<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Beschichten planer Flächen von Werkstücken aus
Holzwerkstoffen mit flüssigen Überzugsmitteln auf Aminoplastbasis.
Es ist bekannt, Werkstücke dadurch mit einem Überzug zu versehen, dass man sie mit einem flüssigen Überzugsmittel mit Hilfe des Spritzens, Tauchens, Giessens oder Walzens beschichtet. Nach dem Aushärten solcher Überzüge bei Raumtemperatur oder erhöhten Temperaturen ist der Überzug fertig oder er bedarf einer
Nachbehandlung, wie des Schleifens, Schwabbelns oder Polierens, was in der Regel umständlich ist und zusätzliche Kosten verursacht.
Man hat auch schon Holz und Holzwerkstoffe dadurch oberflächenveredelt, dass man mit Kunstharzen getränkte und vorgelierte, nicht voll ausgehärtete Papiere unter Einwirkung von Druck und Wärme auf der
Oberfläche fixiert hat. In der Regel ist es hiebei notwendig, Klebstoffe zu verwenden, um eine feste Bindung zwischen dem Laminat und dem Holzwerkstoff herzustellen. Diese Arbeitsweise erfordert mehrere gesondere
Arbeitsvorgänge. Zunächst müssen die Laminate durch Tränken und Vorhärten unter Druck und Wärme hergestellt werden, wobei die bei der Laminatherstellung benutzten Massnahmen der Anwendung von Druck und
Wärme ebenfalls bei dem festen Vereinigen des Laminats mit der Holzoberfläche angewandt werden müssen.
Ausserdem ist ein besonderer Klebevorgang erforderlich. Diese Arbeitsweise, um eine Holzoberfläche zu veredeln, ist umständlich, aufwendig und unwirtschaftlich.
Ein ähnliches Verfahren ist aus der Schweizer Patentschrift Nr. 343854 bekannt. Danach bringt man eine Überzugsmischung aus ungesättigten Polyesterharzen und mischpolymerisierbaren monomeren Vinylverbindungen auf einen Trägerstoff z. B. blanke Bleche, wonach man innerhalb von 45 min bei 750C anpolymerisiert und anschliessend das Blech mit der vorpolymerisierten Schicht auf eine Holzunterlage auflegt und durch Druck und
Hitze auf die Holzunterlage aufpresst. Das auspolymerisierte Polyesterharz verbindet sich mit dem Holz und das
Pressblech kann entfernt werden.
In der deutschen Offenlegungsschrift 2024066 wird beschrieben, dass zwischen zwei Kalibrierwalzen eine
Trägerfolie und eine Abdeckfolie hindurchgeführt wird und zwischen beide Folien durch einen Kalibrierspalt des
Kalibrierwalzenpaares eine ungesättigte Polyesterharzmasse eingespeist wird, die dann zwischen den beiden Folien erhärtet und nach dem Abziehen der Abdeckfolie mit einer neuen Schicht aus ungesättigtem Polyesterharz beschichtet wird.
Ein Verfahren zur Herstellung eines Überzuges auf einem flexiblen Folienmaterial ist aus der deutschen
Offenlegungsschrift 1669127 bekannt, bei dem ein Polymerisatharz, das vernetzbare funktionelle Gruppen enthält, zusammen mit einem verdampfbaren Amin auf das flexible Folienmaterial aufgebracht wird, dann erhitzt wird, um die verdampfbare Base zu verdampfen und zum Polymerisat zu vernetzen. Die so gehärtete
Masse kann dann auf eine andere Oberfläche aus flexiblem Folienmaterial übertragen werden.
Die deutsche Offenlegungsschrift 2206301 beschreibt weiterhin ein Verfahren zum Beschichten eines
Substrates ungleichmässiger Dicke und Dichte mit einer Deckschicht nach dem Umkehrverfahren, bei dem man auf einem Zwischenträger eine Deckschicht erzeugt, diese Deckschicht in noch verformbarem Zustand so auf das Substrat presst, dass der Anpressdruck über die gesamte Berührungsfläche gleich ist, die Schicht härtet und den Zwischenträger entfernt. Die Deckschicht wird hergestellt aus Polyisocyanatadditionsprodukten, aus Polyisocyanaten und Polyolen und/oder Polyäther.
