AT357775B - Verfahren zur herstellung eines melaminharz- beschichteten papiers - Google Patents

Verfahren zur herstellung eines melaminharz- beschichteten papiers

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    • D21H17/51Triazines, e.g. melamine

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  • Laminated Bodies (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



   Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines melaminharzbeschichteten Papiers für die Bildung von heissgepressten, kratzfesten Oberflächenschichten auf Laminatkunststoffen und
Holzwerkstoffen, wie Holzfaserplatten, Holzspanplatten, Sperrholz od. dgl., wobei das Papier mit einer mindestens 45%-Masse Festharz enthaltenden Lösung eines im noch ungehärteten Zustand wasserlöslichen
Harnstoffharz enthaltenden Aminoplasts vorimprägniert, getrocknet und weiter mindestens einseitig mit einem Auftrag eines im ungehärteten Zustand wasserlöslichen Melaminharzes versehen wird, der auch getrocknet wird und der im Zuge des Heisspressvorganges, bei dem das Papier mit der zu beschichtenden
Substratoberfläche verbunden wird, unter Fliessen eine ausgehärtete, kratzfeste, chemisch beständige geschlossene Oberflächenschicht bildet. 



     Melaminharzbeschichtete   Papiere, deren Melaminharzauftrag im Zuge eines Heisspressvorganges, bei dem das Papier mit der zu beschichtenden Substratfläche verbunden wird, unter Fliessen eine ausgehärtete
Oberflächenschicht bildet, werden weitverbreitet zur Herstellung von Oberflächenbeschichtungen verwendet, wobei sie vor allem im Zusammenhang mit Schichtpressstoffen, die aus Phenolharzpapier aufgebaut werden, sowie zur Herstellung von Deckschichten auf Holzfaserplatten und Holzspanplatten zum
Einsatz kommen, wenn dekorative Oberflächenschichten geschaffen werden sollen.

   Durch den Einsatz solcher melaminharzbeschichteter Papier erhält man Oberflächenschichten, die ohne weiteres den üblichen
Beanspruchungen, wie sie im Haushalts- und Bürobetrieb auftreten, gegenüber kratzfest sind und auch den in diesem Bereich auftretenden thermischen und chemischen Beanspruchungen ohne weiteres standhalten können. Hiezu kann erwähnt werden, dass verschiedene andere Papiere und Folien zur
Oberflächenbeschichtung verwendet werden, deren Oberfläche durch solche Beanspruchungen leidet und die insbesondere hinsichtlich der Kratzfestigkeit den auf Basis melaminharzbeschichteter Papiere erzeugten
Oberflächenschichten wesentlich unterlegen sind. 



   Der Einsatz der Melaminharze der, wie erwähnt, hochbeanspruchbare Oberflächen ergibt, und der ausserdem zufolge der hervorragenden optischen Eigenschaften dieser Harze Vorteile bietet, stellt nun einen bedeutenden Kostenfaktor bei der Herstellung der beschichteten Papiere dar. Ein Ersatz der
Melaminharze durch Harnstoffharze, welche preisgünstiger zur Verfügung stehen und gleichfalls gute optische Eigenschaften aufweisen ; stösst durch die Feuchtigkeitsempfindlichkeit ausgehärteter Harnstoff- harze auf grosse Schwierigkeiten. Auch bei einem Einsatz von Mischungen aus Harnstoffharzen und
Melaminharzen zur Herstellung von Oberflächenschichten hier in Rede stehender Art ergibt sich gegenüber   Oberflächenschichten,   die auf Basis reiner Melaminharze gebildet sind, ein erheblicher Qualitätsabfall. 



   Um die Harzkosten bei der Herstellung melaminharzbeschichteter Papiere unter Beibehaltung von
Deckschichten aus reinem Melaminharz wesentlich zu senken, sehen bekannte Vorschläge vor, zunächst die
Papiere einer Vorimprägnierung mit einem Harnstoffharz oder mit einem Harnstoff-Melamin-Mischharz zu unterwerfen und die so imprägnierten Papiere dann mit Deckschichten aus Melaminharz zu versehen. Es stellt sich dabei das Problem, dass einem Einwandern des Harnstoffharzes in die Melaminharzdeckschicht wirksam begegnet werden muss, um eine Verschlechterung der   Deckschichtqualität   hintanzuhalten.

