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Die Erfindung betrifft ein beidseitig beschichtetes Klebeband aus einem Träger und ein Verfahren zur Herstellung des Klebebandes.
Die Erfindung soll bevorzugt für Teppichverlegebänder angewendet werden.
Übliche Teppichverlegebänder bestehen zumeist aus einem Gewebe, das als Träger dient und zweiseitig mit Klebstoff beschichtet ist. Die Klebstoffschicht ist mit Silikonpapier abgedeckt. Beim
Verlegen des Bandes wird das Silikonpapier abgezogen, worauf man das Verlegeband entweder auf die
Unterlage oder den zu verlegenden Gegenstand aufbringt. Dann verbindet man die Unterlage mit dem zu verlegenden Gegenstand.
Beim Verlegen von Teppichböden sind Verlegebänder dieser Art unentbehrlich. Man kann die Verlegebänder jedoch auch zum Verkleben von Wandbespannungen und jeder Art von Folien verwenden.
An Teppichverlegebänder werden bestimmte Erfordernisse gestellt, sie dürfen nicht zu steif sein und müssen dennoch ausreichende Festigkeit aufweisen. Insbesondere kritisch ist die Wahl des Trägermaterials und des Klebstoffes dort, wo im Kantenbereich hohe Scherbelastungen auftreten, wie beispielsweise im Hausflur und auf Treppen. Jedoch soll das Verlegeband auch in Feuchträumen, wie Küche und Bad, verwendbar sein.
Der Herstellungsvorgang war bisher relativ kompliziert, was zur Folge hat, dass die Verlegebänder sich auf einem Preisniveau bewegen, das für einen heutzutage so unentbehrlichen Artikel zu hoch ist. Insbesondere die Produktionskosten durch den mehrschrittigen Arbeitsablauf haben das Band immer verteuert.
Die Herstellung erfolgte so, dass ein Silikonpapier mit einem Klebstoffauftrag versehen wurde. Darauf wurde das Gewebe aufgebracht, anschliessend erfolgte der zweite Klebstoffauftrag.
Der zweimalige Klebstoffauftrag war unerlässlich, da die bisher verwendeten Gewebe ein zu dichtes Maschennetz aufwiesen. Dadurch erhielten sie auch eine zu hohe Steifigkeit. Nicht nur durch die Wahl des Materials, sondern auch durch den zweischichtigen Kleberauftrag war dies bedingt.
Man hat zwar bereits ein Faservlies als Trägermaterial vorgeschlagen, um durch einen Beschichtungsvorgang ein zweiseitiges Beschichten zu erzielen, jedoch hat dieses Trägermaterial durch seine Struktur keine ausreichenden Festigkeitseigenschaften, so dass beidseitig beschichtete Klebebänder dieser Art sich lediglich dort anwenden lassen, wo sie überhaupt keiner Zugbeanspruchung standhalten müssen.
Ziel der Erfindung ist ein beidseitig beschichtetes Klebeband, das durch die Einsparung eines Arbeitsschrittes preisgünstiger auf den Markt kommen kann, darüber hinaus bei Beibehaltung der Festigkeitswerte wesentlich elastischer ist.
Durch die gezielte Auswahl eines speziellen Trägermaterials ist es möglich, ein Klebeband herzustellen, bei dem die beidseitige Beschichtung durch einen einmaligen Aufstrich des Klebermaterials erzielt wird.
Erfindungsgemäss besteht der Träger aus einem Fadengelege.
Das Fadengelege kann aus Fäden aus Baumwolle oder Zellwolle oder deren Mischungen bestehen, es ist jedoch auch möglich, Fäden zu verwenden, die Beimischungen von Synthesefasern enthalten.
Es haben sich auch Glasfasern bewährt.
Die Verbindung der Fäden an den Kreuzungspunkten kann mittels eines Bindemittels oder eines Klebstoffes erfolgen, es ist jedoch auch möglich, eine Haftung durch Faseranquellung der Fäden zu erzielen. Bei Verwendung von Glasfasern kann eine Verbindung auch durch Anschmelzen erhalten werden.
Die Herstellung des erfindungsgemässen beidseitig beschichteten Klebebandes erfolgt einfach und rationell.
Auf einen mit einer klebstoffabweisenden Schicht versehenen Träger bringt man den Klebstoff auf.
Darauf wird unter leichter Druckanwendung das Fadengelege gepresst. Das Verlegeband wird auf übliche Weise aufgerollt.
Umgekehrt kann man auch das Fadengelege auf den mit der klebstoffabweisenden Schicht versehenen Träger legen und anschliessend den Klebstoff auftragen.