Weiterhin ist es aus der Schweizer Patentschrift Nr. 472981 bekannt, ein thermoreaktives Harz in schmelzbarer Form kontinuierlich in den Walzenspalt zweier oder mehrerer geheizter gegenläufiger Walzen einzudosieren und dort der Vorpolymerisation zu unterwerfen, sodann das vorpolymerisierte Harz von der einen dieser Walzen direkt oder über eine Offsetwalze auf das Flächengebilde zu übertragen und unter Wärmeeinwirkung vollständig auszuhärten.
Weiterhin ist aus der Schweizer Patentschrift Nr. 315969 ein kontinuierlich arbeitendes Verfahren zu entnehmen, gemäss dem Holzwerkstoffe mittels eines erwärmten endlosen Bandes, auf das pulverförmige, thermoplastische Kunstharze aufgeschmolzen werden, unter Anwendung von Druck und Wärme beschichtet werden.
Die Aufgabe der Erfindung war es, ein Verfahren zu finden, das einfacher in seiner Anwendungsweise ist und eine optimale Ausnutzung vorhandener Anlagen gestattet, unter Anwendung eines universell anwendbaren Überzugsmittels, das man sowohl durch Infrarot-Strahlen oder durch UV-Strahlen härten kann als auch gleichzeitig in einem Verfahren durch Druck und Hitze.
Diese Aufgabe wird überraschenderweise gelöst durch ein Verfahren zum Beschichten planer Flächen von Werkstücken aus Holzwerkstoffen mit flüssigen Überzugsmitteln auf Aminoplastbasis, die gegebenenfalls übliche Pigmente, Füllstoffe, Additive und Härter enthalten, durch Auftragen des Überzugsmittels auf ein endloses Band als endloser Film, Vorhärten des Überzugsmittels durch Erhitzen, durch Infrarot- und/oder UV-Strahlen und Auflegen des endlosen Bandes mit dem vorgehärteten Film auf das Werkstück und Härtung des Filmes unter Anwendung von Druck und Wärme zu einem festhaftenden, mit dem Werkstück innig verbundenen Überzug unter gleichzeitiger Ablösung des endlosen Bandes von dem Überzug, das dadurch gekennzeichnet ist, dass man ein Überzugsmittel verwendet,
dessen Bindemittel aus
<Desc/Clms Page number 2>
25 bis 70 Grew.-% eines Melamin-Formaldehyd-Kondensatharzes, dessen Methylolgruppen ganz oder teilweise mit einwertigen Alkoholen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen veräthert sind,
15 bis 70 Gew.-% mindestens einer lösungsmittelfreien Polyhydroxylverbindung,
4 bis 15 Gew.-% säurekatalytisch härtenden Verbindungen besteht.
Ein bevorzugt verwendbares Überzugsmittel, das ausgezeichnete Resultate liefert, enthält als Bindemittel
20 bis 40 Gew.-% eines Melamin-Formaldehyd-Kondensatharzes, dessen
Methylolgruppen ganz oder teilweise mit einwertigen
Alkoholen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen veräthert sind,
20 bis 40 Gew.-% eines ungesättigten Polyesterharzes und
20 bis 40 Gew.-% mischpolymerisierbarer äthylenisch ungesättigter
Monomeren.
Die im Rahmen des erfindungsgemässen Verfahrens verwendeten flüssigen Überzugsmittel sind für die
Lackierung von Holz, Holzwerkstoffen, Pappe und Papier geeignet. Als wesentliche Bindemittelkomponente wird ein Melamin-Formaldehyd-Kondensationsharz verwendet, dessen Methylolgruppen ganz oder teilweise mit einwertigen Alkoholen mit 1 bis 4 Kohlenwasserstoffen veräthert sind. Geeignete Alkohole sind beispielsweise
Methanol, Äthanol, Propanol, Isopropanol, Butanol, sec. Butanol, Isobutanol, Allylalkohol. Es hat sich herausgestellt, dass im Rahmen der Erfindung ganz besonders der Verätherung des Hexamethylol-Melamins mit den einwertigen Alkoholen der Vorzug zu geben ist. Besonders bevorzugt und die besten Ergebnisse liefernd, wird das Hexamethoxy-Methylmelamin vorgeschlagen.
Die Herstellung dieser Harze ist beispielsweise in
Ullmann'S Enzyklopädie der technischen Chemie, Bd. 3, 1953, S. 475 bis 496 beschrieben.
