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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aromatisierung von Tee.
Tee wird zum grössten Teil ohne Aromatisierung vertrieben und die Konsumenten aromatisieren den Tee nach Zubereitung mit Citronenscheiben, Citronensaft oder mit Rum. Ein kleiner Teil der Teearten wird aromatisiert verkauft. Die Aromatisierung wird im allgemeinen so durchgeführt, dass man das für die Aromatisierung geeignete flüchtige Öl in einer inerten Atmosphäre, z. B. in Stickstoffatmosphäre, unter hohem Druck auf die Teeblätter sprüht. Die solcherweise aromatisierten Teeblätter werden in luftdichter Verpackung vertrieben.
Der aromatisierte Tee bewahrt sein Aroma bis zur Öffnung des Kartons, also bis der Inhalt der Schachtel mit Luft in Berührung kommt. Der Tee verliert dann sein Aroma binnen kurzer Zeit infolge Verdampfung bzw. Oxydationsprozessen. Diese Teearten können also nur in kostspieligen, luftdichten Verpackungen verkauft werden, nicht aber in der populären Form von Beuteln.
In der US-PS Nr. 4, 076, 847 wurde ein aromahältiges Granulat vorgeschlagen, wobei das Aroma insbesondere in Gummiarabicum als Trägerstoff enthalten ist und wobei die Oberfläche des Trägergranulates beispielsweise mit Teeblätterpulver überzogen ist. Das vorzugsweise mittels Sprühtrocknung erhaltene, fein zerkleinerte Gummiarabicum-Aroma-Granulat soll nach Überziehen mit Teepulver in Farbe, Form und Grösse handelsüblichem "broken tea" ähnlich sein. Der pulverförmige Gummiarabicum-Aroma-Ausgangsstoff wird dazu mit wenig Wasser granuliert und das erhaltene Granulat beispielsweise mit Teeblätterpulver überzogen, wobei eine Lösung des granulatbildenden Materials auch zum Binden des Überzuges an die Granula verwendet werden kann.
Bei einem solchen teefärbigen Aromagranulat ist das Aroma nicht in befriedigendem Ausmass gegen atmosphärische Einflüsse bzw. gegen Verdampfen geschützt, so dass auch ein solches beispielsweise in Teebeuteln enthaltenes Aromagranulat nach längerer Lagerung ohne luftdichte Verpackung Aromaveränderungen bzw. Aromaverlusten unterliegt.
Ein aus solchen überzogenen Granula hergestelltes Getränk erfüllt infolge seines relativ hohen Gehaltes an Trägermaterial keine höheren Ansprüche an den Geschmack, überdies leidet das typische Teearoma, wenn Tee nur in Pulverform auf den Granula vorhanden ist.
In der DE-OS 2535234 ist ein Verfahren zum Agglomerieren von pflanzlichen Produkten, beispielsweise von Teestaub, beschrieben. Ziel dieses Verfahrens ist es, den beim Transport, bei der Lagerung und bei der Verarbeitung von Tee immer anfallenden Teestaub wieder nutzbar zu machen. Das Verfahren besteht darin, staubförmiges pflanzliches Material mit einer wässerigen oder wässerig-alkoholischen Lösung eines Bindemittels in einem Wirbelschichtsprühgranulator zu befeuchten, vollständig zu trocknen und zu agglomerieren. Ein Zusatz von Aromastoffen ist nicht vorgesehen.
Wie aus der HU-PS Nr. 174699 bekannt ist, können Aromastoffe durch Einschliessen in Cyclodextrin als Inklusionskomplex vor den ungünstigen Einwirkungen der Atmosphäre geschützt werden.
Das Einschliessen in einen Komplex eliminiert die Flüchtigkeit des Aromastoffes und schützt die überwiegend leicht oxydierbaren Aromamoleküle von der oxydierenden Wirkung der Atmosphäre.
Um die Ansprüche nach in Beuteln abgefüllten aromatisiertem Tee zu befriedigen, könnte man die zur Aromatisierung verwendeten Aromastoffe in Form ihrer Cyclodextrin-Inklusionskomplexe vor der Abfüllung in Beuteln zu den Teeblättern mischen. Dadurch könnte der Aromastoff geschützt und Tee beliebigen Aromas hergestellt werden.
Keine Schwierigkeit verursacht dabei die Tatsache, dass die Teeblätter vor dem Kochen den Aromastoff in Form eines Cyclodextrin-Inklusionskomplexes enthalten, da bei Einwirkung des heissen Wassers der Aromastoff aus dem Inklusionskomplex freigesetzt wird.
Die Feinkörnigkeit der bekannten Inklusionskomplexe hingegen bedeutet einen Nachteil bei der Teearomatisierung mit Cyclodextrin-Inklusionskomplexen.
Obwohl die Feinkörnigkeit das Vermischen der CD-Aroma-Inklusionskomplexe mit den Teeblättern erleichterte, trennte sich das Gemisch bereits in der Abfüllmaschine, mittels welcher die Beuteln gefüllt wurden, wobei die Teilchen des Inklusionskomplexes unter die Teeblätter se-
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Der Aromatisierungsgrad des Tees in den Beuteln war zu Beginn des Abfüllvorganges infolge der Anreicherung an CD-Aroma-Inklusionskomplexen höher, später wurde der Aromatisierungsgrad dementsprechend viel niedriger. Um einen konstanten Aromatisierungsgrad zu erreichen, musste das Gemisch aus Teeblättern und Inklusionskomplex ständig durchgemischt werden, wodurch die
Teeblätter zerbröckelten.
