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Vorrichtung zum Schneiden von Löchern in Schacht-oder Rohrwände
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schneiden von Löchern in Schacht-oder Rohrwände, die zum Vorschub des Schneidwerkzeuges eine Gewindespindel und eine dieser zugeordnete Gewindehülse aufweist.
Im Leitungsbau, beispielsweise im Kanalisationsbau, ist es erforderlich, Schächte oder Rohrwände mit Löchern für Anschlüsse oder Abzweigungen zu versehen. Sofern die Planung eines Leitungssystems so genau durchgeführt werden kann, dass bei der Montage nicht mehr mit Abweichungen gerechnet werden muss, werden die erforderlichen Löcher im Herstellungswerk gebohrt oder eingeschnitten. Dies hat den Vorteil, dass die Abmasstoleranzen so genau eingehalten werden können, wie es zur Verwendung von Einbindekupplungen, beispielsweise eingeklebten Rekakupplungen, erforderlich ist.
Sehr häufig ist man jedoch gezwungen, die Öffnungen für Anschlüsse od. dgl. während der Montage auf der Baustelle herzustellen, da sich die Lage der Öffnungen nicht mit genügender Genauigkeit vorausbestimmen lässt. Hiezu war es bisher erforderlich, Trennscheiben oder Stichsägen zu verwenden bzw. die Öffnungen durch eine Vielzahl kleiner Bohrungen herzustellen. Abgesehen davon, dass dies oft mit grossen Schwierigkeiten und entsprechendem Zeitaufwand verbunden war-z. B. fehlte häufig der erforderliche Stromanschluss-liess auch die Genauigkeit der entstandenen Öffnungen sehr zu wünschen übrig. Man war daher gezwungen, die Anschlüsse nicht mit eingebundenen Kupplungen, sondern mit kosten-und zeitaufwendigen Sattelstücken auszuführen.
Bei einer bekannten Vorrichtung zum Schneiden von Löchern in Schacht-oder Rohrwände besteht das Schneidwerkzeug aus einer drehbar angeordneten Hülse, die an ihrer Stirnseite gezahnt ist. Zum Antrieb der Hülse ist ein Druckluftmotor vorgesehen. Zum Vorschub der Hülse dient eine an der Oberseite der Hülse angreifende Gewindespindel, die mit einer Gewindehülse zusammenwirkt, die über einen mit Klemmbacken versehenen Rahmen starr mit der Rohrwand verbunden wird. Da die als Schneidwerkzeug dienende Hülse innerhalb des Rahmens angeordnet ist, muss dieser zwecks Anpassung an verschieden grosse Hülsendurchmesser relativ sperrig ausgebildet sein. Der Aufbau dieser Einrichtung wird somit kompliziert, und die Vielzahl der Einzelteile verursacht eine hohe Störungsanfälligkeit der bekannten Einrichtung.
Um diesen Nachteilen abzuhelfen, ist die Erfindung auf eine Vorrichtung gerichtet, mit der die erforderlichen Öffnungen in Schacht-oder Rohrwänden ohne beträchtlichen Aufwand schnell und genau hergestellt werden können. Hiezu ist bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art gemäss der Erfindung vorgesehen, dass die Gewindespindel an der vorzugsweise aus Asbestzement bestehenden Wand befestigbar ist und die Gewindehülse mit mindestens einem abstehenden Arm zur Halterung eines Schneidstahls verbunden ist. Die mit dieser Vorrichtung erzielbare Genauigkeit reicht aus, um auch bei der Montage einklebbare Rohrkupplungen mit sägezahnartigen Dichtringen verwenden zu können. Darüber hinaus ist die Vorrichtung sehr unkompliziert, dementsprechend wirtschaftlich herzustellen und sehr leicht zu bedienen.
Die Gewindehülse, die den Schneidstahl im Kreise bewegt und dabei gleichzeitig für seinen Vorschub sorgt, kann über den oder die abstehenden Arme von Hand gedreht
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werden. Sie kann auch mit zusätzlichen Handgriffen versehen oder als Vierkant-bzw. Sechskant ausgebildet sein. Sie kann auch über einen Motor angetrieben werden, jedoch ist dies im Gegensatz zur
Verwendung von beispielsweise Trennscheiben keinesfalls unbedingt erforderlich.
