<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung betrifft eine Räumvorrichtung für rechteckige Absetzbecken zum Entfernen leichter, flockiger Schlämme, die bei der chemischen Reinigung von Wasser und Abwasser oder bei der biologischen
Reinigung von Abwasser entstehen.
Für das Entfernen leichter, flockiger Schlämme aus rechteckigen Absetzbecken in Kläranlagen wurden in zurückliegender Zeit eine Vielzahl Vorrichtungen geschaffen, die ein mehr oder weniger vorteilhaft wirkendes
Räumschild aufweisen.
So ist z. B. ein Schlammräumer für rechteckige Absetzbecken bekannt, dessen Räumschild auf einer innerhalb des Beckens zusätzlich angeordneten Fahrbahn abgestützt ist und für die Rückfahrt aus der
Räumstellung in eine angehobene Lage über Wasserspiegel umgeschwenkt werden muss. Bei dieser Vorrichtung wird durch die Massnahme des Abstützens das Bemühen sichtbar, die bis dahin verwendete, verhältnismässig kompakte und schwere Räumerbrücke konstruktiv zu vereinfachen und das Gewicht zu verringern. Gerade darin zeigt sich aber ein Nachteil. Die Vorrichtung ist in ihrer Herstellung, Montage und Bedienung einschliesslich
Wartung sehr aufwendig. Die zusätzliche Führung des Räumschildes im Beckeninneren erhöht den Anteil der
Verschleissteile und stellt eine Quelle für Betriebsstörungen dar.
Da diese Vorrichtung nur eine Arbeitsrichtung hat, ist eine kontinuierliche Räumung nicht möglich. Ausserdem ist trotz kleinster Räumgeschwindigkeit ein
Aufwirbeln des Schlammes nicht zu verhindern.
Es ist auch ein Schlammräumer bekannt, bei dem der Räumschild mit der Räumerbrücke durch einen scherenartigen Doppelarm verbunden ist. Dadurch wird das einfache Herausziehen des Schildes für die
Rückwärtsfahrt erreicht.
Eine weitere Vorrichtung sieht als Massnahme für das Herausschwenken des Räumschildes die Anordnung von nach unten abgewinkelten, heb- und senkbaren Räumschildträgern vor.
Den beiden letztgenannten Vorrichtungen haftet als gemeinsamer Nachteil an, dass es grosse Schwierigkeiten bereitet, leichte, flockige Schlämme gleichmässig und ohne Aufwirbeln zu entfernen. Infolge der Rückfahrt mit hochgezogenem Schild kann eine kontinuierliche Ableitung des Schlammes, wie z. B. für Belebungsbecken nötig ist, nicht erfolgen. Ausserdem ist es nötig, dass die Absetzbecken aufwendige Einbauten, wie
Schlammsammeltrichter u. dgl. enthalten.
Es ist auch schon eine Räumvorrichtung für rechteckige Absetzbecken entwickelt worden, bei der der
Räumschild aus zwei um je eine vertikale Achse schwenkbaren Teilen besteht. In Räumstellung erhalten die Räumschildteile einen Schwenkausschlag und bilden jeweils zur Beckenlängenachse einen Winkel < 90 . Durch die V-Stellung der Schilde wird der Schlamm in eine mittig längs in der Beckensohle angeordnete Sammelrinne geschoben und von dort mittels einer auf der Räumerbrücke befindlichen Pumpe abgezogen. Nachteilig an dieser Vorrichtung ist, dass sich auch hiebei Wirbel bilden, die das Entfernen des feinen Schlammes verhindern. Die Anordnung der Schlammsammelrinne in Absetzbecken ist mit einem unerwünschten baulichen Aufwand verbunden.
Weiterhin ist bekannt, ein rechteckiges Absetzbecken so zu gestalten, dass eine Mittelwand angeordnet und mit einer Längsfahrbahn versehen und ein Längsende des Beckens mit einer halbkreisförmigen Fahrbahn ausgestattet ist.
