feststoff Faserstoff Mahlgrad 38 " 260 g atro (620 g) + 1,6 % BVR-50 9,25 g + 0,5 % Furtofix P3 2,6 g pH 6,5
Dichte: 266 kg/m^ Stärke: 20,3 mm
Biegefestigkeit: 16,0 kp/cm^
Wasseraufnahme: 14,1 %
Beispiel 8:
Feststoff Faserstoff Mahlgrad 38" 260 g atro + 1,6 % BVR-50 9,25 g + 0,5 % Furtofix P3 2,6 g + 0,35 % Aluminiumsulfat 0,91 g pH 6,3
Dichte: 249 kg/m^ Stärke: 20,9 mm
Biegefestigkeit: 12,1 kp/cm^
Wasseraufnahme: 11,7 %
Beispiel 9:
Feststoff Faserstoff Mahlgrad 38" 260 g atro + 1,2 % BVR-50 6,93 g + 0,6 % Furtofix P3 3,12 g pH 6,5
Dichte: 236 kg/mß Stärke: 23,5 mm
Biegefestigkeit: 10,6 kp/cm^
Wasseraufnahme: 11,6 %
Beispiel 10:
Feststoff Faserstoff Mahlgrad 29" 260 g atro (620 g) + 1,6 % BVR-50 8,26 g + 0,5 % Furtofix P3 2,6 g pH-Wert Retourwasser: 5,6 pH 5,3
Dichte: 245 kg/m^ Stärke: 26,8 mm
Biegefestigkeit: 10,6 kp/cm^
Wasseraufnahme: 46,5 % -4-
AT 396 137 B
Beispiel 11:
Feststoff Faserstoff Mahlgrad 29" 173 g atro (413 g) + 1,6 % BVR-50 5,51 g + 0,5 % Furtofix P3 1,73 g pH-Wert Retourwasser: 5,6 pH 5,4
Dichte: 224 kg/m3 Stärke: 17,3 mm
Biegefestigkeit: 14,1 kp/ern^
Wasseraufnahme: 21,9 %
Beispiel 12: 190 g atro (452 g) 6,76 g 1,9 g
Stärke: 20,5 mm
Feststoff Faserstoff Mahlgrad 32" +1,6 % BVR-50 + 0,5 % Furtofix P3 pH-Wert Retourwasser: 5,1 pH 4,7
Dichte 250 kg/m3 Biegefestigkeit: 12 kp/cm^ Wasseraufnahme: 268,1 %
Beispiel 13; Feststoff Faserstoff Mahlgrad 32" 190 g atro + 2,0 % BVR-50 8,45 g + 0,5 % Furtofix P3 pH-Wert Retourwasser: 5,1 pH 4,7 1,9 g Dichte: 280 kg/m3 Biegefestigkeit: 6,7 kp/cm^ Wasseraufnahme: 239,9 % Stärke: 22,9 mm Beispiel 14; Feststoff Faserstoff Mahlgrad 32" 190 g atro +1,6 % BVR-50 6,76 g + 0,5 % Furtofix P3 pH-Wert Retourwasser: 6,5 pH 6,5 1,9 g Dichte: 237 kg/m3 Stärke: 22,3 mm
Biegefestigkeit: 8,5 kp/cm^ Wasseraufnahme: 19,8 %
Beispiel 15; Feststoff Faserstoff Mahlgrad 42" 190 g atro + 2,0 % BVR-50 8,45 g + 0,5 % Furtofix P3 1,9 g pH-Wert Retourwasser: 5,7 pH 5,1 Dichte: 250 kg/m3 Stärke: 15,4 mm
Biegefestigkeit: 18,5 kp/cm^ Wasseraufnahme: 27,7 %
Beispiel 16: Feststoff Faserstoff Mahlgrad 42" 190 g atro + 2,0 % BVR-50 8,45 g + 0,5 % Furtofix P3 pH-Wert Retourwassen 5,2 pH 4,9 1,9 g Dichte: 247 kg/m3 Biegefestigkeit: 19,5 kp/cm^ Wasseraufnahme: 184,5 % Stärke: 17,6 mm -5-
Claims (7)
- AT 396 137 B Beispiel 17; Feststoff Faserstoff Mahlgrad 42" 190 g atro + 2,0 % BVR-50 8,45 g + 0,5 % Furtofix P3 1,9 g pH-Wert Retourwasser 6,5 pH 6,4 Dichte: 243 kg/m^ Stärke: 17,1 mm Biegefestigkeit: 16,4 kp/cm2 Wasseraufnahme: 21,6 % Beispiel 18: Feststoff Faserstoff Mahlgrad 42" 190 g atro + 1,6% BVR-50 6,76 + 0,5 % Furtofix P3 1,9 g pH-Wert Retourwasser 6,5 pH 6,5 Dichte: 249 kg/m^ Stärke: 17,8 mm Biegefestigkeit: 16,9 kp/cm2 Wasseraufnahme: 27,7 % Beispiel 12i Feststoff Faserstoff Mahlgrad 42" 190 g