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Der Gegenstand der Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur maschinellen Herstellung von Mehrfachschlaufen, sogenannten Schleifentuffs. Solche Mehrfachschlaufen werden in der Regel verwendet für Geschenkpackungen aller Art, besonders aber für Schokoladepackungen und-eier. Die bisherige Herstellungsweise dieser Mehrfachschlaufen von Hand ist selbstverständlich sehr zeitraubend und daher kostspielig. Dazu werden die Mehrfachschlaufen meist nicht regelmässig und daher nicht befriedigend. Auch werden auf Festtage hin sehr viel Arbeitskräfte nur für die Herstellung dieser Schlaufen gebraucht. Es wurden auch schon eine Mehrzahl von vorfabrizierten Einzelschlaufen von Hand in der Mitte zusammengebunden und dann gleichmässig auseinandergezogen und ausgerichtet. Doch ist auch diese Herstellungsweise immer noch zeitraubend.
Es sind bereits Vorrichtungen zur maschinellen Herstellung von Mehrfachschlaufen bekannt, die aber im Betrieb nicht befriedigen. Bei einer dieser Vorrichtungen sind kreisende, fingerartige Teile zur Bildung der Einzelschlaufen vorhanden, welche Vorrichtung aber zu kompliziert und daher auch nicht betriebssicher genug ist. Bei einer andern, konstruktiv einfacheren Vorrichtung muss für jede Einzelschlaufe ein Schwenkarm von Hand betätigt werden, was natürlich sehr ermüdend ist, und für grosse Serien gar nicht in Frage kommt.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, welche ein mit seinem freien Ende an einem drehbaren Halter befestigtes Band und eine den Halter umkreisende, ein Bindemittel tragende Spule aufweist und dadurch gekennzeichnet ist, dass ein gegen den Halter und einen an demselben festgeklemmten Knopf verschiebbarer Drücker und ein zwischen Halter und Drücker unter das Band bewegbarer Greifer vorgesehen sind, wobei der Drücker jede durch den hochgezogenen Greifer gebildete Einzelschlaufe hält, bis letztere durch den kreisenden Bindfaden am Knopf festgehalten wird.
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Es zeigen : Fig. l eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung, Fig. 2, 3 und 4 Schnitte nach den Linien II-II bzw. III-III bzw.
IV-IV der Fig. 1, Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie V-V der Fig. 2, Fig. 5a, Sb und 5c Stellungen die Bildung der Einzelschlaufen betreffend, Fig. 6 einen Schnitt nach der Linie VI-VI der Fig. 3, Fig. 7 einen Schnitt nach der Linie VII-VII der Fig. 4, Fig. 8 einen Schnitt nach der Linie VIII-VIII der Fig. 2, Fig. 9 den obersten Teil der Fig. 8 in grösserem Massstab, Fig. 10 einen Grundriss zu Fig. 9, Fig. ll eine Teilansicht der Vorrichtung gemäss Pfeilrichtung IX der Fig. l, Fig. 12 ein Schaltschema und Fig. 13 eine Mehrfachschlaufe in Ansicht.
Die gezeichnete Vorrichtung weist eine Verschalung --1-- auf, innerhalb welcher ein Gestell --2-angeordnet ist, von welchem in den Zeichnungen nur einige Teile sichtbar sind. Eine in der Verschalung angeordnete Gestellplatte--2a-- (Fig. 5) trägt z. B. drei Rollen--3-, um welche ein Zahnkranz-4-- drehbar gelagert ist. Die Zahnung des letzteren kämmt mit einem Zahnrad--5-, das seinerseits auf der verlängerten Welle--6--eines Antriebsmotors--M--sitzt. Die Welle--6--ist zusätzlich in der Deckplatte-la-gelagert. Die Achsen Rollen-3-trsgen eine Abdeckplatte--8-, die in einer runden zentralen Öffnung der Platte--la-liegt und mit der Oberseite der Platte --1a-- bündig ist.
Der Durchmesser der Abdeckplatte--8--ist kleiner als derjenige der erwähnten Öffnung, so dass ein freier Ringspalt --9-- offen bleibt. Durch letzteren ragt ein mit dem Zahnkranz --4-- verschraubter Sockel der eine das Bindemittel aufnehmende Spule --11-- und einen Arm--12--trägt. Nahe seinem
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Auf der Abdeckplatte--8-- (Fig. 2, 5) ist eine Stütze ---14-- befestigt, an welcher in horizontaler Lage ein Zylinder --15-- angeordnet ist. Das aus letzterem herausragende Ende der Kolbenstange-16trägt einen Drücker--17--, der durch einen an der Stütze--14--befestigten Stift--18--an einer unerwünschten Drehung gehindert wird.
