<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung von Wässern oder Abwässern, welche gelöste Verunreinigungen zusammen mit suspendierten Verunreinigungen und/oder zu entfernende Verunreinigungen zusammen mit künstlich gebildeten Fällungen, gefällten Suspensionen oder Ausflockungen enthalten, durch elektrolytische Behandlung sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Mit den bekannten Verfahren und Vorrichtungen zur Reinigung von Wässern oder Abwässern bzw. zur Entfernung wasserunlöslicher Verunreinigungen kann ein Reinigungsgrad von 80 bis 87% erreicht werden. Wegen der hohen Verunreinigung des Ausgangsabwassers bleiben daher in dem gereinigten Wasser immer noch Verunreinigungen zurück, die die in den wasserwirtschaftlichen Bestimmungen vorgeschriebenen Werte oft um ein Mehrfaches übersteigen. Mit den herkömmlichen Reinigungsverfahren kann selbst der genannte Wirkungsgrad nur mittels viel Raum in Anspruch nehmender Vorrichtungen und zeitaufwendiger Behandlung erreicht werden.
1. Die Schritte bzw. Vorrichtungen der mechanischen Reinigung : a) Sandabscheider - in Längsrichtung durchflossene Grobabscheidebecken für Kolloide,
Suspensionen, Emulsionen - eventuell Speicherung - Abstehbecken. b) Sandabscheider - Tropfenfilter - in Längsrichtung durchflossene Grobabscheidebecken für Kolloide, Suspensionen und Emulsionen - Plattenemulsionsabscheider - Abstehbecken. c) Sandabscheider - tangentialer Separator - Speicherbecken - Tropfenfilter - Absteh- becken.
2. Die Schritte bzw. Vorrichtungen der kombinierten Reinigung : a) p, j-Ausgleich-in Längsrichtung durchflossene Abscheidebecken für Kolloide, Suspen- sionen und Emulsionen-Einmischen von Chemikalien, insbesondere die schwimmenden
EMI1.1
B.Verbindungen - biologische Behandlung (Tropfenbildungskörper + Belebtschlamm) - Sta- bilisierungsteich - Abstehbecken. b) p-j-Ausgleich-Kolloid-bzw.
Emulsionsseparator-Brechen der Emulsion - in Längsrich- tung durchflossene Abscheidebecken für Kolloide, Suspensionen und Emulsionen - biolo- gische Behandlung (zweistufiges Belebtschlammsystem) - Absetzen - Abstehbecken. c) PH -Ausgleich - in Längsrichtung durchflossene Abscheidebecken für Kolloide, Suspen- sionen und Emulsionen - Chemikalienzusatz - Reinigung mit Belebtschlamm-Absetzen (mit oder ohne Rezirkulation) - Reinigung mittels Tropfenbildungskörpern - Nachbehand- lung in Speicherteichen-Abstehbecken.
EMI1.2
e) Grobe Vorreinigung - Flotieren - biologische Reinigung - Abstehbecken. f) Die kombinierte Reinigung wird in vielen Fällen durch Einleiten von Ozon, durch Chloren und durch Filtern über Aktivkohle ergänzt.
Unter der oben gebrauchten Abkürzung TPH ist sauer aufgeschlossener Bauxit, d. h. zum überwiegenden Teil Eisen- und Aluminiumverbindungen enthaltender, in wasserlösliche Form gebrachter Bauxit zu verstehen.
Als aktivierter Bentonit wird im allgemeinen der über die grösste Koagulierfähigkeit verfügende Natriumbentonit verwendet (s. HU-PS Nr. 146828).
Die biogenen Verbindungen sind unterschiedliche Stickstoff- und Phosphorverbindungen, die vor der biologischen Reinigung dem Abwasser zugesetzt werden, um die für die Mikroorganismen notwendigen Kohlenstoff-, Stickstoff- und Phosphorverhältnisse herzustellen.