Als weitere Komponente enthält das Bindemittel plastifizierende Kunstharze in Form von lösungsmittelfreien Polyhydroxylverbindungen.
Als Beispiele seien genannt die Umsetzungsprodukte von Polycarbonsäuren mit Polyhydroxylverbindungen, wobei man lineare oder verzweigte Polyester erhält. Als Polycarbonsäuren werden verwendet vornehmlich
Phthalsäure und Adipinsäure, die mit Polyhydroxylverbindungen, wie z. B. Äthylglykol, 1, 2-Propylenglykol, 1, 3-Butylenglykol, 1, 4-Butandiol oder auch Stickstoff enthaltenden Alkoholen wie Diäthanolamin oder Triolen und Polyolen, wie Glycerin, Trimethylolpropan, Pentaerythrit, in herkömmlicher Weise unter Wasserabspaltung umgesetzt werden. Bei Mitverwendung von gesättigten und/oder ungesättigten Fettsäuren erhält man sogenannte
Alkydharze.
Andere Beispiele für lösungsmittelfreie Polyhydroxylverbindungen sind lineare und/oder verzweigte hydroxylgruppenhaltige Polyäther, hergestellt nach den üblichen Methoden der Anlagerung von Epoxyden, wie Äthylenoxyd oder Propylenoxyd, an organische Verbindungen mit zwei oder mehr aktiven Wasserstoffatomen, wie beispielsweise Äthylenglykol, Glycerin, Trimethylolpropan, 1, 2, 6-Hexantriol, Pentaerythrit, sowie auch aliphatische oder aromatische Amine, wie Butylendiamin, Piperidin usw.
Ferner eignen sich hydroxylgruppenhaltige Mischpolymerisate auf Acrylatharzbasis, die hydroxylgruppenhaltige Monomeren, wie z. B. Hydroxyäthylacrylat, Hydroxyäthylmethacrylat einpolymerisiert enthalten.
Die vorgenannten Polyhydroxylkomponenten können einzeln oder im Gemisch miteinander verwendet werden.
Die Bindemittel auf Basis von weichmacherhaltigen Aminoplastharzen enthalten als Härtungsmittel säurekatalytisch härtende Verbindungen. Geeignete Säurekatalysatoren sind beispielsweise Phosphorsäure, Schwefelsäure, Salzsäure oder saure Salze dieser Säuren, ferner organische Säuren wie Essigsäure, Benzoesäure oder Polycarbonsäuren, wie beispielsweise Phthalsäure, Salicylsäure oder auch Sulfonsäuren, wie beispielsweise p-Toluolsulfosäure, Naphthalinsulfosäure u. a. Die Säurekatalysatoren werden dem Überzugsmittel erst kurz vor dessen Verarbeitung zugemischt.
Unter ungesättigten Polyesterharzen versteht man Kondensationsprodukte, die durch Veresterung von ungesättigten Dicarbonsäuren wie Fumarsäure, Maleinsäure oder Maleinsäureanhydrid mit mehrwertigen, insbesondere zweiwertigen Alkoholen, z. B. Propylenglykol, Äthylenglykol, Diäthylenglykol, ferner Hexandiol, Glycerin, Trimethylolpropan und Pentaerythrit erhalten werden. Ein Teil der ungesättigten Dicarbonsäuren kann durch gesättigte Polycarbonsäuren ersetzt werden, wie beispielsweise Bernsteinsäure, Adipinsäure, Sebazinsäure, Ortho-Phthalsäure, Ortho-Phthalsäureanhydrid, Isophthalsäure, Terephthalsäure.
Die Zusammensetzung und Herstellung von ungesättigten Polyesterharzen, auf die kein Schutz begehrt wird, wird ausführlich beschrieben in dem Buch "Polyesters and their Applications" (Bjorksten, Tovay, Harker und Henning, New York, Reinhold Publishing Corporation 1956) und dem Buch "Polyester Resins" (Lawrence, New York, Reinhold Publishing Corporation, 1960).
