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Schädlingsbekämpfungsmittel
Die Erfindung bezieht sich auf ein Schädlingsbekämpfungsmittel, welches sich insbesondere zur Verwendung als Insecticid und Acaricid eignet. Es ist bereits bekannt, zur Schädlingsbekämpfung Mittel, welche als aktiven Bestandteil einen Phosphorsäureester enthalten, zu verwenden.
Das erfindungsgemässe Schädlingsbekämpfungsmittel ist dadurch gekennzeichnet, dass es als aktiven Bestandteil eine Verbindung der allgemeinen Formel
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worin R für einen Alkyl-, Alkoxy-, Halogenalkyl oder Phenylrest, Rl für einen niederen Alkylrest und X für Sauerstoff oder Schwefel steht und n eine ganze Zahl von 1 bis einschliesslich 3 darstellt, enthält.
Diese Verbindungen können nach dem folgenden allgemeinen Reaktionsschema hergestellt wer- den :
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EMI1.3
nten Lösungsmittel durch Vermischen des geeigneten chlormethylsubstituierten Phenyläthers und der substituierten Phosphondithiosäure oder deren Alkalimetallsalz in Gegenwart einer organischen Base, wie beispielsweise Triäthylamin, durchgeführt. Wenn X für Sauerstoff steht, so wird das substituierte Phosphonthiolsäurechlorid, welches als Ausgangsmaterial Verwendung findet, zuerst zur Phosphonthiolsäu- re hydrolysiert, wonach in Gegenwart der basischen Hydrolyselösung der chlormethylsubstituierte Phe-
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nyläther zugegeben wird.
In jedem Falle wird das Produkt durch Extraktion mit einem inerten organischen Lösungsmittel und Abdampfen des Lösungsmittel gewonnen. In dem Falle, in welchem das Nebenprodukt ein Alkalimetallhalogenid ist, kann es durch einfache Filtration vor der Extraktion gewonnen werden.
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tion wurde das Gemisch 1 h lang unter Rückfluss erhitzt.
Das Gemisch wurde auf Raumtemperatur abkühlen gelassen und sodann filtriert. Das Filtrat wurde mit 300 ml einer 1%eigen Natriumhydroxydlösung und sodann mit Wasser gewaschen. Die organische Schicht wurde über Magnesiumsulfat getrocknet und das Lösungsmittel entfernt, wonach ein viskoses gelbes Öl erhalten wurde, welches sich beim Stehenbleiben verfestigte. Nach der Umkristallisation aus Hexan konnte ein Schmelzpunkt von 73 C festgestellt werden. Die Ausbeute betrug 94%.
Herstellung von 0- Äthyl-S- (2, 4-Dichlorphenoxymethyl) -äthylphosphonothionat :
In einenReaktionskolbenwurden 10, 3 g O-Äthyl-äthylphosphonthiolsäurechlorid und 30 ml Äthanol und 12 ml Wasser eingetragen. Das gerührte Gemisch wurde sodann mit einer Lösung von 6,7 g Kaliumhydroxyd in 6 ml Wasser versetzt. Nach Beendigung des Zusatzes betrug die Temperatur annähernd 600 C. Das Gemisch wurde 1 h lang auf 70 C erhitzt. Dem erhitzten Gemisch wurden 9,5 g 2, 4-Di- chlorphenylchlormethyläther zugegeben und die Reaktion wurde durch halbstündiges Erhitzen des Ge- misches unter Rückfluss beendet.
Nachdem das Reaktionsgemisch auf Raumtemperatur abgekühlt war, wurde es in 50 ml Wasser geschüttet. Es erfolgte die Ausscheidung eines farblosen Öles, welches abgezogen und gewonnen wurde.
Der wässerige Anteil wurde sodann mit Benzol extrahiert. Die organischen Schichten wurden vereinigt und über Magnesiumsulfat getrocknet und das flüchtige Material wurde durch Erhitzen des Gemisches auf 158 C bei 2 mm Druck entfernt. Es wurde ein blassgelbes Öl mit einem Brechungsindex von l, 5533 bei 250 C gewonnen und als die im Titel angegebene Verbindung identifiziert.
Unter Anwendung der in den vorstehenden Beispielen beschriebenen Verfahren wurden die folgenden weiteren Verbindungen hergestellt. Jeder Verbindung wurde eine Verbindungsnummer zugeordnet, die der Einfachheit halber in der nachfolgenden Beschreibung verwendet wird.