Die Schritte und Vorrichtungen der oben beschriebenen Verfahrensweisen sind allgemein bekannt. Allen gemeinsam ist der Nachteil des schlechten Reinigungsgrades, des grossen Raumbedarfes, der Zeitaufwendigkeit der Behandlung und darüber hinaus die bedeutenden Investitionskosten, Instandhaltungskosten und Betriebskosten.
Als eine der neuesten Lösungen auf dem oben umrissenen Sachgebiet soll die mittels Elektroflotation vorgenommene Reinigung erwähnt werden. Auch für die Elektroflotation sind mehrere
<Desc/Clms Page number 2>
konkrete Lösungen bekanntgeworden, so z. B. ein Verfahren, bei dem der Gehalt an festen, suspendierten oder kolloid vorliegenden Verunreinigungen mittels an die Pole einer Gleichstromquelle angeschlossener, verstellbarer perforierter Elektroden und innerhalb der elektrochemischen Zelle vorgenommener Chemikalienbehandlung verringert wird (Baer, AT-PS Nr. 270517).
Ferner kann mit Hilfe der Elektroflotation der Phosphorgehalt von in nicht urbanisierten Gebieten entstehenden, vorher abgesetzten Abwässern (Campbell) sowie der Stickstoffgehalt (KikindaiDurmand) vermindert werden. In beiden Fällen sind die elektrochemischen Zellen mit sich lösenden Elektroden ausgerüstet, bei dem letztgenannten Verfahren werden auch Desinfektions- und Filtervorrichtungen verwendet. Vor allem zur Reinigung der aus der Papierindustrie stammenden Abwässer ist das Verfahren nach Degremont bekanntgeworden. Bei den hier beschriebenen Verfahren wird mit Gleichstrom bzw. mit pulsierendem Wechselstrom gearbeitet.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein wirksames, für die Reinigung wässeriger Lösungen und die Entfernung wasserunlöslicher Verunreinigungen gleichermassen geeignetes Verfahren und eine zur Durchführung dieses Verfahrens geeignete einfache Vorrichtung auszuarbeiten.
Erfindungsgemäss wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass man das zu behandelnde Wasser in einen Behälter einbringt, in welchem sich zwei unlösliche (inerte) Elektroden befinden, die mit der wässerigen Phase in Berührung gebracht werden, dass weiter eine Abtrennung des Kathodenraumes vom Anodenraum durch ein Diaphragma vorgenommen ist, dass man an die Elektroden eine Gleichspannung oder eine niedrigfrequente Wechselspannung legt, die so bemessen ist, dass an Verunreinigungen elektrochemische Veränderungen zu deren Beseitigung bzw. Verminderung ablaufen und dass gleichzeitig zumindest an einer Elektrode eine Gasentwicklung eintritt, welche die Flotierung flotierbarer Teile, gegebenenfalls unter chemischer Reaktion mit in der wässerigen Phase vorhandenen Verunreinigungen, bewirkt und dass flotiertes Material von der Oberfläche entfernt wird.
Bei dem erfindungsgemässen Verfahren wird in dem Abwasser als Gas vor allem Wasserstoff, Sauerstoff oder Chlor entwickelt.
Die erzielbare Reinigungswirkung (der Reinigungsgrad) hängt bei dem erfindungsgemässen Verfahren bzw. bei der erfindungsgemässen Vorrichtung für den Fall, dass Verweilzeit und Vorrichtungsvolumen als konstant angenommen werden, in erster Linie über die Stromdichte von der Leitfähigkeit des zu reinigenden Abwassers und der angelegten Spannung ab.
Nachdem der Verunreinigungsgrad des zu reinigenden Abwassers festgestellt wurde, wird als Vorbehandlung der PH-Wert eingestellt und danach zweckmässig Eisensulfat (FeSO. 7H2 0), chloriertes Eisensulfat, Eisen (III) chlorid (FeCl,. 3H 20), Kalkmilch, Aluminiumsulfat [A (SO ),. 18H2O] oder schwefelsauer aufgeschlossener Bauxit (TPH) zugesetzt.
Gemäss einer andern bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens wird das rohe Abwasser durch Einmischen von aktiviertem Bentonit vorbehandelt.
