<Desc/Clms Page number 1>
Elektrischer Sprengzünder
Die Erfindung bezieht sich auf elektrische Sprengzünder mit einer Zünderhülse, in der eine an das geschlossene Hülsenende angrenzende Grundladung, eine dieser vorgesetzte Initialladung, gegebenenfalls ein Verzögerungsstück und eine Zündpille untergebracht ist, an die zwei dicht herausgeführte Zünderdrähte angeschlossen sind. Die Initialladung wird auf die Grundladung, die aus Tetryl, Hexogen oder auch aus andern Sprengstoffen bestehen kann, üblicherweise aufgepresst und mittels eines Innenhütchens gegen Herausfallen gesichert. Ein sehr bewährter Initialsprengstoff ist Bleiazid, dessen allgemeiner Verwendung aber insoferne Grenzen gezogen sind, als bei für schlagwettergefährdete Gruben bestimmten Sprengzündern die Verwendung von aus Kupfer oder Kupferlegierungen bestehenden Hülsen vorgeschrieben ist.
In diesem Fall muss für die Initialladung ein anderer Sprengstoff gewählt werden, da sich bei unmittelbarer Berührung von Kupfer mit Bleiazid das gefährliche Kupferazid bilden kann. Als Ersatzinitialsprengstoffe kommen Fulminate in Frage, die aber Anlass zu Unzukömmlichkeiten geben.
Wohl ist bei elektrischen Zündern, die für seismische Messungen bestimmt sind und bei deren Auslösung keine Detonation erfolgen darf und in der Umgebung keine diese Messungen störende Erschütterungen eintreten dürfen, die Anwendung von Bleiazid vorgeschlagen worden. Bei diesen Zündern ist hinter einem Glühstrahl oder einer Zündpille ein mit Bleiazid gefülltes Bohrloch angeordnet, an welches eine zu zündende Zündschnur anliegt. Die Zünderhülse besteht jedoch aus Kunststoff, womit die Verwendbarkeit von Bleiazid erkauft ist.
Ziel der Erfindung ist die Schaffung eines Sprengzünders, bei dem die Verwendung einer aus Kupfer-oder aus Kupferlegierungen hergestellten Zünderhülse und einer aus Bleiazid bestehenden Initialladung möglich ist.
Dieses Ziel lässt sich mit einem Sprengzünder des eingangs umrissenen Aufbaues erreichen, bei dem erfindungsgemäss die Kombination an sich bekannter Merkmale ausgenutzt, nämlich die aus Bleiazid oder einem bleiazidhältigen Gemisch bestehende Initialladung in einem einen durchgehenden Kanal aufweisenden Einsatz aus gegenüber Bleiazid indifferentem Material untergebracht ist, und dass die Zünderhülse aus Kupfer oder einer kupferhältigen Legierung hergestellt ist. Der Einsatz kann in vorteilhafter Weise aus Zinkspritzguss bestehen. Auf diese Weise ist der Initialsprengstoff durch unempfindliche Material von der Zünderhülse getrennt, so dass alle aus einer Berührung entstehenden Schwierigkeiten wegfallen und sämtliche gegen die Verwendung von Bleiazid bestehenden Bedenken wegfallen.
Die Unterbringung der Initialladung in einem eigenen Einsatz bringt aber ausser der erreichten Freizügigkeit bezüglich der Auswahl des Initialsprengstoffes noch weitere Vorteile, sie gestattet nämlich, diese Ladung in besonders wirkungsvoller Weise zu gestalten und anzuordnen. Wenn der den Einsatz durchsetzende Kanal nicht vollständig mit Sprengstoff gefüllt sondern an dem an die Grundladung grenzenden Ende ein von Sprengstoff freier Raum belassen ist, so kann die Wirkung einer Hohlladung erreicht werden.
Nach einem Merkmal der Erfindung kann die mit ihrem Rand an die Berandung des Kanals grenzende oder auch gegenüber dieser Berandung zurückversetzte Stirnfläche konkav, insbesondere kegelförmig gestaltet sein, wobei sich die genauere Gestalt der Konkavfläche, z. B. der Öffnungswinkel des Kegels, und das Ausmass der Versetzung ohne weitere Schwierigkeit aus der angestrebten
<Desc/Clms Page number 2>
Brennpunktswirkung ergeben. Es hat sich aber gezeigt, dass schon das Vorhandensein eines z. B. 1 bis 2 mm betragenden Abstandes zwischen Kanalende und Stirnfläche der Ladung zu durchaus befriedigenden Ergebnissen führen. Bei zylindrisch gestaltetem Kanal ist eine Zurückversetzung im annähernden Ausmass der Kanaldurchmesser zweckmässig.