Zwischen Drücker-17-und einem später zu beschreibenden Halter --20-- ist ein Greifer-21vertikal und horizontal beweglich angeordnet (Fig. 2, 3, 5). Dieser Greifer weist einen vertikalen Schaft--22- und einen horizontalen Fühler-23-auf. Der Schaft --22-- ist mit einer Lasche --24-- fest verbunden und mit seinem oberen Teil in einem Lager--25--vertikal verschiebbar geführt. Das erwähnte Lager sitzt auf dem Ansatz--26--einer Traverse--27--, welche auf zwei im Gestell--2--befestigten Stangen --28-- waagrecht verschiebbar ist.
Zwecks Verstellung ist die Traverse --27-- mit dem äusseren Ende einer Kolbenstange --29-- fest verbunden, die ihrerseits in einen Zylinder --30-- ragt. Auf der Traverse --27-- ist in senkrechter Lage ein Zylinder--31--befestigt, dessen Kolbenstange --32-- mit der Lasche
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dient zur Begrenzung des Hubes des Greifers-21--.
An der Gestellseitenwand --1b-- (Fig.4, 7) sind zwei Kettenräder-35 und 36-drehbar gelagert. In eine über diese Kettenräder laufende Kette --37-- ragt ein Mitnehmer--38--, der mit einer Kolbenstange --39-- eines Zylinders --40-- fest verbunden ist. Ein verstellbarer Anschlag --41-- dient zur Wegbegrenzung der Kolbenstange-39-. Mit dem Kettenrad --35-- ist eine Achse --42-- verbunden,
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--43-- eine Welle --44-- gekuppelt--47-- ist mit dem Gestellfest verbunden. Mit einem zweiten Lager-50--, das koaxial zum Lager --47-- am Gestell--2--befestigt ist, ist ein Zylinder--51--fest verschraubt.
Eine von letzterem bis in die Büchse --49-- reichende Kolbenstange --52-- ist mit einem im Durchmesser grösseren Ansatz - versehen, auf welchem eine Druckfeder --53-- sitzt, die sich andernends an einen Anschlag
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--52-- trägt--57-- gebildet werden. Ausgehend von der oberen Stirnfläche des Klemmkörpers--55--ist in den Segmenten eine sich nach unten erweiternde kreisförmige Vertiefung--58--vorgesehen, deren Zweck weiter unten beschrieben werden soll.
Das zur Bildung der Mehrfachschlaufen (Fig. 13) dienende Band-B-wird von einer nicht gezeichneten, üblichen Vorratsrolle abgewickelt und je nach Material über mehr oder weniger an der Verschalung-l-frei drehbar gelagerte Umlenkwalzen--60--zur Verarbeitungsstelle geführt (Fig. l, 11). Zum selbsttätigen
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in einem Zylinder--63--beweglich gelagert ist.
Die verschiedenen, vorerwähnten Zylinder sind, wie das Schema gemäss Fig. 12 zeigt, an einem Druckluftverteiler--70--angeschlossen, dem die notwendige Druckluft von einem Kompressor od. dgl. durch eine Zuleitung --71-- zugeführt wird. Im Verteiler --70-- ist jedem Zylinder (mit Ausnahme des Zylinders - -51--) ein nockengesteuertes Ventil zugeordnet, wobei alle Nocken auf einer gemeinsamen Welle-72- (Fig. 5) festsitzen. Letztere erhält ihren Antrieb von der Motorwelle--6--über ein Schneckengetriebe --73,74--.
Die Herstellung der z. B. in Fig. 13 dargestellten Mehrfachschlaufe geschieht in folgender Weise :
Vorerst ist dafür zu sorgen, dass die Spule--11--auf dem Sockel--10--einen genügenden Fadenvorrat aufweist. Ferner wird von der ausserhalb der Vorrichtung angeordneten Bandvorratsrolle der Anfang
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den Halter--20--gezogen. Auch der Faden--F-wird nach der Führungsöse--13--bis über den Halter nachgezogen, was aus Fig. 8 ersichtlich ist. Gleichzeitig drückt man mit einem Fuss das von aussen bedienbare Pedal--75-- (Fig. l, 12) nach unten.
