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Aus der US-PS Nr. 3,432, 327 sind druckempfindliche Kopierblätter bekannt, worin die hydrophile Lösung einer von zwei farbbildenden Komponenten, welche miteinander in Anwesenheit einer hydrophilen Verbindung unter Farbbildung reagieren können, sich in Kapseln befindet. Diese Kapseln werden durch Grenzflächenpolymerisation erhalten. Bei den farbbildenden Komponenten handelt es sich um Kombinationen von anorganischen Metallsalzen oder von Azoverbindungen, mit entsprechenden Farbentwicklungssubstanzen, wobei die eine Komponente in einer hydrophilen Phase verteilt wird.
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Bildern unter Verwendung von Triazenen als Farbbildner.
Gegenstand der Erfindung ist ein bildproduzierendes Material zur Herstellung von Bildern mit Hilfe von Farbbildnern, wobei dieses Material ein erstes Substrat, z. B. ein Papier, enthält, welches mindestens teilweise auf der Oberfläche mit einer Drucktinte oder-färbe bedruckt worden ist, welche ein Bindemittel mit einem pH-Wert von ungefähr 7, z. B.
Nitrocellulose, Zinkresinat, Vinyl-, Acryl-, Polyamid- oder Alkyd-
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kennzeichnet, dass diese Drucktinte oder -farbe ausserdem eine flüssige, organische Base und einen Farbbildner der Formel
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worin
Z, Z und Z3 je Wasserstoff, Alkyl, substituiertes Alkyl, Alkoxy, Halogen, Nitro, Acylamino, Ami- noacyl oder Alkoxycarbonyl,
A und A je Alkyl oder Phenyl oder A und A zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen heterocyclischen
Ring bilden und n 1 oder 2 sind, enthält und dass dieses Material ausserdem ein zweites Substrat, z.
B. ein Gewebe, Papier oder Filz, welches mit einer Lösung einer organischen Säure in einem schwach flüchtigen, hochsiedenden Lösungsmittel und einer Azokupplungskomponente imprägniert worden ist, und mit dem ersten Substrat in Berührung steht, enthält.
Die Verwendung von Farbbildnern in Durchschreibematerialien ist seit langem bekannt, besonders in druckempfindlichen Durchsehreibematerialien. Solche Systeme bestehen aus benachbarten Blättern, bei welchen durch den Schreibdruck, z. B. durch einen Kugelschreiber oder eine Schreibmaschine, Kopien auf dem darunterliegenden Blatt hergestellt werden können, ohne Mitverwendung eines Kohlenpapiers. Üblicherweise werden Mikrokapseln, welche eine Lösung eines Farbbildners enthalten, auf die Rückseite des oberen Blattes aufgebracht, während die Vorderseite des unteren Blattes oder des Empfängerblattes mit einer coreaktiven Substanz beschichtet ist. In Systemen, welche aus mehr als zwei Blättern bestehen, werden die dazwischenliegenden Blätter auf beiden Seiten mit den entsprechenden Substanzen beschichtet.
Beim Schreiben oder Tippen auf das oberste Blatt werden die Kapseln durch den Druck zerbrochen, der Farbbildner wird in Kontakt mit der coreaktiven Substanz gebracht und ein farbiges Bild entsteht, welches eine Kopie des Originals darstellt.
Es ist nicht immer notwendig, eine Kopie des Originals herzustellen, und in einigen Fällen ist dies sogar unerwünscht. Es wurde nun gefunden, dass in solchen Fällen, wo nur für das Original Farbbildner erforderlich sind, es nicht notwendig ist, die Farbbildner einzukapseln. In der Erfindung ist es zudem nicht notwendig, dass die Farbbildner farblos sind, sondern es können auch farbige Farbbildner verwendet werden, welche beim Berühren der coreaktiven Substanz einen Farbwechsel durchgehen. Besonders sogenannte AzoFarbbildner, welche normalerweise gelb sind, jedoch ihre Farbe wechseln können, d. h. in ihrer protonierten Form eine andere Farbe ergeben, haben sich für die Erfindung als vorteilhaft erwiesen. Derartige Farbbildner sind sehr oft in üblichen Durchschreibematerialien unerwünscht, da sie dem Papier eine schwach gelbe Farbe verleihen.
