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Die Erfindung geht von dem bekannten Verfahren zum kontinuierlichen Herstellen von
Weichschaumstoffsträngen mit rechteckigem Querschnitt aus, wobei ein schäumbares Polyurethan-Reaktions- gemisch frei aufgeschäumt wird und wobei während des Aufschäumvorganges auf die freie Oberfläche des
Reaktionsgemisches eine gasdurchlässige Auflage aufgebracht wird.
Das bekannte Verfahren verdankt seine Entstehung der Tatsache, dass beim Herstellen von
Weichschaumsträngen nach freien Aufschäumverfahren eine nach oben konvex gekrümmte Oberfläche des
Blockstranges auftritt, womit an die gekrümmte Oberfläche angrenzende Schaummasse bei der Weiterverwendung bzw. beim Zerlegen des Blockes als Abfall oder als Teil minderwertiger Güte anfällt. Die Krümmung entsteht einerseits durch das seitliche Ankleben der Strangflanken an den abkleidenden Einlagen und anderseits durch die Ausbildung einer festen Haut an der Oberseite, die sich dadurch bogenförmig spannt.
Diese ungünstige Kuppenbildung wird mit den dargelegten Nachteilen derselben mittels des eingangs beschriebenen Verfahrens vermieden, weil Auflage und Abdeckung der Kuppenbildung entgegenwirken und die Blockoberfläche im Sinne einer Einebnung egalisieren.
Nach der deutschen Offenlegungsschrift 1804725 ist ein Verfahren bekannt, aus härtbaren Kunststoffmaterialien bahnenartige Gebilde oder Laminate zu schäumen, die durch eine Dicken- und/oder Breitenregulierdüse geführt und ein- oder mehrseitig mit Träger- oder Abdeckbahnen zusammengebracht werden, die nach dem Härtevorgang dann auf dem Produkt verbleiben und es verstärken. Nach diesem Verfahren lassen sich jedoch nur dünne bzw. im Vergleich zur Breite niedrige Produkte erzeugen, da bei grösseren Höhen keine einwandfreie Härtung des Kunststoffes mehr eintritt. Für Weichschaumblockstränge ist das Verfahren ebenfalls nicht geeignet, da die Krafteinwirkung des am Anfang der Aufschäumzone vorgesehenen Regulierschlitzes das empfindliche Schaumgefüge inhomogen machen würde.
Wäre der Schlitz hingegen kurz vor dem Ende der Aufschäumzone eines Weichschaumblockstranges angeordnet, so wäre in diesem Querschnittsbereich das Schaumgemisch schon zum grössten Teil so weit verfestigt, dass keine Regulierung der Dicke oder des Querschnittes mehr durchzuführen wäre.
Es ist weiterhin vorgeschlagen worden, zur Herstellung im Querschnitt rechteckiger Weichschaumstoffstränge nach dem oben beschriebenen Verfahren unterhalb einer lattenrost- oder jalousieartigen Abdeckung Faservliese, Kunststoffolien oder zähe, gallertartige Masseschichten auf den aufschäumenden Schaumstoff aufzulegen, die das noch viskose Schaumgemisch daran hindern sollen, durch die Abdeckung hindurchzudringen und diese zu verschmutzen. Ausserdem soll die Gefahr eines Einsinken der Abdeckung in das Schaumgemisch ausgeschlossen werden.
Ferner wurde vorgeschlagen, die Auflage selbst wieder mit einer undurchlässigen Abschirmbahn zu bedecken, die unter die Abdeckung weitergleiten und verhindern soll, dass das Schaumgemisch die Abdeckung überhaupt benetzt. Diese beiden Vorschläge gewährleisten infolge der gasdurchlässigen Auflage ein Abströmen der beim Aufschäumen entstehenden Gase, u. zw. sowohl in der Richtung nach oben durch die Auflage hindurch als auch in den Richtungen einerseits nach oben und anderseits seitlich unter der Abschirmbahn hinweg.
Beiden Vorschlägen gereicht zum Nachteil, dass Faservlies oder andere Auflagen kostspielig sind und nach dem vollständigen Ausschäumen zum Schaumstoffblockstrang wieder von dessen weicher Oberfläche entfernt werden müssen ; infolge der starken Haftung führt das zur Beschädigung oder Zerstörung der Auflage bzw. der Oberfläche. Zu einem weiteren Aufwand führt auch die Abschirmbahn, die beispielsweise aus einem Natronkraftpapier besteht, da diese während der Benutzung vom Schaumgemisch benetzt bzw. durchtränkt wird und nach einmaliger Aufschäumung für Wiederholungen unverwendbar ist.