Damit gelangt Druckluft aus dem Verteiler --70-- über die Leitungen --76, 77-- (Fig. 12 und 5) unten in den Zylinder --51--, wodurch die Kolbenstange-52-, deren unterster Teil als Kolben dient, entgegen der Wirkung der Feder --53-- nach oben gedrückt wird. In der Folge wird der Klemmkörper-55-so weit angehoben, dass dessen Segmente --57-- sich radial nach aussen spreizen können. Auf die solchermassen gespreizten Segmente werden Bandende und Fadenende aufgelegt. Dann drückt man mit einem Knopf-80- (Fig. 8) von oben her das Faden- und Bandende in die durch das Spreizen der Segmente im Durchmesser vergrösserte Vertiefung --58-- und lässt sofort das Pedal-75wieder frei.
Dadurch wird die Leitung--76--geschlossen, während unter der Wirkung der Druckfeder --53-- die Kolbenstange --52-- mit dem Klemmkörper --55-- abwärtsbewegt wird. Die Folge davon ist, dass durch die konische Bohrung-49a-die Segmente --57-- gegeneinandergedrückt und somit, wie Fig. 9
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Sobald der Knopf-80-, wie vorerwähnt, das Band --B-- und den Faden --F-- auf dem Halter festhält, wird mittels eines Schalters--S-- (Fig. l) der Motor--M-- (Fig. 5) eingeschaltet, womit neben dem Schneckengetriebe--73, 74--auch das Zahnrad--5--in Drehung versetzt wird. Durch letzteres wird sofort der Zahnkranz--4--angetrieben, womit auch die Fadenspule--11--im Sinne des Pfeiles--P-- (Fig. 2) in Bewegung gesetzt wird. Gleichzeitig hat die dem Zylinder--30--zugeordnete, auf der Welle--72--
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--30-- gelangtrückwärtsbewegt, womit er selbsttätig aus der stehenbleibenden Schlaufe--A-sich herausbewegt. Der Fühler --23-- geht wieder in seine Anfangslage zurück, so dass er eine annähernd dreieckige Bewegung ausgeführt hat.
Bis die Fadenspule --11-- ihre volle Umdrehung um den Halter-20-ausgeführt hat, ist auch durch die Leitung --87a-- Druckluft in das andere Ende des Zylinders --15-- gelangt und hat den Drücker--17-- in seine Ausgangslage zurückgebracht. In diesem Moment erhält der Zylinder --40-- über eine Leitung --88-- (Fig. 4, 7,12) Druckluft, wodurch sich dessen Kolbenstange --39-- nach links (Fig. 4, 7) bewegt.
Dabei verstellt deren Mitnehmer--38--die Kette--37--und die Kettenräder --35,36-- drehen sich im Uhrzeigerdrehsinn. über die mit dem Rad --35-- gekuppelte Achse --42-- und Welle --44-- drehen sich
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--45Winkelrad --46-- verursachte Drehbewegung der Büchse--49--und damit der Halter --20-- genau einstellen lässt. Je nach der Anzahl Einzelschlaufen--A--, welche die herzustellende Mehrfachschlaufe enthalten soll, wird der Weg --W-- der Kolbenstange --39-- gewählt.
Je mehr Einzelschlaufen an einem
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Ausführungen geht also hervor, dass für jede Einzelschlaufe eine Umdrehung der Fadenspule--11--um den Halter eine Bewegung des Fühlers --23-- waagrecht nach vorn, senkrecht aufwärts und schräg abwärts nach hinten, eine Hin- und Herbewegung des Drückers--17--und eine kurze Drehung des Knopfes-80notwendig sind. An einem Zählwerk--Z-kann die Anzahl der gewünschten Einzelschlaufen pro Mehrfachschlaufe eingestellt werden, wobei nach Erreichen dieser Anzahl der Motor --11-- ausgeschaltet wird.