Auch durch übliche Formulierungshilfsstoffe konnte dieser unerwünschte Effekt nicht behoben werden.
Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, ein Tee-Aromatisierungsverfahren zu schaffen, mittels welchem die Teeblätter mit Aroma- ss-Cyclodextrin-Inklusionskomplexen in homogener Verteilung aromatisiert werden können.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäss mit einem Verfahren gelöst, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass man Teeblätter mit einer Suspension von folgender Zusammensetzung :
10 - 35 Massenteile eines oder mehrerer Aroma-ss-Cyclodextrin (CD)-Inklusionskomplexe,
2 - 12 Massenteile Dextran und/oder 2 - 12 Massenteile lösliche Stärke und/oder
2 - 12 Massenteile Gummiarabicum und/oder 2 - 12 Massenteile Methylcellulose und/oder
2 - 12 Massenteile lineares Dextrin und/oder 2 - 12 Massenteile Hydroxyäthylcellulose und bis zu 3 Massenteile Glycerin und
50 - 88 Massenteile Wasser in einer Menge von 2 bis 10% Masse - auf den Tee bezogen - besprüht und die Teeblätter trocknet.
Die erfindungsgemäss verwendeten Bindemittel (Dextran, Dextrin, lösliche Stärke, Gummiarabicum, Methylcellulose, Hydroxyäthylcellulose) beeinflussen die Herstellung des Tees nicht.
Die Bindemittel lösen sich in heissem Wasser, ohne die Farbe oder die Lichtdurchlässigkeit des Tees zu beeinflussen und ohne einen weiteren Geschmack oder Aroma zum Aroma des Tees zuzugeben.
Erfindungsgemäss können die Bindemittel allein oder kombiniert verwendet werden.
Vorteilhaft wird als Bindemittel Dextran verwendet.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird als Bindemittel ein Gemisch von Dextran und Dextrin verwendet.
Der erfindungsgemäss aromatisierte Tee ist stabil. Das Bindemittel der Suspension fixiert die Aroma-ss-CD-Inklusionskomplexe auf die Teeblätter.
Als Aroma- ss-Cyclodextrin-Inklusionskomplex enthält die erfindungsgemäss eingesetzte Suspension bevorzugt ss-CD-Inklusionskomplexe von Bergamottöl, Jasminöl, Pfefferminzöl, Citronenöl und Anisöl, welche separat oder kombiniert in der Suspension enthalten sein können.
Die Herstellung der Inklusionskomplexe ist aus der HU-PS Nr. 174699 bekannt. Danach gibt man zur warmen wässerig-alkoholischen Lösung des ss-Cyclodextrins unter Rühren das in den Komplex einzuschliessende flüchtige Öl bzw. Aroma oder eine äthanolische oder äthylätherische Lösung desselben. Beim Abkühlen des Reaktionsgemisches scheidet sich der kristalline Aroma- ss-CD- - Inklusionskomplex des entsprechenden flüchtigen Öls aus.
Die weiteren Einzelheiten der Erfindung sind den folgenden Beispielen zu entnehmen, ohne die Erfindung auf die Beispiele einzuschränken.
Beispiel 1 : Eine Suspension wird aus 2, 8 g Jasminöl-ss-Cyclodextrin-Inklusionskomplex, 0, 56 g Dextran (durchschnittliches Molgewicht 43000), 0, 28 g Glycerin und 6 ml Wasser hergestellt.
128 g Teeblätter zur Abfüllung in Filterbeutel werden in einem Laboratoriums-Granulierapparat vermischt und mit einem kleinen Atomisator die Suspension mittels eines Stickstoffstromes auf die Teeblätter zerstäubt. Die besprühten Teeblätter werden mittels Luft-Einblasen unter ständigem Rühren getrocknet.
Die erhaltenen aromatisierten Teeblätter sind für die Abfüllung in Teebeutel mittels einer geeigneten Maschine verwendbar.
Beispiel 2 : Man geht wie im Beispiel 1 vor, aber statt 0, 56 g Dextran verwendet man zur Herstellung der Suspension 0, 56 g wasserlösliche Stärke. Die Suspension wird mit Pressluft auf die Teeblätter zerstäubt.
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Beispiel 3 : Es wird analog zu Beispiel 1 gearbeitet, an Stelle von 0,56 g Dextran werden jedoch 0,84 g lineares Dextrin eingesetzt. Die erhaltene Suspension wird mittels Pressluft auf die Teeblätter zerstäubt.
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Die erhaltene Suspension zerstäubt man auf 1250 g Teeblätter, wie in Beispiel 1 angegeben.
Beispiel 5 : Man geht vor, wie im Beispiel 1 beschrieben, verwendet jedoch als Aromakomponente statt 2, 8 g Jasminöl-ss-Cyclodextrin-Inklusionskomplex 2, 0 g Bergamottöl- ss-Cyclodextrin-In- klusionskomplex oder 2, 2 g Pfefferminzöl-ss-Cyclodextrin-Inklusionskomplex oder 3, 2 g Anisöl-ss- - Cyclodextrin-I nklu sionskomplex.
Die erfindungsgemäss hergestellten aromatisierten Teepräparate werden in Filterbeutel gefüllt und in Kartonschachteln (also nicht hermetisch geschlossen) 1 Jahr lang bei Raumtemperatur gelagert. Die danach durchgeführten instrumentalen und sensorischen Untersuchungen zeigten die gleiche Aromamenge und aromatisierende Wirkung wie im Fall der frischen aromatisierten Teepräparate.