Es wurde gefunden, dass ein einziger Schneidstahl an einem abstehenden Arm zum Einschneiden von Löchern in Asbestzement vollständig ausreicht. Werden jedoch zwei oder mehr Schneidstähle an entsprechend abstehenden Armen angeordnet, so ergibt sich die vorteilhafte Möglichkeit, die
Schneidstähle auf unterschiedliche Schnittiefen einzustellen und in sehr kurzer Zeit auch festes und dickes Material zu durchschneiden.
Je nach der Befestigung der Gewindespindel lassen sich mit der Vorrichtung nach der Erfindung sowohl senkrecht als auch geneigt zur Wand gerichtete Bohrungen herstellen. Dabei kann die
Gewindespindel an ebenen oder gekrümmten Wänden befestigt werden.
Vorteilhafterweise ist der Schneidstahl über einen Stahlhalter verschieblich und feststellbar auf dem abstehenden Arm angeordnet. Dies ermöglicht es, mit einer Vorrichtung Löcher verschiedenen
Durchmessers herzustellen. Der Stahlhalter kann dabei mit Klemmbacken oder Klemmschrauben auf dem abstehenden Arm festgestellt werden. Es besteht auch die Möglichkeit, den Stahlhalter zur
Einstellung des Schnittwinkels um die Achse des abstehenden Armes zu drehen. Ist dies nicht erforderlich, so kann der Stahlhalter über einen Keil drehfest auf dem Arm angeordnet sein. Den
Schneidstahl wird man in der Regel auswechselbar und höhenverstellbar im Schneidhalter befestigen.
Vorzugsweise ragt die Gewindespindel in der Arbeitsstellung mit ihrem Befestigungsende durch eine Bohrung der Wand hindurch und ist über eine auf das Befestigungsende aufgeschraubte Mutter mit einer Anschlagplatte gegen die Wand verspannt. Dies stellt eine sehr einfache und, sofern Löcher in
Rohre von grösserem Durchmesser geschnitten werden sollen, leicht durchführbare Befestigungsart der
Gewindespindel dar. Die Gewindespindel wird dabei so sicher gehalten, dass sie auch mit grösseren
Seitenkräften belastet werden kann. Zur genauen Zentrierung kann das Befestigungsende der
Gewindespindel unterhalb der Anschlagplatte mit einem zylindrischen Bund versehen sein, der genau in die Bohrung hineinpasst.
Um. bei dieser Konstruktion eine einfache Möglichkeit zu schaffen, auch geneigt zur Wand gerichtete Öffnungen herzustellen, kann die Anschlagplatte verschwenkbar an der
Gewindespindel befestigt sein. Soll die Vorrichtung nach der Erfindung nur für gekrümmte Wände Verwendung finden, so kann man die Anschlagplatte entsprechend gekrümmt ausbilden.
Da, wie oben angegeben, die Vorrichtung nach der Erfindung hauptsächlich bei Montagearbeiten zum Einsatz kommt, ist es von Wichtigkeit, die Gewindespindel und die Gewindehülse gegen Beschädigung oder Verschmutzung und damit gegen erhöhten Verschleiss zu schützen. Daher ist die Vorrichtung nach der Erfindung weiterhin dadurch gekennzeichnet, dass auf einem an der Anschlagplatte befestigten und über die Gewindehülse passenden Rohr eine von einer Endplatte geschlossene Führungshülse geführt ist, die den abstehenden Arm trägt und über die Endplatte mit der Gewindehülse verbunden ist. Auf diese Weise wird ein bis auf die Stelle der Führung vollständig geschlossenes Gehäuse gebildet, das die empfindlichen Teile gegen Schmutz und Beschädigung schützt.
Ausserdem wird auch noch die Führung und Zentrierung des abstehenden Armes unter Entlastung der Gewindebüchse verbessert. Da nämlich sämtliche Seitenkräfte über den abstehenden Arm und die Führungshülse direkt auf das an der Anschlagplatte befestigte Rohr übertragen werden können, wirkt die Gewindehülse nicht mehr als Zentrierung, sondern nur noch zur Erzeugung des erforderlichen Vorschubs. Es erübrigt sich auch, das Gewinde der Spindel und der Hülse mit grosser Genauigkeit herzustellen, da das Gewindespiel die Genauigkeit des Lochdurchmessers nicht mehr beeinflussen kann.