Bei der Drucktinte oder Druckfarbe handelt es sich z. B. um eine Tiefdrucktinte, eine Flexographiedruekfarbe, eine Lithographiedruckfarbe oder Offsetdruckfarbe, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass sie
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ein neutrales oder mehrheitlich neutrales Bindemittel, eine nichtflüchtige, flüssige, organische Base und einen Farbbildner enthält.
Geeignete Bindemittel für die Drucktinte bzw. -farbe sind solche, die einen pH-Wert von ungefähr 7 haben. Sofern der pH-Wert nicht genau 7 ist, ist er vorzugsweise wenig oberhalb 7 und nicht unterhalb 7.
Beispiele für derartige Bindemittel sind :
Nitrocellulose, Zinkresinat, Vinyl-, Acryl-, Polyamid- und Alkydharze, Äthylcellulose, Standöle und
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amin oder Diäthanolamin.
Die Drucktinte oder -farbe kann ferner die üblichen Zusätze enthalten, wie einen Alkohol, z. B. Äthanol, Propanol oder methylierter Alkohol in Mengen bis zu der Grössenordnung der Bindemittelmenge, vorzugsweise aber ungefähr bis zu 80% der Bindemittelmenge, sofern eine flüssige Tinte, wie z. B. eine Tiefdruck- oder Flexographietinte, erforderlich ist.
Nachdem die Drucktinte auf ein Papier oder eine ähnliche Unterlage gedruckt worden ist, verhindert die organische Base, dass eine Farbe entwickelt wird. Eine Farbe entsteht nur, wenn das Papier mit einer aktivierenden Substanz, welche der organischen Base entgegenwirkt, behandelt worden ist.
Geeignete Aktivatoren sind organische Säuren, wie die Malein-, Oxal-, Malon-, Bernstein-, Glutar-, Adipin-, 1, 2, 3-Propantricarbon-, Diglykol-, Milch-, Hydroxybernstein-, Wein-, Zitronen-, Pyrophosphon-, Benzolsulfon-, Naphthalin-2-sulfon-, 1-Phenol-4-suIfon- oder Polymaleinsäure, oder Co- und Terpolymerisate der Maleinsäure mit Äthylacrylat und Vinylacetat, Hydroxyäthandiphosphonsäure, Methylamino-N, N- - dimethylenphosphonsäure und ähnliche Produkte. Bevorzugte Säure ist die Maleinsäure.
Das Verfahren zur Herstellung von Bildern ist dadurch gekennzeichnet, dass man auf eine Unterlage eine Drucktinte oder Druckfarbe der angegebenen Zusammensetzung druckt, Trägermaterial mit einer Lösung einer organischen Säure in einem schwach flüchtigen, hochsiedenden Lösungsmittel imprägniert und die organische Säure auf die mit der Drucktinte oder -farbe bedruckte Oberfläche überträgt.
Die Menge Farbbildner in derDrucktinte oder -farbe kann sehrverschieden sein undhängt von dem spezifischen Farbbildner ab, der verwendet wird, und dem gewünschten Effekt, den man erzielen will, d. h. es kommt darauf an, ob man dunkle oder helle Farben will.
Im allgemeinen werden Mengen von 0, 1 bis 2, vorzugsweise 0,01 bis 1 oder insbesondere 0, 1 bis 0,5, Gew. -%, z. B. 0, 2 Gew. -%, verwendet.
Die erforderliche Menge organischer Base in der Drucktinte erstreckt sich über einen weiten Bereich.
Die Menge sollte jedoch genügend gross sein, um sicherzustellen, dass keine Reaktion zwischen dem Farbbildner und der Unterlage, auf welche die Drucktinte gedruckt wird, stattfindet. Die Menge kann bis zu 40 Gew.-% betragen, obschon meistens Mengen bis zu 10% auf den meisten Unterlagen genügen. Bevorzugte Menge ist 0,2 bis 6 oder insbesondere 0,2 bis 2 Gel.-%.
Gegebenenfalls können die Drucktinten auch Weichmacher enthalten, insbesondere dann, wenn Nitrocellulose als Bindemittel verwendet worden ist. Dieser Zusatz eines Weichmachers hat sich insbesondere zur Verbesserung der Lagerungsbestähdigkeit der mit den erfindungsgemässen Drucktinten bedruckten Papiere vorteilhaft erwiesen. Der Weichmacher verhindert, dass der Träger bei der Lagerung für die organische
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werdenschiedenen Alkyl- und Arylphosphate, Phthalate, Adipate, Azalate, Sebazate und Glykolate. Die Farbbildner müssen in dem Weichmacher löslich sein und nicht mit ihm reagieren, zudem darf der Weichmacher keine Reaktion des Farbbildners mit dem Substrat bewirken.
