AT395979B - Kaltbindendes mittel auf bitumenbasis - Google Patents

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Description

AT 395 979 B
Die Erfindung bezieht sich auf ein kaltbindendes, in der Bauindustrie verwendetes Mittel, welches aus zwei Komponenten besteht.
An zahlreichen Gebieten der Tief- und Hochbauindustrie sind derartige Klebe- und Fugenabdichtungsaufgaben, die weder mit heißen Bitumendichtungsmassen, aber oft sogar mit lösungsmittelhaltigen oder Emulsionserzeugnissen nicht erfüllt werden können. Zur fleckenartigen Reparatur von Dachisolierungen oder zur Abdichtung von Dilatationsfugen bei hochwertigen Bauobjekten (Brücken, Tunnelle, Tübbinge) sowie zur Ausfüllung der Fugen stehen verschiedene Produkte auf Zweikomponentenepoxyharz- oder Polyurethanbasis zur Verfügung, die Steinkohlenteer und/oder Bitumen, sowie auch Lösungsmittel beinhalten. Der Nachteil dieser ist, daß sie im allgememnen nur zu spezifischen, bestimmten Verklebungszwecken anwendbar sind, oder 40-60 % Lösungsmittel enthalten und somit umweltverschmutzend und feuergefährlich sind.
Die Lösungsmittel oder wäßrige Emulsion enthaltenden, auch kalt verarbeitbaren Bitumen-Kompositionen lassen sich beispielsweise für Zwecke wo das Trocknen des Klebstoff-Films nicht gesichert, oder die beim Trocknen stattfindende Volumenabnahme (Schrumpfen) ausgeschlossen ist, nicht anwenden, so z. B. im Falle der Verklebung von Wasserdichtungsplatten miteinander, oder bei Ausfüllung von Dilatationsfugen. Für die Reparatur von Betonstraßen und Bahnen sind im allgemeinen Teer-Epoxy-, oder Bitumen-Epoxymassen von hohem Füllstoffgehalt bekannt, da diese an Beton gut haften und die erwünschte Elastizität besitzen. Wegen des hohen Kostenaufwands werden aber diese nur bei besonderen Bauobjekten, z. B. bei der Reparatur der Start- und Landepisten von Fluggeländen eingesetzt. Klebstoffe auf Epoxyharzbasis beziehungsweise Kautschuk- und Kunstkautschukklebstoffe sind bekannt. Zur Fugenabdichtung verwendet man Kitte und Spachtelmassen auf Kunststoffbasis, so Produkte auf Polysulfid-, Butylkautschuk-, Polyisobutylen-, Polyurethanbasis oder Silikonkautschukbasis. Ihr Nachteil ist der hohe Kostenaufwand, wodurch diese nur beschränkt verbreitet sind.
Der Nachteil der bekannten Produkte ist einerseits ihre Kostspieligkeit, andererseits die Tatsache, daß sie für verschiedene Anwendungszwecke nicht eingesetzt werden können. Es ist zum Beispiel eine ungelöste Aufgabe, daß der Klebstoff sich von selbst in der erforderlichen Schichtendicke ausbreitet und damit die Ungleichmäßigkeiten der Oberfläche behebt, oder daß die Position des zu verklebenden Materials auch nach der Verlegung, das heißt die Topfzeit, beliebig korrigiert bzw. reguliert werden kann. Die dauernd plastischen Eigenschaften lassen sich nur mit Zugabe von teuren Kunststoffen verwirklichen, dabei läßt sich gewöhnlich auch die Lösungsmittelanwendung nicht beseitigen.
Ziel der Erfindung ist die Ausarbeitung eines kalt anwendbaren, dauernd plastischen Mittels von regelbarer Bindezeit, das sich für mehrere Anwendungszwecke eignet, wasser- und lösungsmittelfrei und einfach behandelbar ist; seine Anwendung verursacht keine Gesundheits- und Umweltschäden.