   Zur
Lösung dieses Problems sehen die bekannten   Vorschläge   vor, die Penetrationsfähigkeit der Harnstoff- harzlösungen, die zur Vorimprägnierung des Papiers dienen, durch eine verhältnismässig niedrige
Harzkonzentration in der Lösung oder durch einen niedrigen Kondensationsgrad des in der Imprägnierungslösung vorliegenden Harnstoffharzes möglichst hoch zu halten, in der Annahme, dass bei grosser
Penetration des Harnstoffharzes in das Fasergefüge des Papiers kein Auswandern des Harnstoffharzes in die Deckschicht mehr eintritt.

   Die Anwendung einer niedrigen Konzentration des Harnstoffharzes in der
Imprägnierungslösung ergibt aber eine geringe Füllung des Papiers mit dem Vorimprägnierharz, die einen entsprechend grösseren Harzverbrauch bei der Bildung der Melaminharzschicht verursacht, und verursacht überdies einen erhöhten Energieverbrauch, weil bei der Trocknung eine grössere Wassermenge abzuführen ist. Beim Einsatz eines Harnstoffharzes mit niedrigem Kondensationsgrad zur Vorimprägnierung ist es schwierig, innerhalb der stets angestrebten kurzen   Presszeiten   eine ausreichende Aushärtung der
Vorimprägnierung zu erreichen, und es besteht trotz der angestrebten Verankerung des Vorimprägnier- harzes in der Faserstruktur des Papiers eine starke Tendenz zum Auswandern in die Melaminharz- deckschicht. 



   Es ist nun ein Ziel der Erfindung, ein Verfahren eingangs erwähnter Art zu schaffen, bei dem die
Vorimprägnierung eine wesentliche Ersparnis an Deckschichtharz ergibt und bei dem auch die Gefahr eines
Einwanderns des Vorimprägnierharzes in die Deckschicht ausgeschaltet ist. 

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   Das erfindungsgemässe Verfahren eingangs erwähnter Art ist dadurch gekennzeichnet, dass zur Vorimprägnierung des Papiers eine Lösung eines Harnstoffharzes oder eines harnstoffreichen Aminoplasts, dessen Kondensationsgrad höher ist als der des zur Bildung der Deckschicht (en) vorgesehenen Melaminharzes, eingesetzt wird, und die Harzaufnahme bei der Vorimprägnierung geringer gehalten wird, als zum Entstehen eines die Oberfläche des Papiers bedeckenden Harzfilmes erforderlich ist, und im Zuge der folgenden Heisstrocknung die Feuchtigkeit des getränkten Papiers, vorzugsweise mittels Heissluft auf einen unter 7% liegenden Wert herabgemindert wird, und dass das Papier nach dem Auftragen des wasserlöslichen Melaminharzes auf eine zwischen 5 und   10% liegende   Restfeuchte getrocknet wird. 



   Durch die erfindungsgemässen Massnahmen kann der vorstehend angeführten Zielsetzung gut entsprochen werden, und es können mit diesem Papier Oberflächenschichten erhalten werden, deren Eigenschaften Oberflächenschichten gleichkommen, die unter Einsatz von bloss mit reinem Melaminharz beschichtetem Papier erhalten werden.

   Es ist dabei besonders bemerkenswert, dass beim Heisspressvorgang, bei dem ja ein Fliessen des Melaminharzes erfolgt, weder ein Auswandern des im Papier befindlichen Harnstoffharzes an die melaminharzbeschichtete Oberfläche eintritt, noch Bindungsmängel der Melaminharzdeckschichten zum Papiersubstrat in Erscheinung treten, da ja das Melaminharz bis in die Faserstruktur des Papiers reicht und demgemäss die Melaminharzdeckschicht, die ja die Eigenschaften der hergestellten   Oberflächenschichten   hinsichtlich Kratzfestigkeit sowie hinsichtlich chemischer und thermischer Beständigkeit bestimmt, durch das Fasergefüge des Papiers verstärkt ist, so dass eine allenfalls vorhandene Sprödigkeit von Melaminharzen nicht nachteilig zur Auswirkung kommt.