Bezogen auf das Bindemittel betragen die Weichmachermengen 5 bis 15, vorzugsweise ungefähr 10, Gew.-%. Wenn der Weichmacher selber als Deaktivator wirkt, wie z. B. Butyl-phthaloylbutylglykolat, kann er den Deaktivator zum Teil ersetzen.
Die Drucktinte oder -farbe kann auch ein Pigment enthalten, so dass beim Drucken auf die Unterlage ein farbiges Bild entsteht und beimEntwickeln mit der organischen Säure ein Farbwechsel stattfindet. Beispielsweise kann es sich um einen Farbbildner handeln, welcher rot, blau oder grün wird, sobald er mit Säure in Berührung kommt.
Sofern diese Farbbildner mit verschiedenen Pigmenten vermischt werden, können folgende Effekte erzielt werden :
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<tb>
<tb> Pigmentfarbe <SEP> Farbwechsel
<tb> blau <SEP> blau <SEP> anderes <SEP> blau
<tb> blau <SEP> blau <SEP> rot <SEP>
<tb> blau <SEP> blau <SEP> > <SEP> grün <SEP>
<tb> grün <SEP> grün-- > <SEP> blau <SEP>
<tb> grün <SEP> grün <SEP> > <SEP> rot <SEP>
<tb> gelb <SEP> gelb <SEP> grün <SEP>
<tb> gelb <SEP> gelb <SEP> > <SEP> rot
<tb> gelb <SEP> gelb <SEP> > <SEP> blau <SEP>
<tb> rot <SEP> rot <SEP> anderes <SEP> rot
<tb> rot <SEP> rot <SEP> blau
<tb> rot <SEP> rot- > <SEP> grün <SEP>
<tb>
Zudem ist es auch möglich, schwarze Farben zu erzeugen, sofern eine Mischung von verschiedenen Farbbildnern eingesetzt wird.
Die durch die Farbbildner erzeugten Farben mischen sich mit den Pigmentfarben und bilden das Schwarz.
Verschiedene Pigmente können verwendet werden, einschliesslich organische Pigmente, wie z. B. Azo, Azomethin, Phthalocyanin, polycyclische Pigmente, wie z. B. Chinacridone, Dioxazine, Küpenfarbstoffe, Anthrachinone und Isoindolinon und Salze von basischen Pigmenten, welche mit den Heteropolysäuren des Phosphors, Wolframs oder Molybdäns gefällt worden sind.
Anorganische Pigmente, wie z. B. Titandioxyd und das rote und gelbe Eisenoxyd, können auch verwendet werden.
Als Substrat wird erfindungsgemäss vorzugsweise ein Papier verwendet, das mittels eines neutralen oder alkalischen Leims hergestellt worden ist und somit nicht mit dem Farbbildner reagieren kann. Zur Herstellung neutral verleimter Papiere verwendet man z. B. Aluminiumsulfat oder Natriumaluminat oder einen Rosin-Harzleim, während man für die Herstellung von alkalisch verleimten Papieren Ketendimeren mitverwendet. Zur Verbesserung der Druckqualität kann das Papier auch mit Ton, wie z. B. Silton-Attapulgit oder Porzellan-Erde oder einem pigmentartige Harnstoff-Formaldehydharz beschichtet oder gefüllt sein.
Das Trägermaterial, das mit der organischen Säurelösung imprägniert ist, kann z. B. ein Gewebe sein, z. B. ein Schreibmaschinenband, ein Material aus Papier, vorzugsweise in Bandform, sowie Krepp-Papier, feucht oder trocken geripptes Papier oder Filze oder Stempelkissen, wie sie mit Gummi- oder Metallstempeln verwendet werden, oder ein Filzschreiber. Vorzugsweise bringt man die organische Säure auf ein gewebtes Band zur Herstellung eines Schreibmaschinenbandes oder auf ein Stempelkissen aus einem Filz oder einem Gewebe. Die organische Säure wird dann dadurch auf das Substrat übertragen, dass man auf das Band tippt oder indem man mit einem Stempel die Säure von einemStempelkissen auf die Unterlage überträgt.
