AT390579B

AT390579B - Feuerfestes plattenpaar fuer schwenk- bzw. drehbewegliche schieberverschluesse

Info

Publication number: AT390579B
Application number: AT0187085A
Authority: AT
Inventors: Bernhard Dipl Ing Tinnes; Walter Vetterli
Original assignee: Metacon Ag
Priority date: 1984-06-22
Filing date: 1985-06-24
Publication date: 1990-05-25
Also published as: JPH0661611B2; SU1367848A3; LU85962A1; SE8503096D0; IN163657B; GB2160804B; US4747580A; CS458685A2; ZA854707B; MX164976B; CA1274087A; SE461846B; SE8503096L; GB8515754D0; BE902659A; CS271317B2; ES544382A0; JPS619964A; GB2160804A; IT1185104B

Description

Nr. 390 579

Die Erfindung betrifft ein feuerfestes Plattenpaar für schwenk- bzw. drehbewegliche Schieberverschlüsse, insbesondere für Gefäße zum Vergießen von Stahlschmelzen, bestehend aus einer ortsfesten Bodenplatte mit einer unter dem Gefäßausguß stehenden Durchflußöffnung sowie einer bewegbaren Schieberplatte mit zwei wahlweise unter die Bodenplattenöffnung stellbaren Durchflußöffnungen, die in Schließstellung symmetrisch zur Bodenplattenöffnung mit dieser auf einem gemeinsamen Schwenkbogen liegen.

Ein derartiges Plattenpaar ist beispielsweise an der Verschlußvorrichtung für den Bodenausguß von Gießpfannen nach der DE-PS 28 40171 verwendet, wo die Durchflußöffnungen der Schieberplatte wahlweise von der einen oder von der anderen Seite unter die Gießöffnung des Gefäßes bzw. die Durchflußöffhung der Bodenplatte einschwenkbar sind. Das bedeutet einen weit voreilenden Verschleiß der Bodenplatte gegenüber der Schieberplatte, da für die zu bewältigenden Schließ- bzw. Drosselarbeiten die Schiebeiplatte zwei Durchflußöffnungen hat, die Bodenplatte aber nur eine. Folglich ist die Bodenplatte erheblich öfter auszutauschen als die Schiebeiplatte, was einem kontinuierlichen Betrieb abträglich ist

Ferner ist aus der DE-PS 24 04 425 ein Drehschieber mit einer der ortsfesten Bodenplatte zugeordneten Mittelplatte bekannt, die mehrere, unabhängig vom Öffnungs- und Schließvorgang der Schiebeiplatte unter die Gießöffnung des Gefäßes einfahrbare Durchflußöffnungen aufweist und als eigentliche Bodenplatte mit nach Verschleiß abwechselbaren Durchflußöffnungen fungiert Zum Verstellen der Mittelplatte dient eine aufwendige Antriebsmechanik, die den Betriebsbedingungen nicht in allen Fällen gerecht wird.

Aufgabe vorliegender Erfindung ist es, die Standzeiten der Bodenplatte zu verbessern unter Bildung einer die Durchflußöffnungen des Plattenpaares betreffenden Konstellation, die eine optimale Plattengeometrie sowie ein vorteilhaftes Betriebsverfahren zuläßt.

Die gestellte Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Bodenplatte auf der die Schließstellung markierenden Mittellinie eine innerhalb des Schwenkbogens liegende, zweite Reserve-Durchflußöffnung aufweist. Dadurch ist es insbesondere bei mörtelfrei gehaltenen Bodenplatten leicht möglich, bei Verschleiß einer Durchflußöffnung durch einfaches Drehen der Platte um 180 0 in der Lageebene die zweite Durchflußöffnung zum Einsatz zu bringen, so daß ein Auswechseln in der Regel erst zusammen mit der Schieberplatte als Plattenpaar erforderlich wird. Desweiteren ergibt die erfindungsgemäße Anordnung einer Reserve-Durchflußöffnung in der Bodenplatte eine äußerst günstige Durchfhißöffnungs-Konstellation des Plattenpaares, nach der zweckmäßigerweise die Bodenplatte und die Schieberplatte mit elliptischen Umfangsformen ausgestattet sind, deren kleine Durchmesser sich in Schließstellung des Verschlusses decken. Mit einer solchen äußeren Geometrie läßt sich das Plattenpaar bei gegebener Sicherheit in der Gleitflächenabdichtung mit vergleichsweise geringer Gleitflächengröße herstellen und so eine nicht unerhebliche Ersparnis an feuerfestem Material erzielen.