   Durch die vorgesehene Konzentration der Vorimprägnierungslösung ergibt sich eine weitgehende Füllung des Papiers, und es kann durch den vorgesehenen höheren Kondensationsgrad des Vorimprägnierharzes eine rasche Vorhärtung dieses Harzes während des Trockenvorganges erreicht werden ; beides wirkt dem Auswandern des Vorimprägnierharzes in die Melaminharzdeckschicht entgegen und vermindert auch die für die Deckschichten erforderliche Harzmenge, da so ein Absacken von Melaminharz in das Innere des Papiers im Zuge des Heisspressvorganges weitgehendst ausgeschaltet ist. 



   Hinsichtlich der Kondensationsgraddifferenz zwischen dem Vorimprägnierungsharz und dem Deckschichtmelaminharz wird dabei hier verstanden, dass die Viskosität einer Lösung des Vorimprägnierungsharzes, welche die gleiche Harzkonzentration und die gleiche Temperatur wie eine Vergleichslösung des Deckschichtmelaminharzes besitzt, grösser ist als die Viskosität der letzteren. 



   Die Heisslufttrocknung, welche, wie an sich bekannt, durch das Hindurchführen der rasch laufenden Papierbahn durch einen Trockenkanal vorgenommen werden kann, ergibt ein vorteilhaftes Einhergehen der angestrebten teilweisen Härtung des Vorimprägnierungsharzes mit dem Fortschreiten der Trocknung, wobei sich durch den Wassergehalt eine für die Vorhärtung des Vorimprägnierungsharzes günstige Temperatur selbsttätig einstellt. 



   Es ist auch möglich, die der Vorimprägnierung folgende Trocknung mittels Strahlungswärme vorzunehmen, wobei die Trocknung bei einer höheren Restfeuchte als bei der Heisslufttrocknung beendet werden kann, da die Strahlungseinwirkung auf der dem Strahler zugewendeten Seite die Härtung des Vorimprägnierungsharzes zusätzlich fördert. 



   Um einen möglichst klar definierten   Kondensations- und   Härtungsvorgang der Vorimprägnierung zu erhalten, wird vorteilhaft ein reines Harnstoff-Formaldehyd-Kondensat zur Vorimprägnierung eingesetzt. 



   Es ist im Sinne einer sicheren Hintanhaltung eines Vermischens des Harnstoffharzes bzw. des harnstoffreichen Aminoplasts, aus dem die Vorimprägnierung des Papiers besteht, mit den Melaminharzdeckschichten auch vorteilhaft, wenn man vorsieht, dass das aus einem Harnstoffharz oder einem harnstoffreichen Aminoplast bestehende Vorimprägnierungsharz des Papiers mindestens soweit gehärtet ist, dass es in einer Beschichtungslösung des aufgetragenen Melaminharzes praktisch nicht mehr löslich ist. 



   Man kann zur Vorimprägnierung auch ein mit Melaminharz versetztes Harnstoff-Formaldehyd-Kondensat verwenden, wobei die Heisstrocknung der Vorimprägnierung solange fortgesetzt wird, bis das auf das Papier aufgebrachte Vorimprägnierungsharz mindestens soweit gehärtet ist, dass es in einer Beschichtungslösung des danach aufzutragenden Melaminharzes praktisch nicht mehr löslich ist. 



   Gewünschtenfalls kann man auch zur Vorimprägnierung mit Plastifizierungsmitteln, wie   z. B.   



  Caprolactam, Saccharose, Glykolen, Polyhydroxyverbindungen u. dgl., versetztes Harnstoffharz oder harnstoffreichen Aminoplast verwenden. 

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   Das Verhältnis der Masse des zur Vorimprägnierung aufgetragenen Harzes zur Masse des für die Bildung der Deckschicht vorgesehenen Melaminharzauftrages wird zweckmässig bei beidseitigem Deckschichtauftrag zwischen 2 : 3 und 3 : 1, vorzugsweise zwischen 55 : 45 und 65 : 35, gewählt. 



   Man geht dabei vorteilhaft so vor, dass das Papier im ersten Trocknungsvorgang, der auf die Vorimprägnierung des Papiers folgt, mit Heissluft auf eine zwischen 2 und 6% liegende Restfeuchte getrocknet wird. Es ist weiter zweckmässig, dass das Papier im zweiten Trocknungsvorgang, der auf den Melaminharzauftrag folgt, auf eine zwischen 6 und 8% liegende Restfeuchte getrocknet wird. 