Das erfindungsgemäße Mittel aus zwei Komponenten - welches wasser- und lösungsmittelfiei und kaltbindend ist - läßt sich dadurch kennzeichen, daß seine
Komponente A 40-60 Gew.% 20-40 Gew.% 20-40 Gew.% 0-5 Gew.%
Bitumen oder mit 2-6 Gew.% 70/30-60/40 Polybutadien-Polystyrol Blockpolymer modifiziertes Bitumen flüssige Fettsäure (durchschnittliche Kohlenstoffzahl C 17-Cig) Füllstoff thixotropierenden Zusatzstoff, während die
Komponente B 10-20 Gew.% aus trocknendem Pflanzenöl und Schwefel hergestellten Faktis mit 8-20 Gew.% Schwefelgehalt 10-20 Gew.% Zinkoxyd, Magnesiumoxyd, Alkalieidmetalloxyd oder -hydroxyd, oder deren Gemisch 60-80 Gew.% Füllstoff, vorzugsweise Quarzmehl oder Sand von 0-3 mm Korngröße enthält und das Mischverhältnis der Komponenten A und B 1-3:3-1 beträgt
Die andere Ausführungsform des etfindungsgemäßen, wasser- und lösungsmittelfreien, kaltbindenden Mittels bestehend aus zwei Komponenten läßt sich dadurch kennzeichnen, daß die
Komponente A 40-60 Gew.% Bitumen 20-40 Gew.% flüssige Fettsäure mit durchschnittlicher Kohlenstoffatomzahl C^-Cjg oder Naphtensäure 5-10 Gew.% von aus vorbehandeltem Rapsöl und Schwefel hergestellten Schwefelfaktis von 17-19 Gew.% Gesamtschwefelgehalt, die
Komponente B 10-20 Gew.% Zinkoxyd, Magnesiumoxyd, Kalziumoxyd (Brennkalk) oder -hydroxyd, oder Chlorkalk oder deren Gemisch 10-90 Gew.% Füllstoff -2-
AT 395 979 B 1-20 Gew.% Gummimehl enthält und das Mischverhältnis der Komponenten A und B1-3:3-1 beträgt.
Das Bitumen wird mit 2-8 Gew.% beziehungsweise 2-6 Gew.% thermoplastischem Mischpolymer vom Typ SBR oder SBS modifiziert. Derartige Produkte sind Europien 161A und 161B (Enichem, Italien), Catiflex 1101, 1184, 1186 (Shell Co.), Finapren 411, Claprene (Shell). Das Molgewicht dieser Produkte (Kunstkautschuk) beträgt 120-280.000. Die flüssige Fettsäure kann Talkölfettsäuie sein, deren Jodzahl 84-92 beträgt Als Fettsäure kann Talgfettsäure, technische Fettsäure mit Jodzahl 20, Verseifungszahl 185-210, Sonnenblumenölfettsäure, Rapsölfettsäure, Palmkemölfettsäure, KokusÖlfettsäure oder Leinölfettsäure zur Anwendung kommen. Der inerte Füllstoff mit 0-1 mm Korngröße ist Sand oder Quarzmehl, Andesit, Basalt, Gesteinmehl, Talk, Kaolin, Bentonit, oder Ton, Mikrosilikapulver, Tonerdehydrat, Korundmehl, Asbestfaser, Mineralwolle, Kunststoff-Faser, Viskosefaser, etc. oder deren Gemisch. Das trocknende oder halbtrocknende Öl - geeignet zur Faktisherstellung -ist Sonnenblumen-, Raps-, Baumwollsamen-, Kürbiskem-, Sesam-, Hanfsamen-, Oliven-, Soja-, Fisch-, Mais-, Lein- oder Rizinusöl, deren Jodzahl 80-200 beträgt, doch kann ein trocknender Pflanzenölfimis auch verwendet werden. Die Qualität und Zusammensetzung des inerten Füllstoffs kann die vorherige sein, jedoch ist die Anwendung von Sand mit 0-1 mm Korngröße vorteilig. Das Verhältnis der Komponenten A und B läßt sich innerhalb der angegebenen Grenzen variieren, es ist jedoch zu bemerken, daß für Verklebungszwecke die Anwendung eines Gemisches vom Verhältnis 2 : 1, während für Fugenabdichtung ein 1: 1 Gemisch zweckmäßig ist.