Vorzugsweise wird in näherer Gestaltung des Plattenpaares so vorgegangen, daß die großen Kreisbogen der elliptischen Platten einen von der Schwenkachse des Verschlusses ausgehenden Radius aufweisen und daß die mit Bezug auf die Schwenkachse außen liegenden größeren Kreisbogen der Bodenplatte und der Schiebeiplatte deckungsgleich sind. Insgesamt ist eine solche Ausführung des Plattenpaares besonders einfach und vor allem für Schwenkverschlüsse zweckdienlich. Doch kann der Einsatz auch für Drehschieber nützlich sein, besonders für solche mit mehreren Plattensektoren.

Gemäß einem weiteren Meikmal der Erfindung wird das Plattenpaar zur Durchführung eines Betriebsverfahrens benutzt, das darin besteht, daß eine der Durchflußöffhungen der Schieberplatte als Gießöffnung, die andere als Stoffzufuhröffhung unter die mit dem Gefäßausguß koaxiale Durchflußöffhung der Bodenplatte gestellt und nach Drehen der beiden Platten in der Verschiebeebene um 180 ° in umgekehrter Weise die vorherige Stoffzufuhröffnung der Schieberplatte als Gießöffnung und die vorherige Gießöffnung als Stoffzufuhröffhung verwendet wird. Auf diese Weise ist eine gleichmäßige Auslastung und damit ein gleichmäßiger Verschleiß des Plattenpaares gegeben. Je nach Bedarf können in die jeweilige Stoffzufuhröffhung und damit in die Ausgußöffnung des metallurgischen Gefäßes problemlos Gase oder Stoffe beispielsweise zum Aufbrennen eingefioienen Metalls oder zum metallurgischen Behandeln der Schmelze, eingeführt werden.

Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung erläutert

Figur 1 zeigt im Schnitt ein neues Plattenpaar in Schließstellung,

Figur 2 in Draufsicht auf die Bodenplatte,

Figur 3 einen ausschnittsweisen Schnitt von Bodenplatte mit Verschleißbild in Drosselstellung,

Figur 4 das Plattenpaar in Offenstellung in ähnlicher Darstellung wie in Figur 2,

Figur 5 eine verbrauchte Bodenplatte in Draufsicht gemäß Figur 4,

Figur 6 eine verbrauchte Schieberplatte, ebenfalls in Draufsicht auf die Gleitfläche.

In der Zeichnung bedeutet (1) die in der feuerfesten Auskleidung eines metallurgischen Gefäßes angeordnete feuerfeste Einlaufhülse eines nicht näher dargestellten Schwenkverschlusses, der als weitere auswechselbare feuerfeste Verschleißteile eine ortsfeste Bodenplatte (2), eine schwenkbewegliche Schiebeiplatte (3) sowie Auslaufhülsen (4) aufweist. Die Bodenplatte (2), die sich der Einlaufhülse (1) anschließt, hat zwei auf der die Schließstellung markierenden Mittelachse (5) des Bewegungs- bzw. Verstellbereiches der Schieberplatte (3) liegende Durchflußöffnungen (2a), (2b), von denen zunächst die eine und nach deren Verschleiß die andere an die Durchflußöffhung (la) der Einlaufhülse (1) angeschlossen werden kann, und zwar durch Drehen um 180° in Richtung des Pfeiles (6) gemäß Figur 5. An die Gleitfläche (2c) der Bodenplatte (2) ist dichtend, aber gleitbar -2-