Da es sich um kontinuierliche, in Tagund Nachtschichten verwirklichte Prozesse handelt, erfordert die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens die Beseitigung der geltend gemachten Nachteile und die Angabe eines Weges, der es ermöglicht, im Querschnitt rechteckige Weichschaumblockstränge kostensparender als bisher herstellen zu können.
Die der Erfindung gestellte Aufgabe wird, ausgehend von dem eingangs beschriebenen Verfahren, dadurch gelöst, dass erfindungsgemäss noch vor der Hautbildung des entstehenden Weichschaumstoffstranges auf die Oberfläche des Reaktionsgemisches eine gasdurchlässige, weichelastische Schaumstoffbahn aufgebracht und mindestens bis zur vollständigen Ausschäumung des Reaktionsgemisches darauf belassen wird.
Beim neuen Verfahren hat sich als besonders zweckmässig herausgestellt, Polyäther- oder
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Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäss vorgeschlagenen Verfahrens im Rahmen seiner praktischen Anwendung ist darin zu sehen, dass die Auflage auch auf der Oberseite des aufgeschäumten Weichschaumstrangblockes belassen werden kann, also dessen Querschnitt im Ergebnis so vergrössert, wie wenn er von vornherein mit der vergrösserten Dimension herzustellen gewesen wäre.
Bei Verwendung einer zwischen Auflage und Abdeckung eingeführten Abschirmbahn kann schliesslich durch die Wahl der Auflage aus einem weichelastischem Schaumstoff die Abschirmbahn mehrmalig hintereinander zur Verwendung gebracht werden.
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Mit dem erfindungsgemässen Verfahren lassen sich somit mit wesentlich verringertem technischen Aufwand und einer erheblichen Kosteneinsparung qualitativ hochstehende und nach den herkömmlichen Verfahren hergestellte gleichwertige bzw. sogar überlegene Weichschaumstoffstränge herstellen.
Das neue Verfahren führt gegenüber dem eingangs genannten, bekannten Verfahren zu einer Reihe von
Vorteilen, unter denen zu nennen sind :
1. Eine als Auflage verwendete Schaumstoffbahn ist wesentlich billiger als ein Faservlies oder auch eine
Kunststoffolie.
2. Die als Auflage verwendete Schaumstoffbahn kann auf dem Weichschaumstoffstrang verbleiben und mitverwendet werden, da sie wesensgleich mit dem Werkstoff des Schaumstoffblockstranges gehalten werden kann und dadurch mit dessen Oberseite "zusammenwächst". Es entsteht also ein zusätzlicher Kostenvorteil, weil das Abziehen und Aufrollen der Auflage wegfallen. Ein Verbleiben materialmässig heterogener Schaumstoffbahnen auf dem Schaumstoffstrangblock wäre, wenn dessen spätere Weiterverarbeitung dadurch gestört würde, unerheblich, da bei dessen Weiterverarbeitung die störende Zone abgeschält werden könnte, wenn es nicht möglich ist, sie für geeignete
Anwendungszwecke, etwa zur Verflockung, zu verwenden.
3. Bei entsprechender Abstimmung der Schaumstoffbahn kann das als Abschirmbahn verwendete
Abdeckpapier mehrmals benutzt oder gegebenenfalls sogar durch ein endloses Band ersetzt werden, da die als Auflage verwendete Schaumstoffbahn zwar ein Durchdringen der ausströmenden Gase und auch ein teilweises Eindringen des viskosen Schaumgemisches ermöglicht, dieses jedoch nicht bis an die Oberseite der Schaumstoffbahn durchlässt. Das kann dazu benutzt werden, bei geeigneter, etwa besonders gleitfreudiger Ausgestaltung der Unterseite der lattenrost- oder jalousieartigen Abdeckung das Abdeckpapier als Abschirmbahn völlig in Fortfall bringen zu können. Dieses Vorgehen trägt zu einer weiteren Kostenverminderung bei.
