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Verfahren zur Herstellung von öl-, fett-und bzw. oder wasserabstossendem Papier
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von öl-, fett-und bzw. oder wasserabstossendem Papier.
Um Papier öl-, fett-und bzw. oder wasserabstossend zu machen, wird dieses nach bisher bekannten Verfahren gewöhnlich nach der Fertigstellung beispielsweise mit Paraffin od. dgl. behandelt.
Demgegenüber ist das Ziel der Erfindung die Herstellung eines Papiers, das nicht allein oberflächlich, sondern bereits in Form des Zellstoffbreies und bzw. oder der feuchten Folie behandelt wird, um es öl-, fett-und bzw. oder wasserabstossend zu machen, wodurch das Papier in seinen Eigenschaften hinsichtlich Aussehen und mechanischer Festigkeit einem Papier herkömmlicher Art praktisch gleich, dar- über hinaus jedoch bedruckbar ist.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass vor der Trocknung, spätestens nach der letzten Nasspresse, einem langfaserigen Zellstoffbrei aus raffiniertem, harzhaltigem Material und bzw. oder einer daraus hergestellten Folie unter Konstanthaltung des pH-Wertes auf 4 bis 4,2 der Cr (II])-Komplex des Azoäthylazoheptadecylfluoroctansulfonylglycins zugesetzt und das aus dem Zellstoffbrei hergestellte Papier bei einer Temperatur der Trockenzylinder von weniger als 1000 C getrocknet wird.
Das erfindungsgemäss hergestellte Papier wirkt selbst bei hohen Temperaturen (natürlich unter der Verkohlungstemperatur des Zellstoffes) abstossend auf Pflanzen- und Mineralöle, Tier-, Pflanzen- und Mineralfette und ist darüber hinaus auch wasserabstossend.
Das erfindungsgemässe Verfahren erfordert als hauptsächliches Ausgangsprodukt langfaserigen, zweck-
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stoff in Einzelfasern zerlegt und gemahlen, ohne dass die Fasern übermässig angegriffen oder zerkleinert werden, und wird der Säuregehalt der Masse ständig kontrolliert und durch Säurebildner berichtigt.
Dem besseren Verständnis der Erfindung dient nachstehende ausführliche Beschreibung verschiedener Ausführungsarten des erfindungsgemässen Verfahrens, doch soll die Erfindung darauf nicht beschränkt sein.
Um nach dem erfindungsgemässen Verfahren beispielsweise ein öl- und fettabstossendes Papier mit einem Gewicht von 60 g/m2 zu gewinnen, wird als Rohmaterial ein Zellstoff verwendet, der aus 60% schwefelsaurem, chlordioxydgebleichtem Tannenzellstoff, 300/0 schwefelsaurem Birkenzellstoff, ebenfalls chlordioxydgebleicht, und 1 Olo gebleichter Zellstoffmakulatur besteht. Die Zellstoffballen werden in dem angegebenen Mengenverhältnis in die Kocher geworfen, denen so viel Wasser zugesetzt wird, dass sich eine Konzentration von 5% Zellstoffbrei ergibt.
Nach erreichter vollständiger Mazeration des Zell-
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stoffes in Wasser zu dem sogenannten Stoffbrei wird dieser über Pumpen der Batterie konischer Läuterer zugeführt, wo der Tannenzellstoffbrei bei 37 SR (Shöpper Riegler) und jener der Birke bei 28 SR geläutert werden.
Erfindungsgemäss werden dem geläuterten Brei vorzugsweise weder Füllmaterialien noch Kolophonium beigemengt, sondern es wird dieser einfach mit einer Lösung von Aluminiumsulfat angesäuert, um den pH-Wert auf 4 bis 4,2 zu bringen. Hierauf wird der Brei einer Langsiebmaschine zugeführt, wo die eigentliche Papierbildung beginnt. Beim Durchgang durch die Maschine wird der Brei verdünnt, so
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heit des Papiers und dem angestrebten Grad des Abstossungsvermögens gegen Öle und Fette, schwanken kann.
Erfindungsgemäss wird die Trocknung der Papierfolie in der Trockenpartie unter Temperaturregelung derselben gemäss einer Kurve, die von 60 C ausgeht, allmählich bis 1000 C ansteigt und hierauf bis auf 45 C sinkt, durchgeführt.
Auf Grund ausgeführter Versuche hatte man festgestellt, dass bei einem Papiergewicht über 100 g/m2 bei den erforderlichen, angegebenen prozentuellen Mengen des Cr (III)-Komplexes Absorptionsschwierigkeiten auftreten und daher die erreichten Resultate den Anforderungen nicht entsprachen. Um diesen Nachteil zu beheben, sieht man bei mittleren und hohen Papiergewichten den Zusatz des Cr (III)-Komplexes nicht mehr nach der letzten Nasspresse, sondern direkt in den Zellulosebrei, vor der Folienbildung, vor.
Es ist klar, dass dieser Zusatz auch gesondert zu jeder Schichte, die dazu bestimmt ist, eine aus mehreren Schichten zusammengesetzte Papierfolie oder einen Karton zu bilden, erfolgen kann.
Nach einer bevorzugten Variante der Erfindung wird ein Teil des Cr (III)-Komplexes dem Zellstoffbrei, ein weiterer Teil desselben der daraus hergestellten Folie nach der letzten Nasspresse zugesetzt.
Hervorzuheben ist, dass dieser zweifache Zusatz bessere Resultate zeitigt als die einfache Summierung der Mengen der beiden Zusätze.
Es wurde festgestellt, dass der Cr (III)-Komplex dem Papier nach einer angemessenen Alterungdauer desselben auch vorzügliche wasserabstossende Eigenschaften verleiht.
Das Aussehen des erfindungsgemäss hergestellten Papiers und die mechanische Festigkeit sind herkömmlich, während der Grad der Öl-undFettabstossung mit dem englischen Standard BS 1133 : 1952, SECT 7 (Packaging Code) übereinstimmt.
Wenngleich nur einige Ausführungsformen des Verfahrens beschrieben wurden, so fällt es einem Fachmann leicht, zahlreiche Varianten und Abänderungen zu treffen, die alle als im Rahmen der Erfindung liegend zu betrachten sind.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von öl-, fett-und bzw. oder wasserabstossendem Papier, dadurch gekennzeichnet, dass vor der Trocknung, spätestens nach der letzten Nasspresse, einem langfaserigen Zellstoffbrei aus raffiniertem, harzhaltigem Material und bzw. oder einer daraus hergestellten Folie unter Konstanthaltung des pH-Wertes auf 4 bis 4,2 der Cr (II)-Komplex des Azoäthylazoheptadecyl- fluoroctansulfonylglycins zugesetzt und das aus dem Zellstoffbrei hergestellte Papier bei einer Temperatur der Trockenzylinder von weniger als 100 C getrocknet wird.
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