Die zur Vorbehandlung eingemischten Chemikalien oder ein Teil davon werden vorteilhaft aus der vorher gebildeten Schaumphase abgetrennt. Sie können erneut in den Prozess eingesetzt werden. Die sich ausbildenden Flocken werden zweckmässig mit an sich bekannten Polyelektrolyten stabilisiert.
Es ist weiters von Vorteil, die Elektroden während der Gasentwicklung von Zeit zu Zeit umzupolen.
Abwasser und nascierendes Gas werden zweckentsprechend im Gleichstrom, Gegenstrom oder in sich kreuzenden Strömen geführt.
Das Abwasser wird zur Nächbehandlung insbesondere einer Filtration unterzogen, bei der das Wasser vorzugsweise von unten nach oben strömt und die Strömungsgeschwindigkeit höchstens 5 m/h beträgt.
In den Zellen können somit in Abhängigkeit von der Beschaffenheit des Abwassers die jeweils geeignetsten Bedingungen durch folgende variierbare Faktoren geschaffen werden : - Anordnung der Elektroden - Form der Elektroden - zweckmässige Abtrennung der Elektroden voneinander (Diaphragma) - geeignete Wahl der Strömungsverhältnisse (Gegenstrom, Gleichstrom, sich kreuzende Ströme).
<Desc/Clms Page number 3>
Auf diese Weise können in der elektrochemischen Zelle für die Reinigungsprozesse sowohl die Oxydationsreaktionen (anodische Oxydation der biologisch schwer oder überhaupt nicht oxydierbaren Verunreinigungen) als auch die Reduktionsreaktionen (Verunreinigung der Menge der Schwermetallionen), ferner deren gemeinsame Wirkung ausgenutzt werden.
Da sich während des Betriebes an den Elektroden der elektrochemischen Zelle basische Salze'bzw. Hydroxyde ablagern, die die Leitfähigkeit vermindern und die Stromausnutzung verschlechtern, ist es zweckmässig, die Elektroden von Zeit zu Zeit umzupolen und auf diese Weise die Ablagerung zu hemmen bzw. zu beseitigen.
Die während der Elektroflotation entstehenden Flocken werden mit an sich bekannten Polyelektrolyten, vorzugsweise mit F 1712 oder F 1713 (Hersteller : Hoechst AG) oder P 411 K bzw.
P 444 K (Hersteller : Prestol) stabilisiert.
Die Erfindung umfasst auch eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass sie über eine elektrochemische Zelle verfügt und in der elektrochemischen Zelle wenigstens zwei, an die beiden Pole einer Stromquelle angeschlossene und aus einem inerten Material gefertigte Elektroden parallel zueinander angeordnet sind und zwischen diese in der gleichen Richtung gegebenenfalls wenigstens ein Diaphragma eingebaut ist, und die elektrochemische Zelle gegebenenfalls mit Vorbehandlungs- und/oder Nachbehandlungsapparaten in Reihe geschaltet ist.
Die Elektroden der erfindungsgemässen Vorrichtung sind zweckmässig waagrecht oder senkrecht angeordnet und bestehen aus Platten, perforierten Platten oder Netzen.
In Abhängigkeit von dem Verunreinigungsgrad des jeweiligen Abwassers kann der gewünschte Reinigungseffekt in der erfindungsgemässen Vorrichtung auch durch die Reihenschaltung mehrerer elektrochemischer Zellen erreicht werden.
Vor der elektrochemischen Zelle kann gegebenenfalls eine Vorrichtung zum Einmischen von Chemikalien angeordnet sein. Diese Einmischvorrichtung ist zweckmässig aus einem die zugesetzten Chemikalien innerhalb kurzer Zeit verteilenden Schnellrührer hoher Drehzahl und einem die Bildung geeignet grosser Flocken begünstigenden sogenannten Flockulator niedriger Drehzahl zusammengesetzt.