Der Räumerwagen stützt sich auf die Mittelwand und auf eine Beckenlängsseite und überspannt damit eine halbe Beckenbreite. Er kann somit die durch die Längswand entstehenden Beckenteile in Vor- und Rückwärtsfahrt beräumen. Der Räumschild des Räumerwagens schiebt den Schlamm in eine in jeden Beckenteil längs angeordnete Sammelrinne, von wo er mittels einer auf der Räumerbrücke vorgesehene Pumpe abgezogen wird.
Diese Vorrichtung benötigt einen hohen maschinen-und bautechnischen Aufwand. Der Vorteil einer kontinuierlichen Beräumung wird durch die zusätzlichen Einbauten im Becken wie Mittelwand, Sammelrinne und mindestens ein halbkreisförmiges Längsende kompensiert. Da diese Vorrichtung ebenfalls einen üblichen Räumschild benutzt, kommt es zu den gleichen unerwünschten Aufwirbelungen, wie bei den vorbeschriebenen Geräten. Ausserdem entstehen Toträume im Becken, vor allem am Längsende, die bei der Räumung nicht erreicht werden.
Ausgehend vom dargestellten Stand der Technik bezweckt die Erfindung eine Räumvorrichtung zum Entfernen leichter, flockiger Schlämme aus rechteckigen Absetzbecken zu schaffen, die die aufgezeigten Mängel weitestgehend beseitigt und einfach in Herstellung, Bedienung und Wartung ist und keine Einbauten im Absetzbecken, wie Schlammtrichter oder -sammelrinne für die Räumung bedingt. Durch die Erfindung soll eine Verbesserung der Kontinuität der Schlammentfernung, vorzugsweise in Belebtschlammanlagen erreicht werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Räumvorrichtung zu schaffen, die den bei der Wasser- bzw.
Abwasserreinigung anfallenden, abgesetzten oder in Schwebe befindlichen leichten, flockigen Schlamm kontinuierlich aus den Schlammablagerungszonen absaugt. Dabei muss die Vorrichtung den unterschiedlichen Schlammablagerungshöhen anpassbar und zur Pflege und Wartung ausschwenkbar angeordnet sein.
Erfindungsgemäss wird nun bei einer Schlammräumvorrichtung für rechteckige Absetzbecken zum Entfernen leichter, flockiger Schlämme der Wasser- bzw. Abwasserreinigung mit einem üblichen längs verfahrbaren Räumerwagen und einer darauf stationierten hydraulischen Fördereinrichtung, z.
B. einem Heber
<Desc/Clms Page number 2>
oder einer Pumpe, vorgeschlagen, dass ein horizontal liegender, über die ganze Beckenbreite reichender, rohrförmiger und mit Öffnung versehener Saugschenkel vorgesehen ist, der mit einem mittig angeordneten, vertikalen Steigrohr verbunden ist und mit diesem eine l-förmige Saugeinheit bildet, wobei die Saugeinheit mit der hydraulischen Fördereinrichtung über eine an sich bekannte Leitung verbunden ist, und dass die Saugeinheit in einer Fahrtrichtung des Räumberwagens über den Wasserspiegel ausschwenkbar und in Saugstellung höhenveränderlich einstellbar angeordnet ist.
Es ist zweckmässig, wenn die Öffnungen an der Unterseite des Saugschenkels geradlinig und parallel zu dessen horizontaler Achse und in einheitlicher Saugrichtung liegen, wobei bei konstanten Öffnungsgrössen die Abstände nach den äusseren Enden des Saugschenkels kleiner oder bei konstanten Abständen die Öffnungen grösser werdend angeordnet sind.
Das Ausschwenken der Saugeinheit wird mittels einer auf dem Räumerwagen angeordneten Seilwinde und eines über Seilrollen geführten Zugseiles, das an der Saugeinheit befestigt ist, erreicht, wobei das Steigrohr eine Schwenklagerung oberhalb des Wasserspiegels mit horizontaler Drehachslage rechtwinkelig zur Fahrtrichtung aufweist.
