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Drehkondensator
Die Erfindung betrifft einen Drehkondensator für Abstimmgeräte der Nachrichtentechnik. Bei Nachrichtengeräten besteht häufig die Aufgabe, getrennte Bereiche, z. B. die Fernsehbänder 1/111 und IV/V mit einem gemeinsamen Abstimmgerät zu überstreichen. Solche Abstimmgeräte sind bei Fernsehempfängern z. B. unter dem Namen"Kombinationstuner"bekanntgeworden. Sie bestehen aber meist aus getrennten Abstimmteilen, die über gemeinsame Bedienungselemente, z. B. Drucktasten, betätigt werden. Es ist auch bekannt, bei solchen Geräten beiden Abstimmteilen eine gemeinsame Hochfrequenzverstärkerstufe umschaltbar zuzuordnen. Die bekannten Schaltungen erfordern aber immer noch einen doppelten Aufwand an Abstimmelementen für die beiden Abstimmteile.
Es ist auch bekannt, den Aufwand an Abstimmteilen dadurch herabzusetzen, dass die Abstimmung in beiden Bereichen drehwinkelmässig aneinandergereiht wird und die Rotorplattenpakete abwechselnd in getrennte Statorplattenpakete eintauchen. Diese bekannte Anordnung ist aber immer noch relativ aufwendig. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Nachteil zu vermeiden. Ausserdem soll ein getrennter Abgleich in beiden Abstimmbereichen ermöglicht werden.
Die Erfindung besteht bei einem Drehkondensator für Abstimmeinrichtungen von Nachrichtengeräten, bei dem zwei elektrisch getrennte, ortsfeste Elektroden vorgesehen sind, die mit einer gemeinsamen beweglichen Elektrode je eine variable Kapazität in zwei Abstimmbereichen bilden, insbesondere für Fernsehempfänger, darin, dass die bewegliche Elektrode drei Rotorplatten enthält, von denen die mittlere Platte für die beiden ortsfesten Elektroden gemeinsam ist, und von denen wenigstens eine äussere Platte nur für eine der ortsfesten Elektroden wirksam ist, und dass die mittlere Rotorplatte so angeordnet ist, dass sie die Statorplatten voneinander entkoppelt. Ein getrennter Abgleich der beiden Plattensysteme wird dadurch erreicht, dass die jeweils äusseren Platten gefiedert sind. Die Fiederung ist bei Drehkondensatoren an sich bekannt.
Auch ist es bekannt, die Statorsysteme voneinander zu entkoppeln. Dies geschieht aber meist durch Abschirmwände.
Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird im folgenden ein Ausführungsbeispiel an Hand der Zeichnungen beschrieben. Die Fig. 1 und 2 zeigen Kondensatoren nach der Erfindung und Fig. 3 stellt einen Tuner mit einem solchen Kondensator dar.
In Fig. 1 ist ein Drehkondensator gemäss der Erfindung dargestellt, auf dessen Welle 1 drei Rotorplatten 2,3 und 4 befestigt sind. Zwischen den Rotorplatten 2 und 3 ist eine ortsfeste Statorplatte 5 und zwischen den Rotorplatten 3 und 4 ist eine ortsfeste Statorplatte 6 angeordnet. Die Stator- und Rotorplatten sind so angeordnet, dass die Rotorplatte 3 die Kondensatorsysteme 2,3, 5 von dem System 3,4, 6 entkoppelt. Diese Kondensatorsysteme können somit mit einem Einstellmittel bezüglich zweier Stromkreise an den Klemmen 7 oder 8 verändert werden.
Die äusseren Rotorplatten 2 und 4 sind gefiedert und ermöglichen so einen getrennten Abgleich des an den Klemmen 7 und 8 angeschlossenen Kreises, Besonders vorteilhaft ist ein solcher Drehkondensator in Anwendung auf
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Abstimmgeräte zur Abstimmung in getrennten Frequenzbereichen, z. B. kombinierten UHF/VHF -Geräten.