Auch die in den vorstehend zitierten Büchern aufgeführten mischpolymerisationsfähigen Monomeren sind geeignet. Es handelt sich dabei um Monomeren, die man einzeln oder im Gemisch miteinander verwendet, wie z. B. Styrol, Vinyltoluol, Acrylsäureester, Methacrylsäureester, ferner Divinylbenzol, Diallylphthalat. Die Härtung von Überzugsmitteln, deren Bindemittel aus ungesättigten Polyesterharzen und mischpolymerisierbaren
<Desc/Clms Page number 3>
äthylenisch ungesättigten Verbindungen bestehen, kann durch Peroxyde und geeignete Schwermetall-Be- schleuniger erfolgen, die dabei aufeinander abgestimmt sein müssen. Die durch Peroxyde eingeleitete Härtung lässt sich durch Zufuhr von äusserer Wärme oder durch Bestrahlen mit Infrarot-Strahlen oder durch Anwendung von Hochfrequenzenergie weiter beschleunigen.
InGegenwart von photochemisch wirksamen Sensibilisatoren kann die Härtung auch durch ultraviolette Strahlung erfolgen. Die UV-Strahlen werden in der Regel von
Quecksilberdampf-Hochdrucklampen, Quecksilberdampf-Niederdrucklampen oder superaktinischen Leuchtstoff- röhren erzeugt.
Die im Rahmen des erfindungsgemässen Verfahrens verwendeten überzugsmittel enthalten gegebenenfalls übliche Pigmente, Füllstoffe, Additive und Zusatzstoffe.
Mit dem erfindungsgemässen Verfahren und den dabei verwendeten überzugsmitteln ist eine umweltfreundliche Beschichtung möglich, weil
1. die Überzugsmittel einen Festkörperanteil von 80 bis 100% aufweisen ;
2. die zur Anwendung gelangenden viskositätssenkenden Flüssigkeiten a) zum Teil beim Härten des überzugsmittels mitreagieren oder b) einen sehr hohen Siedepunkt besitzen oder c) gegebenenfalls Wasser als Verdünnungsmittel eingesetzt werden kann ;
3. die Auftragsmengen sehr niedrig sein können.
Bei Anwendung des erfindungsgemässen Verfahrens erhält man auf der Oberfläche des Werkstückes aus
Holz oder Holzwerkstoffen einen ausgehärteten überzugsfilm. Da die übertragung des Films auf die
Holzoberfläche im vorgehärteten Zustand stattfindet, wird mit Sicherheit ein Nachteil vermieden, nämlich das "Wegschlagen"der flüssigen Überzugsmittel in das Holz. Dadurch wird die Haftfestigkeit des erfindungsgemäss aufgebrachten überzugsmittels auf der Holzoberfläche nicht beeinträchtigt. Die gleichzeitige Anwendung von
Druck und Wärme gestattet eine schnelle, fehlerfreie Härtung, so dass die Produktion bei gleichem
Energieaufwand gegenüber dem bekannten Verfahren des Aufpressens von Laminaten gesteigert werden kann, ohne dass eine Nachbehandlung des fertigen überzuges notwendig wird.
Das endlose Band ist das Trägermaterial für das aufzubringende flüssige Überzugsmittel. Es besteht in der
Regel aus einem dünnen Metallband oder aus geeigneten Folien, die selbst eine schlechte Haftung zum Überzugsmittel besitzen, wie z. B. Polyäthylen oder Siliconkautschuk enthaltende Bänder. In der Regel ist es nicht nötig, ein Trennmittel vor dem Aufbringen des überzugsmittels auf dem Band zu applizieren. In Abhängigkeit von der Zusammensetzung des Überzugsmittels kann es jedoch mitunter zweckmässig sein, das endlose Band vorher mit einem Trennmittel zu behandeln, um ein einwandfreies selbsttätiges Ablösen des gehärteten überzugs nach der Anwendung von Wärme und Druck zu gewährleisten.
Die erfindungsgemäss hergestellte Beschichtung ist glatt und kann verschiedene Stufen des Glanzgrades von matt über halbglänzend bis hochglänzend haben. Dies hängt von der Güte der Oberfläche des Materials für das endlose Band ab. Wenn die Oberfläche des endlosen Bandes strukturiert ist, ist es möglich, die Oberfläche der erhaltenen Beschichtung strukturiert zu gestalten. Durch die Anwendung von Druck und Wärme werden die in dem endlosen Band eingearbeiteten Strukturen hervorragend und fehlerlos wiedergegeben. Durch Anwendung des erfindungsgemässen Verfahrens ist es überraschenderweise sogar gelungen, durch entsprechende Ausbildung des endlosen Bandes, z. B. als Negativ einer Holzoberfläche, eine Beschichtung herzustellen mit naturgetreu nachgezeichneter Holzstruktur und Holzporung.
