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Aufblasbarer Schnellverband
Die Erfindung betrifft einen aufblasbaren Schnellverband für die erste Hilfe nach Unfällen. Die ver- letzten Gliedmassen werden damit schnellstens zum Antransport geschient. Im Prinzip sind diese be- kannten Verbände nichts anderes als doppelwandige Schläuche, welche zum Zweck des leichten An- legens an das verletzte Glied mit einem Reissverschluss versehen und mit einem angeschweissten Ventil ausgestattet sind.
Die bekannten aufblasbaren Schnellverbände wirken wie Blutdruckmessschläuche und pressen auf der ganzen Länge das Glied so zusammen, dass es einer Abschnürung gleichkommt. Die bekannten aufblasbaren Armschnellverbände sind ferner nur für die gestreckte Form erzeugt worden. Dies ist nach Beurteilung und Feststellung von Unfallchirurgen medizinisch falsch, da jeder gebrochene oder verletzte Arm abgewinkelt zum Körper in Ruhestellung gehalten werden muss.
Anfangs wurden solche bekannten aufblasbaren Schnellverbände aus Gummifolien und gummibeschichtetem Textil hergestellt. Derzeit wird transparentes Weich-PVC verwendet, weil man Blutungen und Verletzungen durch den Verband erkennen kann. Ausserdem kann dieses Material mittels Schweissung Åausserst wirtschaftlich verarbeitet werden.
Zur Vermeidung der beschriebenen Nachteile wird erfindungsgemäss der das jeweils verletzte Glied umhüllende, doppelwandige Schlauch in mindestens drei oder mehr, in ihrer Formgebung der medizinisch gewünschten Lage des verletzten Gliedes angepasste Längsluftkissen aufgeteilt, deren gegenseitiger Abstand innerhalb des Schnellverbandes an ihren Verbindungsstellen mindestens 10 mm beträgt. Durch diese Aufteilung des Doppelmantels in Längsluftkissen ergeben sich nichtausgefüllte Hohlräume an den Verbindungsstellen der einzelnen Längsluftkissen.
Zweckmässigerweise werden die Verbindungsstellen im Schnellverband an jenen Stellen angeordnet, an denen die Hauptversorgungsadern des betreffenden Gliedes anatomisch verlaufen. Durch diese Anordnung wird bewirkt, dass trotz strenger Schienung des gebrochenen Gliedes mittels des Schnellverbandes die in der Längsrichtung des Gliedes verlaufenden Hauptversorgungsadern nicht gequetscht werden und daher derartige Verbände auch im aufgeblasenen Zustand tagelang um das gebrochene Glied belassen werden können, ohne dass eine Gefahr des Absterbens durch Unterbindung der Durchblutung erfolgt.
Ein weiteres Kennzeichen der Erfindung in der Anwendung auf Armschnellverbände besteht darin, dass die Luftkissen des Oberarmes winkelig zu jenen des Unterarmes ausgeführt sind, um den Arm in der abgewinkelten Ruhestellung zu halten. Bei Schnellverbänden für Beinbrüche wird der Vorderfuss des Verbandes zweckmässigerweise weggelassen, um den Verband auch über sperriges Schuhwerk anlegen zu können.
In den Zeichnungen sind drei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt, u. zw. zeigt Fig. 1 einen unterteilten Schnellverband für Armbrüche in Seitenansicht, Fig. 2 in Vorderansicht, während die Fig. 3 und 4 zwei Ausführungsbeispiele von Schnellverbänden für Beinbrüche in Seitenansicht darstellen.
In allen diesen gezeichneten Fällen wird der das jeweils verletzte Glied umhüllende aufblasbare
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Schnellverband in mindestens drei oder mehr Längsluftkissen 1,2, 3 aufgeteilt, die etwa am Oberrand 4 des Verbandes (oder an anderer geeigneter Stelle, die für die Durchblutung nicht störend ist) bei 5 kommunizieren und dadurch durch ein einziges Ventil 6 aufblasbar sind. Die einzelnen Langsluftkissen haben innerhalb des Schnellverbandes an ihren Verbindungsstellen 7 einen Abstand a voneinander, der mindestens 10 mm beträgt. Die Verbindungsstellen werden zweckmässigerweise so aufgeteilt, dass darunter die Hauptversorgungsadem laufen.
Armverb nde gemäss Fig. 1 und 2 werden so ausgeführt, dass die durchlaufenden L ngsluftkissen. 1, 2, 3 des Oberarmes zu jenen des Unterarmes winkelig liegen, so dass der Arm in abgewinkelter Ruhestellung durch den aufgeblasenen Schnellverband gehalten wird. Die Ausführungsform des Schnellverbandes für das Bein gemäss Fig. 3 hat geschlossenen Vorderfuss, während gemäss Fig. 4 der Vorderfuss entfällt, damit der Verband auch über sperriges Schuhwerk angelegt werden kann. An Stelle der beschriebenen drei Längsluftkissen können naturgemäss auch vier oder mehr angeordnet werden, um die Verbindungsstellen derselben an allen Stellen durchlaufender Hauptversorgungsadern anordnen zu können.
Durch die beschriebene Anordnung von miteinander in Verbindung stehenden Längsluftkissen wird die Durchblutungsunterbindung bei den bisher gebräuchlichen Doppelmantelverbänden (die das Glied innerhalb weniger Stunden zum Absterben bringen können) verhindert und durch die Gestaltung des aufblasbaren Schnellverbandes die für eine geforderte Ruhestellung des Gliedes erforderliche Stellung hergestellt und der Verband auch bei Beinbrüchen über sperriges Schuhwerk leicht anbringbar gemacht.
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Aufblasbarer Schnellverband unter Verwendung doppelwandiger Schläuche und eines Ventiles, dadurch gekennzeichnet, dass der, das jeweils verletzte Glied umhüllende, doppelwandige Schlauch in mindestens drei oder mehr in ihrer Formgebung der medizinisch gewünschten Lage des ver-
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halb des Schnellverbandes an ihren Verbindungsstellen mindestens 10 mm beträgt.