   Hinsichtlich der Vorhärtung ist es günstig, wenn der dem Vorimprägnierungsharz zugesetzte Härter eine hohe Ansprechtemperatur hat. Es kann auch erwähnt werden, dass die Härtermenge bei der erfindungsgemässen Technik nicht kritisch ist und auch Härtermengen, welche höher als üblich sind, ohne Nachteile zum Einsatz gebracht werden können. 



   Die Aufbringung des Vorimprägnierungsharzes und die Aufbringung des Melaminharzauftrages kann mittels Auftragwalzen oder durch Tauchen vorgenommen werden, und man kann dabei gegebenenfalls nach dem jeweiligen Aufbringvorgang ein Abquetschen oder Abstreifen überschüssigen Harzes vornehmen. 



   Als günstig hat es sich ergeben, die Aufbringung des Vorimprägnierungsharzes durch Befeuchten mittels Auftragwalzen und anschliessendes Tauchen der Papierbahnen und Abstreifen oder Abquetschen des überschüssigen Harzes vorzunehmen und den Melaminharzauftrag auf das mit Harnstoffharz bzw. harnstoffreichem Aminoplast getränkte und getrocknete Papier mit Auftragwalzen oder Siebrakeln vorzunehmen. 



   Für das Auftragen von besonders dünnen Melaminharzschichten kann man vorteilhaft Rasterwalzen einsetzen. Es kann dabei auch erwähnt werden, dass der sich aus dem Einsatz verschieden stark saugfähiger Papiere ergebende Unterschied im für das Harz erforderlichen Kostenaufwand bei Anwendung der erfindungsgemässen Technik viel geringer ausfällt als bisher, da ja das zur Vorimprägnierung des Papiers zum Einsatz kommende Harnstoffharz wesentlich preisgünstiger als Melaminharz ist und die Vorimprägnierung die   Saugfähigkeitsuntersehiede   zwischen den verschiedenen Papiersorten weitgehend ausgleicht und demgemäss der Melaminharzauftrag praktisch nur   Oberflächenschichten   bildet. 



   Beim erfindungsgemässen Verfahren kann man beidseitig eine Melaminharzdeckschicht vorsehen, in welchem Fall der auf der einen Papierseite befindliche Melaminharzauftrag auch zur Verbindung des die Oberfläche bildenden Papiers mit dem Substrat dient, und hiebei im Zuge des Heisspressvorganges ausgehärtet wird. 



   Man kann aber auch nur auf einer Seite des Papiers einen Melaminharzauftrag vorsehen und das Papier mittels eines Klebers mit dem Substrat verbinden. Dieser Kleber kann ein heisshärtender Leim sein, der auf das mit dem Papier zu beschichtetende Substrat aufgetragen wird. Es ist aber auch möglich, einen heiss härtenden Kleber auf das Papier auf der vom Melaminharzauftrag abgewendeten Papierseite aufzutragen. 



   Die Erfindung wird nun an Hand von Beispielen weiter erläutert. 



     Beispiel l :   Ein weisses Dekorpapier mit einer   Flächenmasse   von 100   g/m2,   einem Aschegehalt von 40%, einer Luftdurchlässigkeit von 350 ml/min (Normtest) einer Saughöhe nach Klemm von 32 mm, einer Glätte nach Bekk, unterseitig 40 s, oberseitig 60 s, wurde gespannt aufliegend über eine in ein Harzbad eintauchende Auftragwalze geleitet ; dieser Harzauftrag sog sich auf der weiteren Laufstrecke des Papiers in dasselbe ein, und es wurde das Papier dann durch zwei Abquetschwalzen hindurchgeführt wobei durch die Einstellung des gegenseitigen Andruckes der Abquetschwalzen und durch die Einstellung der Laufgeschwindigkeit des Papiers die Harzmenge, die nach dem Verlassen der Abquetschwalzen im Papier vorlag, eingestellt wurde.