Tabelle I
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nTabelle I (Fortsetzung)
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<tb>
<tb> Verbindung
<tb> Nr. <SEP> R <SEP> R <SEP> X <SEP> n <SEP> F. <SEP> oder <SEP> nD <SEP>
<tb> 9 <SEP> C2H5 <SEP> CH3 <SEP> O <SEP> 2 <SEP> 1,5602
<tb> 10 <SEP> C2HsO <SEP> C2Hs <SEP> 0 <SEP> 3 <SEP> 1,5520
<tb> 11 <SEP> C2HsO <SEP> C2Hs <SEP> 0 <SEP> 1 <SEP> 1,5283
<tb> 12 <SEP> CH3O <SEP> C2H5 <SEP> S <SEP> 1 <SEP> 1,5665
<tb> 13 <SEP> C2H5 <SEP> n-C3H7 <SEP> S <SEP> 1 <SEP> 1,5688
<tb> 14 <SEP> CH3 <SEP> CH <SEP> S <SEP> 1 <SEP> 1, <SEP> 5958
<tb> 15 <SEP> CH3 <SEP> CH3 <SEP> S <SEP> 2 <SEP> 1, <SEP> 6062 <SEP>
<tb> 16 <SEP> CH3 <SEP> CH3 <SEP> S <SEP> 3 <SEP> 1030 <SEP> C <SEP>
<tb> 17 <SEP> C2H5 <SEP> n-C3H7 <SEP> S <SEP> 3 <SEP> 1,5873
<tb> 18 <SEP> C2H5 <SEP> n-C3H7 <SEP> S <SEP> 2 <SEP> 1,5743
<tb> 19 <SEP> CHO <SEP> CH <SEP> S <SEP> 2 <SEP> 1,
5762
<tb> 20 <SEP> C2HsO <SEP> C2Hs <SEP> 0 <SEP> 2 <SEP> 1, <SEP> 5405
<tb> 21 <SEP> CgHg <SEP> C2H5 <SEP> O <SEP> 3 <SEP> 1,5905
<tb>
Verbindung Nr. 1 hergestellt in Beispiel 1 *
Verbindung Nr. 7 hergestellt in Beispiel 2.
Es wurde gefunden, dass die durch die vorhergehenden Beispiele gekennzeichnete Klasse von Verbindungen wertvolle pesticide Eigenschaften besitzt. Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert.
Bei s piel l : Insecticidversuche. Diesem Bewertungsversuch hinsichtlich der insecticiden Eigenschaften der Verbindungen wurden vier Insektenarten unterworfen :
1. Hausfliege (HF)-Musca domestica (Linn.)
2. Amerikanische Küchenschabe (AK)-Periplaneta americana (Linn.)
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Die Versuchsinsekten (AK) und (DK) wurden in Versandrohre aus Pappendeckel mit Cellophanboden und grobmaschigen Nylonabdeckungen eingesperrt. Jeder dieser Käfige wurde mit Nahrung und Wasser versorgt. Pro Käfig wurden 10 bis 25 Insekten verwendet, die mit den aktiven Versuchsverbindungen bei verschiedenen Konzentrationen besprüht wurden. Es wurden Dispersionen der Versuchsverbindungen durch Lösen von 0,10 g des Giftstoffes in 10 ml Aceton hergestellt.
Diese Lösung wurde sodann mit Wasser mit einem Gehalt von 0, 0175 % Vol. /Vol. an Sponto 221, einem Emulgiermittel, bestehend aus einem Gemisch eines Polyoxyäthylenäthers alkylierter Phenole mit organischen Sulfonaten, verdünnt. Es wurde so viel Wasser zugesetzt, dass Konzentrationen an aktivem Bestandteil im Bereich von 0, 10 bis 0, 001% erhalten wurden. Die letzten Sterblichkeitsablesungen wurden nach 72 h vorgenommen.
Die Bewertungsversuche bei Hausfliegen (HF) unterschieden sich auf folgende Weise : Der Giftstoff wurde in einem flüchtigen Lösungsmittel, vorzugsweise Aceton, gelöst, die aktive Verbindung auf den Boden einer Petrischale pipettiert, an der Luft trocknen gelassen und in ein Versandrohr aus Pappendeckel eingebracht. In das Rohr wurden 25 weibliche Fliegen, 3 bis 5 Tage alt, eingesperrt. Die Fliegen wurden der aktiven Verbindung im Käfig ausgesetzt. Die letzten Sterblichkeitsablesungen wurden 48 h nach Beginn des Versuches vorgenommen. Die LD-50 Werte wurden unter Anwendung bekannter Massnahmen berechnet.
Für die Versuche hinsichtlich der Kontakt- und Magengiftigkeit bei Estigmene acrea wurden nur bestimmte Verbindungen herangezogen. Es wurden von einer Ausgangskonzentration von 0, l % ver-
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schiedene Verdünnungen nach unten bis zur Erreichung des LC-50 Wertes hergestellt. Ampfer-Blätter, ei- wa 127 mm lang, wurden 10 sec lang in wässerige Suspensionen der Teststoffe getaucht. Sodann wurden die Blätter in 0, 5 l-Behälter eingebracht, wobei ihre Stiele durch kleine Löcher im Boden in Phiolen, welche Wasser enthielten, eintauchen. In den mit einer Petrischale abgeschlossenen Behälter wurden 8 bis 10 Tage alte Larven von Estigmene acrea eingebracht. Die Sterblichkeitsablesungen wurden nach 24 und 72 h vorgenommen.
Die Ergebnisse der oben erwähnten Versuche sind in der Tabelle II angegeben.