Die Gewindespindel kann von der Endplatte durchgehend ins Innere des Gehäuses hineinragen. Sie kann jedoch auch als kurzer Gewindeteil ausgebildet sein, der über ein Rohr oder über Verstrebungen mit der Endplatte in Verbindung steht.
Für geringe Anforderungen kann es ausreichend sein, die Führung zwischen dem auf der Anschlagplatte befestigten Rohr und der Führungshülse als einfache unbearbeitete überlappung auszubilden. Für höhere Ansprüche kann auch eine Passung vorgesehen sein. Besonders vorteilhaft ist es, zwischen dem Rohr und der Führungshülse eine Führungsbuchse mit einem Dichtelement anzuordnen.
Dies ermöglicht eine genaue Zentrierung unter vollständiger Abdichtung. Dabei kann dann das Innere der Vorrichtung mit Fett gefüllt werden, so dass keinerlei weitere Wartung erforderlich ist.
Um die Handhabung der Vorrichtung besonders einfach zu gestalten, sind vorzugsweise Handgriffe im Bereich der Endplatte an der Führungshülse befestigt.
In den Zeichnungen ist eine Ausführungsform der Vorrichtung nach der Erfindung beispielsweise dargestellt. Es zeigen Fig. l eine teilweise geschnittene Seitenansicht der Vorrichtung nach der Erfindung
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und Fig. 2 einen Grundriss der Vorrichtung nach Fig. 1.
Die Vorrichtung weist eine Gewindespindel --1-- auf, die an einer Wand --2-- beispielsweise eines Rohres oder Schachtes aus Asbestzement befestigt ist. Das Befestigungsende --3-- der Gewindespindel ragt durch eine Bohrung der Wand --2-- hindurch. Auf das Befestigungsende - ist eine Mutter --4-- aufgeschraubt, mit der eine an der Gewindespindel befestigte Anschlagplatte --5-- gegen die Wand --2-- gespannt wird.
An der Anschlagplatte, die im vorliegenden Fall fest angeordnet und gekrümmt ausgebildet ist,
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angeordnet, wodurch die Gewindespindel gegen Beschädigung und Verschmutzung geschützt wird.
Die Führungshülse-7-ist von einer Endplatte --10-- geschlossen, an der über ein Rohr - eine auf der Gewindespindel --1-- laufende Gewindebüche --12-- befestigt ist.
Ausserdem trägt die Führungshülse --7-- einen abstehenden Arm-13--, auf der drehfest, verschieblich und feststellbar ein Stahlhalter --14-- angeordnet ist. In dem Stahlhalter wird ein Schneidstahl --15-- auswechselbar und höhenverstellbar befestigt.
Im Bereich der Endplatte --10-- ist die Führungshülse --7-- mit zwei oder mehr Handgriffen --16-- versehen, mit denen die Vorrichtung in einfacher Weise betätigt werden kann.
Ein Drehen der Führungshülse-7-bewegt den Schneidstahl --15-- im Kreis um die Gewindespindel --1-- herum und schraubt gleichzeitig die Gewindebüchse --12-- auf die Gewindespindel auf, so dass der Schneidstahl den erforderlichen Vorschub in Richtung auf die Wand --2-- erhält. Auf diese Weise lassen sich in kurzer Zeit mit geringem Aufwand sehr genaue Löcher in beliebig ausgebildete Wände einschneiden. Die Genauigkeit reicht vollständig aus, um bei der Montage von Rohrleitungen einklebbare Kupplungen verwenden zu können.
Im übrigen ist die Vorrichtung vielseitig verwendbar und sehr robust. Auch ihre Betriebssicherheit entspricht den bei der Montage gestellten Anforderungen, da alle empfindlichen Teile des Mechanismus geschützt untergebracht sind.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Schneiden von Löchern in Schacht- oder Rohrwände, die zum Vorschub des Schneidwerkzeuges eine Gewindespindel und eine dieser zugeordnete Gewindehülse aufweist,
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Asbestzement bestehenden Wand (2) befestigbar ist und die Gewindehülse (12) mit mindestens einem abstehenden Arm (13) zur Halterung eines Schneidstahls (15) verbunden ist.
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