Claims

Nr. 390 579 die Gleitfläche (3c) der Schieberplatte (3) angepreßt, die ebenfalls zwei Durchflußöffhungen (3a) und (3b) hat. Beide liegen symmetrisch beiderseits der Mittelachse (5) auf dem Schwenkbogen (7), der um den Schwenkpunkt (8) des Verschlusses durch die koaxialen Achsen der Durchflußöffnungen (la) und (2a) von Einlaufhälse (1) und Bodenplatte (2) verläuft Praktisch ergibt die Anordnung der Durchflußöffhungen (2a), (2b) der Bodenplatte auf der Mittelachse (5) quer zum Schwenkbogen (7) bzw. zu den Durchflußöffnungen (3a), (3b) der Schieberplatte (3) eine Öffnungs-Konstellation, für die sich zweckdienlich eine elliptische Umfangsform von Boden- und Schieberplatte (2), (3) anbietet, zumal deren an den Durchflußöffhungen in Form von Verschleißzungen (9), (10) auftretender Verschleiß ebenfalls elliptisch verläuft wie aus den Figuren 5 und 6 erkennbar ist. Diese zeigen eine nach Drehen um 180 0 in der Verschiebeebene an beiden Durchflußöffnungen verbrauchte Bodenplatte (2), ferner eine gleichermaßen verbrauchte Schieberplatte (3). Bekanntlich bildet sich der zungenartige Verschleiß (9), (10) an den Durchflußöffnungen (2a), (2b) und (3a), (3b) von Boden- und Schieberplatte (2), (3) zum einen durch die Umlenkung des Gießstrahls bei gedrosselter Schieberstellung (Figur 3), zum anderen durch Infiltrieren von Schmelze zwischen die Gleitflächen (2c) und (3c) des Plattenpaares (2), (3) hauptsächlich an den Drosselkantenbereichen. Ist infiltrierte Schmelze, insbesondere Stahlschmelze erstarrt werden, beim Bewegen der Schieberplatte (3) gegenüber der ortsfesten Bodenplatte (2), beide Platten unter Bildung von in der Form charakteristischen Verschleißzungen (9) und (10) beschädigt Bei dem in den Figuren 5 und 6 veranschaulichten Verschleiß der Platten (2) und (3) wirkt die Verstelleinrichtung zum Öffnen und Schließen des Verschlusses mit der Schieberplattenöffhung (3a) auf der einen Seite (11) der Mittellinie (5) des Verstellbereiches (Figur 2), so daß nach Umschalten der Verstelleinrichtung auf die andere Seite der Mittelachse unter Einbeziehung der Schiebeiplattenöflmmg (3b) ein Plattenverschleiß erzielt werden kann, der dem gezeigten Verschleiß gegenüberliegt. Theoretisch lassen sich demnach durch Wenden der Platten (2) und (3) in der Verschiebeebene um 180 ° und durch besagte Umschaltung der Verstelleinrichtung an jeder Durchflußöffnung (2a), (2b) und (3a), (3b) zwei Drosselkanten verbrauchen. Für die Praxis empfiehlt es sich jedoch, die Verstelleinrichtung allein auf einer Seite der Mittelachse (5) wirken zu lassen, wobei dann eine der Durchflußöffnungen der Schieberplatte (3) als Gießöffnung, die andere als Aufbrennöffnung dient, was bedeutet, daß diese Öffnung, die beispielsweise mit einer Injektordüse für Sauerstoff ausgerüstet ist, bei wegen Einffierungen trotz geöffneten Verschlusses nicht anlaufendem Gießstrahl unter die koaxialen Öffnungen (la), (2a) von Einlaufhülse (1) und Bodenplatte (2) gestellt und der Durchfluß freigebrannt wird. Desweiteren können durch die Aufbrennöffnung auch Gase oder andere Stoffe zur metallurgischen Behandlung der Schmelze in das Gefäß eingeführt werden. Bei Anwendung an drei Plattenschiebem wird dem erfindungsgemäßen Plattenpaar (2), (3) eine weitere Bodenplatte als ortsfeste Unterplatte zugeordnet. PATENTANSPRÜCHE 1. Feuerfestes Plattenpaar für schwenk- bzw. drehbewegliche Schieberverschlüsse, insbesondere für Gefäße zum Vergießen von Stahlschmelzen, bestehend aus einer ortsfesten Bodenplatte mit einer unter dem Gefäßausguß stehenden Durchflußöffhung sowie einer bewegbaren Schieberplatte mit zwei wahlweise unter die Bodenplattenöffnung stellbaren Durchflußöffnungen, die in Schließstellung symmetrisch zur Bodenplattenöffnung mit dieser auf einem gemeinsamen Schwenkbogen liegen, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenplatte (2) auf der die Schließstellung markierenden Mittellinie (5) eine innerhalb des Schwenkbogens (7) liegende, Reserve-Durchflußöffnung (2b) aufweist.
2. Plattenpaar nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenplatte (2) und die Schieberplatte (3) elliptische Umfangsform mit in Schließstellung sich deckendem kleinen Durchmesser haben.
3. Plattenpaar nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die großen Kreisbogen der elliptischen Boden- und Schieberplatte (2, 3) einen von der Schwenkachse (8) des Verschlusses ausgehenden Radius aufweisen.
4. Plattenpaar nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Bezug auf die Schwenkachse (8) außenliegenden, größeren Kreisbogen der Bodenplatte (2) und der Schieberplatte (3) deckungsgleich sind. -3- Nr. 390 579
5. Verfahren zum Betreiben eines Plattenpaares nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die eine der Durchflußöffnungen (3a, 3b) der Schieberplatte (3) als Gießöffnung, die andere als Stoffzufuhröföiung unter die mit dem Gefäßausguß (la) koaxiale Durchflußöffnung der Bodenplatte (2) gestellt und nach Drehen der Boden- und Schiebeiplatte (2,3) in der Verschiebeebene um 180 ° in umgekehrter Weise 5 die vorherige Stoffzufuhröffnung der Schieberplatte (3) als Gießöffhung und die vorherige Gießöffnung als Stoffzufuhröffhung verwendet wird. 10 Hiezu 2 Blatt Zeichnungen -4-