   Auf diese Weise wurde das Papier mit einer Lösung eines handels- üblichen Harnstoff-Formaldehyd-Kondensates, welche einen Festharzgehalt von   51, 5%   und eine Viskosität von 19 DIN-s (4 mm Auslaufdüse) aufwies, ein Molverhältnis von 1 : 2, 1 besasst und Ammonchlorid als Härter enthielt, getränkt. Hiebei hatte das getränkte Papier nach dem Passieren des Abquetschwalzenpaares eine Masse von 240 g/m2 und enthielt demgemäss pro m2 140 g einer   50%igen Harzlösung,   also 70% Festharz bezogen auf die Masse des Rohpapiers.

   Nach dem Verlassen der Abquetschwalzen wurde die Papierbahn durch einen Heissluftkanal, in dem eine Anzahl von Heissluftregistern angeordnet waren, schwebend hindurchgeführt, wobei die Temperatur der Heissluft auf zirka   160 C   eingestellt wurde, und es wurde im Zuge dieser Trocknung das in der Papierbahn enthaltene Wasser bis auf eine Restfeuchte von zirka 4% entfernt. Das Papier war damit weitgehend mit Harnstoffharz gefüllt, und das Harnstoffharz 

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 zeigte eine derartige Vorhärtung, dass es in der für den nachfolgenden Deckschichtauftrag vorgesehenen Melaminharzlösung praktisch nicht mehr löslich war.

   Danach wurde die solcherart mit einem wasserlöslichen Harnstoffharz vorimprägnierte Papierbahn in gespanntem Zustand über zwei weitere Auftragwalzen geführt und solcherart wurde auf die beiden Seiten der Papierbahn eine wässerige Melaminharzlösung mit einem Harzgehalt von   52, 6%-Masse   und einer Viskosität von 16 Din-s (4 mm Auslaufdüse) aufgetragen. Es handelte sich dabei um eine wässerige Lösung eines handelsüblichen, für eine Hochdruckverpressung von Papierlaminaten bestimmten Melaminharzes, das mit einem Härter auf Basis von p-ToluolsulfonsäureMorpholin versetzt war. Hiebei wurde auf die eine Seite der laufenden Papierbahn 25 g Harzlösung pro m2 aufgetragen und auf die andere Seite 58 g pro m2 dieser Harzlösung.

   Danach wurde das Papier wieder durch einen Trockenkanal hindurchgeleitet, in dem die Feuchtigkeit bis auf eine Restfeuchte von 7% abgeführt wurde. Das so erhaltene Papier hatte einen Gesamtauftrag von 50 g Melaminharz/m2. 



     Beispiel 2 :   Es wurde analog Beispiel 1 verfahren, jedoch wurde das Papier im Anschluss an den ersten Trocknungsvorgang wieder aufgerollt und längere Zeit, bis zur Beschichtung mit Melaminharz, gelagert. Es trat keinerlei Zusammenkleben   od. dgl., welches   die spätere Melaminharzbesehichtung gestört hätte, auf. 



     Beispiel 3 :   Es wurde ein stark saugfähiges Dekorpapier mit einer Flächenmasse von 120 g/m2 mit einer   50% eigen   Lösung eines handelsüblichen Harnstoff-Formaldehyd-Tränkharzes mit einem Molverhältnis von 1 : 1, 9 analog Beispiel 1 getränkt. Dieses Tränkharz enthielt einen Zusatz von   3%-Masse   Äthylenglykol u. zw. mit   Äthanolaminhydrochlorid   als Härter   (1%-Masse   auf Festharz bezogen) versetzt. Es wurde die Tränkung so eingestellt, dass das Papier beim Verlassen der Abquetschwalzen eine Flächenmasse von 360 g/m2 hatte. Demgemäss enthielt das Papier beim Verlassen der Abquetschwalzen 100% Festharz bezogen auf die Masse des Rohpapiers.

   Die Papierbahn wurde dann durch eine Anordnung von Infrarotstrahlern zum Trocknen hindurchgeleitet und hiebei wurde durch die solcherart herbeigeführte Wärmezufuhr und durch ein anschliessendes Hindurchleiten durch einen kurzen Heissluftkanal das Papier bis auf eine Restfeuchte von 5% getrocknet. Im Anschluss daran wurde die Papierbahn durch eine Tränkwanne hindurchgeleitet, in der sich eine   52, 5%igue   Lösung eines handelsüblichen Melaminniederdruckharzes, wie es für Kurztaktverpressung ohne Rückkühlung verwendet wird, befand. Nach dem Verlassen dieser Tränkwanne wurde die Papierbahn über Abstreifbalken und Abquetschwalzen geleitet, und es wurde dabei die vom Papier aufgenommene Masse der Melaminharzlösung auf 103 g/m2 eingestellt. 