Tabelle II
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<tb>
<tb> Insecticide <SEP> Aktivität
<tb> Verbindung
<tb> Nr. <SEP> Insekt
<tb> HF <SEP> AK <SEP> DK <SEP> R
<tb> 1 <SEP> 2,5 <SEP> g <SEP> 0,05% <SEP> - <SEP> 0,003%
<tb> 2 <SEP> 10 <SEP> 0, <SEP> 01-0, <SEP> 01 <SEP>
<tb> 3 <SEP> 10 <SEP> 0, <SEP> 03-0, <SEP> 008
<tb> 4 <SEP> 10 <SEP> 0, <SEP> 03-0, <SEP> 03
<tb> 5 <SEP> 30--0, <SEP> 01
<tb> 6 <SEP> 8 <SEP> 0, <SEP> 03
<tb> 7 <SEP> 1 <SEP> 0, <SEP> 1-0, <SEP> 01 <SEP>
<tb> 8 <SEP> 50
<tb> 9 <SEP> 3 <SEP> 0, <SEP> 07 <SEP> - <SEP> 0, <SEP> 01
<tb> 10 <SEP> 25
<tb> 11 <SEP> 10
<tb> 12 <SEP> 10
<tb> 13 <SEP> 5-0, <SEP> 05% <SEP>
<tb> 14 <SEP> 10-0, <SEP> 03 <SEP>
<tb> 15 <SEP> 8-0, <SEP> 005 <SEP>
<tb> 16 <SEP> 25-0, <SEP> 1 <SEP>
<tb> 18 <SEP> 25
<tb> 19 <SEP> 8-0, <SEP> 05 <SEP>
<tb> 20 <SEP> 5
<tb> 21 <SEP> 25
<tb>
Acaricidversuch.
Bei den Tests betreffend die acaricide Aktivität wurde Tetranychus telarius (Linn.) verwendet. Junge Pinto-Bohnenpflanzen wurden mit einigen hunderten Exemplaren dieses Schädlings infiziert. Es wurden Dispersionen der Testverbindungen durch Lösen von 0,10 g der Versuchverbindung in10mlAcetonhergestellt. DieLösungwurdesodannmitWassermiteinemGehaltvon0,0175%Vol./Vol. des vorerwähnten Emulgiermittels Sponto 221 verdünnt. Es wurde so viel Wasser verwendet, dass Konzentrationen des aktiven Bestandteiles im Bereich von 0,10 bis 0, 0010/0 erhalten wurden. Die Testsuspensionen wurden auf die infizierten Bohnenpflanzen aufgesprüht. Nach 7 und 14 Tagen wurden die Pflanzen sowohl hinsichtlich post-embryonaler Formen des Schädlings als auch hinsichtlich des Vorhandenseins von Eiern untersucht.
Das Ausmass der Vernichtung wurde durch Vergleich mit Kontrollpflanzen bestimmt, welche nicht besprüht worden waren. Der LC-50-Wert wurde in an sich bekannter Weise berechnet. Die LC-50-Werte sind in der folgenden Tabelle unter der Spalte Tetranychus telarius wiedergegeben. "PE" gibt die postembryonalen Formen an, wogegen mit"E"die Eier bezeichnet sind.
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Tabelle III
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<tb>
<tb> Miticide <SEP> Aktivität
<tb> Verbindung <SEP> Tetranychus <SEP> telarius
<tb> nR. <SEP> pe <SEP> e
<tb> 1 <SEP> 0, <SEP> 03 <SEP> % <SEP> 0, <SEP> 03%
<tb> 2 <SEP> 0,003 <SEP> 0,003
<tb> 3 <SEP> 0, <SEP> 1 <SEP> 0, <SEP> 1 <SEP>
<tb> 4 <SEP> 0,008 <SEP> 0,03
<tb> 5 <SEP> 0, <SEP> 001
<tb> 6 <SEP> 0, <SEP> 03 <SEP>
<tb> 7 <SEP> 0,008 <SEP> 0,08
<tb> 8 <SEP> 0, <SEP> 01 <SEP> 0, <SEP> 08 <SEP>
<tb> 9 <SEP> 0, <SEP> 01 <SEP> 0, <SEP> 03 <SEP>
<tb> 10 <SEP> 0, <SEP> 05
<tb> 11 <SEP> 0, <SEP> 03
<tb> 12 <SEP> 0, <SEP> 05
<tb> 13 <SEP> 0, <SEP> 005 <SEP> 0, <SEP> 005
<tb> 14 <SEP> 0, <SEP> 01 <SEP> 0, <SEP> 03 <SEP>
<tb> 15 <SEP> 0,01 <SEP> 0,03
<tb> 16 <SEP> 0, <SEP> 008
<tb> 17 <SEP> 0, <SEP> 03
<tb> 18 <SEP> 0,008 <SEP> 0,01
<tb> 19 <SEP> 0, <SEP> 03 <SEP>
<tb> 20 <SEP> 0, <SEP> 05
<tb> 21 <SEP> 0,01 <SEP> 0,
01
<tb>
Die erfindungsgemässen Mittel können in an sich bekannter Weise, beispielsweise in Forn von Staub, von Sprühzusammensetzungen oder Dispersionen u. dgl., angewendet werden.