Das erfindungsgemäße Mittel wird in der Weise hergestellt, daß man Bitumen oberhalb seines Erweichungspunktes - zweckmäßig zwischen 160-180 °C - unter Umrührung mit dem thermoplastischen SBS Mischpolymer stufenweise versetzt, dem homogenisierten Gemisch unter lebhafter Umrührung die flüssige Ölsäure und der noch warmen Mischung den Füllstoff zuführt, das Gemisch auf 30-40 °C abkühlen läßt, und die erhaltene Komponente A separiert aufbewahrt.
In einem getrennten Schritt kocht man aus trocknendem Pflanzenöl und Schwefel ein Faktis mit 8-10 Gew.% GesamtschwefelgehalL Nach Abkühlung mischt man zu dieser bis zur Homogenisierung das Zink- oder Magnesiumoxyd bzw. die Alkalierdmetalloxyde, dann homogenisiert man nach Zugabe der Füllstoffe die so erhaltene Komponenete B. Die Einhaltung der Mischungsreihenfolge der Komponenten ist zweckmäßig; die Stabilität des Erzeugnisses wird besser, wenn man die angegebene Mischungsreihenfolge verwendet
In alternativer Weise versetzt man bei der Herstellung der Komponente A das Bitumen bei 160-170 °C mit dem harten oder halbharten Faktis, dann mit der Ölsäure, in separatem Schritt wird das Zink- oder Magnesiumoxyd oder die Alkalierdmetalloxyde beziehungsweise der Chlorkalk, die Füllstoffe und das Gummimehl zugesetzt und homogenisiert.
Die wesentliche Voraussetzung der Anwendung des Mittels ist die volle und vollständige Vermischung der Komponenten A und B, dazu genügen im allgemeinen Mischzeiten von 5-10 Minuten. Die Topfzeit der flüssigen, mörtelartigen Masse beträgt je nach der Temperatur 2-2,5 Stunden, doch läßt sich die Topfzeit verlängern oder durch Zugabe einer aliphatischen Karbonsäure zur Komponente A - höchstens 5 % bezogen auf die Masse derselben - wesentlich verkürzen, dem Wesen nach zwischen 10 Minuten und 24 Stunden regeln. Während der Topfzeit verdickt sich die mörtelartige Masse nicht, verbreitet sich gut von selbst, nach einer gewissen Zeit setzt sich die Abbindung plötzlich ein, die Masse härtet in 10-15 Minuten aus, doch der dauernd plastische Zustand verbleibt
Die Zusammensetzung des erfindungsgemäßen Mittels ist neu, ähnlicher bitumenhaltiger Klebstoff oder ähnliches Mittel für Fugenabdichtung ist im Handel nicht erhältlich und nicht bekannt geworden. Die Abbindung des Mittels erfolgt in kaltem Zustand bei Umgebungstemperatur, vorzugsweise bei Temperaturen von etwa 20 °C und setzt sich vermutlich aus drei Teilvorgängen zusammen:
Bei der Verseifung zwischen dem angewandten Metalloxyd und der freien Fettsäure bildet sich eine Bindung, deren Zeitdauer geregelt werden kann. Durch Zugabe einer aliphatischen Karbonsäure läßt sich diese Zeit verkürzen, durch Zugabe von Faktis läßt sich die Bindung inhibitieren, ihre Zeitdauer verlängert sich. Gleichzeitig mit diesem Vorgang bilden sich zwischen Faktis, Metalloxyd, ungesättigte Fettsäure und eventuell den ungesättigten Bindungen des Kunstkautschuks teilweise oder vollständig vernetzte Bindungen aus. In den sich mit Luft und Licht berührenden Schichten der gebundenen Masse erhärtet der unverseifte Rückstand des halbgesättigten Pflanzenöls und der ungesättigten Fettsäure während verhältnismäßig langer Zeit unter Sauerstoffaufnahme, wobei die verwendete Masse "durchhärtet". Dies läßt sich vom Aufhören der Klebrigkeit und langsamer Erhöhung des Erweichungspunktes feststellen.