Hiebei ist erstmalig die Möglichkeit entstanden, sowohl Porung als auch Porenfärbung der Holzimitation synchron auszuführen. Durch das erfindungsgemässe Verfahren wird demnach das Feld der Gestaltungsmöglichkeiten wesentlich verbreitert, was einen beachtlichen technischen Fortschritt darstellt.
Die Arbeitsweise des erfindungsgemässen Verfahrens wird an Hand der Zeichnungen beispielhaft demonstriert.
Fig. 1 stellt eine Schemazeichnung für eine Kantenbeschichtung von Holspanplatten dar. Fig. 2 ist um eine Zusatzeinrichtung zum zusätzlichen Aufbringen einer Klebschicht zwischen Holzwerkstoff und endlosem Band erweitert.
Wie aus Fig. 1 zu entnehmen ist, wird das flüssige überzugs mittel --1-- mittels einer Lackauftragsvorrichtung--2-- (Giessmaschine oder Walzenauftragsmaschine) auf die Aussenseite des aus dünnem Aluminiumblech bestehenden endlosen Bandes --3-- aufgetragen und in Richtung auf eine Wärmequelle--4-- (Heissluft-Umluftofen, Infrarot-Strahler und/oder UV-Strahler) bewegt und durch die Wärmevorrichtung --4-- zu einem festen überzug vorgehärtet, aber noch nicht ausgehärtet.
Als Lackauftragsvorrichtung-2-bedient man sich vorteilhafterweise einer Lackgiessmaschine, bei der das endlose Band--3--durch einen Lackvorhang gezogen wird, wodurch eine stets gleichbleibende Filmdicke erzielt wird. Ebenso kann man auch mit einer Walzenauftragsmaschine arbeiten.
Die Wärmequelle --4--kann ein Trockenofen sein, durch den das endlose Band --3-- hindurchgeführt wird, oder man kann ausserhalb des Bandes angeordnete Einrichtungen verwenden, die beispielsweise Infrarot-Strahlen und/oder UV-Strahlen aussenden.
Die Vorhärtungstemperatur ist auf die Geschwindigkeit des Bandes und die Temperatur des Bandes
<Desc/Clms Page number 4>
abgestellt. Sie beträgt zwischen 150 und 180 C bei einer Einwirkungsdauer von weniger als 30 sec. In der Regel ist das endlose Band, sofern es aus Metall besteht, auf eine höhere Temperatur, die bis zu 1500C betragen kann, erhitzt. Auf dieser heissen Unterlage wird dann der Film vorgehärtet. Die höhere Temperatur des endlosen
EMI4.1
flüssige Überzug--l--zu einem festen Überzug--5--vorgehärtet. Das endlose Band--3--mit der vorgehärteten Schicht wird kontinuierlich weitergeführt, so dass sie die in gleicher Geschwindigkeit sich bewegende Holzspanplatte Fläche an Fläche berührt und die vorgehärtete Schicht (5) zwischen Werkstückoberfläche und endlosem Band angeordnet ist.
Endloses Band-3--, vorgehärtete Schicht --5-und Holzspanplatte --6-- werden dann gemeinsam durch eine Pressvorrichtung --7-- geführt, in der die Überzugsschicht --5-- mit der Holzspanplatte --6-- durch Druck und Hitze innig verbunden wird.
Der Pressdruck beträgt in der Regel zwischen 1 und 35 kg/cm2. Die Presstemperatur beträgt zwischen 150 und 2000C ; die Durchlaufzeit zwischen 10 und 30 sec. Nach erfolgtem Durchgang durch die Pressvorrichtung löst sich das endlose Band-3-selbsttätig von der Überzugsschicht-5-, die mit der Holzspanplatte-6haftfest und innig verbunden ist, und verläuft in einer ellipsenähnlichen Bahn weiter, bis sie wieder von neuem mit dem flüssigen Überzugsmittel--l--beschichtet wird. Auf der endlosen Bahn--3--, die in diesem Fall aus einem Aluminiumblech besteht, sind nach dem Verlassen der Pressvorrichtung-7-keine Lackrückstände zurückgeblieben.