  Anschliessend wurde die Papierbahn in einem Heissluftkanal bis auf eine Restfeuchte von   7, 5% getrocknet.   



     Beispiel 4 :   Es wurde ein Dekorpapier mit Holzmaseraufdruck mit einer Flächenmasse von 80 g/m2 und einem Aschegehalt von 15% mit einer   52, 5%gen   wässerigen Lösung eines Harnstoff-MelaminFormaldehyd-Mischharzes mit einer Viskosität von 60   cP,   dessen Molverhältnis 0, 9 : 0, 1 : 2 betrug und dem   Äthanolaminhydrochlorid   (0, 8%-Masse bezogen auf Festharz) als Härter zugesetzt war, getränkt. Hiebei wurde die Harzlösungsaufnahme des Papiers so eingestellt, dass sich eine Gesamtmasse des getränkten Papiers von 210 g/m2 ergab. Die Trocknung erfolgte durch Hindurchführen des Papiers durch eine Tränkwanne.

   Danach wurde in einem Heissluftkanal mit ergänzender Strahlungsheizung auf eine Restfeuchte von   4, 5% getrocknet.   Auf das so vorimprägnierte Papier wurde mit einer Auftragswalze einseitig eine   55% igue   wässerige Lösung eines Melaminniederdruckharzes in einer Masse von 58 g/m2 (Harzlösung) aufgetragen und danach wurde das Papier auf eine Restfeuchte von   6, 8% getrocknet.   



     Beispiel 5 : Ein   gemäss Beispiel 4 erhaltenes vorimprägniertes Papier wurde auf einer Seite mit einem heisshärtenden Phenolharzkleber in einer Masse von 40 g/m2 versehen und auf die andere Papierseite wurde analog Beispiel 4 ein Melaminharzauftrag aufgebracht. 



     Beispiel 6 :   Das nach Beispiel 4 erhaltene Papier wurde auf eine mit einer Leimschicht versehene Holzspanplatte heiss aufgepresst und es wurde dabei sowohl diese Leimschicht, als auch der auf dem Papier befindliche Melaminharzauftrag im Zuge dieses Heisspressvorganges ausgehärtet. Als Leim wurde dabei ein mit Roggenmehl gestreckter, heisshärtender Harnstoffleim (Streckungsgrad 200 ; 100 Masse-Teile Harnstoffleimharz, 100 Masse-Teile Roggenmehl, 100 Masse-Teile Wasser) der Ammonchlorid als Härter enthielt, auf die Holzspanplatte aufgetragen. 



   Die gemäss den Beispielen 1 bis 5 erhaltenen melaminharzbeschichteten Papiere wurden anschliessend in üblicher Heisspresstechnik auf eine Unterlage aufgepresst und danach den zur Bestimmung der Oberflächenqualität von gepressten Melaminharzoberflächen üblichen Untersuchungen unterzogen. Analog wurde die gemäss Beispiel 6 erhaltene Oberfläche untersucht. Es wurden dabei die üblichen Tests, insbesondere 

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 Wasserdampftest, Risstest, Härtungstest, Vergilbungstest, Tests zur Bestimmung der Kratzfestigkeit, der Chemikalienbeständigkeit und des Glanzgrades sowie Tests zur Bestimmung, ob eine hinreichend geschlossene Oberfläche vorliegt, vorgenommen.

   Hiebei ergab sich, dass die Eigenschaften von   Melaminharzoberflächen,   wie sie unter Verwendung der wie vorstehend erhaltenen Papiere hergestellt wurden, völlig den Eigenschaften entsprachen, die bei   Melaminharzoberflächen   vorliegen, welche unter Verwendung von Papieren hergestellt wurden, die nur mit reinem Melaminharz beschichtet waren. 