Das Trägermaterial kann mit 5 bis 200 Grew.-%, bezogen auf das Trockengewicht des Trägers, mit der Lösung der organischen Säure imprägniert werden. Vorzugsweise wendet man 5 bis 100 Gel.-% an.
Als Lösungsmittel für die organische Säure kommen beliebige, schwach flüchtige, hochsiedende Lösungsmittel in Betracht, welche einen Siedepunkt von mindestens 150 C, vorzugsweise mindestens 300 C, aufweisen. Geeignete Lösungsmittel sind z. B. teilweise hydriertes Terphenyl, flüssige Paraffine, Tricresylphosphat, Di-n-butyl-phthalat, Dioctyl-phthalat, Trichlorbenzol, Glycerin, Nitrobenzol, Trichloräthylphosphat oder wasserunlösliche Kohlenwasserstofföle, Alkylphthaloylbutylglykolate, wie Propyl-, Pentyl-, Hexyl- oder vorzugsweise Butyl-, Phthaloylbutylglykolate, Diäthylenglykol, Triäthylenglykol oder Poly- äthylenglykole mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 200 bis 600, z. B. 400, oder Mischungen davon.
Die Menge der organischen Säure in dem Lösungsmittel wird in der Regel so gewählt, dass sich eine gesättigte Lösung ergibt. Kleinere Mengen können auch eingesetzt werden, doch ergeben sich dabei nicht so befriedigende Resultate. Die Lösung der organischen Säure muss auch noch etwas Wasser enthalten, doch kann diese Menge sehr klein sein, auch winzige, unbedeutende Mengen können genügen. Üblicherweise genügt sogar die normalerweise in der Säure sowieso vorhandene Menge Wasser.
Bevorzugte Triazene der Formel (1) entsprechen z. B. der Formel
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worin
Z4, Z6 und Z8 je Wasserstoff, Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Alkoxy mit 1 bis 4
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N (-X)-CO-X oder-G-N. oder-COOXX3 Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen ist, G-CO-oder-SO2-ist, A.,A, A* und A4 je Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder Phenyl ist, oder
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A, zusammencyclisches Ringsystem mit ein oder zwei Ringen bilden, wobei jeder Ring 5 bis 7 Glieder enthält, und n 1 oder 2 ist.
Von ganz besonderem Interesse und daher ganz besonders bevorzugt sind Triazene der Formel
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worin
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erhalten, worin Z Wasserstoff, Alkyl mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen, Alkoxy mit 1 oder 2 Koh- lenstoffatomen, Halogen, Nitro oder
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ist,
X4 Wasserstoff, Alkyl mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen oder Phenyl ist, X6 Alkyl mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen ist, X6 Alkyl mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen oder Phenyl ist, Z10 und Z je Wasserstoff, Alkyl mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen, Alkoxy mit 1 oder 2
Kohlenstoffatomen oder Halogen sind, G-CO-oder-SO-ist,
A5, A6, A'und A'je Alkyl mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen oder Phenyl sind oder As und As bzw.
A'5 und A'6 zusammen mit dem Stickstoffatom, mit dem sie verbunden sind, ein hetero- cyclisches Ringsystem mit 1 oder 2 Ringen, bestehend aus Kohlenstoff- und
Stickstoffatomen und höchstens einem Sauerstoffatom als Ringglieder sind, wobei jeder Ring 5 bis 7 Ringglieder enthält und das Ringsystem höchstens
10 Ringmitglieder aufweist, und n 1 oder 2 ist.
Ganz besonders günstige Ergebnisse werden mit Triazenverbindungen der Formel
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erhalten, worin
Z Wasserstoff, Methyl, Methoxy, Chlor, Nitro,
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ist,
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Z Ar und A zusammen mit dem Stickstoffatom, mit dem sie verbunden sind, einer der
Reste
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sind,
X Wasserstoff oder Methyl ist,
X Methyl oder Phenyl ist und n 1 oder 2 ist.
