<Desc/Clms Page number 1>
Schuhcremebehälter und Verfahren zur Füllung eines solchen Behälters
Die Erfindung bezieht sich auf einen Schuhcremebehälter mit einem Schaumstoffpolster zum unmittelbaren Auftragen der in dem Behälter befindlichen Schuhcreme auf eine Lederoberfläche und auf ein Verfahren zur Füllung eines solchen Behälters.
Es ist bekannt, flüssige Schuhcreme in flaschenförmige Behälter zu füllen, in deren Flaschenhals ein Stück Schaumstoff eingesteckt ist. Dadurch soll das unmittelbare Aufstreichen der flüssigen Schuhcreme auf die Lederoberfläche ermöglicht werden, um das Verwenden von Bürsten oder Auftraglappen unnötig zu machen und das Beschmutzen der Finger oder Hände mit Schuhcreme zu verhindern. Der Durchfluss der Schuhcreme ist bei diesen Ausbildungen aber von verschiedenen Faktoren abhängig, so dass einmal überhaupt keine Schuhcreme und das andere Mal eine zu grosse Schuhcrememenge auf die Lederoberfläche aufgetragen wird.
Beim ersten Benutzen des Behälters wird anfänglich keine Schuhcreme aus dem Schaumstoffpolster fliessen, nach mehrmaligem Schütteln des Behälters und gegebenenfalls Zusammendrücken des Schaumstoffpolsters wird dann-plötzlich ein stärkerer Strich auf der Lederoberfläche entstehen oder sogar die flüssige Schuhcreme aus dem Schaumstoffpfropfen ausgespritzt. Dieser ungleichmässige Auftrag hat bisher verhindert, dass sich derartige Behälter im grösseren-Ausmass durchsetzen konnten.
Es sind auch schon Schuhpflegevorrichtungen bekannt, bei denen dünn- oder dickflüssige Reinigungsmittel durch einen Schlitz in einem Schaumstoffkörper durchgepresst werden. diemit ist ebenfalls kein gleichmässiger Auftrag eines Schuhpflegemittels erreichbar. Schliesslich ist eine Vorrichtung zur Reinigung und Pflege von Rauh- oder Wildleder bekanntgeworden, bei der ein feinpulverisiertes Pflege- und Färbemittel durch die Poren eines porösen elastischen Schaumstoffkörpers durchtritt, wobei der Vorratsbehälter aus elastisch verformbarem Werkstoff hergestellt werden kann, so dass er zusammendrückbar ist und wie eine Pumpe wirkt, die das Pulver mit erhöhtem Druck durch die Poren des Schwammkörpers drückt. Eine solche Vorrichtung ist selbstverständlich für eine übliche Schuhcreme nicht geeignet.
Die Erfindung bezweckt die Beseitigung dieser Mängel und die Schaffung eines Schuhcremebehälters, der feste oder weiche streichfähige Schuhcreme, jedoch keine flüssige Creme enthält und einen gleichmässigen Auftrag der Schuhcreme mittels des Schaumstoffpolsters ermöglicht.
Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass der Schaumstoffpolster auf chemischem Wege geöff- nete Poren aufweist, die mit einer bei Zimmertemperatur streichfähigen, festen oder weichen Schuhcreme gefüllt sind. Dadurch wird erreicht, dass bereits bei der ersten Benutzung ein gleichmässiger dünner Schuhcremeauftrag auf die zu behandelnde Lederoberfläche erzielbar ist und dass sich dieser Auftrag auch nach längerem Gebrauch nicht ändert, da zumindest ein Grossteil des Schuhcremevorrates in den Poren des Schaumstoffpolsters enthalten ist, was ohne das zusätzliche chemische Öffnen der Poren nicht möglich wäre.
In weiterer Ausbildung der Erfindung besitzt der Schaumstoffpolster 1200 - 1400 Poren je cm2. Wenn die Porengrösse zu klein gewählt wird, z. B. über 1400 Poren je cm2, dann besteht die Gefahr, dass der CremestreifenbeimAuftragenhäufigerabreisst. Bei einer zu weiten Porengrösse, insbesondere bei Schaumstoffpolstern mit unter 1200 Poren je cm2 ergibt sich leicht ein schmierender Auftrag, der zu einer unschönen Streifenbildung führt.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform ist ein mit Schuhcreme gefüllter, vorzugsweise zylindrischer oder kuppelförmiger Hohlraum vorgesehen, der mit den geöffneten Poren des Schaumstoffpolsters in Verbindung steht. Aus diesem Hohlraum wandert durch die Pressung des Schaumstoffpolsters beim Auftrag langsam Schuhcreme in die Poren des Schaumstoffkörpers nach, wodurch gewährleistet ist, dass der Auftrag bis zur Erschöpfung des ganzen Schuhcremebehälters gleichmässig bleibt.
<Desc/Clms Page number 2>
Der Schaumstoffpolster kann in an sich bekannter Weise auf dem Boden einer unteren, vorzugsweise als Haltegriff ausgebildeten Behälterhälfte aufgeklebt sein, so dass er sich gut handhaben lässt.
Das erfindungsgemässe Verfahren zur Füllung des Behälters besteht darin, dass die Schuhcreme bis zum Dünnflüssigwerden, vorzugsweise auf über 80oC, insbesondere auf 82-84 C, erhitzt und der Schaumstoffpolster, dessen Poren auf chemischem Wege geöffnet worden sind, mit der erhitzten Schuhcreme getränkt wird. Auf diese Weise ist es möglich, den Schaumstoffpolster in etwa 2 - 2 1/2 min gleichmässig mit Schuhcreme zu füllen. Der Hohlraum kann anschliessend mittels einer Kanülenabfüllvorrichtung gefüllt werden.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand an Hand von Ausführungsbeispielen dargestellt, u. zw. zeigen Fig. 1 einen Schuhcremebehälter im Teilschnitt und Fig. 2 eine andere Ausbildung des Schaumstoffpolsters im Schnitt.
Der vorzugsweise aus Kunststoff hergestellte Schuhcremebehälter besitzt eine untere Behälterhälfte l, die durch besondere Formung, Rippen od. dgl. so ausgebildet ist, dass sie als Haltegriff dienen kann. Diese Behälterhälfte 1 hat eine Aufnahme 2 für einen Deckel 3. In die Hälfte l ist ein Schaumstoff- polster 4 eingeklebt, der einen zylindrischen Hohlraum 5 besitzt. Dieser Hohlraum ist mit fester oder weicher, streichfähiger Schuhcreme gefüllt. Die Prren des Schaumstoffpolsters 4 sind auf chemischem Wege geöffnet und ebenfalls von vornherein mit Schuhcreme gefüllt.
Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform weist der Schaumstoffpolster 4'einenkuppelförmigen Hohlraum 6 auf, der wie der Polster ebenfalls mit Schuhcreme gefüllt ist.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Schuhcremebehälter mit einem Schaumstoffpolster zum unmittelbaren Auftragen der in dem Behälter befindlichen Schuhcreme auf eine Lederoberfläche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaumstoffpolster (4,4') auf chemischem Wege geöffnete Poren aufweist, die mit einer bei Zimmertemperatur streichfähigen, festen oder weichen Schuhcreme gefüllt sind.