Das erfindungsgemäße Mittel hat den Vorteil, daß bei der Anwendung die Schichtdicke abänderlich ausgebildet werden kann, mit dem schnellen Beginn der Abbindung muß nicht gerechnet werden, die Masse "verbreitet sich". Infolge der Regelbarkeit läßt sich die Position (Lage) der zu verklebenden Materialien auch nach der Verlegung ausrichten, dabei wird das zu verklebende Material weder durch Wärmeeinwirkung noch durch chemische Einwirkung beschädigt. Nach Gebrauch bleibt die Masse dauernd plastisch und übernimmt die Bewegungen ohne Bildung von Rissen. Die Masse haftet gut auf einer trocknenen Grundlage, danach wird die Schicht feuchtigkeitsbeständig, nimmt kein Wasser auf und bindet auch unter Wasser ab. Bei der praktischen Anwendung des Mittels kann die Verklebung, Fugenabdichtung oder sonstige Arbeit mit einfachen Geräten ohne Brandgefahr und Gesundheitsschädlichkeit durchgeführt werden, beansprucht keine Fachkräfte. Die erfindungsgemäßen Mittel lassen sich -3-
AT 395 979 B unter anderen zur Fugenausfüllung bei Betongehwegen, Dachisolierelementen, zur Verklebung von Parketten, Dachbahnen anwenden. Ihre Anwendung ist außerordentlich wirtschaftlich, da der Aktivstoffgehalt des Erzeugnisses aus billig zugänglichen Komponenten zusammengestellt werden kann, durch Veränderung des Verhältnisses der Komponenten A und B ist auch der Charakter des Mittels variierbar.
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden mit Ausführungsbeispielen dargestellt.
Beispiel 1
Es wird eine zum Fugenausguß geeignete Masse aus folgenden Komponenten hergestellt:
Komponente A: 38 Gew.% Bitumen B-90 (Erweichungspunkt 46 °C, Penetration 71-100) 2 Gew.% Styrol-Butadien Mischpolymer (Europrene 161A), Durchschnittsmolgewicht 280 000 20 Gew.% Ölsäure (Olein) 40 Gew.% Sand von 0-1 mm Korngröße
Komponente B:
Aus Schwefel und Sonnenblumenöl hergestellten 10 Gew.% Schwefel enthaltender flüssiger Faktis, 10 Gew.% Zinkoxyd (Zinkweiß), 80 Gew.% Sand von 0-1 mm Korngröße.
In der Komponente B kann statt Pflanzenöl teilweise oder völlig flüssiger Steinkohlenteer oder flüssiger Ben-zinpyroliseteer eingesetzt werden.
Zur Herstellung der Komponente A erwärmt man das Bitumen in einer heizbaren, mit Rührer ausgestatteten Vorrichtung unter lebhafter Umrührung auf 180 °C unter Zugabe des Mischpolymers in 45-60 Minuten. Dann gibt man zum homogenen Gemisch die Ölsäure, rührt lebhaft einige Minuten lang, dann versetzt man die noch warme Mischung unter weiterem Rühren mit dem Feinsand. Die Umrührung wird unter Wasserkühlung so weit fortgesetzt, bis die Temperatur der Mischung 35-40 °C wird. Jetzt wird das schwarze, flüssige Produkt in Behälter abgefüllt. Bei der Herstellung der Komponente B bereitet man erst den Faktis aus trocknendem Pflanzenöl und Schwefel indem man das Pflanzenöl auf 130-140 °C erwärmt, den pulverförmigen oder lamellaren Schwefel zugibt und bei dieser Temperatur 3-4 Stunden lang, bis zum vollständigem Einbau des Schwefels rührt. Der entstandene Pflanzenölfaktis bildet eine dunkelbraune, in starkem Licht durchsichtige, ablagerungs- und trübungsfreie Flüssigkeit. Der abgekühlte flüssige Faktis wird mit dem Zinkoxyd (Zinkweiß) in eine homogene Paste vermischt. Danach wird der Feinsand zugegeben, Man erhält eine sog. erdfeuchte Masse deren Farbe und Aussehen dem nassen Sand ähnlich ist und in Säcke verpackt werden kann. Die so hergestellten Komponenten A und B werden zu 1:1 Massenverhältnis in geringen Mengen mit Hand, in größeren Mengen durch Maschine vermischt. Die vollständige Vermischung kann in 5-10 Minuten »zielt werden. Die Topfzeit der so hergestellten flüssigen und selbstverbreitenden Ausgußmasse beträgt je nach der Temperatur 2-2,5 Stunden, während dieser Zeitdauer verdickt sie sich nicht, fließt gut und verbreitet sich. Anschließend beginnt besonders bei einer Temperatur Uber 20 °C plötzlich das Abbinden, die Masse bindet in der Fuge oder im "Topf" in 10-15 Minuten ab.
