AT236019B

AT236019B - Schmiermittel für das Walzen von Nichteisenmetallen

Info

Publication number: AT236019B
Application number: AT121262A
Authority: AT
Original assignee: Shell Int Research
Priority date: 1962-02-13
Filing date: 1962-02-13
Publication date: 1964-09-25

Description

Schmiermittel für das Walzen von Nichteisenmetallen
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male Waschen nur schwer zu entfernen sind. Zusammengesetzte Mineralöle der bisher verwendeten Art verursachen sogar eine noch stärkere Verfärbung und Fleckenbildung des Nichteisenmetalls während des
Walzprozesses als die nicht zusammengesetzten Mineralöle. Die zusammengesetzten Öle, die Fette und fette Öle enthalten, wie Talg, Speck und Öle daraus, sind weiterhin wegen der Schwierigkeiten ungün-
5 stig, die bei dem Waschen der gewalzten Werkstücke auftreten.

Gegenstand der Erfindung ist daher, in einem Dual-Prozess zum Walzen von Nichteisenmetallen ein solches Schmiermittel aufzutragen, welches keine Verfärbung oder Fleckenbildung der gewalzten Metal- le verursacht und dessen Schmiereigenschaften derart sind, dass es in geringen Mengen angewendet wer- den kann, so dass auf den gewalzten Metallblechen ein dünner Ölfilm zurückbleibt, wodurch die von Zu- 10 fälligkeiten abhängige Wäsche mit Lösungsmittel wegfällt.

Das Ziel der Erfindung wird durch die Verwendung einer Mischung erreicht, die einen überwiegenden
Anteil eines nichtemulgierbaren, im wesentlichen aromatenfreien Mineralöls und einen untergeordneten
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eines Kühlmittels und eines Schmiermittels erfolgendes Verfahren zum Walzen von Nichteisenmetallen.

15 Das nichtemulgierbareMineralöl, welches von Aromaten frei ist, kann ein mit Phenol oder Furfurol hochraffiniertes Mineralöl mit einem Siedepunkt von 175 bis 3450C und einer SSU-Viskosität bei 37, 8 C von 40 bis 100 sein.

Ein besonders geeignetes Basisöl ist ein im wesentlichen nichtaromatisches Mineralöl mit einer SSU-
Viskosität von 40 bis 80 bei 37, 8 C.

20 Zu dem Basisöl können 20-40 Gew.-%, vorzugsweise 25-30 Gew.-lo, einer ungesättigten Fett- säure, wie Ölsäure, Linolsäure, Linolensäure, Erucasäure, Ricinolsäure und Mischungen dieser, zugesetzt werden.

Falls notwendig, können zu dem vorstehend genannten Schmiermittelgemisch noch 0, 05-1 Gew. oder mehr, vorzugsweise 0, 1-0, 5 Gew.-feines öllöslichen Trialkylmonophenols oder-bisphenols zu- 25 gesetzt werden.
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gruppen in der 2, 4- oder 2, 6-Stellung werden bevorzugt verwendet, beispielsweise 2, 4-Ditert. butyl- - 6-methyl-phenol und 2, 6-Ditert. butyl-4-methyl-phenol.

35 Schmierend wirkende Mischungen, die nach der Erfindung angewendet werden können, sind z. B. die folgenden : 1"Mineralöl (40 SSU bei 37, 8 C) + 30% Ölsäure II - Mineralöl (40 SSU bei 37, 8 C) + 30% Ölsäure + 0, 1% 2, 6-Ditert. butyl-4-methyl-phenol 40 m - Mineralöl (40 SSU bei 37. 80C) + 30% Ölsäure +
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1% Bis (2-hydroxy-3, 5-ditert. butyl-phenyl) methanIV - Mineralöl (45 SSU bei 37. SoC ; Sprühbasisöl) +
30% Ölsäure.

Das Mineralölgemisch wird auf die Oberflächen der Bearbeitungswalzen durch Wischen, Sprühen oder 45 Bürsten unmittelbar vor dem Eintreten der Streifen aus dem Nichteisenmetall, das gewalzt werden soll, oder auf die Oberfläche des Nichteisenmetalls selbst. unmittelbar bevor es kaltgewalzt wird, durch Bür- sten oder Sprühen oder sonstige geeignete Massnahmen aufgebracht. Im zuletzt erwähnten Fall muss ge- nügend Zeit gelassen werden, damit sich das Schmiermittel gleichmässig auf der Metalloberfläche aus- breiten kann.

50 Das Kühlmittel, welches Wasser oder eine Emulsion sein kann, wird getrennt aufgebracht. Es wird auf die vorderen und hinteren Enden der Walzen aufgetragen, so dass diese mit dem Kühlmittel überspült werden, bevor der Überzug aus nichtemulgierbarem Schmieröl aufgebracht wird oder bevor das mit dem

nichtemulgierbaren Mineralöl überzogene Werkstück durch die Walzen hindurchgeführt und auf die gewünschten Dimensionen verringert wird.

Besonders brauchbare Kühlmittel sind Öl-in-Wasser-Emulsionen.
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ser-Emulsionen, welche Sulfonate und übliche Rostverhinderer. wie Alkanolamine, enthalten, sind billige und brauchbare Kühlmittel zur Anwendung bei dem erfindungsgemässen Dual-Prozess. Öl-in-Wasser- Emulsions-Kühlmittel, welche besonders brauchbar sind, bestehen aus einem Ölkonzentrat (X), das kleinere Mengen (insgesamt 18-20%) Sulfonat und Triäthanolamin in einer Leichtmineralölbasis enthält, wobei das Sulfonat in überwiegender Menge und das Triäthanolamin in einer Menge von 0. 1 bis 1% vorliegt. Dieses. Ölkonzentrat stellt ein vorzügliches und billiges Kühlmittel (Y) dar.