Die Erfindung bringt noch einen weiteren Vorteil. Die Anordnung der Initialladung in einem eigenen Einsatz gestattet es, Zünderhülsen mit der relativ ungefährlichen Grundladung zu versehen und diese als Halbfabrikate zu lagern. Erst bei der Endmontage werden die weiteren Bestandteile, nämlich der Initialsprengstoffeinsatz, gegebenenfalls ein Verzögerungsstück mit der jeweils verlangten Verzögerungszeit und die Zündpille eingesetzt. Der Kanaldurchmesser des Initialsprengstoffeinsatzes ist vorzugsweise kleiner bemessen, als der Kanaldurchmesser des Verzögerungsstückes. Erst in diesem Zustand ist der Zünder scharf.
Es versteht sich, dass die Möglichkeit des Zusammenbauens von Sprengzündern nach dem jeweiligen Bedarf aus vorbereiteten Bauteilen eine wesentliche Verringerung der Lagerhaltung bzw. eine Herabsetzung der Lieferfristen mit sich bringt.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile gehen also über die ermöglichte Verwendung von Bleiazid oder Bleiazid mit Triresorzinat in Verbindung mit kupfernen Zünderhülsen weit hinaus und sind auf einfachste Weise, billig und ohne ins Gewicht fallende Umstellung des üblichen Herstellungsprozesses zu gewinnen.
Die Erfindung ist im folgenden an Hand einer beispielsweisen Ausführungsform näher erläutert, die in der Zeichnung veranschaulicht ist. Die Zeichnung zeigt einen erfindungsgemässen Sprengzünder im Schnitt.
Der dargestellte Sprengzünder weist eine aus Aluminium oder Kupfer bzw. einer Kupferlegierung
EMI2.1
Zinkspritzgussteil ausgebildeter Einsatz--3--aufsitzt. Der Einsatz ist im wesentlichen zylindrisch gestaltet, in die Hülse eingeschoben und mit einem durchgehenden, zylindrischen Kanal versehen. Eine Initialladung --4-- ist in den Kanal eingebracht. Die der Grundladung-l-abgekehrte, im wesentlichen ebene Stirnfläche der Ladung-4-verläuft mit der Stirnfläche des Einsatzes bündig oder reicht, falls diese konisch oder bombiert ist jedenfalls bis an den Rand des Kanals. Die Ladung erfüllt den Kanal aber nicht zur Gänze, sondern ihre Stirnfläche ist gegenüber dem Kanalende zurückversetzt.
Die Stirnfläche der Ladung--4--ist kegelförmig gestaltet, wobei die Spitze des Kegels in einem etwa dem Durchmesser des Kanals entsprechenden Abstand hinter der Kanalöffnung liegt. Im allgemeinen empfehlen sich Abstände von 1 bis 2 mm, denn in diesen Grenzen liegt meist auch der Kanaldurchmesser. Auf den Einsatz ist im vorliegenden Fall ein Verzögerungsstück-6- aufgesetzt, das zweckmässig ebenfalls aus Zinkspritzguss bestehen kann und einen Verzögerungssatz --7-- enthält. Vor dem Verzögerungsstück befindet sich eine Zündpille--8--, von der zwei
EMI2.2
--l-- sitzt.
Beim Abtun solcher Sprengzünder wird von der Zündpille zunächst der Verzögerungssatz in Brand gesetzt, der die Initialladung auslöst. Infolge der konkaven, hier konischen Ausgestaltung der der Grundladung zugekehrten Stirnfläche, die vorzugsweise noch zurückversetzt ist, tritt eine Fokussierung der Wärmeabstrahlung ein und die hiedurch erzielte Konzentration der Wärme bewirkt eine sichere von einer lokalisierten Zündstelle ausgehende Zündung der Grundladung. Es hat sich aber gezeigt, dass eine konkave Ausbildung der Stirnfläche der Initialladung, keineswegs unbedingt erforderlich ist, sondern das Belassen eines kleinen Hohlraumes schon eine ausreichende Wärmekonzentration liefert. Sowohl das Belassen eines Hohlraumes als auch die Formgebung der Stirnfläche sind fakultative Massnahmen.
Auch bei erfindungsgemässen Sprengzündern, deren Initialladung den Einsatz völlig ausfüllt und bündig mit den Kanalenden abschliesst, geht die Zündung von der Initial-auf die Grundladung mit ausreichender Verlässlichkeit auf die Grundladung über.
**WARNUNG** Ende DESC Feld kannt Anfang CLMS uberlappen**.