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jedoch jede andere geeignete Führungsvorrichtung angewendet werden, wenn der Draht dem ersten Zieheisen zugeleitet werden soll, während er später unmittelbar von der Ziehtrommel der einen Ziehstufe in das Zieheisen der nächsten Stufe und in dieser Weise weiter durch alle Stufen geleitet werden kann, bis der Draht endlich durch Aufwickeln auf die Drahttrommel oder auf beliebige andere Weise aus der Maschine herausgelangt.
In Fig. 2 sind der Draht 5 und das Zieheisen der Deutlichkeit halber in grösserem Massstabe abgebildet. Zur Erläuterung sind ferner in dieser Figur eine Reihe senkrechter Linien sowie, erstere durchschneidend und párallel zu dem Draht, eine Grundlinie 10 angegeben, oberhalb welch letzterer eine die Erhitzung und Abkühlung des Drahtes in ihrem allgemeinen Verlauf annähernd veranschaulichende Kurve eingezeichnet ist. Wenn der Draht 5 durch die Öffnung 5' des Zieheisens 3 hindurchgezogen wird, namentlich aber, wenn diese Bewegung verhältnismässig rasch erfolgt, bewirkt die zwischen dem Draht und dem Zieheisen ausgeübte Kraft die sofortige Erhitzung des vom Zieheisen sich fortbewegenden Teiles des Drahtes (links vom Zieheisen in Fig. 1, 2 und 3).
Diese Erhitzung wird, wie anzunehmen ist, veranlasst durch die Umwandlung von Kraft in Wärme infolge und während der gewaltsamen Umformung der Masse des Metalls, welche in dem betreffenden Augenblick der Bearbeitung in dem Zieheisen unterworfen ist, wobei diese Umformung bei der Überführung eines Drahtes bestimmten Durchmessers zu einem Draht verhältnismässig kleineren Durchmessers oder geringerer Starke auftritt. Diese verhältnismässig plötzliche Erhitzung des Drahtes ist schematisch und annähernd durch die aufwärts verlaufende Linie 12 veranschaulicht und der Gesamtbetrag der auf diese Weise zu einem Zeitpunkte erzeugten Wärme ist durch die Höhe der Linie 14 über der Linie 10 angedeutet. In Fig. 1 ist der
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im wesentlichen über dem Draht 5 liegt.
Hieraus ergibt sich, dass bei Anwendung einer Flüssigkeit von geeigneter, geregelter Temperatur der Draht nach dem Durchgang durch das Zieheisen 3 augenblicklich in ein Kühlmittel, z. B. kühles Wasser oder eine andere geeignete Flüssigkeit, gelangt, wodurch dem Draht die Wärme sofort entzogen und derselbe im wesentlichen auf den ursprünglichen Zustand bezüglich der Temperatur zurückgebracht wird.
Es ist ersichtlich, dass diese Wirkung bei verhältnismässig feinem Draht viel rascher stattfindet und in dieser Hinsicht
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Vorwärtsbewegung des Drahtes und gibt einen Punkt an, wo die Kurve 16 eine wagerechte Linie 18 kreuzt, welch letztere durch ihre Höhe über der Linie 10 annähernd den Betrag der Wärme bezeichnet, welche in dem Draht verbleiben kann, nachdem die Erhitzung und nachfolgende rasche Abkühlung soweit fortgeschritten ist, dass der Draht ungefähr sich wieder unter den früheren
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Kristallisation zu verhüten,
die andernfalls durch die starke und zerstörende mechanische Wirkung des Zieheisens auf das Metall des Drahtes geschaffen würde. Bei der Ausführung des Ziehverfahrens in dieser Weise kann unter Berücksichtigung des Grades der Verjüngung des Drahtes durch das Ziehen, der physikalischen Beschaffenheit und der Widerstandsfähigkeit des Drahtes, welche
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liegender Stelle der Reihe ausgeführt werden, z. B. in den Zieheisen 4 oder 5 der Fig. 3.
Bei dieser Gelegenheit soll auch der wesentliche Umstand hervorgehoben werden, dass infolge des ununterbrochenen und zusammenhängenden Verlaufes dieses eine Reihe von Ziehoperationen einschliessenden Arbeitsverfahrens die Geschwindigkeit des Drahtes in jeder folgenden Ziehvorrichtung grösser ist als in der vorhergehenden, u. zw. um einen Betrag, welcher der aus der Verdünnung im vorhergehenden Zieheisen erhaltenen Verlängerung des Drahtes entspricht, so dass in der letzten Vorrichtung die Geschwindigkeit um viele Male grösser ist als dort, wo die Arbeit begann.