Bei Durchführung des Walzverfahrens wird das Schmiermittel (z. B. die Mischung I oder II) auf die Vorderseiten der Arbeitswalzen oder auf die zu walzende Aluminiumfläche vor deren Durchtritt durch die Walzen aufgetragen, u. zw. entweder durch Wischen. -Bürsten oder Sprühen. Wenn das Metall, das gleichmässig mit dem Schmiermittel überzogen ist, zwischen den Walzen hindurchgeführt wird, kann das Kühl - mittel, welches Wasser oder vorzugsweise eine Emulsion, wie ein Kühlmittel vom Typ Y ist, für sich getrennt direkt auf die Vorder-, Rück- und Unterseite der Arbeitswalzen aufgebracht werden, so dass diese überflutet werden und so ein Maximum an Kühlwirkung erzielt wird.

Die stark oberflächenaktiv wirkende Ölmischung benetzt die Walzen bevorzugt im Vergleich zu dem Emulsions-Kühlmittel. Dieses kann durch geeignete Anbringung von Prallblechen daran gehindert werden, an der gleichen Stelle mit den Walzen in Berührung zu kommen, wo das Schmieröl aufgebracht wird.

Das erfindungsgemäss verwendete Schmiermittel verhindert bei Anwendung in der beschriebenen
Weise eine Metallaufnahme durch die Walzen, es begünstigt ein richtiges Zugreifen der Walzen, es ver- hindert ein Gleiten und ergibt eine vorzügliche Oberflächenausbildung bei stark verringertem Energie- verbrauch. Aluminium, das nach dem Dual-Prozess gemäss der Erfindung behandelt worden ist, kann ohne eine zusätzliche Behandlung, wie Waschen, und ohne Erzeugung von Flecken oder Verfärbung der
Aluminiumflächen vergütet werden.

Das Dual-Verfahren zum Walzen von Aluminium wurde in einer Aluminiumfabrik zum Kaltwalzen von Aluminium auf einem Schmitz-Walzenstuhl angewendet. Die Oberfläche des Aluminiums wurde vor dem Einführen des Werkstückes in die Walze bei Raumtemperatur mit der Mineralölmischung IV überzogen und sobald die gleichmässig überzogene Aluminiumfläche durch die Walzen hindurchlief, wurden die Walzen mit einem 7%gen Öl-in-Wasser-Emulsions-Kühlmittel (Y) überspült.

Die Dicke des Werkstückes wurde um 35% vermindert, wobei eine Energie von 43 Amps. erforderlich war ; dabei trat kein Ablösen von Metall oder keine Beschädigung der Walzen auf und die Oberfläche war fleckenfrei und in vorzüglichem
Zustand, Bei Anwendung des Dual-Prozesses zum Kaltwalzen von Aluminium, wie vorstehend beschrieben, und bei Anwendung von Mineralölmischung 1I als Schmiermittel sowie Wasser als Kühlmittel ergab sich eineDickenminderung von 44 bis 60% bei einem Kraftverbrauch von 43bis 115 Amps.. ohne Aufnahme von Metall, Fleckenbildung oder sonstigen unerwünschten Wirkungen.

Bei dem Versuch, die Ölmischungen I - IV allein oder Wasser oder eine Emulsion vom Typ des Kühlmittels Y oder eine andere geeignete Emulsion sowohl als Schmiermittel als auch als Kühlmittel zum Kaltwalzen von Aluminium zu verwenden, ergab sich Aufnahme von Metall durch die Walzen, Ritzbildung. Fleckenbildung auf der Oberfläche u. dgl. Das Dual-Verfahren nach der Erfindung kann mit gleichem Vorteil auch zum Heisswalzen von Aluminium oder zum Ziehen von Nichteisenmetallen angewendet werden.

PATENTANSPRÜCHE :
1. Verwendung einer Mischung, welche einen überwiegenden Anteil an einem nichtemulgierbaren, im wesentlichen aromatenfreie Mineralöl und einen untergeordneten Anteil einer ungesättigten C, Fettsäure enthält, als Schmiermittel für ein unter getrennter Anwendung eines Kühlmittels und eines Schmiermittels erfolgendes Verfahren zum Walzen von Nichteisenmetallen.

2. Verwendung einer Mischung, in welcher das Mineralöl eine SSU-Viskosität von 40 bis 100, vorzugsweise von 40 bis 80, bei 37. 80C aufweist. für den Zweck nach Anspruch 1.

Claims

3. Verwendung einer Mischung, in welcher die Fettsäure in einer Menge von 10 bis 40 Gew. vorzugsweise 25 bis 30 Gel.-%, bezogen auf die Mischung, vorliegt, für den Zweck nach Anspruch 1.

4. Verwendung einer Mischung, welche als ungesättigte Fettsäure Ölsäure enthält, für den Zweck nach Anspruch 1. <Desc/Clms Page number 4>

5. Verwendung einer Mischung, welcher zusätzlich 0, 05-1, 0% eines öllöslichen Trialkylmonophenols oder-bisphenols einverleibt sind. für den Zweck nach Anspruch 1.

6. Verwendung einer Mischung nach Anspruch 5, in welcher das Trialkylphenol zwei tertiäre Alkylgruppen in 2, 4- oder 2,6-Stellung enthält, für den Zweck nach Anspruch 1.