Diese Triazene sind an sich bekannte Verbindungen und können nach an sich bekannten Methoden erhalten werden. Ein allgemeines Herstellungsverfahren kann z. B. wie folgt beschrieben werden :
Das primäre aromatische Amin wird in Salzsäure und Wasser gelöst und die Lösung mit Eis gekühlt auf OOC. Sodann wird Natriumnitrit in das Gemisch unterhalb ihrer Oberfläche mit einer solchen Geschwindigkeit eingeleitet, dass ein geringer Überschuss an salpetriger Säure stets anwesend ist. Nach Vervollständigung der Diazotierung wird das Reaktionsgemisch zu einer Lösung oder Suspension des sekundären Amins und Natriumhydrogencarbonat in Wasser bei 100C zugegeben. Das Reaktionsgemisch wird gerührt, und man lässt es sich auf Zimmertemperatur erwärmen.
Das Rühren wird fortgesetzt, bis keine Diazoniumverbindung mehr festgestellt werden kann. Das gewünschte Reaktionsprodukt liegt ausgefällt vor und wird abfiltriert oder mittels eines organischen Lösungsmittels extrahiert, mit Wasser gewaschen und im Vakuum bei einer Temperatur unterhalb 500C getrocknet.
Die Farbbildner stellen farblose Produkte dar und können farbige Bilder erzeugen, wenn sie mit einer typischen Azo-Kupplungskomponente und einem sauren aktiven Substrat, d. h. einem als Kupplungskomponente dienenden sauren Elektronenakzeptor in Berührung gebracht werden.
Niederalkyl oder Niederalkoxy stellen bei der Definition der Reste des Farbbildners Gruppen dar, die 1 bis 5, insbesondere 1 bis 4 oder 1 bis 3, Kohlenstoffatome enthalten, wie z. B. Amyl, n-Butyl, n-Butoxy, n-Propyl, Isopropyl, Äthyl, Äthoxy, Methyl oder Methoxy. Substituierte Alkylgruppen enthalten als geeignete Substituenten z. B. Halogen, Hydroxy oder Niederalkoxy.
Halogen in den Definitionen der Farbbildnerreste bedeutet vorzugsweise Jod oder insbesondere Brom und vorzugsweise Chlor.
Acylgruppen sind vorzugsweise Reste einer aliphatischen oder aromatischen Sulfon- oder insbesondere Carbonsäure. Besonders bevorzugt sind dabei Reste von Alkancarbonsäuren mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, wie die Ameisen-, Essig- oder Propionsäure oder Reste einer Benzolcarbonsäure, wie die Benzoesäure. Im Falle von Acylaminogruppen können am Amidstickstoff noch Substituenten wie Niederalkyl, z. B. Methyl, aufweisen.
Aminoacylgruppen sind in der Regel aminsubstitulerte-CO-oder-SO-Gruppen. Die Aminogruppe kann hiebei der Rest eines primären oder sekundären aliphatischen oder eines heterocyclischen Amins sein. Sind mehrere Reste zusammen eine Alkylengruppe, stellen sie zusammen mit dem Stickstoffatom, mit dem sie verbunden sind, einen heterocyclischen Ring wie den Piperidin- oder Pyrrolidinring dar.
Arylreste in den vorstehenden Definitionen der Farbbildner stellen insbesondere die Naphthalin-, Diphenyl- oder insbesondere Benzoreste dar.
Geeignete Farbbildner der Formel (1) sind in der Tabelle 1 aufgeführt.
Tabelle 1
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EMI6.3
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EMI7.1
EMI7.2
<Desc/Clms Page number 8>
EMI8.1
EMI8.2
<Desc/Clms Page number 9>
EMI9.1
EMI9.2
<Desc/Clms Page number 10>
EMI10.1
EMI10.2
<Desc/Clms Page number 11>
EMI11.1
EMI11.2
EMI11.3
EMI11.4
<Desc/Clms Page number 12>
von besonderem Interesse, worin M -NH-,-S-oder-O-, Z1 und Z2 je Wasserstoff, Nitro, Halogen, Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder
Alkoxy mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen sind und m und r je 1 oder 2 sind.
Besonders wertvolle Naphthylamine entsprechen der Formel
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worin
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sind und Zg und Z4 zusammen mit dem Stickstoffatom, mit dem sie verbunden sind, ein hetero- cyclisches Ringsystem mit 1 oder 2 Ringen bilden, welche Kohlenstoffatome,
Stickstoffatome und höchstens 1 Sauerstoffatom als Ringglieder enthalten, wo- bei jeder Ring 5 bis 7 Ringglieder enthält und das Ringsystem höchstens
10 Ringglieder aufweist und
Z-Wasserstoff oder eine Sulfonsäuregruppe ist.