Fig. 2 zeigt die Ausbildung eines Drehkondensators nach Fig. 1 für diesen Zweck. Dort ist der Drehkondensator in einem für Dezimeterwellen dichten Gehäuse 9 untergebracht. Die eine Statorelektro de 5 bildet ein Ende des Topfkreis-Innenleiters 10, dessen anderes Ende am Gehäuse 9 direktefestigt ist. Eine weitere Stütze für den Innenleiter 10 ist ein Trimmerkondensator 11, dessen Kern vorzugsweise von aussen bedient wird. Die andere Statorelektrode 6 ist über eine einstellbare Induktiv vität 12 ebenfalls mit dem Gehäuse 9 verbunden, wobei Induktivität 12 und Elektrode 6 zweckmässig mittels eines Winkels 13 verbunden sind. Von den Rotorelektroden 2, 3 und 4 ist nur die mittlere Elektrode 3 gezeigt.
In Fig. 3 ist ein Dezimeterwellentuner (UHF-Tuner) dargestellt, dessen Topfkreise gemäss Fig. 2 ausgebildet sind. Von den Topfkreisen ist nur der den Oszillator betreffende Teil dargestellt. Die UHFSignale gelangen von der nicht gezeigten Vorstufe auf den letzten Vorstufen-Schwingkreis 15 mit Innenleiter 16 und Kondensator 17 (entsprechend Teil 2,3, 5). In der gezeigten Schalterstellung gelangen diese Signale über die Koppelschleife 18 zum Emitter eines Transistors 19 in einer selbstschwingenden Mischstufe. Die Basis ist über einen Kondensator 20 geerdet ; der Kollektor ist über den Kondensator 21 direkt an dem Innenleiter 22 des Topfkreises 23 angeschlossen. Der Drehkon- densator 24 entspricht in seinem Aufbau dem Teil 2,3, 5 in Fig. 1.
Die Kapazität des Schalters 25 ist so gewählt, dass durch den Kondensator 26 und die Rückkopplungsschleife 27 eine gleichmässige Schwingamplitude über den Frequenzbereich erzielt wird. Die gewonnene Zwischenfrequenz wird über den induktiven Zweig des Schwingkreises 23 einem als ZF-Verstärker geschalteten Block 28 (VUHF) zugeführt.
In der andern Stellung der dargestellten Schalter 25 und 29 wirkt die Schaltung des Transistors als Oszillator, denn die Koppelschleife 18 ist in der Schaltung nicht mehr wirksam. Am Kreis 30 aus dem Kondensator 31 (entsprechend den Teilen 3,4, 6 in Fig. l, 2) und der Induktivität 32 entsteht nun die Oszillatorfrequenz 0, die dem nun als Mischer MVHF geschalteten Block 28 zu- geführt wird. Der Mischer MVHF erhält die VHF-Signale vom VHF-Ausgangskreis 33 der nichtdargestellten Vorstufe, deren Kapazitäten 34,35 in der gleichen Kondensatoranordnung aufgebaut sind.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Drehkondensator für Abstimmeinrichtungen von Nachrichtengeräten, bei dem zwei elektrisch getrennte, ortsfeste Elektroden vorgesehen sind, die mit einer gemeinsamen beweglichen Elektrode je eine variable Kapazität in zwei Abstimmbereichen bilden, insbesondere für Fernsehempfänger, dadurch gekennzeichnet, dass die bewegliche Elektrode drei Rotorplatten (2, 3,4) enthält, von denen die mittlere Platte (3) für die beiden ortsfesten Elektroden (5,6) gemeinsam ist, und von denen wenigstens eine äussere Platte (2,4) nur für eine der ortsfesten Elektroden wirksam ist, und dass die mittlere Rotorplatte (3) so angeordnet ist, dass sie die Statorplatten voneinander entkoppelt.