Die Höhenveränderlichkeit der Saugeinheit ergibt sich erfindungsgemäss dadurch, dass der untere Teil des Steigrohres als Degenrohr ausgebildet ist, in das ein vertikal auf dem Saugschenkel angeordneter Stutzen einoder ausschiebbar und durch Stopfbuchsen abgedichtet, hineinragt. Die erforderliche Arretierung wird mittels mit Bewegungsgewinde und Muttern versehenen Halte- und Spannschrauben erzielt.
Bei grösseren Beckenbreiten sind zur Beibehaltung einer gleichmässigen Räumwirkung mehrere Saugeinheiten nebeneinander angeordnet.
Der Vorteil der Erfindung besteht hauptsächlich darin, dass die allgemein üblichen mehr oder weniger zweckmässigen Räumschilde in Wegfall kommen. Der leichte, flockige Schlamm wird ohne Wirbelbildung gleichmässig abgesaugt, wodurch sich eine Verbesserung der Räumwirkung ergibt. Zudem kann eine kontinuierliche Beräumung jeweils bei wahlweiser Vor- oder Rückwärtsfahrt erfolgen, was sich insbesondere für die Schlammrückführung in Belebtschlammanlagen vorteilhaft auswirkt. Die Absetzbecken können im Inneren ohne zusätzliche Schlammrinnen oder Schlammtrichter errichtet werden. Die gesamte Vorrichtung ist wartungsarm und durch die Verwendung eines üblichen Räumerwagens einfach in Herstellung und Betrieb.
Ein weiterer Vorteil wird darin gesehen, dass zuer Erzielung der Absaugwirkung wahlweise ein Heber oder als Fördereinrichtung eine Pumpe verwendet werden kann.
Nachstehend soll die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden : In den zugehörigen Zeichnungen zeigen : Fig. l eine Vorderansicht der erfindungsgemässen Vorrichtung mit Anwendung eines Hebers und einer Pumpe, Fig. 2 den Schnitt A-A nach Fig. l mit Anwendung eines Hebers, Fig. 3 den Schnitt B-B nach Fig. 2 mit Anwendung einer Pumpe, Fig. 4 eine Detaildarstellung der Saugeinheit.
Auf einem längsverfahrbaren Räumerwagen --1-- mit elektrischen Fahrantrieb --2-- ist eine
EMI2.1
rechtwinkelig zur Fahrtrichtung des Räumerwagens--l--auf. Die Schwenkstopfbuchse ist in ihrer Drehachse - in beiderseitig vom Steigrohr befindlichen Lagerkörpern--8--gelagert, wobei diese am Träger --9-- des Räumerwagens--l--befestigt sind.
Am vertikalen Steigrohr --5-- ist in l-Form das Saugrohr --10-- befestigt, das einerseits über die gesamte Beckenbreite reicht. Das Saugrohr besitzt an seiner Unterseite kreisförmige Öffnungen --11-- mit konstanten Durchmessern und zum äusseren Ende hin kleiner werdenden Abständen. Die Öffnungen liegen
EMI2.2
--12-- undZugseil-14-, das am Saugrohr --10-- befestigt ist. Mit diesen Mitteln kann die Saugeinheit zum Zwecke der Pflege und Wartung ohne Schwierigkeiten in Fahrtrichtung ausgeschwenkt werden. Beim Ausschwenken bleibt der Schwenkteil kraftschlüssig und druckdicht mit dem feststehenden Teil der Leitung --4-- verbunden.
Der untere Teil des Steigrohres --5-- ist als Degenrohr --15-- ausgebildet. Der vertikale Stutzen-16des Saugrohres --10-- ragt in das Degenrohr hinein, wobei die Einschieblänge variabel ist. Das Degenrohr ist mittels Stopfbuchse abgedichtet. Die erforderliche Längenänderung kann mittels Halte- und Spannschrauben - -17--, die mit Bewegungsgewinde und Muttern besetzt sind, bewirkt und das Saugrohr in dieser Stellung arretiert werden. Auf diese Weise lässt sich das Saugrohr entsprechend der Schlammablagerungshöhe und der beabsichtigten Saugwirkung in seinem Abstand zur Beckensohle verändern.
**WARNUNG** Ende DESC Feld kannt Anfang CLMS uberlappen**.