Der Flockulator besteht vorteilhaft aus mehreren Zellen, und die Drehzahl der in die Zellen eingebauten Rührwerke sinkt in Fliessrichtung des Abwassers von Zelle zu Zelle. Dadurch können die Nachteile vermieden werden, die bei aus einer einzigen Kammer bestehenden Apparaten auftreten, wenn stossweise Belastung vorliegt bzw. die Menge des Abwassers schwankt. Die Achsen der in jede Zelle eingebauten Rührwerke sind zweckmässig senkrecht angeordnet, die Rührelemente sind mit einem Netzgewebe, zweckmässig mit einem Netzgewebe der Lochgrösse 5 bis 10 mm überzogen.
Als Nachbehandlungsapparat ist, in Strömungsrichtung des Abwassers gesehen, hinter der elektrochemischen Zelle ein Filtrierbehälter eingebunden, an welchen die Entleerungsleitung der elektrochemischen Zelle zweckmässig unterhalb der Filtereinlage angeschlossen ist.
Die Erfindung wird an Hand der Zeichnungen im folgenden ausführlich erläutert. In den Zeichnungen zeigen Fig. 1 den schematischen Längsschnitt der elektrochemischen Zelle, Fig. 2 deren Draufsicht, Fig. 3 stellt die durch PH -Einstellung, Schnellrührer und Flockulator vervollständigte Variante der erfindungsgemässen Vorrichtung im schematischen Längsschnitt dar, während Fig. 4 den schematischen Längsschnitt durch die mit einem Nachfilter versehene Vorrichtung gemäss Fig. 3 zeigt.
In den Fig. 1 und 2 ist der Grundapparat der erfindungsgemässen Vorrichtung, die elektrochemische Zelle-l-dargestellt, deren oben offene Wanne --2-- mit einer das rohe oder in an sich bekannter Weise vorbehandelte Abwasser einleitenden Einströmleitung --3--, einer das gereinigte Abwasser abführenden Entleerungsleitung --4-- und einer Schaumabtrennkonstruktion - 5-- ausgerüstet ist. An die Schaumabtrennkonstruktion schliesst sich eine den an die Oberfläche gelangenden und dort gesammelten Schaum abführende Schaumleitung --6-- an.
In der Wanne --2-- sind unterhalb des markierten Flüssigkeitsniveaus Elektroden --7-angebracht, die paarweise an die entgegengesetzten Pole einer Gleichstromquelle angeschlossen sind. Die Elektroden --7-- sind parallel zueinander und im betrachteten Fall senkrecht ange-
<Desc/Clms Page number 4>
ordnet, jedoch können die Elektroden --7-- in Abhängigkeit von der zu realisierenden konkreten Behandlung auch waagrecht angebracht sein. Zwischen den Elektroden --7-- sind gegebenenfalls in der gleichen Richtung wie die Elektroden Diaphragmen-8-- angeordnet. Sowohl die Elektroden --7-- wie auch die Diaphragmen --8-- sind aus inertem Material gefertigt. Unter inertem Material werden hier Stoffe verstanden, die sich unter den Bedingungen der elektrochemischen Behandlung im Abwasser nicht lösen.
In Fig. 3 ist eine zweckmässige Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung gezeigt, welche als Vorbehandlungsapparate eine p,,-Einstelleinheit und eine Chemikalieneinmischvorrichtung aufweist. Der Vorbehandlungsapparat ist in jedem Falle in der Strömungsrichtung des behandelten Abwassers betrachtet in Reihe vor. der elektrochemischen Zelle-l-angeschlossen.
Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist in Strömungsrichtung des Abwassers
EMI4.1
mässig der Lochgrösse 5 bis 10 mm überzogen.
Während des Betriebes ist die Drehzahl der Rührwerke zweckmässig so eingestellt, dass sie in der Durchflussrichtung des Abwassers von Zelle zu Zelle sinkt,
Bei dem in Fig. 4 gezeigten vorteilhaften Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Vorrichtung ist die Entleerungsleitung --4-- der elektrochemischen Zelle-l-an einen Filtrier- behälter --15-- angeschlossen. In dem Filtrierbehälter --15-- ist eine an sich bekannte Filtereinlage --16-- angebracht. Die Entleerungsleitung --4-- ist an den Filtrierbehälter-15-zweck- mässig unterhalb der Filtereinlage --16-- angeschlossen.