Der Überzug --5-- hat sich von dem endlosen Band --3-- vollständig einwandfrei
EMI4.2
--7-- losgelöstOberfläche des ausgehärteten Überzuges sichtbar. Durch die Anwendung von Druck und Wärme werden alle
Konturen hervorragend ausgeprägt, so dass auf diese Weise jede beliebige Strukturierung des Überzuges vorgenommen werden kann, ohne dass hiezu besondere Arbeitsgänge erforderlich werden. In dem Beispiel war die beschichtete Seite des endlosen Aluminiumbandes --3-- hochglänzend geschliffen, deshalb hat auch die von der endlosen Aluminiumbahn --3-- abgelöste, ausgehärtete Beschichtung --5-- eine hochglänzende Oberfläche. Auf diese Weise beschichtet wurde in diesem Beispiel eine etwa 1 cm breite Fläche, u. zw. die Kantenfläche einer Holzspanplatte.
Für den Fall, dass die zu beschichtende Fläche der Holzspanplatte sehr grobporig ist, ist es mitunter zweckmässig, vor dem Aufbringen der vorgehärteten Schicht --5-- auf die Spanholzplatte diese noch zusätzlich mit einer flüssigen Überzugsschicht zu überziehen. Diese Überzugsschicht besteht zweckmässigerweise aus dem gleichen Material wie die Überzugsschicht --1--. Fig.2 zeigt die Anordnung der zusätzlichen flüssigen Schicht-8-, die hier zum Porenfüllen dient. Diese Schicht wird in der Pressvorrichtung --7-- mit der Schicht --5-- gemeinsam ausgehärtet.
Kann das Übertragen der Beschichtung von dem endlosen Band--3--auf das zu beschichtende Werkstück --6-- nicht im kontinuierlichen Arbeitsverfahren ablaufen und ist es daher notwendig, im Taktverfahren zu arbeiten, so kann die Temperatur herabgesetzt werden, wobei dann die Verweilzeit in der Presse entsprechend erhöht werden muss, z. B. bis zu 5 min bei einer Temperatur von 120 C. Die Zuführung der Wärme in der Presse erfolgt in bekannter Weise, entweder durch Erwärmung der gesamten Pressanordnung durch äussere Wärme oder durch Erzeugung induktiver Wärme in dem Überzug während des Pressvorganges.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist geeignet zum Herstellen von festhaftenden Beschichtungen auf planen Werkstücken aus Holz, Holzwerkstoffen, wie Spanholzplatten, Pressplatten, ferner Pappe, Papier und Gewebe. Die zu beschichtenden Flächen sind begrenzt durch die Dimensionen der heizbaren Pressvorrichtung, die einen ausreichenden Pressdruck ermöglichen. Besonders geeignet ist das Verfahren zum Beschichten von schmalen Flächen, wie es bei der Kantenbeschichtung von Tischlerplatten, Holzplatten oder Spanholzplatten der Fall ist.
Diese Kantenflächen sind in der Regel nicht mehr als 2 bis 3 cm breit.
Als Überzugsmittel --1-- in dem beanspruchten Verfahren lassen sich die in den nachfolgenden Beispielen beschriebenen überzugsmittel verwenden. Sie sollen die Erfindung erläutern, ohne sie zu begrenzen.
Die genannten Teile sind Gewichtsteile, Prozente sind Gewichtsprozente.
Beispiel l : Auf eine endlose Bahn eines Metallbleches, die durch Träger und Führungsrollen bewegt werden kann, wird in einer Stärke von 200 eine Überzugsmittelmischung, bestehend aus folgenden Bestandteilen, aufgebracht :
72, 3 Teile eines 70%igen in Wasser gelösten Hexamethoxy-Me thylmelamins,
27, 1 Teile eines flüssigen lösungsmittelfreien hydroxylgruppenhaltigen verzweigten Polyäthers (OH-Gehalt von 11, 5 ;
Dichte bei 20 C, 1, 03 g/cm3 ; Viskosität bei 250C 650 ¯ 100 cP),
10 Teile Polyäthylenglykol (Mol.-Gew. 300)
<Desc/Clms Page number 5>
0, 6 Teile einer nichtionischen oberflächenaktiven Substanz der Klasse Fettalkohol-Äthylenoxydaddukt im
Verhältnis 1 Fettalkohol : 20 Äthylenoxyd,
40 Teile Titandioxyd (Rutil).
Das vorgenannte Produkt wird auf einem Dreiwalzenstuhl angerieben.