atro +1,6 % BVR-50 6,76 g + 0,5 % Furtofix P3 1,9 g pH-Wert Retourwasser: 5,7 pH 5,2 Dichte: 250 kg/m^ Stärke 17,1 mm Biegefestigkeit: 18,4 kp/cm2 Wasseraufnahme: 15,3 % Zu den obigen Beispielen ist noch anzumerken, daß bei den Beispielen 10 bis 19 so wie im beigefSgten Fließschema angegeben, mit "Retourwasser" gearbeitet wurde. Die in den Beispielen 12 bis 19 angegebenen, hydrophobierten Holzfaserdämmplatten haben unterschiedliche und teilweise hohe Werte bei der Wasseraufnahme, da sich das Faserstoffgemisch aus 50 % Fichte, Hackgut in Rinde (fremd), 40 % Fichte, Holzspreißel in Rinde und 10 % Lärche zusammensetzt, und sich nicht vermeiden ließ, daß die Anhäufung von Lärche teilweise hoch war und es dadurch zu erhöhten Wasseraufhahmewerten kam. PATENTANSPRÜCHE 1. Hydrophobierte Holzfaserdämmplatte, die ein bitumenfreies Hydrophobierungsmittel enthält, dadurch gekennzeichnet, daß das Hydrophobierungsmittel in der Platte in einer Menge von maximal 5 Gew.-%, bezogen auf die Holzfaser, vorzugsweise 2 Gew.-% , enthalten ist, und daß das Hydrophobierungsmittel durch ein Fixierungsmittel an den einzelnen Holzfasern fixiert ist.
- 2. Platte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fixierungsmittel eine metallorganische Verbindung ist.
- 3. Platte nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Fixierungsmittel ein oligomeres Aluminium· Diciandiamid-Kondensat ist.
- 4. Platte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fixierungsmittel eine Dispersion verstärkter Naturharze ist -6- AT 396 137 B
- 5. Platte nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Fixierungsmittel auf die Holzfaser in Form einer wässerigen Lösung aufgebracht ist.
- 6. Platte nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Hydrophobierungsmittel in Form einer wässerigen Dispersion der verstärkten Naturharze mit 45 % Feststoffgehalt aufgebracht ist.
- 7. Verfahren zum Herstellen einer hydrophobierten Holzfaserdämmplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 6 im Naßverfahren, die ein bitumenfreies Hydrophobierungsmittel enthält, dadurch gekennzeichnet, daß den Holzfasern das bitumenfreie Hydrophobierungsmittel in einer Menge von maximal 5 Gew.-%, vorzugsweise 2 Gew.-% bezogen auf die Holzfaser, zugemischt wird, daß dann das Fixierungsmittel beigemengt und mit den Holzfasern und dem Hydrophobierungsmittel vermischt wird, um das Hydrophobierungsmittel an den einzelnen Holzfasern zu fixieren und daß gegebenenfalls nach einer Zwischenlagerung aus den hydrophobierten Holzfasern eine Fasermatte gebildet wird, die zur Holzfaserdämmplaue weiterverarbeitet wird. Hiezu 1 Blatt Zeichnung -7-
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ENE | Inventor named | ||
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