Bei der dargestellten Ausführungsform ist die das gereinigte, filtrierte Wasser abführende Leitung --17-- des Filtrierbehälters --15-- unmittelbar unterhalb des markierten Flüssigkeitsniveaus angeschlossen.
Das erfindungsgemässe Verfahren bzw. die Funktionsweise der erfindungsgemässen Vorrichtung wird im folgenden an Hand von Beispielen näher erläutert.
Die in den Beispielen beschriebenen Versuche wurden mit einer Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung durchgeführt, die aus einem Schnellrührer --10-- des Volumens 0, 035 m3, einem mehrere Zellen aufweisenden Flockulator --11-- des Volumens 0, 525 m3 und einer über ein Volumen von 0, 65 m3, verfügenden elektrochemischen Zelle-l-zusammengestellt wurde.
EMI4.2
:- in der elektrochemischen Zelle-l-beträgt 24 V, die Stromdichte an der Anode wird auf einen Wert von 20 A/m"eingestellt.
Nach einstündiger Behandlung beträgt der Phenolgehalt des gereinigten Wassers 3 mg/l, nach zweistündiger Behandlung nur noch 1 mg/l, was einem Reinigungsgrad von 99,85 bzw.
99,95% entspricht.
Aus der einschlägigen Fachliteratur geht hervor, dass ein derartiger Reinigungsgrad nur mit unter einem Druck von 9, 8. 10' bar stehendem Sauerstoff erreicht werden könnte.
Beispiel 2 : Pro Liter 500 mg Chrom (VI)-Ionen enthaltendes Abwasser der Temperatur 200C und des PH -Wertes 2,5 wird durch kathodische Reduktion gereinigt. Die Klemmenspannung der Elektroden --7-- in der elektrochemischen Zelle-l-beträgt 30 V, die Stromdichte an der Kathode wird auf 40 A/m'eingestellt.
Der Chrom (VI)-Gehalt des gereinigten Wassers beträgt nach 30 min nur noch 2 mg/l, der Reinigungsgrad ist demnach 99, 6%.
Beispiel 3 : Durch kombinierte elektrochemische Behandlung wird ein in an sich bekannter Weise mechanisch vorbehandeltes Abwasser folgender Parameter gereinigt : CSB 165 bis 174 mg/l,
EMI4.3
0stoffbedarf = die in mg/l ausgedrückte Sauerstoffmenge, die zur chemischen Oxydation der im Wasser enthaltenen Verunreinigungen erforderlich ist.)
<Desc/Clms Page number 5>
Die Klemmenspannung der Elektroden --7-- in der elektrochemischen Zelle-l-wird auf 11 V, die Stromdichte auf 15 bis 20 A/m"eingestellt. In der Zelle wird das Abwasser 37 bzw.
60 min lang behandelt. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt.
EMI5.1
<tb>
<tb>
Behandlung <SEP> PH <SEP> CSB <SEP> extrahierbare <SEP> SchwebstoffSubstanzen <SEP> gehalt
<tb> (mg/l) <SEP> (mg/l) <SEP> (mg/l) <SEP>
<tb> unbehandelt <SEP> 7, <SEP> 0-7, <SEP> 2 <SEP> 165-174 <SEP> 50 <SEP> -70 <SEP> 350
<tb> 37 <SEP> min <SEP> beh. <SEP> 7, <SEP> 0-7, <SEP> 2 <SEP> 70- <SEP> 75 <SEP> 4, <SEP> 5- <SEP> 5, <SEP> 5 <SEP> unter <SEP> 30
<tb> 60 <SEP> min <SEP> beh. <SEP> 7, <SEP> 0-7, <SEP> 2 <SEP> 70-74 <SEP> 2, <SEP> 3- <SEP> 2, <SEP> 6 <SEP> unter <SEP> 30
<tb>
Zum Vergleich wird das gleiche Abwasser einer Oxydationsbehandlung durch Einbringen kleiner Sauerstoffblasen unterzogen. Auf diese Weise kann der CSB-Wert nur auf 100 bis 120 mg/l, der Gehalt an extrahierbaren Substanzen nur auf 35 bis 40 mg/l vermindert werden.