Beispiel 2
Eine zur Kaltverklebung geeignete elastische Komposition läßt sich durch Vermischung der in Beispiel 1 beschriebenen Komponenten A und B bei Mischverhältnis 2 : 1 hersteilen. Die zur Verklebung verwendbare Masse besitzt niedrigere Viskosität und kürzere Bindezeit als die Masse nach Beispiel 1.
Beispiel 3
Die schnellbindenden Arten der in Ausführungsbeispielen 1 und 2 beschriebenen Fugenausguß- und Klebungskompositionen lassen sich herstellen indem wir zur Komponente A 0,05-0,5 Gew.% konzentrierte Essigsäure geben. Die Zugabe der Essigsäure kann auch am Anwendungsort, bei Umgebungstemperatur erfolgen. Mit dieser Lösung kann die Bindezeit unabhängig von der Temperatur zwischen breiten Grenzen nach Wunsch eingestellt und verändert werden.
Beispiel 4
Aus folgenden Komponenten wird eine hartbindende, nichtelastische Glättmasse hergestellt:
Komponente A: 40 Gew.% Bitumen B30 (Erweichungspunkt 60 °C, Penetration 20-45) 20 Gew.% flüssige Cj7-Cjg Pflanzenfettsäure 40 Gew.% Quarzsand von 1-3 mm Korngröße -4-
AT 395 979 B
Komponente B:
Aus trocknendem Planzenölfirnis 10 Gew.% Schwefel enthaltender flüssiger Fäktis, 10 Gew.% Kalkhydratpulver (trockengelöschter Baukalk), 80 Gew.% Quarzmehl von 0-1 mm Korngröße.
Die zwei Komponenten werden im Mischverhältnis 1:1 verwendet Man eihält eine schnellbindende Masse. Anstatt Bitumen kann teilweise oder vollständig Steinkohlenteerpech (Goudron) oder geblasenes Benzinpyrolyseteerpech mit ähnlichem Erweichungspunkt eingesetzt werden.
Beispiel5
Eine mit Oxydfarben färbbare Glättmasse läßt sich aus folgenden Komponenten herstellen:
Komponente A: 60 Gew.% flüssiges, destilliertes Fettsäuregoudron (Jodfarbzahl 100) 40 Gew.% zerkleinerter, sortierter Kies von 1-3 mm Korngröße
Komponente B:
Aus Rapsöl und Schwefel hergestellter 10 Gew.% Schwefel enthaltender flüssiger Faktis, 10 Gew.% MgO (kalziniertes Magnesium), 80 Gew.% Dolomitmehl oder Kalksteinmehl von 0-1 mm Korngröße.
Die zwei Komponenten werden in Mischverhältnis 1:1 verwendet. Zum Färben gibt man zu der Glättmasse bis zum Erreichen der gewünschten Farbe 5-10 % Eisenoxydrot- oder Oxydgrünfarbe.
Beispiel 6
Zwecks Fugenausfüllung oder Verklebung von vertikalen Oberflächen vermengt man die Komponente B gemäß Beispiel 1 in Mischverhältnis 1:1 oder 1:2 mit Komponente A folgender Zusammensetzung:
Komponente A: 38.0 Gew.% Bitumen B-90 2.0 Gew.% 60/40 Polybutadien-Polystyrol Mischpolymer 19.5 Gew.% Tallölfettsäure 40.5 Gew.% Mikrosilikapulver (mit 92 % SK^-Gehalt, bei der Ferrosiliziumherstellung entstehendes
Abfallpulver, das zu 50 % eine Korngröße unter 6 Mikron aufweist).
Bei der Herstellung der Komponente A vermischt man das modifizierte Bitumen warm mit dem Mikrosilikapulver, nach der Homogenisierung wird die Tallölfettsäure zugesetzt. Im weiteren wird gemäß Beispiel 1 gearbeitet.
Beispiel 7
Aus den angeführten Komponenten stellt man ein zur Verklebung und als Ausgußmasse verwendbares Mittel her.