Alle im erfindungsgemässen System geeignetenAzokupplungskomponenten sind bekannte Kuppler, wie sie zur Herstellung von Azo-Farbstoffen verwendet werden. Sie sind demnach als solche bekannt oder können nach bekannten Verfahren hergestellt werden.
Die folgenden Naphthole der Formel (7) sind beispielsweise sehr gut als Kupplungskomponente geeignet :
Tabelle 2
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<tb>
<tb> Nr. <SEP> Symbole <SEP> in <SEP> Formel <SEP> (7)
<tb> Stellung <SEP> Stellung <SEP> m <SEP> M <SEP> r <SEP> Z <SEP> Z
<tb> von-OH <SEP> von-CONH- <SEP>
<tb> 7. <SEP> 1 <SEP> 2 <SEP> 3 <SEP> l-l <SEP> H <SEP> H
<tb> 7. <SEP> 2 <SEP> 2 <SEP> 3 <SEP> 1-1 <SEP> 4-CI <SEP> H
<tb> 7. <SEP> 3 <SEP> 2 <SEP> 3 <SEP> 1 <SEP> - <SEP> 1 <SEP> 4-Cl <SEP> 2-CH3
<tb> 7. <SEP> 4 <SEP> 2 <SEP> 3 <SEP> 1 <SEP> - <SEP> 1 <SEP> H <SEP> 2-OCH3
<tb> 7. <SEP> 5 <SEP> 2 <SEP> 3 <SEP> 1 <SEP> - <SEP> 1 <SEP> H <SEP> 2-CH3 <SEP>
<tb> 7. <SEP> 6 <SEP> 2 <SEP> 3 <SEP> 1-1 <SEP> 3-NO <SEP> H
<tb> 2
<tb> 7. <SEP> 7 <SEP> 2 <SEP> 3 <SEP> 1-1 <SEP> 1 <SEP> 5-OCH <SEP> 2-OCH <SEP>
<tb> 7. <SEP> 8 <SEP> 2 <SEP> 3 <SEP> 1-1 <SEP> 4-OCH <SEP> H
<tb> 7.
<SEP> 9 <SEP> 2 <SEP> 3 <SEP> 1-1 <SEP> 4-OCH <SEP> 3-Ci <SEP>
<tb> 7. <SEP> 10 <SEP> 2 <SEP> 3 <SEP> 1 <SEP> - <SEP> 1 <SEP> 5-Cl <SEP> 2-CH3
<tb> 7. <SEP> 11 <SEP> 2 <SEP> 3 <SEP> 1 <SEP> - <SEP> 1 <SEP> 4-CH3 <SEP> H
<tb> 7. <SEP> 12 <SEP> 3 <SEP> 4 <SEP> 2 <SEP> NH <SEP> 1 <SEP> 4-Cl <SEP> H
<tb> 7. <SEP> 13 <SEP> 2 <SEP> 3 <SEP> 2 <SEP> 0 <SEP> 1 <SEP> 5-OCH3 <SEP> 2-OCH3
<tb> 7. <SEP> 14 <SEP> 2 <SEP> 3 <SEP> 1-2 <SEP> H <SEP> H
<tb>
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Geeignete Naphthylamin der Formel (8) sind z. B.
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Weitere geeignete Azo-Kupplungskomponenten entsprechen den folgenden Formeln :
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Mit den erfindung gemäss verwendeten Farbbildnern kann eine reiche Palette von Farben von orange bis violett erzeugt werden. Gemische derartiger Farbbildner können auch eingesetzt werden, um neutrale Schattierungen wie grau zu ergeben. Ein besonderer Vorteil der Farbbildner der Formel (1) ist die Lichtechtheit der Farben, die sich aus ihnen bilden.
Sofern erwünscht, können die Farbbildner der Formel (1) mit andern bekannten Farbbildnern, wie z. B.
Kristallviolettlacton (CVL) oder Benzoylleucomethylenblau (BLMB) eingesetzt werden, um bestimmte Farbwechsel zu erreichen.
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In den nachfolgenden Beispielen beziehen sich Teile und Prozente auf das Gewicht.