Der sich an der Flüssigkeitsoberfläche der elektrochemischen Zelle ansammelnde Schaum hat einen Trockensubstanzgehalt von 8% und enthält 97 bis 98% der aus dem Abwasser extrahierbaren Substanzen.
Bei den herkömmlichen Abwasserreinigungsverfahren können die extrahierbaren Substanzen nur mit einem Wirkungsgrad von 50% entfernt werden, während erfindungsgemäss mit der kombinierten Elektroflotation nach 37 min ein Wirkungsgrad von 93%, nach 60 min ein Wirkungsgrad von 96, 5% erreicht wird.
Beispiel 4 : Durchschnittlich 75 mg/l extrahierbare Substanzen und 370 mg/l Schwebstoffe enthaltendes Abwasser wird elektrochemisch in Kombination mit Chemikalienzusatz gereinigt.
Das in an sich bekannter Weise mechanisch vorbehandelte Abwasser wird in den Schnell- rührer --10-- eingeleitet, in dem bei einer Drehzahl von 2500 min-1 dem Abwasser in einer spezifischen Menge von 50 mg/l Natriumbentonit der Viskosität 45 cP zugemischt wird.
Aus dem Schnellrührer --10-- wird das Abwasser in den Flockulator --11-- geleitet, wo ihm beim Eintritt in einer spezifischen Menge von 7 mg/l Aluminiumsulfat [Al2 (SO4)3 .18H2O] zugemischt wird. Die Drehzahl der Rührwerke --12-- des Flockulators --11-- beträgt 35 min-'.
In der dritten Zelle --12-- des Flockulators --11-- wird dem Abwasser Polyelektrolyt F 1712 (Hersteller : Hoechst AG) in einer Menge von 0, 5 mg/l zugesetzt.
Aus dem Flockulator --11-- wird das vorbehandelte Abwasser in die elektrochemische Zelle - geleitet. Die Klemmenspannung der Elektroden --7-- wird auf 11 V, die Stromdichte auf 8 A/m'eingestellt. Die Verweilzeit des Wassers in der elektrochemischen Zelle-l-beträgt 37 min.
In dem gereinigten Abwasser, dessen PH -Wert unverändert ist, sind noch 2, 1 mg/l extrahierbare Substanzen enthalten, der CSB-Wert beträgt 68, 5 mg/l.
Unter den gleichen Versuchsbedingungen, aber chemisch nur mit Aluminiumsulfat behandeltes Wasser hat nach der Behandlung einen pH-Wert von 6, 7, einen CSB-Wert von 64 mg/l, der Gehalt an extrahierbaren Substanzen liegt bei 1, 8 mg/l.
Der Wirkungsgrad der Reinigung beträgt bei Verwendung von aktiviertem Bentonit und Aluminiumsulfat 97, 2%, bei der Verwendung von ausschliesslich Aluminiumsulfat 97, 8%.
Beispiel 5 : Mit der in Fig. 4 dargestellten Vorrichtung wird das mechanisch vorbehandelte Abwasser einer Ölraffinerie gereinigt. Die Parameter des rohen Abwassers sind in Spalte I der folgenden Tabelle angegeben. Dieses Wasser wird auf unterschiedliche Weise gereinigt, und die CSB-und BSB ;-Werte sowie die Öl- und Schwebstoffgehalte des rohen, behandelten bzw. gereinigten Wassers werden gemessen (BSB : Biologischer Sauerstoffbedarf = die in mg/l ausgedrückte Sauerstoffmenge, die zur Oxydation der von den Mikroorganismen aufgenommenen Nährstoffe innerhalb von 5 Tagen notwendig ist). Die Filtriergeschwindigkeit dabei beträgt 3, 5 m/h.