Aus der vorstehenden Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung geht hervor, wie der Draht durch Erhitzen und Wiederabk-ühlen ausgeglüht werden kann (welcher Ausdruck im weiteren Sinne zu verstehen ist) und dass daher, wenn er soweit verjüngt ist, dass für gewöhnlich ein Ausglühen erforderlich wird, diese besondere Operation unterlassen werden kann, der Draht vielmehr unmittelbar durch das folgende Zieheisen gezogen werden kann. Damit erstreckt sich das gesamte Arbeitsverfahren der Verdünnung des Drahtes durch eine verhältnismässig grosse Anzahl von hintereinander angeordneten Zieh vorrichtungen, wodurch das Herstellungsverfahren
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entstehende Unterbrechung und Kosten vermieden werden.
Ferner werden hiedurch auch die sich aus dem Ausglühen des Drahtes ergebenden Arbeiten und Verzögerungen beseitigt und daher wird der Fabrikant in die Lage gesetzt, einen ursprünglich verhältnismässig dicken Draht sofort in Draht von verhältnismässig geringem Querschnitt bei hoher oder vergrösserter Zugfestigkeit zu verwandeln.
Wenn der Draht mit einer der Verjüngung im Zieheisen entsprechenden Kraft und einer
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laufenden Ziehvorrichtlmgen bewirkt wird, ehe die Kristallisation den Fortgang des Arbeitverfahrens stören könnte. Die hier erwähnten Verhältnisse und Bedingungen können bestimmt und genau festgelegt werden, wenn man die verschiedenen, hier als zum Verfahren gehörig dargelegten Umstände beobachtet und prüft und die verschiedenen Stufen des Verfahrens nach Massgabe der ermittelten und festgelegten Daten anordnet und regelt.
In der Praxis hat es sich nach den bisherigen Erfahrungen mit dem neuen Verfahren als zweckmässig erwiesen, mehrere Verjüngungen vorzunehmen, u. zw. jede nur von einer mässigen oder mittleren Grösse im Vergleich zu den grössten Verjüngungen, welche bisweilen in einmaligen und nicht fortlaufenden Drahtziehoperationen ausgeführt werden ; jedoch kann es in manchen Fällen wünschenswert sein,
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Höhe zu steigern und so das Metall für die fernere Verjüngung durch die folgende Bearbeitung durch verhältnismässig geringere Verdünnung besser vorzubereiten.
Unter dem vorstehend gebrauchten Ausdruck.. Kristallisation" oder,, Kristaliisationa- Wirkung"ist jene bekannte Neigung zu verstehen, welche gewöhnlich beim Ziehen von Stahldraht in dem Sinne sich bemerkbar macht, dem Metall Härte und Steifigkeit zu verleihen, welch letztere Eigenschaften natürlich stetig erhöht werden und, wenn sie bis über eine mässige Grösse gesteigert sind, die Beschaffenheit des Drahtes ungünstig beeinflussen, so dass eine oder mehrere einzuschaltende Ausglühoperationen bei der Herstellung der dünneren Sorten von Stahldraht nach dem bisher angewendeten Verfahren nötig wurden.
Indem die Ziehgeschwindigkeit so weit gesteigert wird, dass sie in Verbindung mit der Grösse der Verjüngung durch das Zieheisen die Erwärmung des Drahtes auf eine Höhe bringt, bei welcher diese schädlichen Einflüsse oder Kristallisationswirkungen im wesentlichen beseitigt werden, wird natürlich das Metall des Drahtes in einem beträchtlichen Grade wieder auf die frühere Beschaffenheit zurückgebracht und ist dann für die weitere Bearbeitung durch Ziehen besser vorbereitet, ohne dass dann die Kristallsation auf einen höheren Betrag anwachsen kann als zuvor.
Daraus erklärt sich, dass die Reihe der aufeinanderfolgenden Ziehoperationen, welche während des zusammenhängenden Verfahrens angewendet werden, erheblich erweitert werden kann ; und gleichzeitig kann die Schnelligkeit, mit welcher das ganze Verfahren durchgeführt wird, erhöht werden mit dem sich daraus ergebenden Vorteil einer Zeit-und Arbeitsersparnis, wodurch eine entsprechende Ermässigung der Kosten erzielt wird, während der Draht von einer ursprünglich verhältnismässig grossen Dicke auf einen verhältnismässig geringen Durchmesser gebracht wird und der so gezogene Draht die hohe Qualität und die höchste Zugfestigkeit bewahrt hat.
Wenn der Draht nach vorstehend beschriebenen) Verfahren gezogen wird und eine erhebliche Zahl von Ziehyorrichtungen durchlaufen hat, würde natiirlich der sich steigende Einfluss des Ziehens, ausser bei der besonderen Behandlung, der der Draht unterworfen wird, bald solche Verhältnisse annehmen, dass das fernere Ziehen des Drahtes unausführbar wird, besonders wenn der Draht ursprünglich von hoher Qualität und hohem Kohlenstoffgehalt war.