Unter Fadengelegen versteht man mehr oder minder weitmaschige Flächengebilde, deren Fadensysteme nicht mechanisch verbunden werden, sondern sich lediglich kreuzen und an den Kreuzungspunkten bzw.
- zonen eine zusätzlich adhesiv haftende Verbindung erhalten (Deutscher Normenausschuss, Stand Januar 1968).
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Als besonders vorteilhaft für die Erfindung haben sich Fadengelege bewährt, die nach zwei Seiten diagonal liegende Schussfäden aufweisen. Zusammen mit der Kette werden Festigkeitsbeanspruchungen in drei und nicht wie bei rechtwinkeligen Geweben oder Geweben in nur zwei Richtungen aufgefangen. Es handelt sich dabei um eine dreilagige Kettrichtung mit zwei diagonal liegenden Querrichtungen.
Für die Fäden kommen vorrangig Zellwolle, Synthetiks und Glasseide zum Einsatz.
Die Verbindung der Fadengelege kann in bestimmten Einstellungen (Dichte) durch Klebung oder eine beliebige andere Bindung hergestellt werden.
Als Klebstoffe eignen sich praktisch sämtliche im Handel befindlichen Lösungsmittelkleber oder
Schmelzhaftkleber.
Um einige Beispiele für Lösungsmittelkleber zu nennen, seien auf solche auf Basis von Kautschuk,
Acrylaten, Methacrylaten, Polyolefinen, Polyurethanen und Epoxyharzen hingewiesen.
Auch die üblichen, in letzter Zeit immer mehr und mehr zum Einsatz gelangenden Schmelzhaftkleber eignen sich für die Erfindung. Beispielsweise sei auf solche auf Basis von Blockmischpolymerisaten von
Styrol und Butadien oder von Styrol und Isopren mit üblichen Zusätzen von Klebharzen, von Misch- polymerisaten von Äthylen und Vinylacetat oder Polypropylen, von Mischpolymerisaten von Vinylestern mit
Zusätzen von Wachsen u. dgl. verwiesen.
Für die Abdeckung der Klebstoffschichten verwendet man einen zweiseitig mit einer klebstoffab- weisenden Schicht versehenen Träger, zumeist aus Papier. Als klebstoffabweisende Schicht hat man ins- besonders mit Mischungen von Polysiloxanen mit reaktiven Endgruppen gute Ergebnisse erzielt. Die Beschichtungsmasse trägt man aus Lösungen, Dispersionen oder wässerigen Emulsionen auf den Träger auf. Man kann für die Grundmasse der klebstoffabweisenden Schicht auch Mischpolymere von Estern von niedrigen Alkoholen und Acryl- oder Methacrylsäure mit einem geringen Anteil eines Mischpolymeren von Vinylidenchlorid und Acrylnitril verwenden.
Die Erfindung soll nun an Hand von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
Beispiel l : Ein Silikonpapier wurde mit einer Klebstoffschicht auf Basis von Naturkautschuk versehen. Darauf wurde ein Fadengelege aus Baumwollfäden leicht angepresst. Das Fadengelege sank so weit ein, dass es zweiseitig mit der Klebstoffschicht versehen war. Anschliessend wurde das Band zu einer Rolle aufgewickelt.
Beispiel 2 : Auf ein Silikonpapier wurde ein Fadengelege aus Fäden aus einer Mischung von Baumwolle und Zellwolle gelegt.
Anschliessend wurde ein Klebstoff auf Basis von einer Mischung von Acrylaten und Methacrylaten aufgebracht. Auf übliche Weise wurde das Band zu einer Rolle aufgewickelt.
Beispiel 3 : Auf ein Silikonpapier wurde ein Fadengelege aus Fäden aus Zellwolle mit einem Zusatz von Synthetiks gelegt. Als Klebstoffschicht wurde ein Schmelzhaftkleber auf Basis von Blockpolymerisaten von Styrol und Butadien mit Zusätzen von üblichen Haftmitteln aufgebracht.
Anschliessend wurde das Band zu einer Rolle aufgewickelt.
Beispiel 4 : Auf ein Silikonpapier wurde ein Fadengelege aus Glasfäden aufgelegt. Darüber wurde die Klebstoffschicht auf Basis eines Schmelzhaftklebers aus quervernetzten Polymeren aufgebracht.
Das Band wurde auf übliche Weise zu einer Rolle aufgewickelt.
PATENTANSPRÜCHE : l. Beidseitig mit Klebstoff beschichtetes Klebeband aus einem Träger, dadurch ge- kennzeichnet, dass der Träger aus einem Fadengelege besteht.