Beispiel l : Eine Drucktinte wird hergestellt, wobei Nitrocellulose die Grundlage für das Bindemittel bildet. Das Bindemittel wird durch Vermischung der folgenden Komponenten hergestellt :
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<tb>
<tb> 31 <SEP> Teile <SEP> Nitrocellulose
<tb> 120 <SEP> Teile <SEP> methylierter <SEP> Alkohol
<tb> 18 <SEP> Teile <SEP> 2-Äthoxyäthanol.
<tb>
Eine Drucktinte wird hierauf formuliert, welche die folgenden Komponenten enthält :
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<tb>
<tb> 0,07 <SEP> Teile <SEP> des <SEP> Farbbildners <SEP> Nr. <SEP> 6.66 <SEP> aus <SEP> Tabelle <SEP> 1
<tb> 5,0 <SEP> Teile <SEP> des <SEP> oben <SEP> beschriebenen <SEP> Bindemittels
<tb> 4,0 <SEP> Teile <SEP> methylierter <SEP> Alkohol
<tb> 0,4 <SEP> Teile <SEP> Triäthanolamin.
<tb>
Nach vollständigem Lösen enthält diese Drucktinte 10% Nitrocellulose.
Das Triäthanolamin wird vor seiner Zugabe zu den andern Komponenten in methyliertem Alkohol gelöst.
Die Drucktinte wird hierauf auf die Oberfläche eines Papiers gedruckt, wobei keine Farbreaktion erfolgt. Die Tinte bewirkt einfach einen leicht gelben Druck.
Beispiel 2 : Aus
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<tb>
<tb> 50 <SEP> Teilen <SEP> Maleinsäure,
<tb> 50 <SEP> Teilen <SEP> Wasser,
<tb> 50 <SEP> Teilen <SEP> Glycerin <SEP> und <SEP>
<tb> 0, <SEP> 1 <SEP> Teil <SEP> der <SEP> Kupplungskomponente <SEP> 7. <SEP> 11 <SEP>
<tb>
wird eine Aktivatorlösung hergestellt. Ein neues Stempelkissen wird mit dieser Lösung imprägniert und das gemäss Beispiel l hergestellte Papier wird mit der Aktivatorlösung gestempelt. An den Stellen des Stempels entsteht sofort eine starke Magentafarbe.
Beispiel 3 : Aus den folgenden Komponenten wird eine Drucktinte hergestellt :
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<tb>
<tb> 0, <SEP> 7 <SEP> Teile <SEP> des <SEP> Farbbildners <SEP> Nr. <SEP> 6.61 <SEP> aus <SEP> Tabelle <SEP> 1
<tb> 5,0 <SEP> Teile <SEP> des <SEP> Bindemittels <SEP> aus <SEP> Beispiel <SEP> 1
<tb> 4,0 <SEP> Teile <SEP> methylierter <SEP> Alkohol
<tb> 2,0 <SEP> Teile <SEP> Butylstearylbutylglykolat
<tb> 0, <SEP> 4 <SEP> Teile <SEP> Triäthanolamin. <SEP>
<tb>
Diese Drucktinte wird auf die Oberfläche eines mit Ton beschichteten Papiers gedruckt.
5 verschiedene Aktivatorlösungen werden hergestellt, wie in Beispiel 2 beschrieben, jedoch mit Kupplungskomponente 9. 1 und unter Verwendung der folgenden Säuren :
Maleinsäure, Zitronensäure, Hydroxybernsteinsäure, Weinsäure, Bernsteinsäure.
Neue Stempelkissen werden mit diesen Säure- bzw. Aktivatorlösungen imprägniert. Stempelt man das bedruckte Papier mit diesen Säure- bzw. Aktivatorlösungen, so entsteht sofort eine stark rote Farbe.
An Stelle des Farbbildners Nr. 6.61 können mit ähnlichem Erfolg die übrigen Farbbildner der Tabelle 1 verwendet werden.
Beispiel 4 : Eine Drucktinte wird hergestellt, indem man den Farbbildner Nr. 6. 18 gemäss Tabelle 1 in Leinstandöl l%ig löst. Die Tinte wird auf ein alkalisch geleimtes Papier gedruckt. Sofern das Papier mit der Aktivatorlösung gemäss Beispiel 2 gestempelt wird, entsteht eine stark orange-rote Farbe.
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