Durch die be
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jedoch weniger hoch erhitzt als erforderlich sein würde, die durch die Wirkung des Zieheisens in d m Dimht erzeugte Härte durch besonderes Ausglühen zu beseitigen, und ein beschränktes Ausglühen des Drahtes unmittelbar nach der Verjüngung erzielt.
Ein weiteres Ergebnis des Verfahrens besteht darin, dass die durch die Verjüngung und das darauffolgende teilweise oder be-
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Erfolg, dass der fertiggestellte Draht frei von jeder Verschlechterung ist, wie sie bei dem vollständigen Ausglühen unter Anwendung einer hohen Temperatur nach dem alten Verfahren auftritt, und dass er in seiner fertigen Gestalt die vorzüglichen Eigenschaften besitzt, welche während des Durchganges des Drahtes von Stufe zu Stufe anwachsen, wobei der Draht in dem verlangten Masse verjüngt wird und gleichzeitig die Zugfestigkeit desselben im wesentlichen eine Steigerung erfährt.
Hiebei ist hervorzuheben, dass bei dem gewöhnlichen Herstellungsverfahren, nachdem der Draht zum Teil gezogen und dann in der üblichen Weise ausgeglüht worden ist, das Metall sich in einem solchen Zustande befindet, dass es geringe Festigkeit besitzt und den Zug nicht auszuhalten vermag, welcher nötig ist. im ersten Zieheisen eine grössere Verjüngung vorzunehmen.
Deshalb wird nach jenem Verfahren in der Praxis darauf Bedacht genommen, den Draht beim ersten Ziehen nach dem Ausglühen nur wenig zu verjüngen, um ihm die genügende Festigkeit zu erteilen, damit er beim zweiten Ziehen eine verhältnismässig bedeutendere Verjüngung erfahren kann. Durch die Erfindung sind diese Nachteile vermieden, da das beschränkte Ausglühen in solcher Weise durchgeführt wird, dass nach einer Ziehoperation genügend Festigkeit in dem Draht erhalten bleibt, um ihn durch das nächste Zieheisen ziehen zu können usf. durch eine ver- hältnismässig lange Reihe von Bearbeitungen im zusammenhängenden Verfahren.
Das bei dem gewöhnlichen Verfahren erforderliche Ausglühen zwischen zwei einzelnen
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bringt auch einen Verlust in bezug auf die Grösse der Verjüngung bei de"ersten,,, Vorziehen" genannten Ziehoperation mit sich. Durch die Erfindung ist dieser Verlust jedoch vermieden, da der Draht von Drahtzug zu Drahtzug fortlaufend weiter geführt und die Zieharbeit zusammenhängend in solcher Weise ausgeführt wird, dass ein besonderes, einzufügendes Ausglühen entbehrlich ist.
Bei der Ausführung des Verfahrens unter Verwendung von Stahl von mittlerem Kohlenstoffgehalt erweist sich eine Erhöhung der Geschwindigkeit von 50-100% über die beim gewöhnlichen Verfahren in offener Luft auf dasselbe Material angewendete Geschwindigkeit im allgemeinen als genügend, die erforderliche Erhitzung des Drahtes hervorzubringen, wobei die erwähnten höheren Geschwindigkeiten von einer solchen Vergrösserung der Verjüngung begleitet sein müssen, dass die Bearbeitung des Drahtes (wenn man die Geschwindigkeit, Verdünnung und Festigkeit des Stahles in jedem gegebenen Fall in Betracht zieht) auf etwa das Doppelte derjenigen erhöht wird, welche bei dem älteren Verfahren für zweckmässig erachtet wird.
Ein durch die Erfindung erzielter Vorteil ergibt sich aus dem Umstand, dass die Annäherungsgeschwindigkeit des Drahtes gegen das Zieheisen so gross ist, dass eine Übertragung der Wärme in der Richtung vom Zieheisen nach rückwärts im wesentlichen vermieden ist, so dass die Zieharbeit ausgeführt wird, während der Draht in kaltem Zustand ankommt und daher das Metall in günstiger Bedingung in bezug auf Festigkeit sich befindet, mit dem weiteren Vorzug, dass die Grösse der Bearbeitung des Drahtes sozusagen von einer unteren Grundlinie gemessen wird und die Kristallisationswirkung beseitigt wird, ohne die Beschaffenheit des Drahtes in anderer Hinsicht an dieser Stelle der Bearbeitung ungünstig zu beeinflussen.