Komponente A: 60 Gew.% Bitumen B-90 35 Gew.% Ölsäure (C^-Cjg) 5 Gew.% aus voibehandeltem Rapsöl hergestellter Hartfaktis mit 19 % Schwefelgehalt
Komponente B: 1 Gew.% Ca(OH)2 9 Gew.% Zinkoxyd 10 Gew.% Gummimehl (Mahlgut aus Gummireifen von max. 1 mm Korngröße) 0 Gew.% Quarzsand (Korngröße max. 1 mm).
Das Bitumen wird bei 160-170 °C mit dem Hartfaktis vermengt, abgekühlt und mit Ölsäure versetzt Die Komponente B wird durch Vermischung von Zinkoxyd, Gummimehl und Quarzsand hergestellt
Beispiel 8
Aus folgenden Komponenten wird ein als Ausgußmasse anwendbares Mittel helgestellt: -5-

Claims (6)

  1. AT 395 979 B Komponente A: 60 Gew.% Bitumen B-90 30 Gew.% Ölsäure (C^-Cjg) 10 Gew.% aus Rapsöl hergestellter mittelharter Faktis mit 19 % Schwefelgehalt Komponente B: 10 Gew.% Chlorkalk (mit 25-30 Gew.% Aktivchlorgehalt) 10 Gew.% Gummimehl (gemäß Beispiel 7) 80 Gew.% Quarzsand. Die Komposition wild mit dem Verfahren gemäß Beispiel 7 hergestellt. Beispiel 9 Man stellt eine Klebstoff- und Ausgußmassekomposition aus folgenden Komponenten her: Komponente A gemäß Beispiel 8 und Komponente B: 5 Gew.% Zinkoxyd 5 Gew.% Magnesiumoxyd 20 Gew.% Gummimehl 70 Gew.% Quarzsand. Die Komposition wird gemäß Beispiel 7 hergestellt. PATENTANSPRÜCHE 1. Wasser- und lösungsmittelfreies, kaltbindendes Mittel bestehend aus zwei Komponenten, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponente A: 40-60 Gew.% Bitumen oder mit 2-6 Gew.% Polybutadien-Polystyrol modifiziertes Bitumen, 20-40 Gew.% flüssige Fettsäure, 20-40 Gew.% Füllstoff, die Komponente B: 10-20 Gew.% aus trocknendem oder halbtrocknendem Pflanzenöl und Schwefel hergestellten, 5-10 Gew.% Schwefel enthaltenden flüssigen Faktis, 10-20 Gew.% Zink- oder Magnesiumoxid, Alkalierdmetalloxid oder -hydroxid oder deren Gemisch, 60-80 Gew.% Füllstoff vorzugsweise Quarzmehl oder Sand von 0-3 mm Korngröße enthält und das Mischverhältnis der Komponenten A und B1-3:3-1 beträgt.
  2. 2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es anstatt Bitumen und Fettsäure Fettsäuregoudron enthält.
  3. 3. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es als flüssige Fettsäure Ölsäure oder Olein TallÖlfettsäure oder gemischte flüssige pflanzliche Fettsäure enthält
  4. 4. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das trocknende oder halbtrocknende Öl Sonnenblumen-, Raps-, Hanfsamen-, Oliven-, Fisch-, Lein- oder Sojaöl oder ein derartiges Öl enthaltender Firnis ist.
  5. 5. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es als Alkalierdmetalloxid Kalkhydratpulver oder Biennkalk enthält
  6. 6. Wasser und lösungsmittelfreies, kaltbindendes Mittel bestehend aus zwei Komponenten, dadurch gekennzeichnet, daß die -6- 5 AT 395 979 B Komponente A: 40-60 Gew.% Bitumen 20-40 Gew.% flüssige Fettsäure mit durchschnittlicher Kohlenstoffatomzahl C^-Cjg oder Naphtensäure 5 -10 Gew.% von aus vorbehandeltem Rapsöl und Schwefel hergestellten Schwefelfaktis von 17-19 Gew.% Gesamtschwefelgehalt, die Komponente B: 10-20 Gew.% Zinkoxid, Magnesiumoxid, Kalziumoxid (Brennkalk) oder -hydroxid, oder Chlorkalk oder deren Gemisch 10 10-90 Gew.% Füllstoff 1-20 Gew.% Gummimehl enthält und das Mischverhältnis der Komponenten A und B1-3:3-1 beträgt 15 -7-
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