  Insbesondere konnte auch festgestellt werden, dass die mit den erfindungsgemäss ausgebildeten Papieren hergestellten Oberflächen den Forderungen von DIN 53799 genügen. 



     PATENTANSPRÜCHE   : 
1. Verfahren zur Herstellung eines melaminharzbeschichteten Papiers für die Bildung von heissgepressten, kratzfesten   Oberflächenschichten   auf Laminatkunststoffen und Holzwerkstoffen, wie Holzfaserplatten, Holzspanplatten, Sperrholz od.

   dgl., wobei das Papier mit einer mindestens   45%-Masse-   Festharz enthaltenden Lösung eines im noch ungehärteten Zustand wasserlöslichen, Harnstoffharz enthaltenden Aminoplasts vorimprägniert, getrocknet und weiter mindestens einseitig mit einem Auftrag eines im ungehärteten Zustand wasserlöslichen Melaminharzes versehen wird, der auch getrocknet wird und im Zuge des Heisspressvorganges, bei dem das Papier mit der zu beschichtenden Substratoberfläche verbunden wird, unter Fliessen eine ausgehärtete, kratzfeste, chemisch beständige, geschlossene 
 EMI5.1 
 Papiers eine Lösung eines Harnstoffharzes oder eines harnstoffreichen Aminoplasts, dessen Kondensationsgrad höher ist als der des zur Bildung der Deckschicht (en) vorgesehenen Melaminharzes, eingesetzt wird, und die Harzaufnahme bei der Vorimprägnierung geringer gehalten wird,

   als zum Entstehen eines die Oberfläche des Papiers bedeckenden Harzfilms erforderlich ist, und im Zuge der folgenden Heisstrocknung die Feuchtigkeit des getränkten Papiers, vorzugsweise mittels Heissluft, auf einen unter 7% liegenden Wert herabgemindert wird, und dass das Papier nach dem Auftragen des wasserlöslichen Melaminharzes auf eine zwischen 5 und 10% liegende Restfeuchte getrocknet wird. 
 EMI5.2 


Claims (1)

  1. dass die Heisstrocknung der Vorimprägnierung solange fortgesetzt wird, bis das auf das Papier aufgebrachte Vorimprägnierungsharz mindestens soweit gehärtet ist, dass es in einer Beschichtungslösung des danach aufzutragenden Melaminharzes praktisch nicht mehr löslich ist. EMI5.3 dass in an sich bekannter Weise zur Vorimprägnierung ein mit Melaminharz versetztes Harnstoff-Formaldehyd-Kondensat verwendet wird, und dass dabei der Kondensationsgrad des noch melaminharzfreien Harnstoff-Formaldehyd-Kondensates höher ist als jener des Melaminharzes.
    7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zur Vorimprägnierung ein mit Plastifizierungsmitteln, wie z. B. Caprolactam, Saccharose, Glykolen, Polyhydroxyverbindungen, u. dgl., versetztes Harnstoffharz oder harnstoffreiches Aminoplast verwendet wird. EMI5.4 dass die Aufbringung des Vorimprägnierungsharzes und die Aufbringung des Melaminharzauftrages mittels Auftragwalzen oder durch Tauchen vorgenommen wird, wobei gegebenenfalls nach dem jeweiligen Aufbringungsvorgang ein Abquetschen oder Abstreifen überschüssigen Harzes vorgenommen wird.
    9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufbringung des Vorimprägnierungsharzes durch Befeuchten mittels Auftragwalzen und anschliessendes Tauchen der <Desc/Clms Page number 6> Papierbahnen und Abstreifen oder Abquetschen des überschüssigen Harzes und der Melaminharzauftrag auf das vorimprägnierte und getrocknete Papier mit Auftragwalzen oder Siebrakeln vorgenommen wird. EMI6.1 dass das Verhältnis der Masse des zur Vorimprägnierung aufgetragenen Harzes zur Masse des für die Bildung der Deckschicht vorgesehenen Melaminharzauftrages, bezogen auf Festharz, bei beidseitigem Deckschichtauftrag zwischen 2 : 3 und 3 : 1, vorzugsweise zwischen 55 : 45 und 65 : 35, gewählt wird.
AT503578A 1978-05-03 1978-07-12 Verfahren zur herstellung eines melaminharz- beschichteten papiers AT357775B (de)

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