4. Ein wesentlicher Vorteil in der Verwendung einer Schaumstoffbahn als Auflage ist darin zu sehen, dass nach dem Verfahren arbeitende Weichschaumstoffstrang-Hersteller in der Lage sind,
Schaumstoffstränge beliebiger Dicke für die Auflagen im eigenen Herstellerbetrieb zu fertigen bzw. zuzuschneiden. Nach bekannten Verfahren müssen als Auflage verwendete Kunststoffolien oder
Faservliese von andern Herstellern unter erhöhtem Kostenaufwand gezogen werden.
Das erfindungsgemässe Verfahren soll nachstehend an Hand einer zu seiner Abwicklung beispielsweise geeigneten, schematisch dargestellten Anlage beschrieben werden. Es zeigen : Fig. 1 eine Seitenansicht der Anlage und Fig. 2 eine abgeänderte Ausführungsmöglichkeit derselben.
In Fig. 1 wird auf ein endlos umlaufendes Transportband --10-- eine Einlage --11--, etwa aus Papier, aufgelegt, die von einer Transportrolle--12--kontinuierlich abgezogen wird. Von seitlich angeordneten Abwickelrollen-13-laufen bederseits unter Bildung eines U-förmigen, oben offenen Kanals Einlagen --14-- ab, die mit der Umlaufgeschwindigkeit des Transportbandes--10--linear fortbewegt werden.
Aus einer Mischvorrichtung--15--tritt ein schäumfähiges Polyurethan-Reaktionsgemisch--16--unter Auflagerung auf die Einlage --11--, über die Breite des Kanals vergleichmässigt, aus, das über seinen Aufschäumbereich--17--kontinuierlich aufschäumt, bis es im Bereich --18-- ausgeschäumt ist und einen
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Reibung an der Einlage--14--und einer im Aufschäumbereich--17--ausgebildeten Oberflächenhaut nach oben konvex auswölben würde, werden zur Unterdrückung dieser Wölbungsneigung von einer Abwickelrolle - über eine Auflegevorrichtung--21--eine gasdurchlässige Auflage--22--sowie über eine
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--25-- festgehaltene, jalousie- oderAbdeckung --26-- ruht.
Erfindungsgemäss wird als Auflage eine Bahn aus einem gasdurchlässigen, weichelastischen Schaumstoff verwandt.
Die Abdeckung --26-- liegt im wesentlichen freischwimmend auf der Abschirmbahn--24--. Sie folgt gemeinsam mit ihrer Halterung --25-- einer vertikalen Bewegungskomponente des aufschäumenden Gemisches.
Da die Auflage --22-- intensiv an dem Schaumstoffblockstrang-19-so haftet, als wenn sie ihn mitgebildet hätte, ist es zweckmässig, sie auf dessen Oberfläche zu belassen, so dass sie dessen Höhendimension
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--27-- gestrichelt--22-- abgehoben und gesammelt, gegebenenfalls wird sie auch bei--29--zur neuerlichen Verwendung der Abwickelrolle --23-- wieder zugeführt.
Bei der Anlage nach Fig. 2, die gegenüber der vorigen geringfügig abgeändert ist, sind die der Vorrichtung nach Fig. 1 entsprechenden Teile mit den gleichen Bezugszahlen gekennzeichnet. Bei dieser Anlage läuft die
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Auflage --22-- von der Abwickelrolle-20-wieder über die Auflegevorrichtung --21-- auf das Schaumgemisch auf und verbleibt auch noch nach dessen Aufschäumung auf dem Schaumstoffblockstrang - -19--. Bei dieser Ausführung schwimmt unmittelbar auf der Auflage --21-- die Abdeckung --26--, so dass die Abschirmbahn in Fortfall kommt.
PATENTANSPRÜCHE ;
1. Verfahren zum kontinuierlichen Herstellen von Weichschaumstoffsträngen mit rechteckigem Querschnitt, wobei ein schäumbares Polyurethan-Reaktionsgemisch frei aufgeschäumt wird und wobei während des Aufschäumvorganges auf die freie Oberfläche des Reaktionsgemisches eine gasdurchlässige Auflage
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Weichschaumstoffstranges auf die Oberfläche des Reaktionsgemisches eine gasdurchlässige, weichelastische Schaumstoffbahn aufgebracht und bis zur vollständigen Ausschäumung des Reaktionsgemisches auf diesem belassen wird.
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