Die weiteren Spalten der Tabelle beziehen sich auf folgende Behandlungsweisen :
<Desc/Clms Page number 6>
II mit aktiviertem Bentonit III mit Aluminiumsulfat IV mit elektrochemischer Reinigung V Vorbehandlung mit aktiviertem Bentonit, elektrochemische Reinigung VI Vorbehandlung mit Aluminiumsulfat, elektrochemische Reinigung.
EMI6.1
<tb>
<tb>
CSB <SEP> BSBs <SEP> Öl. <SEP> Schwebstoffe
<tb> (mg/l) <SEP> (mg/l) <SEP> (mg/l) <SEP> (mg/l)
<tb> I <SEP> roh <SEP> 157 <SEP> 23,6 <SEP> 40, <SEP> 5 <SEP> 135
<tb> gereinigt <SEP> 72 <SEP> 14,2 <SEP> 8,9 <SEP> 45
<tb> II <SEP> behandelt <SEP> 104 <SEP> 16 <SEP> 2,5 <SEP> 14
<tb> gereinigt <SEP> 65,4 <SEP> 11 <SEP> 0,5 <SEP> 0, <SEP> 5 <SEP>
<tb> III <SEP> behandelt <SEP> 92 <SEP> 9, <SEP> 4 <SEP> 6,5 <SEP> 10
<tb> gereinigt <SEP> 55 <SEP> 5, <SEP> 0 <SEP> 0,8 <SEP> 8
<tb> IV <SEP> behandelt <SEP> 63, <SEP> 1 <SEP> 6, <SEP> 0 <SEP> 2, <SEP> 5 <SEP> 25
<tb> gereinigt <SEP> 46 <SEP> 4,5 <SEP> 0, <SEP> 1 <SEP> 8, <SEP> 4
<tb> V <SEP> behandelt <SEP> 68, <SEP> 5 <SEP> 7, <SEP> 5 <SEP> 2, <SEP> 1 <SEP> 35
<tb> gereinigt <SEP> 45, <SEP> 0 <SEP> 5, <SEP> 8 <SEP> 0, <SEP> 1 <SEP> 17
<tb> VI <SEP> behandelt <SEP> 64,0 <SEP> 6.
<SEP> 7 <SEP> 1, <SEP> 8 <SEP> 41
<tb> gereinigt <SEP> 98,0 <SEP> 4,9 <SEP> nicht <SEP> 15
<tb> nachweisbar
<tb>
Im Vergleich mit den bekannten Verfahren und Vorrichtungen besteht der Vorteil der erfindungsgemässen Lösung darin, dass bei gleichbleibender Reinigungszeit und gleichbleibendem Vorrichtungsvolumen der Wirkungsgrad der Reinigung wesentlich höher ist. Da der Reinigungsgrad von der an die Elektroden angelegten Stromdichte abhängt, kann er in Kenntnis der Leitfähigkeit des zu reinigenden Abwassers über die Spannung an den Elektroden eingestellt werden.
Die zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens dienende Vorrichtung ist wesentlich einfacher aufgebaut und-gleiche Leistung vorausgesetzt-wesentlich kleiner als die bekannten Vorrichtungen. Daher sind Investitions-, Instandhaltungs- und Betriebskosten sowie der Platzbedarf der erfindungsgemässen Vorrichtung niedrig. Der Wirkungsgrad kann bei gleicher Verweilzeit durch Verändern der angelegten Spannung und/oder durch Verändern der Leitfähigkeit des Abwassers geregelt werden.
Mittels der bei der Elektroflotation verwendeten Vor- bzw. Nachbehandlungskombinationen können Abwässer verschiedensten Ursprungs gereinigt werden. a) Abwässer mit gelösten Verunreinigungen : cyanhaltige Abwässer phenolhaltige Abwässer
Schwermetallionen enthaltende Abwässer. b) Abwässer mit wasserunlöslichen (suspendierten) Verunreinigungen : ölhaltige Abwässer
Abwässer der metallverarbeitenden Industrie
Abwässer von Fleischkombinaten
Abwässer der Textilindustrie
Abwässer der Cellulose-Industrie
Abwässer der milchverarbeitenden Industrie.
<Desc/Clms Page number 7>
EMI7.1