Nach der Fertigstellung werden
30 Teile einer 40% igen Losung von p-Toluolsulfonsäure in
Butyldiglykol zugefügt.
Anschliessend wird das auf dem metallischen Träger befindliche Überzugsmittel 30 sec bei 1700C in einem
Heissluft-Umluftofen vorgetrocknet, wobei der Film vorgehärtet wird, so dass er staubtrocken ist.
Dieser Film wird mittels des endlosen Trägermaterials auf einer zugeführten Spanholzplatte 30 sec bei
2000C und einem Pressdruck von 5 kg/cm2 ausgehärtet und auf die Spanholzplatte übertragen.
Man erhält einen Holzwerkstoff mit einem weissen, harten, kratzfesten und hochglänzenden Überzug, der sich selbsttätig von dem metallischen Träger löst, der in der Ausführungsform einer kontinuierlichen Anlage anschliessend wieder neu beschichtet werden kann.
Beispiel 2 : Beispiel l wurde wiederholt mit dem Unterschied, dass das Überzugsmittel in einer Schichtstärke von 200,u auf einen metallischen Träger appliziert wurde, der auf eine Temperatur von 1800C vorerhitzt war. Es fand eine einwandfreie Vorhärtung des Überzugsfilmes statt. Wie in Beispiel 1 wurde in üblicher Weise auf eine Spanplatte übertragen, und man erhielt ebenfalls eine mit einem weissen glänzenden, harten und kratzfesten Überzug versehene Holzspanplatte.
Beispiel 3 : Das gleiche Verfahren wie in Beispiel 1 wurde wiederholt mit dem Unterschied, dass das Trägermaterial aus einem Aluminiumblech bestand, das als Matrix mit einer Furnierstruktur ausgebildet war. Das in Beispiel 1 beschriebene Überzugsmittel wurde ohne den Pigmentzusatz in einer Schichtstärke von 100 p auf den strukturierten Träger aufgetragen und wie in Beispiel 1 zu einem Film vorgehärtet.
Auf diesen Film wurde das in Beispiel 1 beschriebene pigmentierte Überzugsmittel in einer Schichtstärke von 200 jU aufgetragen und, wie in Beispiel 1 beschrieben, ebenfalls vorgehärtet.
Hierauf wurde, wie in Beispiel 1 beschrieben, auf einer Spanholzplatte 30 sec bei 2000C und einem Druck von 3 bis 5 kg/cm2 ausgehärtet. Nach dem Entfernen des Aluminiumbleches wird mittels einer Druckwalze in üblicher Weise eine Anfärbung in Form einer Holzstruktur vorgenommen. Das entstandene Produkt zeigte eine dem natürlichen Holz ähnlich sehende Struktur. Bei diesem Verfahren ist vor allem hervorzuheben, dass die Struktur der Holzmaserung sowie die Poren nach dem erfindungsgemässen Verfahren zum ersten Mal synchron dargestellt werden können.
Beispiel 4 : Es wird wie in Beispiel 1 gearbeitet und auf die endlose Bahn in Form eines verchromten Stahlbleches ein Überzugsmittel aus folgenden Bestandteilen aufgebracht :
23 Teile eines 70% gen in Butanol gelösten Hexamethoxymethylmelamins,
27 Teile eines ungesättigten Polyesterharzes, hergestellt
EMI5.1
2-Propylenglykol0, 4 Teile Kieselsäure-Ärogel, 1, 5 Teile Mattierungsmittel,
15, 2 Teile Titandioxyd,
23, 3 Teile Blanc Fixe,
9, 6 Teile Styrol.
Dieser Mischung wurden
2 Teile 10%ige Kobaltnaphthenatlösung in Toluol,
2 Teile 5%ige Lösung von Vanadyl-p-toluolsulfonat in Äthylacetat und
2 Teile Cyclohexanonperoxyd in Dibutylphthalat (l : l) eingerührt.
Der Überzugsfilm wurde bei 1700C 15 sec vorgeliert und anschliessend 30 sec bei 1800C und 7, 5 kg
Druck/cm2 auf eine mit einem Eichenfumier versehene Spanholzplatte übertragen. Man erhält einen matten, voll ausgehärteten und kratzfesten Überzug.
**WARNUNG** Ende DESC Feld kannt Anfang CLMS uberlappen**.