Es ist nur noch notwendig, auf der einen Seite den Faden-F-und auf der andern Seite das Band-B-- möglichst nahe des Knopfes --80-- mit einer Schere abzuschneiden, womit die in Fig. 13 gezeigte Mehrfachschlaufe fertig ist. Durch Niederdrücken des Pedals--75--öffnet sich, wie schon beschrieben, der Halter und die fertige Schlaufe kann weggenommen werden. Sofort werden wieder, wie oben ausgeführt, Band und Faden bis über den Halter nachgezogen, ein neuer Knopf--80--daraufgedrückt und durch Loslassen des Pedals der Knopf--80-festgeklemmt. Dann wird mittels des Schalters --S-- der Motor --11-eingeschaltet und es arbeitet damit die Vorrichtung wieder wie beschrieben, bis die nächste Mehrfachschlaufe fertig ist.
Praktisch gleichzeitig mit dem Zylinder-15--erhält über eine Leitung --89-- (Fig.11 und 12) auch der Zylinder --63-- Druckluft, so dass sich dessen Kolbenstange --62-- nach rechts (Fig. ll) bewegt,
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rechts gedrückt und damit eine bestimmte Länge von der Vorratsrolle nachgezogen wird. Damit wird vermieden, dass bei der Bildung der Einzelschlaufe--A-ein Zug auf dieselbe ausgeübt wird.
Als Faden zum Halten der Einzelschlaufen am Knopf --80-- wird vorzugsweise ein Kräuselgarn verwendet. Der Vorteil desselben liegt hauptsächlich darin, dass das nach Bildung der Mehrfachschlaufe abgeschnittene Ende dieses Garnes sofort"aufgeht", d. h. im Durchmesser grösser wird und sich daher zwischen den untersten Einzelmaschen und der Grundplatte --81-- es Knopfes --80-- selbsttätig festklemmt. Eine Verknotung des Fadenendes ist daher nicht notwendig.
Wie aus Fig. 3 hervorgeht, ist in den Weg des aufwärtsgehenden Schaftes-22- (strichpunktiert dargestellt), der Anschlag --33-- eingebaut. Wird das untere Ende des letzteren tiefer gestellt, so kann der Fühler --23-- weniger hoch gehen, als dann, wenn der Anschlag höher gestellt wird. Dies bedeutet, dass im ersteren Fall kürzere und im zweiten Fall längere, also höhere Einzelschlaufen entstehen. Durch Verstellen des Anschlages--33--lässt sich also in einfacher Weise die gewünschte Höhe der Schlaufen einstellen. Dabei besteht natürlich auch die Möglichkeit, durch eine automatische Steuerung die Höhen der Einzelschlaufen einer Mehrfachschlaufe zum voraus einzustellen und auch zu verändern.
Die Fig. 8 und 9 zeigen, dass im Knopf --80-- eine Bohrung --83-- orgesehen ist. Es besteht damit
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um ein mit der Mehrfachschlaufe zu verzierendes Paket od. dgl. geschlungen und dann verknüpft wird. An Stelle eines nicht dehnbaren Bandes kann auch ein in sich geschlossenes elastisches Band verwendet werden, das nur um einen Gegenstand, z. B. Osterei, geschlungen wird.
Eine Weiterentwicklung der Vorrichtung liegt darin, dass das öffnen des Halters, das Auflegen des Bandes und des Fadenendes, das Auflegen eines Knopfes auf den Halter, sowie das Abschneiden von Band und Faden nach Bildung einer Mehrfachschlaufe und zuletzt das Entfernen der fertigen Mehrfachschlaufe selbsttätig gesteuert wird. Dazu gehört auch die automatische Steuerung der Schlaufenhöhe und der Anzahl Einzelschlaufen pro Mehrfachschlaufe.
Als Bindemittel kann nicht nur, wie erwähnt, ein Faden, sondern auch ein Draht, eine Schnur, ein schmales Band usw. verwendet werden, wobei ersteres elastisch oder unelastisch sein kann.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zur maschinellen Herstellung von Mehrfachschlaufen mit einem mit seinem freien Ende an einem drehbaren Halter befestigten Band und einer den Halter umkreisenden, ein Bindemittel tragenden Spule,
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Knopf (80) verschiebbarer Drücker (17) und ein zwischen Halter und Drücker unter das Band (B) bewegbarer Greifer (21) vorgesehen sind, wobei der Drücker jede durch den hochgezogenen Greifer gebildete Einzelschlaufe (A) hält, bis letztere durch den kreisenden Bindfaden (F) am Knopf festgehalten wird.